Murmillo-Archiv

Freitag, 30. Oktober 2015

BUCHEMPFEHLUNG: GERALD SIMONS: MÖNCHE, KRIEGER, LEHENSMÄNNER

Spätantike und frühes Mittelalter, das farbige LIFE Sachbuch (Rowohlt).
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NOVI POSTI: 1.) "BRUDER" CHLODWIG I.- 2.) VERRÜCKTE MAYAFORSCHER

Natürlich auf unseren genialischen wie endzeitlichen Historyseiten DIEREICHSBURG. BLOGSPOT. DE und NOVA-AETAS. BLOGSPOT. DE.
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Bild von Raketenwerfer gesehen. Wo kann man sowas kaufen; evtl. Sonderangebot etc.?
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Donnerstag, 29. Oktober 2015

HEUSCHRECKE HEISST ÜBRIGENS AUF LATEINISCH "LOCUSTA"

Haben die Kelten auch Heuschrecken gegessen? Ich glaube, die standen mehr auf Wildschwein (lat. aper; allg. venatio; (caro) ferina; ferae; s. Asterix und Obelix).
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By the way: Ich könnte das nicht essen. Da würde sich mein germanischer Magen umdrehen.
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CELTAE: ERSTES AUFTRETEN NACH ALEXANDER DEMANDT

Die frühesten Kelten sind wahrscheinlich die Vertreter der sog. Latène-und Hallstattkultur. Die Latènekultur, benannt nach dem Fundort am Neuenburger See (Westschweiz) reicht von 450 v. bis zur Römerzeit:

"Sie bildet den Abschluß der Urgeschichte in Mitteleuropa." (Alexander Demandt: Die Kelten, C. H. Beck Wissen, München 1989, S. 15.)

Diese entwickelte sich aus der älteren Hallstattkultur (Salzkammergut; ca. 800-450 v.).

"Die Kelten der Hallstatt-und Latène-Zeit sind archäologisch sehr gut bezeugt." (Höhensiedlungen=oppida: Mont Auxois=Alesia, Mont Beuvray=Bibracte, Heuneburg (obere Donau), Glauberg (Wetterau); Fürstengräber: Hügelgrab von Vix (um 480 v.), Tumulus von Hochdorf beim Hohenasperg (um 540 v.), Grab von Glauberg (5. Jh.); sowie 7000 Grabhügel der Hallstattzeit!)

( ebd.)

Ob die Kulturen vor der Hallstattzeit (Urnenfelder-Bronzezeit: 1200-800 v.); Hügelgräber-Bronzezeit (1500-1200 v.) schon keltisch waren, ist umstritten. Man spricht hier von Protokelten, was aber eine Verlegenheitslösung ist.

(ebd.)

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Das Buch von PROF DEMANDT kann nicht genug empfohlen werden, wenn man sich kurz und dennoch profund über die Kelten informieren will.

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MAHLZEIT!

Wir haben uns ein gemischtes Mahl aus Paprikaomelette, Zwiebeln und frittierten Heuschrecken (schwarzer Teller) gemacht. Dazu gibt es böhmisches Bier:





Mittwoch, 28. Oktober 2015

CATULLUS: AUSGABEN

1.) CATULL, Sämtliche Gedichte, lat.-dt., hrsg., eingeleitet u. übersetzt von O. WEINREICH, Zürich/ München 1983.
2.) CATULLUS, Edited with Introduction, Translation, and Notes by G. P. GOOLD, London 1983.
3.) CATULLI VERONENSIS liber, edidit W. EISENHUT, Lezig 1983.
4.) CATULL, Sämtliche Gedichte, lat.-dt., übersetzt und hrsg. v. M. VON ALBRECHT, Stuttg. 1995.
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Von den älteren Ausg. wären die von R. A. B. MYNORS (Oxford 1967) und die von WILHELM KROLL (Leipzig/ Berlin 1929; Nachdruck Stuttg. 1968) zu erwähnen.
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CATULLI VITA: FURTHER READING

1.) R. I. M. LINDSAY: The Chronology of Catullus' Life, in: Class. Philology 43 (1948), S. 42 ff.
2.) V. MARMORALE: L'ultimo Catullo, Neapel 1957.
3. L. ALFONSI: Catullo elegiaco, Gedenkschrift Rohde, Tübingen 1961, S. 9 ff.
4.) G. LIEBERG: Puella divina, Amsterdam 1962.
5.) T. P. WISEMAN: Catullus and his World, Cambridge 1985.
6.) E. A. SCHMIDT: Catull, Heidelberg 1985.
7.) J. FERGUSON: Catullus, Oxford 1988.
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Alle lesen!

CATULLUS: ADDENDUM ZUM VERSMASS

Das Versmaß von I, 8 ist der sog. CHOLIAMBISCHE VERS ("HINKIAMBUS"). Weitere Gedichte, die aus CHOLIAMBEN bestehen: 22, 31, 37, 39, 44, 59, 60.
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"Der CHOLIAMBUS ist vom Lateinzögling unbedingt zu beherrschen. Notfalls muß 'gespankt' werden. Das CHOLIAMBISCHE VERSMASS ist für das weitere (meist kümmerliche) Leben des Zöglings von immenser Bedeutung. Allgemein gesprochen, wird ein Zögling durch die Unkenntnis in der Metrik zweifellos im praktischen Leben scheitern!"-(Dr. Prügelmann, Pädagoge und Offizier im Ruhestand).
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Der CHOLIAMBUS ist fast mit dem IAMBISCHEN TRIMETER identisch, nur daß beim letzten Versfuß anstelle von "kurz- lang" "lang- kurz" erscheint: Dadurch entsteht der Eindruck, daß der Vers "hinkt":
kurz-lang/ kurz-lang/ kurz-lang/ kurz-lang/ kurz-lang/ lang-kurz.
Die erste. dritte und letzte Kürze kann durch eine Länge ersetzt werden.
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C. VALERIUS CATULLUS: GEDICHTE- CARMINA (1-60, 69-116)

Lateinisch-deutsch, herausgegeben, übersetzt und erläutert von Werner Eisenhut; ARTEMIS & WINKLER, TUSCULUM STUDIENAUSGABEN, Düsseldorf/ Zürich 1999.
Inhalt: Die kleineren Gedichte-Gedicht 1-60-Gedicht 69-116-Anhang: Einführung: Editorischer Hinweis-Die Gedichte-Catulls Leben-Lesbia-Freundschaft und Spott-Zur Sprache-Zur Überlieferung-Erläuterungen-zur Metrik-Alphabetisches Verzeichnis der Gedichtanfänge-Namensregister-Literaturhinweise.
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Was will der Philologe mehr!
Unbedingt kaufen!

C. VALERIUS CATULLUS: CARMINA I, 8: IT'S ALL OVER, NOW!

Miser Catulle (Armer Catull), desinas ineptire (höre auf, töricht zu handeln)
et, quod vides (und, was du siehst; von dem du siehst) perisse (daß es vorbei gegangen ist), perditum ducas (halte es für verloren).
fulsere quondam (einst glänzten) candidi tibi soles (dir strahlende Sonnen),
cum ventitabas (als du häufig kamst; Doppelfrequentativum), quo puella ducebat (wohin das Mädchen führte)
amata nobis (geliebt von uns=dir; ( oder: das von dir geliebte Mädchen; oder: das geliebte Mädchen uns=dich führte)), quantum amabitur nulla (wieviel keine geliebt werden wird).
ibi (dort) illa multa tum iocosa fiebant (geschahen/ wurden damals jene vielen scherzhaften Dinge gemacht),
quae tu volebas (die du wolltest) nec puella nolebat (und auch das Mädchen nicht "nicht wollte"=also ganz besonders wollte; Litotes).
fulsere vere (es strahlten in der Tat; wahrhaft) candidi tibi soles (dir die glänzenden Sonnen; Repetitio).
nunc iam illa non vult (nun will jene nicht mehr): tu quoque (auch du), inpotens (Unbeherrschter) noli (wolle nicht),
nec quae fugit sectare (verfolge weder, die flieht), nec miser vive (noch lebe elend),
sed obstinata mente (sondern mit hartnäckigem Sinn) perfer (ertrage), obdura (harre aus; sei standhaft; hart).
vale, puella (Lebe wohl, Mädchen; mach's gut) iam Catullus obdurat (schon ist Catull hart),
nec te requiret (er wird dich weder aufsuchen) nec rogabit invitam(noch wird er dich Unwillige bitten; wenn du es nicht willst):
at tu dolebis (doch du wirst es bedauern; du wirst Schmez empfinden; leiden), cum rogaberis nulla (wenn du überhaupt nicht gefragt werden wirst; "nulla": starkes "non"; Umgangssprache),
scelesta (Unselige; du blöde Kuh; AdV), vae te (wehe dir)! quae tibi manet vita (welches Leben bleibt dir noch)!
quis nunc te adibit (wer wird dich nun aufsuchen; kommt zu dir)? cui videberis bella (wem wirst du schön erscheinen)?
quem nunc amabis (wen wirst du nun lieben)? cuius esse diceris (wessen zu sein wirst du genannt werden; wem wirst du angehören)?
quem basiabis (wen wirst du küssen)? cui labella mordebis (wem wirst du die Lippen beißen)?
at tu, Catulle (aber du, Catull), destinatus obdura (bleibe als Entschlossener hart).
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Übersetzung
by Hidalgo

LETZTE WORTE GROẞER MÄNNER:

Im Boxstall: Tyson, du Arschloch!

