Murmillo-Archiv

Mittwoch, 2. Mai 2012

EXPEDITIO BRITANNICA: CAESAR, 4, 23:
Cäsars Ankunft in Britannien-erstes Zusammentreffen mit den Britanniern-Zeit: anno 55 v., Spätsommer
Gang der Ereignisse:
Nachdem die Römer bei Nacht (Abfahrt: 3. Nachtwache: 0 Uhr-2 Uhr 30; Ankunft: 4. Tagesstunde=9 Uhr) den Kanal überquert hatten, erreichten sie (garantiert übernächtigt, ungefrühstückt und seekrank) mit den ersten Schiffen gegen 9 Uhr die Küste Britanniens ca. 8 röm. Seemeilen nordöstlich von Dover. Doch das Gelände erwies sich als ungeeignet für eine Landung: das Meer war von steilen Bergen eingeschlossen, von wo die Feinde den Strand unter Beschuß nehmen konnten. Diese hatten sich dann auch freundlicherweise eingefunden (in sicherer Entfernung auf den Höhen-versteht sich!).
Was sie dachten, ist nicht überliefert. Wahrscheinlich nichts Gutes. Sicher staunten sie nicht schlecht über das Schauspiel des römischen Aufmarsches. So etwas sieht man nur einmal im Leben!
(Ich verweise hier an "Asterix bei den Briten", wo Cassivelaunus, Chef der Britannier, sinngemäß sagt: Ein großartiges Schauspiel, ist es nicht (=isn't it?)).
Doch zurück zum Geschehen. Ich stelle mir vor, wie die britischen Stammeskrieger (allesamt natürlich angetrunken) einen Höllenlärm machten und mit ihren minderwertigen Waffen herumfuchtelten. Viel Geschrei und nichts dahinter. Die Briten waren Stammeskrieger, bewaffnet  mit "Messer und Gabel". Ihr Heer dürfte also nicht allzu viel getaugt haben. Dagegen die Römer: Echte Profis mit hoher Moral und Pflichtgefühl (s. auch die Aristie des aquilifer der 10. Legio, Kap. 25), also keine Freizeit-und Hobbykrieger.
Cäsar ging als nächstes vor Anker und wartete auf den Rest der Truppe. An Bord wurde Kriegsrat gehalten (Schnellkursus in Seekriegsführung). Mit günstigem Wind und dem Einsetzen der Flut ging es 7 Meilen weiter bis zu einem übersichtlichen und freien Strand: Kap. 24 lesen wir:
At barbari (Doch die Barbaren) consilio Romanorum cognito (nachdem sie den Plan der Römer erkannt hatten) praemisso equitatu et essedariis (nachdem sie die Reiterei und die Wagenkämpfer vorausgeschickt hatten), quo plerumque genere (welche Truppengattung meistens) in proeliis (in Gefechten) uti consuerunt (sie gewohnt sind zu gebrauchen; gewöhnlich benutzen), reliquis copiis subsecuti (mit den übrigen Truppen unmittelbar nachfolgend; indem sie...) nostros (die Unsrigen; unsere Leute) navibus egredi prohibebant (hinderten sie, aus den Schiffen auszusteigen).
Das war nicht nett.
"Dieses ist ein schöner Tag", dachten die Römer...
EREC (imperator)

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