Dienstag, 27. Oktober 2015

LETZTE WORTE GROSSER MÄNNER (1): KAISER ANTONINUS PIUS

Man erzählt, daß sich ANTONINUS PIUS bei einer Mahlzeit mit Alpenkäse übernommen habe. Nachts mußte er kotzen, und am nächsten Tag bekam er Fieber. Am dritten Tag fühlte er sich noch schlechter und gab einem Tribunen die Parole "Gleichmut" aus. Dann drehte er sich zur Wand. Das war's. ANTONINUS PIUS wurde 60 Jahre.
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HISTORIAE AUGUSTAE

MYTHOLOGISCHER EXKURS: PERSEPHONE UND DEMETER

1.) DRAMATIS PERSONAE
DEMETER/ CERES ist die "mächtige, segensbringende Göttin der Erdfruchtbakeit und vor allem des Korns."
(E. Peterich/ P. Grimal: Götter und Helden, dtv, München 1971, S. 44.)
Sie zeichnet sich durch ihr mildes Wesen aus.
Ihre Tochter ist PERSEPHONE, die sie mit ZEUS gezeugt hat. Diese wurde von ihrem Onkel HADES/ PLUTO geraubt und zur Herrscherin der Unterwelt gemacht. DEMETER ist dadurch allem Unterirdischen verbunden (ebd. S. 44).
HADES/ PLUTO: finsterer Bigboss der Unterwelt (HADES).
2.) THE STORY
PERSEPHONE aka PROSERPINA aka KORE befindet sich mit ihren Gespielinnen auf Wiese, allwo sie Blümchen pflückt (idyllische Szene). Da öffnet sich pötzlich der Boden, HADES sprengt mit seinem Wagen heran und entführt PERSEPHONE (bedrohlich, finster; Antithese?).
DEMETER, völlig verzweifelt, durchirrt die Erde, um ihre Tochter zu suchen. Schließlich erfährt sie von HELIOS, der alles sieht, die "whereabouts" von PERSEPHONE. Sie zieht sich in die Einsamkeit zurück, worauf die Fruchtbarkeit der Erde zurückgeht (sie ist sozusagen "on strike"), wodurch wiederum eine Hungersnot entsteht.
Vermittlungsversuche von ZEUS scheitern. Sowohl HADES als auch DEMETER bleiben stur (von wegen "mildes" Wesen). Und für PERSEPHONE kommt auch jedes Mittel zu spät: Sie hat schon von dem Granatapfel gegessen, den ihr HADES gegeben hat. Dieser enthielt einen Liebeszauber, wodurch die Kleine dem Unterweltsboss rettungslos verfallen war. HADES gewann also die "Liebe" der PERSEPHONE nur mit einem miesen Trick! ZEUS fällt nun ein "salomonisches" Urteil: PERSEPHONE soll zwei Drittel des Jahres bei ihrer Mutter bleiben ("die Zeit des Blühens und Reifens"; S. 45) und das restliche Drittel ("die Winterzeit") beim bösen Onkel HADES bleiben. Und siehe da-die Fruchtbarkeit der Erde kehrte zurück.---
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Diese Geschichte erzählt auch OVID, METAMORPHOSEN, BUCH V.
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by Hidalgo

Sonntag, 25. Oktober 2015

GEHEIMNISSE UNSERES KOSMOS (RAUM UND ZEIT): GUTE REIHE AUF YOUTUBE (4 TEILE)

Einige Statements daraus (Teil 2):
1.) Der Mond beschreibt eine Kurve in der von der Erde gekrümmten Raumzeit.-Das geht, glaube ich, o.k.
2.) Etwas im Raum arbeitet gegen die Gravitaion. Dies ist die dunkle Energie. Sie kann nicht erklärt werden. Pech!
3.) Laut Hubble ist die sog. kosmologische Konstante Einsteins überflüssig (so wie meine Schüler).
4.) Nimmt die dunkle Energie zu, dann kommt es zum "big rip". Dann hilft nur noch beten.
5.) Die Dreidimensionalität sei angeblich eine Illusion. Die sog. Realität sei eine Projektion auf einer zweidimensionalen Oberfläche. Da fällt einem nichts mehr ein.
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GEHEIMNISSE UNSERES KOSMOS HEISST AUF LATEINISCH:
ARCANA (SECRETA; OCCULTA) MUNDI UNIVERSITATIS (RERUM OMNIUM NATURAE).
UND EINSTEIN HEISST: UNUM SAXUM!

INTERNA

1.) Geistreiche Reportage!
2.) Hat Sibel Kekilli Seneca gelesen?-Hat die wenigstens Latinum?
3.) Großartiges Bild von Arizona-Sheriff "Commodore" PERRY OWENS.-Dasselbe Bild auch in H. J. STAMMEL: DAS WAREN NOCH MÄNNER.
4.) In demselben Werk ist auch ein tolles Bild von DOC MIDDLETON, einem legendären Pferdedieb, (mit Vollbart und irrem Blick); daneben übrigens Bild von zwei gelynchten mexikanischen Pferdedieben, zwischen denen sich die Gaffer drängen, die selber allesamt wie aus dem Verbrecheralbum aussehen.
4.) Viel Gruß!
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Freitag, 23. Oktober 2015

NOVITATES: TR:15 - DESIGN- UND KULTURTAGE TRIER

Ich weiß nicht, was Lida Baarova privat alles gemacht hat. Aber sie hat auch viel gelesen. ;-)

Derzeit steht etwas anderes an, genau genommen ein Vortrag, bei dem auch eine Schauspielerin zugegen sein wird, nämlich Sibel Kekilli.
Die Dame spielte mit in Game of Thrones, davor in Gegen die Wand und davor in noch ganz anderen pikanten Filmen.

Hier ist der passende Link:

http://designundkultur-trier.de/eins-plus-eins-gleich-drei-talk-sibel-kekilli/

Und hier ist meine Wenigkeit (unrasiert) mit einem Bier in der Hand:


Verlauf:

Zuerst bin ich schnurstracks auf den Ort (FH-Ableger) gegangen, wo der eigentliche Vortrag stattfinden sollte. Dort wurde schon Sekt gereicht.

Nur leider hinderten Gorillas - und improvisierende Hiwi-Verschnitte - mich am Eindringen in den Ort des Geschehens.

Deshalb musste ich spontan umdisponieren und vorbei an den "Ist das Kunst oder kann das weg?"-Skulpturen und entsprechend aussehenden Besuchern zum Ausgang des Gebäudes eilen und mich zum nächsten Platz durchfragen, auf dem eine Videoübertragung desselben Ereignisses stattfinden sollte.

Nun bin ich dort angelangt und es sind auch einige Zuschauer, ein Bierstand und eine Rostbraterei vor Ort. Allerdings ist die "Videoprojektion" gegen das Gebäude etwas mager und die Vorabreden etwas langwierig.

Leider werden meine Wochenendanrufe in der Fechtergilde dieses Wochenende wohl etwas spät ausfallen.

Hier ist eine Leinwandaufnahme:
(die "Leinwand" ist das Haus der Staatsanwaltschaft)



Wie man sieht, ist die Videodarstellung eher suboptimal, aber die Audioqualität ist wenigstens gut. Ob das aber auch auf den Inhalt der übertragenen Diskussion zutrifft, sei mal dahingestellt. Ich erkenne da leider viel "Trendgequatsche".

- Flucht von Land zu Stadt?
- Dezentralisierung?
- unterschiedliche Fertilitätsrate der Kontinente
- Flüchtlingsströme
- Technisierung
- Flexibilisierung, Veränderungen im Arbeitsrecht
- Umweltschutz

Gegenseite (Richtung 6 Uhr)


Bierstand (auf 8 Uhr)


Grillzelt (auf 9 Uhr)


Mega-Beamer (auf 4 Uhr)

Auf die Zukunftsdiskussion folgte dann eine musikalische Darbietung.
(Aber erst) als die Protagonistin Sibel "Shea" Kekilli in der Diskussion auftrat, wurde der Platz vor der Projektionswand voller. Dafür konnte man aber nicht mehr so viel von den Gemmen ihrer Weisheit verstehen:

Filmausschnitte



Diskussion


Dann gab es wieder Musik. Und bunte Farben.



- to be continued -

Donnerstag, 22. Oktober 2015

INTERNA: HAT LIDA BAAROVA SENECA GELESEN?

Vielleicht mit Dr. Goebbels?---
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CORRIGENDUM: TRANQUILLITAS schreibt man natürlich mit zwei "L"-mea culpa!
Es gibt auch das Adj. "tranquillus" und das Verb "tranquillare", falls das jemanden interessiert...In Italien gibt es auch den Namen "Tranquillo"-vorzugsweise für sture, schweigsame Ochsen.
ADDENDUM: G. BARBERO: Sen. de tranquillitate animi. Introd. e comm. 1960.
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TANQULLITAS=griech. EUTHYMIA; bedeutet so etwas wie "endlose happiness", polemisch formuliert "being a cheerful idiot" etc.oder-um mit NIETZSCHE zu sprechen-wenn man ein "Heiterling" ist. Der Begriff bedeutet auch Ausgeglichenheit sowie Heiterkeit der Seele (s. auch das Dauergrinsen mancher Leute), wenn man mit sich und der Welt in Frieden lebt (vgl. die Stille auf dem Meer). Für DEMOCRITOS ganz klar ein SUMMUM BONUM.-
Übrigens erlangt man keine TRANQILLITAS, wenn man sich irgend einen Plunder kauft!-Au contraire.
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Negativdefinition des Begriffs: Die TRANQUILLITAS ist das, was die Schüler vor der nächsten Lateinarbeit garantiert nicht haben. Dann wird nämlich sein Heulen und Zähneklappern...Wißt ihr schon das Neuste?-Ihr werdet alle durchfallen.
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by Hidalgo (don't believe a single word (!))


LIDA BAAROVA IM INTERVIEW

https://www.youtube.com/watch?v=0WkeN8-O3GI

SEKUNDÄRLITERATUR ZU SENECA

1.) K. ABEL: Bauformen von Senecas Dialogen. Heidelberg 1967.
2.) M. CANCIK: Untersuchungen zu Senecas epistulae morales. Hildesheim 1967 (Spudasmata. 18)
3.) P. GRIMAL: Seneca. Macht und Ohnmacht des Geistes. Darmstadt 1978.
4.) A. LEEMANN: Das Todeserlebnis in Senecas Denken. In: Gymnasium 78, 1971, S. 322-333.
(Als Gutenachtgeschichte geeignet.)
5.) M. POHLENZ: Die Stoa. Geschichte einer geistigen Bewegung. Bd. 1, Göttingen 1948.
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Philologische Hilfsmittel:
-P. GRIMAL: Ann. Senecae operum moralium concordantia. Dialoge I-IV. Paris 1965-70.
-H. Wagenvoort: Ad Senecae dialogorum libros 7-11. Adnotationes. In: Studi in onore di Castiglione. Bd. 2. Florenz 1960. s. 1081-1090.
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SENECA: DE TRANQUILITATE ANIMI 11,1

Ad imperfectos et mediocres (An die Unvollkommenen und Durchschnittlichen) et male sanos (und die nicht sonderlich Vernünftigen) hic meus sermo pertinet (wendet sich diese meine Rede), non ad sapientem (nicht an den Weisen). Huic (Diesem) non timide (nicht ängstlich) nec pedetentim (und auch nicht Schritt für Schritt=bedächtig) ambulandum est (ist einherzugehen; er braucht nicht...): tanta enim fiducia sui est (denn so groß ist das Zutrauen zu sich; denn er ist von so großem Zutrauen gegenüber seiner Person), ut (daß) obviam fortunae ire (dem Schicksal entgegen zu gehen) non dubitet (er nicht zweifelt; keine Bedenken trägt, dem...) nec umquam (und nicht jemals=und niemals) loco (von der Stelle) illi (jenem=dem Schicksal) cessurus sit (weichen wird). Nec habet (Und er kennt auch nicht (ergänze: einen Anlaß; einen Ort) ), ubi illam timeat (wo er jenes fürchten müßte), quia non mancipia tantum (weil er nicht nur Eigentum; Sklaven) possessionesque et dignitatem (Besitzungen und Ehre; soziales Ansehen), sed corpus quoque summ (sondern auch seinen Körper) et oculos et manum (sowohl die Augen als auch die Hand) et quicquid cariorem vitam facit (als auch alles, was das Leben teurer (kostbarer) macht) seque ipsum (als auch sich selbst) inter praecaria (zu den Dingen auf Ruf und Widerruf=ohne Rechtsanspruch) numerat (zählt; rechnet) vivitque (und er lebt) ut commodatus sibi ("wie sich geliehen"; als ob er...) et reposcentibus sine tristitia redditurus (und wie einer, der den Zurückfordernden ohne Traurigkeit zurückgeben wird).
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Schon mein Opa wußte: Ich nehm' nichts mit. Und das, ohne Seneca gelesen zu haben!
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Keine Angst vor dem Schicksal zu haben, ist Wunschdenken.-Die auf Djangos Liste stehen haben alle Angst. Nun sind Nachbarn und ähnliches Volk keine stoischen Weisen...Never forget: 10 000e sitzen zuhaus und haben Angst (Zitat; Quelle: vergessen; macht nix).-
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by Django

Montag, 19. Oktober 2015

PROF. HARALD LESCH: DIE GRENZEN DER ERKENNTNIS

SEHR GUTER VORTRAG VON PROF. H: LESCH AUF YOUTUBE.
Es geht dabei um die "theory of everything", um die "Plankwelt"=10 hoch minus 35 m, um die kleinste sinnvolle Zeiteinheit (wenn man die Planklänge durch die Lichtgeschwindigkeit teilt; Ergebnis: 5 mal 10 hoch minus 49 sec.), um die vier Grundkräfte (elektromagnet. Kraft, Schwerkraft, starke und schwache Kernkraft), um den Anfang von Allem (dem Tag ohne gestern), wo noch alle 27 Dimensionen da waren etc. pp.
Übrigens: Laut H. L. sind gute Theorien solche, die an der Erfahrung scheitern können.
DIE GRENZEN DER ERKENNTNIS SIND NOCH NICHT ERREICHT.
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Anders bei meinen Lateinschülern: Da sind die Grenzen der Erkenntnis schon im Lehrbuch spätestens Lektion 15 erreicht.
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by Django

Donnerstag, 15. Oktober 2015

SENECA: CONSOLATIONES (2)

Ausgaben:
1.) Ch. Favez: Cons. ad Helviam, Paris 1918.
2.) ders.: Ad Marciam, Paris 1928
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Marcia war die Tochter des Cremutius Cordus. Sie hatte ihren Sohn verloren.
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Moderne Ausgaben:
Römische Literatur in RECLAMS UNIVERSAL BIBLIOTHEK:
-Ad Helviam matrem de consolatione/ Trostschrift an die Mutter Helvia. Lat./ dt. (F. Loretto) 1848 (2)
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Ad Marciam, dt. Übers., in: Seneca: Vom glückseligen Leben, Auswahl aus seinen Schriften, Kröner Verlag, Stuttgart 1974.-
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SENECAS "CONSOLATIONES"

1.) AD POLYBIUM ("Kultusminister" des KAISERS CLAUDIUS) zum Tod seines Bruders.
2.) AD HELVIAM MATREM (an die Mutter nach seiner Verbannung)
3.) AD MARCIAM (drei Trostschriften zum Tod des Sohnes)
4.) ÜBER DIE EHE (nur fragmentarisch überliefert).
JÜRGEN KROYMANN nennt die "Consolationes" "Gelegenheitsschriften im besten Sinne des Wortes".-
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SENECA: VOM GLÜCKSELIGEN LEBEN, hrsg. v. Heinrich Schmidt, Kröner Verlag Stuttgart 1974, S. 13.
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by decurio

SENECA: DE BREVITATE VITAE: SOME FACTS

1.) Die Schrift ist eine Empfehlung zur "VITA CONTEMPLATIVA".
2.) Das "Leben" der "OCCUPATI" ist eine Verirrung (gut, aber wer backt z.B. morgens dann die Brötchen?)
3.) Forderung nach Abkehr von den Ämtern!
4.) Adressat: ein gew. PAULINUS; vielleicht verwandt mit SENECAS zweiter Frau POMPEIA PAULINA.
5.) Die Schrift ist im sog. DIATRIBENSTIL verfaßt.-"Du-Apostrophen".
6.) Die "EUDAIMONIA" (happiness) hängts nicht so sehr davon ab, wie lange das Leben dauert, sondern von der Realisierung von Wissen und Tugend (beide sind gemäß SOKRATES identisch).
(Es gibt aber auch Leute, die viel wissen, und doch böse sind!)
7.) "Summum bonum" ist die "sapientia=virtus=ewig! Wow!
8.) Die "brevitas vitae" ist für den "stoicus" "no problem"!-Warum dann die Schrift? Warum nicht (perche no).
9.) Die Schrift ist ein sog. "protreptikos" (eine Werbeschrift für die Philosophie; hat sie das nötig?)
10.) PAULINUS soll sein Amt hinschmeißen und "Kontemplatiker" werden. Das sei das wirkliche "real life".
11.) Ab Kap. 14 werden die Vorteile dessen beschrieben.
12.) Man darf der Natur keine Vorwürfe wegen der "brevitas vitae" machen. Wir sind selbst schuld, wenn wir die Zeit falsch nutzen (z.B. für das Sammeln von Kronkorken; AdV.)
13.) Dieser Grundgedanke wird "step by step" entfaltet. Ziel: kontemplatives Leben.
14.) Antithesen: a) verkehrte Verwendung der Zeit gegenüber richtiger; Politik gegenüber Rückzug: ergo: Rückzug=richtige Zeitnutzung, Politik (Aktivität)=falsche.
15.) Drei historische Beispiele: Augustus-Cicero-Livius Drusus (Negativbeispiele für "vita activa".)
16.) OCCUPATIO=falsch (das gilt sowohl für Politiker als auch für die, die Unsinn machen: ein "occupatus" kann überhaupt nichts richtig, am wenigsten leben (7,3).-
17.) Eigentliches Leben und Beschäftigung=unvereinbar!-"brevissimam esse occupatorum vitam" (10,1)
18.) Es gibt aber auch "occupati", die in der Muße (OTIUM) leben (paradox).
19.) Wahres "OTIUM" ist nicht Nichtstun und Erschlaffung, sondern liegt in den philosophischen Studien!
20.) Der "philosophus" verfügt über Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft; er kommuniziert mit den großen Denkern aller Zeiten.-Also: das Leben der "occupati"=elend, das der "philosophi"=erhaben; ganz toll.
21.) Antithese: OCCUPATIO-OTIUM!
22.) ErsterTeil der Schrift: das falsche Leben der "occupati"; das wahre Leben=OTIUM; zweiter Teil: wahres und falsche "otium".
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Quelle: SENECA: DE BREVITATE VITAE, dtv zweisprachig, mit Einleit., Übers. u. Anmerkungen v. F. P. Waiblinger, München Juni 1976, S. 13-18.
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Als SENECA den Traktat schrieb brauchte er Tisch, Stuhl, Lampe, Schreibzeug, Dach übern Kopf etc., alles Dinge, die von denen verfertigt werden, die eher der "vita activa" zuzuordnen sind. Oder-wie es mein Trierer Collega mal so schön formulierte: In China wurden die Stadien für die Olympiade auch nicht durch "om!" gebaut.
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Ergibt sich die Frage: Kann auch ein Schreiner Kontemplatiker sein? Oder ein Straßenbahnfahrer? Oder ein Vertreter für...sagen wir Mottenkugeln und Klobürsten? etc.
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by decurio


LUCIUS ANNAEUS SENECA: AD PAULINUM DE BREVITATE VITAE, CAPUT 1-4

CAP. 1: Unberechtigte Klage über die Kürze des Lebens.-Das Leben ist in Wirklichkeit nicht kurz (ist es doch; AdV.), sondern wir haben viel Zeit vertan.-Nutzt man es gut, dann ist es lang.-Wir haben aber das Leben kurz gemacht, weil wir damit verschwenderisch umgehen.
CAP. 2: Das Leben ist lang, wenn man es gut einteilt. Aufzählung von Negativbeispielen, die zu einer "vita brevis" führen.-Wir leben nur einen kleinen Teil des Lebens im eigentlichen Sinne; der Rest ist lediglich Dauer.-Hindernisse: Laster, Leidenschaften, zu viel Vergnügen, Reichtum etc.-Niemand nimmt sich für sich selbst in Anspruch; niemand ist für sich selbst da (doch: ich z.B.).
CAP 3.: Materielle Dinge lassen die Leute sich nicht nehmen, doch sie lassen zu, daß jeder in ihr Leben einbricht.-Geld verteilt niemand, aber sein Leben.-Sie sind Zeitverschwender.-Doch nur bei diesem Gut, der Zeit, wäre der Geiz ehrenvoll.-Beispiele von Zeitvergeudung und Zeitverlust.-Das führt dazu, daß man "zu früh" stirbt.-Kein Bewußtsein für die Vergänglichkeit.-Man bemerkt den Zeitverlust nicht.-Man lebt, als ob man ewig leben würde; dabei kann jeder Tag der letzte sein.-Viele verschieben ihr eigentliches Leben auf das 50. oder 60. Lebensjahr.-Dabei gibt es keine Garantie für ein langes Leben.-Es ist falsch, das was an Zeit übrigbleibt, für "hohe Gedanken" zu verwenden.-Es ist auch zu spät, mit dem Leben zu beginnen, wenn man eigenttlich aufhören sollte.-Dumm ist es ebenfalls, vernünftige Vorsätze in die Zukunft zu verschieben ("Domani-Mentalität").-Ebenso ist es falsch, in einem Alter mit dem Leben zu beginnen, das man vielleicht gar nicht erreicht.
CAP. 4: Viele große Männer sehnten sich nach Ruhe.-Beispiel des Augustus.-Er machte mit diesem süßen und trügerischen Trost (sich irgendwann zurückzuziehen) sein Mühsal erträglicher.-Er nahm die Muße in Gedanken vorweg, da er sie in der Gegenwart nicht realisieren konnte.-Augustus wollte sogar seine hohe Stellung loswerden.-Sein Leben: Krieg, Anschläge, persönliche Enttäuschungen (Ehebruch der Tochter).-Im Gedanken an Ruhe ließen seine Strapazen nach.
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So spricht der "philosophus"!
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Wer in den USA zu 175 Jahren Gefängnis verurteilt wird, hat viel Zeit, die er "sinnvoll" nutzen kann (z.B. mit Seneca lesen). Wenn ihm die Zeit aber zu lang ist, braucht er nur ständig sinnlose Dinge zu tun, womit er sein Leben und damit seinen Knastaufenthalt "verkürzt".
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by Hidalgo


Mittwoch, 14. Oktober 2015

ADDENDUM: OVID, AM. I,1

OVID spricht sich dagegen aus, ein Epos zu schreiben. Der Inhalt des Epos ist der Krieg. Wahrscheinlich hielt OVID dies der PAX AUGUSTA für unangemessen.
(ARTEMIS-AUSGABE, Anmerkungen).

OVIDIUS: AMORES I, 1: RISIT AMOR (PROGRAMMGEDICHT)

1.) OVID wollte ein Epos schreiben (oder vielmehr tut er so). Da lachte AMOR über ihn und stahl ihm vom zweiten Hexameter einen Takt.
2.) Nicht ganz ernst klagt er AMOR an (in Wirklichkeit ist er froh darüber):
"Rasender Knabe, wer gab dir Gewalt über meine Gesänge?" (Goldmann-Übers.).-Hinweis darauf, daß er im Dienste der Musen stehe und nicht in dem AMORS. Die Verkehrtheit dieser Situation wird durch fingierte und absurde Mythologiebeispiele dargestellt:
a) Es wäre so, als ob Venus der Minerva die Waffen entrisse,
b) als ob Ceres im Walde herrschte,
c) als ob Diana den Acker bestellte,
d) als ob man Apoll den Wurfspieß gäbe,
e) als ob Mars die Saiten schlüge.
Weitere Vorwürfe gegen AMOR: Du hast schon ein Reich.-Warum willst du das, was dir nicht gehört?
Oder ist es so, daß alles dein ist?-Willst du auch das friedliche Tempetal (Sinnbild ländlichen Friedens und bukolisch-idyllischer Dichtung).-Ist dem Apoll die Lyra nicht mehr sicher?-Mein Lied schwang sich im ersten Vers kraftvoll empor. Du hast im zweiten Vers die Sehnen (der Lyra?) geschwächt.-Woher den Stoff nehmen, der sich für solch ein leichtes Versmaß eignet?-Ich habe ja weder Knabe noch Freundin als Inspiration.-O., der "Knabenfreund" (!).-
3.) AMOR schießt nun einen Pfeil auf OVID und sagt: Hier hast du deinen Stoff.
4.) Die Pfeile des AMOR sind unfehlbar. Nun herrscht AMOR in OVIDS Brust. Die war einst leicht (!) und leer.- Nun steigt sein Gedicht in sechs Hebungen an und fällt dann in den Fünfertakt zurück (=ELEGISCHES DISTICHON).-Adieu, Krieg und Epos; die Muse möge mich bekränzen mit Myrte. Von nun an tönt mein "carmen" in 11 Takten.
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by decurio


WALLPAPER: Xfce

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Dienstag, 13. Oktober 2015

OVIDIUS :HEROIDES

EPISTOLAE HEROIDUM: 14 mythologische  Briefe und 3 Briefpaare von Liebenden, die "Grenzsituationen der weiblichen Psyche" darstellen. Die Echtheit von Brief 15 (Sappho-Brief) wird bezweifelt.
OVID kündigte das Projekt Amores II, 18, 19 ff. an.-Sein Freund SABINUS verfaßte Antwortschreiben auf die Briefe. Darauf ergänzte OVID das Werk durch die Briefpaare (16-18).
(PAUL KROH: LEXIKON DER ANTIKEN AUTOREN)
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LIT: E. A. KIRFEL: UNTERS. ZUR BRIEFFORM DER HEROIDES O.s, 1969.

FURTHER READING: OVIDIUS: AMORES

1.) K. BÜCHNER: OVIDS AMORES, in: Gedenkschrift für Georg Rhode, Tübingen 1961, 57-81 (=Studien zur Röm. Lit. 8, 1970, 178-199).
2.) G. LUCK: DIE RÖM. LIEBESELEGIE, Heidelberg, 1961, 166-200.
3.) W. STROH: DIE RÖM. LIEBESELEGIE ALS WERBENDE DICHTUNG, Amsterdam 1971.
4.) I. M. QUESNAY: THE AMORES, in: Ovid, ed. by J. W. BINNS, London-Boston 1973, 1-48.
5.) J. T. DAVIS: RISIT AMOR, Aspects of Literary Burlesque in Ovid's Amores, in Temporini/ Haase, Aufstieg u. Niedergang der Röm. Welt II 31, 4, S. 2460-2506.
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6.) W. KRAUS: RE-Artikel (1942) (Realenzyklopädie d. klass. Alterumswiss.; verkürzt: "Der kleine Pauly"), XVIII 2, Sp. 1910-1986, in überarb. Fassung von 1966 auch in: Wege der Forschung 92.
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FOR FURTHER READING: OVIDIUS (SEKUNDÄRLITERATUR)

1.) G. LÖRCHER: DER AUFBAU DER DREI BÜCHER VON OVIDS AMORES, Amsterdam 1975 (Heuremata 3).-
2.) J. R. C. MARTYN: NASO-DESULTOR AMORIS (Amores I-III), in: H. TEMPORINI u. W. HAASE: Aufstieg und Niedergang der Röm. Welt II 31, 4, S. 2436-2459.
3.) H. FRÄNKEL: OVID, A POET BETWEEN TWO WORLDS (Berkeley 1945, Neudruck 1956, dt. Übers. Darmstadt 1970; dazu W. Marg, Gnomon 21, 1949, 44 ff.)
4.) L. P. WILKINSON: OVID RECALLED, Cambridge 1955, Neudr. 1974; gekürzt für ein breiteres Publikum, als OVID SURVEYED, Cambridge 1962.

Bibliographie, s. M. L. COLETTI: RASSEGNA BIBLIOGRAFICO-CRITICA DEGLI STUDI SULLE OPERE AMATORIE DI OVIDIO DAL 1958 AL 1978, ebd. 2385-2435.

OVIDIUS: AMORES I, 13: AURORA TRENNT DIE "LOVERS"-OVID FÜHRT EIN ZWIEGESPRÄCH MIT AURORA IN FORM EINES INNEREN MONOLOGS UND KLAGT SIE AN

Bei dem Gedicht handelt es sich um ein sog "Morgenlied", ein Vorläufer des mittelalterlichen "tageliets".
OVID beklagt das Auftauchen der Aurora früh über dem Meere. Sie ist die Gemahlin des Tithonos, eines uralten Sackes. Einst erbat Aurora für ihn Unsterblichkeit, vergaß aber auch für ewige Jugend zu bitten. So ein Pech auch!- OVID bittet AURORA beim Grabe ihres Sohnes langsam zu machen (dieser ist Memnon; gefallen vor Troia; aus seiner Asche erhoben sich Vögel, die sich gegenseitig zerfetzten: Jedes Jahr kommen die Vögel aus Afrika zurück, um sich erneut zu bekämpfen (=Rest des alten Menschenopfers am Grab; Vorstufe der Grab-und Gladiatorenspiele.)
OVID liegt gerade wohlig im Bett, eng umschlungen mit seiner Beischläferin. Die Vögel zwitschern im Walde.-Erneute Bitte an AURORA ihr, Gespann zu zügeln (mach' mal langsam, Aurora!).-
Der Seemann kann vor ihrem Kommen besser die Sterne sehen, und so muß er nicht umherirren. Wenn sie kommt, muß der Wanderer aufstehen, und der Soldat ergreift die Waffen. Der Pflüger muß dann aufs Feld und den Stier unters Joch zwingen (Tierquälerei?). Die Knaben müssen in die Schule, und werden dann vom "teacher" gespankt. (Recht so! "Percute fratrem tuum et liberabis animam eius a morte",spricht der Hl. Benedictus.) Beklagte müssen vor Gericht antreten. Dem Richter und dem Anwalt stinkt es auch, früh aufzustehen (Morgenstund hat Blei im Mund bzw. ist ungesund!). Auch muß die Spinnerin ans Werk.
(Nachteile des Auftauchens der AURORA.)
OVID wäre das alls "wurscht", wenn nicht auch die Freundin aus dem Bett müßte. Nur wer keine hat, erträgt so etwas. Oft wünschte er, daß die Nacht nicht vor AURORA weichen müßte, daß die Sterne nicht verblaßten, daß die Räder ihres Wagens zerbrächen oder daß durch die Wolken ("Wolkengeklüft"; W. Marg/ R. Harder) das Pferd scheut oder stürzt. Nett!
OVID erinnert AURORA, daß sie einst in Kephalos verliebt war (vgl. Met. 7, S. 148). So schwarz wie die Haut deines Sohnes Memnon ist das Herz AURORAS. Wenn das Tithonus wüßte? Dann wäre ihr Ruf im Himmel "futsch". Weil du dich vor deinem alten Ehegreis ekelst, besteigst du früh dein Gespann. Du würdest besser mit Kephalos "herummachen", dann würdest du selber den Lauf der "Rosse der Nacht" (noctis equi) hemmen.
Was kann ich dafür, daß dein Alter eine Trockenmumie ist? Hab' ich etwa gesagt, du sollst den alten Tattergreis heiraten?  Nimm dir ein Beispiel an LUNA (Selene), die ihrem "toyboy" Endymion ewigen Schlaf schenkte, um ihn in ihrem Schein zu besuchen. Er macht der AURORA ein Kompliment (sie sei schöner als LUNA). ZEUS unterschlug einen Tag, um dich nicht zu oft sehen zu müssen, als er als AMPHITRYON bei ALKMENE aufkreuzte.
Gewiß errötet jetzt AURORA (die Morgenröte errötet!). Dennoch beginnt sie den Tag nicht später.
(Zunichtemachen seiner Illusionen durch die unerbittliche Realität!)---Wie schade!
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Wie immer
falsch interpretiert
by Django
(ein "shootist" ist schließlich kein Literaturwissenschaftler)


Montag, 12. Oktober 2015

ADDENDUM ZU (7)

Dies gilt analog auch für die ZEIT ("Idealität von Zeit und Raum"). Kein Kopf kein Raum und keine Zeit. Wenn wir aufhören zu existieren, gibt es folglich diese Kategorien nicht mehr. Wer tot ist, braucht keinen Raum und auch keine Zeit. Tote wohnen schließlich nicht in Wohnungen (mit Ausnahme meiner Nachbarn, aber das sind, glaube ich, Untote), sondern auf dem Friedhof. Dort haben sie auch keine Termine mehr, also viel Zeit, ohne diese zu brauchen. Merkwürdig ist nur, daß sehr viele Jenseitsbeschreibungen irgendwelcher Spintisierer Räumlich und Zeitlich sind. Die erklären einem sogar, wie es da drüben aussieht. Dies ist nach KANT illegitim.! Man kann nichts Räumliches und Zeitliches über Außerräumliches-und zeitliches aussagen. Das geht nicht!!!
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by Hidalgo

OLD SCHOPI DICIT (7): DER RAUM IST NUR IM KOPF: P II, § 30, 47=PARERGA ET PARALIPOMENA II (BD. VI)

"Unabhängig von unserer Erkenntnis gibt es keinen Raum."
(vgl. Kritik der reinen Vernunft, transzendentale Ästhetik, Von dem Raume, A 24/ B 39)
"Ist nun derselbe (scil. der Raum), wie hieraus offenbar hervorgeht, eine Funktion, ja die Grundfunktion meines Intellekts selbst..."
"...dieses (das Räumliche) mag immerhin auch an sich selbst ein objektives Daseyn haben; aber sofern es räumlich ist, also sofern es Gestalt, Größe und Bewegung hat, ist es subjektiv bedingt."
"Auch die so genauen und richtig zutreffenden astronomischen Berechnungen sind nur dadurch möglich, daß der Raum eigentlich in unserm Kopf ist. Folglich erkennen wir die Dinge nicht, wie sie an sich sind, sondern nur wie sie erscheinen. Dies ist des großen Kants große Lehre."
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Bei sehr vielen ist sehr viel Raum im Kopf und wenig Gehirn.
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Django

DURCH DIE NACHT MIT SCHOPENHAUER...

Besser durch die Nacht mit Schopenhauer als durch den Tag mit Leuten.-Gott bewahre mich vor dem "profanum vulgus"!
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Django

SCHOPI DICIT (6): ERLÖSUNG DURCH ERKENNTNIS UND LEBENWOLLEN ALS VERDAMMNIS (HN I=FRÜHE MANUSKRIPTE 1804-1811 (BD. I)

"Das Leben ist daher nur insofern eine Wohltat als wir erkennend sind: denn insofern wir wollend sind, ist es eine Qual."-By the way: Die meisten traurigen Exemplare der Spezies "Homo" sind eher vegetativ als erkennend. Von Erkenntnis meist keine Spur. Nicht einmal, daß sie blöde sind, erkennen sie. Boshaft sind sie aber fast alle.
"Das Lebenwollen (ist) die wahre Verdamniß (sic!)"
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Geht in Ordnung!
Django

SCHOPI DICIT (5): ÜBER GESCHICHTE-W II=DIE WELT ALS WILLE UND VORSTELLUNG, BD. II (WERKE III)

"Die Geschichte steht rangmäßig unter der Dichtung, die im endlosen Wirrwarr der Veränderungen das Allgemeine und Bleibende, das Wesentliche der Menschheit besser erkennt."
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Sorry, muß ich leider widersprechen. Das Wesentliche der Menschheit, nämlich ihre abgrundtiefe Schlechtigkeit, läßt sich an der Geschichte viel besser ablesen. In der Dichtung werden vor allem die individuellen Niederträchtigkeiten der Spezies Zweibeiner beschrieben.
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"...das Thier in der engen, anschaulichen Gegenwart befangen bleibt. Daher ist jede Lücke in der Geschichte wie eine Lücke im erinnernden Selbstbewutseyn eines Menschen..."
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Der Philanthrop

SCHOPI DICIT (4) ÜBER DIE GEILHEIT-HN IV 1, 312=DIE MANUSKRIPTBÜCHER DER JAHRE 1830-1852 (BD. IV, 1)

"Das fortwährende Daseyn des Menschengeschlechts ist bloß ein Beweis der Geilheit desselben."
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Stimmt!-Man existiert, weil die Alten geil waren.-Das ist eine ganz banale Sache.
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Django

SCHOPENHAUER DICIT (3): ÜBER ZEITUNGSSCHMIERER

"Alle Zeitungsschreiber (sind), von Handwerks wegen, Allarmisten (sic): dies ist ihre Art sich interessant zu machen. Sie gleichen aber dadurch den kleinen Hunden, die bei Allem, was sich irgend regt, sogleich ein lautes Gebell erheben."
PARERGA ET PARALIPOMENA II (WERKE VI), 233, 476.
Die Zeitungsschmierer sind trivial und verhunzen die Sprache-so Schopi. Man denke nur an die schreckliche "Yellowpress"/ Regenbogenpresse (für die banale Hausfrau), wo beschrieben wird, was irgendwelche wertlosen Schmierenkomödianten , Schnulzensänger oder geilen "upper class twits" wieder für sinnlose Dinge getan haben, die keinen Menschen mit Gehirn im entferntesten interessieren. Oder ob irgendeine verblödete Tussi sich eine Handtasche für 10 000 euro gekauft hat.
Auch klaut einem die Tagespresse Zeit, die man besser für die Bildung benutzen könnte. Z. B. dafür, Schopi zu lesen.
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Django

SCHOPENHAUER DICIT (2)-ÜBER "MENSCHENDRESSIRUNGSKUNST (SIC!)": PARERGA ET PARALIPOMENA I (WERKE, BD. V; APHORISMEN, KAP. 4, 378)

1.) Niemand läßt sich so gut abrichten wie der Mensch:
"Sogar an Abrichtungsfähigkeit übertrifft der Mensch alle Thiere."
2.) Religion ist Abrichtung:
"...wie denn überhaupt die Religion das rechte Meisterstück der Abrichtung ist, nämlich die Abrichtung der Denkfähigkeit;..."
3.) Dressur durch Ehren etc.:
"Der Mensch, der im allgemeinen viel zuviel Wert auf die Meinung anderer legt, ist auch leicht durch feierliche Verleihung von Ehren aller Art zu dressieren und zu beherrschen."
4.) Dressur bis zum Grab:
"So setzt sich die Abrichtung bis ins hohe Alter fort und beweist nur die 'Größe der menschlichen Thorheit'"
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Quelle: V. SPIERLING: SCHOPENHAUER ABC.
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best wishes
Django




OVIDIUS: AMORES I, 12: DIE ENTTÄUSCHENDE ANTWORT

1.) OVID jammert: Sein Brief kam zurück. Eine Absage!-Er sucht nach Gründen. Vielleicht gibt es doch Vorbedeutungen:  NAPE stieß den Fuß an die Schwelle (schlechtes Omen?). Beim nächsten Mal: Mind the step!-
2.) Verfluchung des Briefes. Viele Worte, aber nur eine Aussage: NEIN! Den Honig der Wachstäfelchen hat gewiß eine Biene aus Schierling auf Kosika erzeugt (der Honig von dort war sehr bitter). Vorher kam ihm das Wachs schön vor, doch jetzt ist seine Farbe wie Blut und Unheil verkündend!-Die Wachstafeln sollen auf der Straße liegen, bis ein Rad darüberfährt und sie zerbricht. Wer diese Tafeln gefertigt hat, an dessen Händen muß Unheil kleben! Das Holz muß von einem Baum kommen, den man für eine Hinrichtung verwendet hat. Ein Baum, in dem Raben, Uhus, Geier und Eulen hausen.
3.) Er hat diesen Tafeln vertraut und liebende Worte darauf geschrieben. Sie hätten besser für eine Vorladung vor Gericht (vadimonium) getaugt, die ein gefühlloser Jurist liest. Die Wachstafeln lägen besser zwischen Schuldscheinen und einem Kontobuch, in das ein Geizkragen (Dagobert Duck z.B.) hineinheult ("Meine Talerchen!"). Da ihr aus zwei Teilen besteht, so ist auch eure Wirkung zweideutig, was mein Verhängnis war.-Möget ihr morsch werden und euer Wachs schmutzig!
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Mal langsam! Das kann doch nicht sein Ernst sein! Was können die Dinger denn dafür, daß OVID so ein Weiberknecht ist? Er sollte lieber auf seine falsche Daseinshaltung böse sein als auf die beiden unschuldigen Dinger.
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ANTIOVIDIUS
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gutgemeinter Rat: Schieß endlich das Weib auf den Mond und sei ein Mann!-meint Django!
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RESPONDEO STATIM AD NOVITATES

ABEANT AD MALAM PARTEM OMNES, QUI MILITEM GERMANICUM  LIBERUM SUB TUTELA SUA MISERRIMA CONTINERE DEBERE OPINANTUR. QUID MALI FECISTI? NEMINEM LAESISTI. ISTI TURPILUCRICUPIDI TANTUM CAUSAM QUAESIVERUNT AD NUMMULOS RAPIENDOS. QUI STATUIT, QUID TECUM FERRE POSSIS? EGO QUOQUE ALIQUID CONSTITUERE POSSUM! PRAETERA ALIA INSTRUMENTA LONGE PERICULOSIORA SUNT, QUAE SECUM FERRE LICET. SUMMA LICENTIA EST ALIQUID EXIGUUM VILEQUE VETARE, QUOD FORTASSE DETRIMENTO ESSE POSSIT. SUNT ALIA, QUAE MULTO PERICULOSIORA SUNT QUAM CULTELLUS. RISUM MIHI MOVIT.
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Django
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NOVITATES

- ich muss definitiv zahlen (aber nicht mehr erhöht)

Sonntag, 11. Oktober 2015

WISSENSCHAFTLICHES ARBEITEN

"Wissenschaft ist menschliche Tätigkeit mit dem Ziel, Wissen auf allen Gebieten des Wißbaren zu erwerben. Sie erkennt nur solches Wissen an, das einer sachlichen und konstruktiven Kritik standhält. Das gemeinsame Werkzeug aller Wissenschaft ist die Logik. Neue wissenschaftliche Thesen entstehen, wenn logische Schlußfolgerungen den Zwang oder die Möglichkeit dazu liefern."
Außerdem sollte man bestrebt sein, "die Beweisführung so lange fortzuführen, bis alle, die guten Willens sind, die logische Sauberkeit und die innere Widerspruchslosigkeit ihrer neuen Thesen anerkannten."
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ERNST STUHLINGER (Huntsville, USA)
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Ein wichtiges Kriterium für Wissenschaftlichkeit ist die sog. Verifizierbar-und Falsifizierbarkeit. Thesen, die sich weder verifizieren noch falsifizieren lassen, können nicht den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erheben.
Die These: "Es gibt den Schneemenschen," ist demnach unwissenschaftlich.
Auch hat die Formulierung "Ich glaube" im wissenschaftlichen Kontext nichts zu suchen. Geglaubt wird im Religionsunterricht!
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by Django




AN DIE THUSNELDA BRIEFE SCHREIBEN

...ist "margaritas ante porcos" (Perlen vor die Säue; pearls before swine). Das kann ich nur aus eigener Erfahrung bestätigen. Einmal hat sogar eine meine Briefe-allesamt Kunstwerke!- weggeschmissen. Nur Narren schreiben Bettelbriefe an die "Fräuleins". Einst mußte ich die Bettelbriefe eines Freundes rhetorisch aufrüsten-allein, es hat nichts gefruchtet.
Im Grunde ist OVID bedauernswert. Er kommt bei CORINNA nicht zum Zug, also verlegt er sich auf Bettelsex (das erinnert mich irgendwie an Hermes Phettberg!-"Madame, I hob vier Johr nit a Sex gehobt." (sinngemäß zitiert)).
Mein Vorschlag: Er sollte sich lieber mit den Werken der Stoiker (Opera Stoicorum) abtöten, und die Tuss auf den Mond schießen.
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by Hidalgo

OVIDIUS: AMORES I, 11: DER BRIEF

OVID hat an CORINNA ein Briefchen geschrieben (wie rührend!). Wahrscheinlich vergebene Liebesmüh'!
1.) Der Weg zu CORINNA führt über die Dienerin. Die heißt NAPE und ist Frisörin. NAPE ist auch die Freundin von CORINNA und zugleich OVIDS Vertraute. Sie verschafft Zugang zu CORINNA und gibt OVID so manchen Hinweis. Auch wirkt sie im Sinne OVIDS auf CORINNA ein.
(Nape hat also eine sehr intime Sonderstellung!)
2.) OVID bittet nun NAPE, einen Brief zu überbringen. Sie soll sich von niemandem abhalten lassen. OVID schmeichelt ihr, um sie günstig zu stimmen: Sie habe keine Adern von Stein oder ein Herz aus Eisen, außerdem habe sie mehr Verstand und Gefühl, als man bei Sklaven hoffen darf (großes Lob!). Du warst auch mal jung und wurdest von Amors Bogen getroffen. Jetzt leide ich, woran du einmal gelitten hast. (OVID versucht hier zwischen NAPE und seiner Person Gemeinsamkeiten herzustellen und NAPE auf seine Seite zu ziehen. OVID hofft, daß sie sich dadurch geschmeichelt fühlt, daß er sie ins Vertrauen zieht und sie menschlich und scheinbar gleich behandelt. In Wirklichkeit verfolgt OVID aber nur sein niedriges Triebziel und instrumentalisiert die arme NAPE.)
3.) NAPE soll nun CORINNA ausrichten, daß er sich von Hoffnung auf diese Nacht verzehre. Sie soll ihr den Brief geben, wenn sie allein ist. CORINNA soll den Brief sogleich lesen. Beim Lesen soll NAPE CORINNAS Gesicht studieren. Sie soll ihr von den Augen ablesen, was sie zurückschreiben wird.
( NAPE soll hier eine ganze Menge. Alles ein bißchen viel für eine Frisörin!)
Dann soll sie auch noch dafür sorgen, daß CORINNA sofort zurückschreibt. Er fände es schade, wenn die Wachstafel unbenutzt bliebe. Sie soll sie bis an den Rand eng beschriften-gern strenge er seine Augen an! Doch sie müsse nicht ihre Hand ermüden: Es reicht, wenn sie "come on!" schreibt. (NAPE mach' dies, NAPE mach' das. OVID, der Egoist, der nur sich sieht.)
4.) Bei positivem Bescheid, wolle OVID sogar den Brief mit Lorbeer bekränzen (siegreiche Feldherren taten dies mit ihren Brief an den Senat; er vergleicht sich also mit einem Triumphator!). Er will ihn sogar an die Wand imVenustempel hängen (CORINNA wird seinen Brief wohl ganz woanders hinhängen.)
"Subscribam 'Veneri fidas sibi Naso ministras
dedicat.' At nuper vile fuistis acer!"
=Ich werde darunter schreiben: Der Venus weiht Naso die für sich treuen Dienerinnen (die beiden Hälften der Schreibtafel (Diptychon)). Doch seid ihr vor kurzem (nur) ein (ganz) gewöhnliches (wertloses) Ahornbrett gewesen!
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by decurio



Donnerstag, 8. Oktober 2015

NOVUS POSTUS: DIE "FISCHERCHÖRE" VON HAITHABU

Daß Nordgermanen, zumal wenn sie sturzbesoffen sind, was ja meistens der Fall ist, keine Chorknaben oder die Domspatzen sind, muß nicht verwundern. Dennoch hat sich ein Reisender aus dem Orient ob der zweifelhaften Gesangsdarbietungen der Nordmänner entsetzt: "Niemals hörte ich häßlicheren Gesang als den der Leute von Haithabu."
Dabei haben es die Wikinger vielleicht nur gutgemeint und wollten ein Willkommensständchen trällern.
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ein Westgermane
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Videte et: Silly-walks-ltd. blogspot. de

NOVUS POSTUS DE HAITHABU

Haithabu oppidum celebre (berühmt) Normannorum erat. Anno 1050 interiit.
Videte et stupete: DIEREICHSBURG. BLOGSPOT. DE
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Normanni: hier: Nordmänner (Wikinger)

Mittwoch, 7. Oktober 2015

OVID, AMORES I, 10: ADDENDUM

Interpretationsansatz: Corinna steht für die Schlechtigkeit der Welt-Ovid steht für die bessere Welt der Dichtung.

Welt der CORINNA, seit sie sich verändert hat (die war wohl schon immer so): materialistisch, habgierig, berechnend, vorteilsorientiert, zieht die Liebe in den Dreck bzw. entweiht sie, hat unschöne Seele, ist verräterisch, oberflächlich, egoistisch, verabscheuenswürdig, also subhuman und morallos etc. pp.
Welt des Dichters (antithetisch dazu):  immaterialistisch, schön, rein, liebevoll, selbstlos, moralisch, weihevoll, geht Dingen auf den Grund etc. pp. (also ein wenig vertrottelt und weltfremd, aber liebenswert).
Es ließen sich hieraus zahlreiche Gegensatzpaare bilden wie "materialistisch, habgierig---immaterialistisch" etc.
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Wer aber triumphiert? Das billige Flittchen, nicht der große Dichter.- Doch ist ihr Triumph-so redet er es sich  wenigstens ein- nur ein scheinbarer und falscher, der um viele Widerwärtigkeiten erkauft ist. Er ist der moralische Sieger (wovon er sich allerdings wenig kaufen kann), sie ist es tatsächlich (aber um welchen Preis!).-Wie heißt es doch so schön:
The pious ones can never rule.
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OVID, der große "Frauenversteher", will m. E. einfach nicht begreifen, daß das weibliche Geschlecht nicht so sehr zum moralischen Rigorismus tendiert wie die Männer. Statt dies einfach als Tatsache hinzunehmen, zieht er es vor, als Weiberknecht zu leiden und zu scheitern. Der strenge VERGILIUS hingegen war da schon einen Schritt weiter: Er hatte begriffen und akzeptiert, daß  "VARIUM ET MUTABILE SEMPER FEMINA" (Aen. 4, 563).----Es gibt schließlich in diesem Kosmos wichtigere Dinge, als seine Energien an die Launen des Weibes zu verschwenden, heißt es doch auch: MINIMA NON CURAT PRAETOR.
Nun, OVID war kein Prätor, sondern ein weicher Dichterling. Hätte er mal besser (wenigstens ab und zu) seine Finger von den "Röcken" gelassen. Man sieht ja, wohin es ihn geführt hat: Direkt ans Schwarze Meer.
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decurio

OVID, AMORES I, 10: GESCHENKE

1.) Dreifacher Vergleich der Schönheit der CORINNA mit
a) Helena: sie gab ihren beiden Gatten (Paris, Menelaos) den Grund zum Krieg
b) Leda: Jupiter nahte sich ihr in Gestalt eines Schwans
c) Amyone: Als Neptun/ Poseidon sie mit einem Krug auf dem Haupt sah, wie sie eine Quelle suchte, verliebte er sich.
Die Schönheit CORINNAS führte dazu, daß OVID den Stier und den Adler fürchtete (Jupiter entführte in Gestalt des Stieres die Europa und als Adler den schönen Knaben Ganymed; alle schwul!) und all dies, wozu den Jupiter die Lust gemacht hat.
-Schädliche Wirkung der Liebeslust, die den Menschen negativ verändert-wird durch das Bild der Metamorphose zum Ausdruck gebracht.
2.) Turning point ("nunc"): OVID ist jetzt von der Furcht befreit-er ist sozusagen genesen!-Liebe als krankmachende Macht! Sie hat nun keine Gewalt mehr über ihn. Grund: ihr Fordern von Geschenken, also ihr Materialismus. Daher gefällt sie ihm nicht mehr. Als sie noch nicht so war, liebte er ihr Herz und den Körper. Da sie nun ihre Seele entstellt hat, erscheint ihr Leib auch nicht mehr schön.
3.) Beispiel des AMOR: Er ist frei von Habgier, trägt kein Gewand (Zeichen von Offenheit). Warum soll er sich um Lohn verdingen (Erniedrigung eines Gottes)?-Er hat kein Gewand, wo er den Gewinn verwahrt!
Venus und ihr Sohn stehen dem Kriege fern, also sollten sie auch nicht um Sold dienen. Auch das käufliche Nuttchen haßt den Zuhälter. Unter Zwang tut sie, was eine Dame freiwillig tut.
-O. sagt hier indirekt, daß C. eine Nutte (lat. scortum) ist!
4.) Beispiel der Tiere: Es ist eine Schande, wenn der Mensch unter den unvernünftigen Tieren steht! Tiere verlangen keine Gaben (Bsp. e: Hengst und Stute, Kuh und Stier, Widder und Schaf ). Nur bei der Frau ist das anders. Sie verkauft ihre Nacht und sich selber. Je mehr "fun"desto teurer. Liebe ist ein Geschenk an beide. Warum soll man sie daher kaufen bzw. verkaufen? Warum soll die Liebe Gewinn bzw. Verlust bringen? Sie kam doch durch unser beider Bemühen zustande.
-OVID stellt hier CORINNAS Verhalten unter das der Tiere!
5.) Weitere Negativbeispiele: Verkaufen eines Eides, Korruptheit der Richter, für Geld jemanden verteidigen, Gerichte, die am Urteil verdienen, Geld im Bett zu verdienen, Schönheit für schmutziges Geld preisgeben.
-Genau aber dies tut CORINNA. Die Beispiele sollen abschrecken und zu einem Umdenken CORINNAS führen (träum' weiter, Poet!).---
6.) These:  Nur dies hat Liebe verdient, was nicht käuflich ist. Wer Liebe verkauft, hat keine Gegenliebe verdient. Wer bezahlt hat, ist nichts mehr schuldig. Warnung an die "Schönen", Geld für ihre Nächte zu nehmen. Dies ist schändlich erworben und bringt keinen guten Gewinn! Warnendes Beispiel der Tarpeia (sie ließ die Sabiner in die Burg gegen die Zusicherung, sie bekomme das, was diese am linken Arm tragen (Goldspangen); die Sabiner töteten die Verräterin aber mit ihren Schilden (die ja links getragen werden)).---Alkmaion tötete die Muter, weil sie den Vater um Halsschmuck verriet.
-Ganz klar: OVID stellt hier CORINNA auf die Stufe einer morallosen Verräterin wie Tarpeia!
7.) O. macht Einschränkungen: Bei einem Reichen ist ein solches Verhalten weniger schlimm, da er genug hat; Vergleich mit Trauben, die man pflückt, wo sie dicht hängen; man solle sich das Obst aus des Alkinoos Gärten besorgen (König der Phäaken; dieser brachte Odysseus heim; seine Gärten sind sprichwörtlich; vgl. Homer, Odyssee 7, 112).-Der Arme bezahlt mit Hilfe, Liebe, Treue.- Ist ein Gedicht, womit man ein schönes Mädchen preist, etwa nichts?---Dies ist die Gabe OVIDS. Sie werde dadurch berühmt.- Kleider und Schmuck sind vergänglich, der Ruhm durch Gedichte ist ewig!
(Nur das interessiert CORINNA nicht.)
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CONCLUSIO: OVID haßt nicht das Geschenk an sich, sondern das Fordern! Entweder gibt er etwas freiwillig oder überhaupt nicht. Auf Forderungen reagiert er erst gar nicht.
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by decurio








Dienstag, 6. Oktober 2015

NOCHMAL NOVITATES

- Laserdrucker:
  läuft bislang gut, teste ihn noch am Netz ohne Kabel!

- Rechtsstreit um Schälmesser:
  geht wohl verloren!

- Briefkasten:
  quillt über!

- Linux:
  läuft gut!

uswusf.

BUCHTIP: H. A. FORSTER: DIE LITERATUR DES KLASSISCHEN ALTERTUMS

Ein Führer durch das Schrifttum der Griechen und Römer (Goldmanns gelbe Taschenbücher).
Allein schon anschaffenswert wegen des Photos des Autors (s. Rückseite, Cover).
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Django---

OVID, AMORES I, 9: MILITAT OMNIS AMANS

These1 : Jeder der liebt, ist ein Krieger.
(Sang nicht schon Adriano Celentano selig: Chi non lavora, non fa l'amore; ich übersetze-so gut ich kann: wenn du nickese arbeit, du nickese macke Liebe.)
Ovid hat, obwohl zarter Dichter, eine Vorliebe für Bilder aus dem Militärwesen. Damit kam er sicher beim Publikum gut an.
These 2: Auch AMOR hat seine Heere (Amor als Heerführer!).
Adressat: ein gewisser ATTTCUS, ein Kumpel von OVID (nicht der von Cicero!), dem die "Epistiolae ex Ponto" gewidmet sind.
Repetitio: Jeder der liebt ist Krieger (das Wort "Krieger" betont am Anfang!).
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These 3: Soldaten wie Liebende sollen gleiches Alter haben (jung sein); antithetisch dazu: alte verliebte Säcke (sog. Lustgreise) wie alte Soldaten sind "no-goes".
Der Feldherr verlangt an Einsatz das von den Soldaten, was auch eine Frau von ihrem "Mr. loverlover" verlangt. Beide durchwachen die Nacht und schlafen auf dem Boden. Der eine bewacht die Tür der Frau, der andere die Tür des Feldherrn. Weitere Gemeinsamkeiten: Die langen Märsche-der Liebende, der seiner Holden hinterherreist (viel Spaß dabei!). Aufzählung der Entbehrungen auf der Reise: Gebirge, über die Ufer getretene Flüsse, Schnee, Sturm.
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Des weiteren: Kälte, einsame Nacht, Regen und Schnee (s.o.); Vergleich mit dem Späher: der Liebende beobachtet den Rivalen=Feind! Belagerung des Feindes entspricht die Belagerung der Schwelle der Frau.
Aufbrechen der Stadttore entspricht dem Aufbrechen der Tür der Geliebten (Ruhestörung und Sachbeschädigung, Par. xy). Überfall auf den schlafenden Feind (vgl. Diomedes, der die Thraker des Rhesus erschlug; Entführung eines geweihten Gespannes durch Odysseus)-Ausnutzen des Schlafes des Gatten durch die Liebenden. Durch die Wachen schleichen-dies tut auch der Liebende.
Es geht also in der Liebe zu wie im Krieg: MARS DUBIUS NEC CERTA VENUS.
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These 4: Die Liebe ist nichts für Faule. Ergo: Nur der, der was tut, hat Glück.-Fernbleiben des Achill vom Kampfe-Hektor ging gestärkt zum Kampf, nachdem er bei Andromache im Bett war-Kassandra hielt den Agamemnon auf-Mars verliebte sich in Venus (Vulcanus rächte sich; s. die Story mit dem Netz; Göttergelächter).
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Einst war OVID träge. Doch als ihn die Liebe ergriff, wurde er zum Krieger, der in Liebeskämpfen Sold verdient. Seitdem führt er "nächtliche Kämpfe". Will man nicht träge werden, so soll man sich verlieben.
Liebe=bestes Mittel gegen die Trägheit
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(aber schlecht für die Seelenruhe und den Geldbeutel)
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Das Gedicht ist eine Parodie der "militia". Fand AUGUSTUS sicherlich nicht komisch!
by Django



CICEROS VERRESREDEN: 70 V. CHR.

Die Verhandlung gegen den mittlerweile unter den zahllosen Murmillo-Lesern bekannt-berüchtigten "Sammlerfreund" VERRES war ein sog. REPETUNDENPROZESS (de pecuniis repetundis=über die zurückzufordernden Gelder; über die Rückforderung der Gelder; Klage auf Schadensersatz und Rückzahlung; we want our money back!).
73-71 v. war VERRES Prätor von Sizilien. VERRES war selbstherrlich, bestechlich und außerdem noch ein großer Kunsträuber vor dem Herrn (siehe actio secunda, lib. 4; sog. Kunstraubbuch). War VERRES wirklich so schlimm? Wir dürfen nicht vergessen, daß wir VERRES durch die Brille CICEROS sehen. Die meisten Statthalter waren korrupt. Außerdem: Eine "virtus" der Gerichtsrede besteht darin, den Gegner im schlechtesten Lichte erscheinen zu lassen.
H. A. FORSTER fragt: Gehörte VERRES eher vor den PSYCHIATER als vor den Richter? War dieser nur ein "pathologischer Kunstfanatiker"?
Die Story sei hier kurz zu Ende erzählt: Die Sizilier waren  ziemlich "sauer" auf Freund VERRES und wandten sich an CICERO. Sie wollten, daß der sie als PATRONUS vor Gericht vertrete. CICERO seinerseits sah seine Chance gekommen, um sich gegen seinen Rivalen HORTENSIUS zu profilieren. Allerdings war die Sache nicht ganz "ohne", denn VERRES gehörte dem Senatorenstand an, hatte allso mächtige Freunde, die sicherlich genauso schmierig waren wie er, während CICERO nur dem "ordo equester" angehörte, dem "Ritterstand" und ein "homo novus" war. Wie zu erwarten, hielten die Senatoren zusammen wie Uhu (lat. uhix plus; s. Asterix), und VERRES ließ jede Menge Bestechungsgelder springen. ROMAE OMNIA VENALIA ESSE=in Rom kriegste alles für Geld!
VERRES also wurde von HORTENSIUS verteidigt. Er versuchte den Prozeß hinauszuschieben, wurde dann aber für schuldig befunden und ging freiwillig in Verbannung (der Boden in Rom war ihm schlichtweg zu heiß geworden). CICERO triumphierte über VERRES, die Senatoren und HORTENSIUS. Außerdem siegte der von CICERO vertretene schlichte Redestil, ATTIZISMUS genannt, über den prunkvollen, überladenen und wohl auch schwer verdaulichen Stil des HORTENSIUS, den ASIANISMUS.
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Quelle: H. A. FORSTER: DIE LITERATUR DES KLASSISCHEN ALTERTUMS; ein Führer durch das Schrifttum der Griechen und Römer (Goldmanns gelbe Taschenbücher), München o. J., S. 111 ff.
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Auf der Rückseite des Covers meiner Ausgabe ist ein "lustiges" Photo von H. A. FORSTER, geb. 1924, mit
Kassengestell, Schlips und Kragen. Hans Alfred trägt-um mit Heinz Erhard zu sprechen-die Haare offen. So sahen Gelehrte früherer Zeiten aus. Leider stirbt diese Spezies allmählich aus.
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by decurio





Sonntag, 4. Oktober 2015

BUCHTIP: EDWARD RUTHERFURD: SARUM

"Die Ebene um Sarum, das heutige Salisbury, gilt als eine der geschichtsträchtigsten Landschaften der Britischen Inseln, Edward Rutherfurd hat anhand von fünf Familienschicksalen die Entwicklung und Geschichte dieser Gegend und gleichzeitig Englands aufgezeichnet und zu einem einzigartigen historischen Panorama verwoben."
"7500 Jahre Spannung!"
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Ausgabe Knaur-Verlag, Cover, Rückseite.
INCIPIT: "Vor der Entstehung Sarums gab es eine Zeit, in der die Welt kalt und dunkel war.
Über einen riesigen Bereich der nördlichen Hemisphäre, vielleicht ein Sechstel des gesamten Erdballs, breitete sich eine mächtige Eisdecke. Sie bedeckte das ganze nördliche Asien, Kanada, Skandinavien und etwa zwei Drittel des späteren Britanniens. Die Dicke des Eises war gewaltig; selbst an der Außenkante betrug sie fast hundert Meter."
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INTERNA: ZUM TROSTE (ÜBER TINTENSTRAHLDRUCKER, DAS WELTALL, LUFTGEWEHRE, FEHLKÄUFE)

"Von einem vollständigen Verständnis des Universums ist der Mensch weit entfernt."
G. STAGUHN: DIE RÄTSEL DES UNVERSUMS.
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Und von dem des Tintenstrahldruckmonsters ebenso. Wie ich gerade lese, hatte die Story aber ein Happy End. Verkäufer also doch nicht erschießen. Falls aber schon erschossen, Staatsbegräbnis anordnen.
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PS: Meine Smith & Wesson 327 TRR8 (CO2) schießt ungenau oder ich schlecht! Bin halt nicht WILD BILL HICKOK!- War gestern im Keller schießen-zum Schrecken meiner schreckhaften Nachbarn.-  Die WEIHRAUCH-PISTOLE, die Du gerade hast, ist da viel präziser!-Überlege evtl., ob ich mir die BAIKAL IJ 512 vom Christkind wünschen soll. Das LG hat eine hohe Geschossenergie und ist nur knapp unter 7, 5 Joule. Die Verarbeitung ist robust und-sagen wir- "ostblock-typisch" (s. Youtube-Beitrag). Angeblich funktioniert das Teil noch in 30 Jahren, also wenn ich schon längst in den ewigen Jagdgründen bin. Die BAIKAL ist allerdings ein Knicklaufgewehr.
Von der NORCONIA B-88 bin ich abgekommen, da Kritik sehr "durchwachsen". Abzug schwergängig (kratzend), Schuß löst sich angeblich bei Erschütterung (ein Nachbar weniger), Durchbiegung der Feder schleift Federhülse ab (Abrieb), Ersatzteile schwer zu bekommen, Schußleistung läßt ab der zweiten Dose Diabolos deutlich nach, Originalfett bei uns Gefahrenstoff, Visierung etwas grob, System schlackert: Dennoch: solider, stabiler Eindruck, zufriedenstellendes Schußbild, Abzug: guter Druckpunkt, ausreichende Leistung fürs Geld.
Alternativ in dem Preissegment (bin ein armer Mann, pover' uomo!) wäre da noch die HÄMMERLI FIREFOX 500 (Schweizer Firma?). Die Firma stellt, so weit ich weiß, hochwertige Produkte her. Allerdings hat dieses LG einen Kunststoffschaft, was aber nicht schlimm sein muß.
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Hütet euch vor dem Impulskauf!
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Django


EPISODEN AUS DER REIHE "WORLD GONE MAD" (1)

Die Tintendrucker-Story oder die Verstrickung ins Sein...un-glaublich!
Lösungsvorschlag:
1.) Drucker an die Wand werfen oder mit Vorschlaghammer "anihilisieren" (wahlweise einem Nachbarn an den leeren Kopf schmeißen; gut zielen; mit viel Schwung).
2.) Verkäufer umlegen!
3.) Problem gelöst.-So einfach kann das Leben sein.
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Ein Verkäufer, ein Problem, kein Verkäufer, kein Problem.
STALIN
Der glaubte nämlich, daß man keinen Menschen zum Besseren wenden könne.
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Daher fordern wir von murmillo: Alle Verkäufer ab nach Sibirien! Da können sie Eis verkaufen.

Donnerstag, 1. Oktober 2015

ALRIK DICIT...

Neuen Drucker gekauft. Heftiges Chaos. Jetzt aber besser.

Zuerst einen Tintenstrahldrucker gekauft, obwohl Laserdrucker anvisiert.
Alle Verkäufer haben den einem eingeredet.

Dann erkannt, dass es ein Fehlkauf war. Die günstigen Laserdrucker können zwar nur Schwarz/Weiß und riechen wie Kopierer nach Ozon, dafür können aber die Düsen nicht mehr verstopfen.
Dann wiederum plötzlich die Quittung nicht mehr gefunden! 

In der Folge tagelange Sucherei und Verhandlungen via Email mit den Verkäufern. Ich wollte einen Laserdrucker von Samsung haben.

Gestern dann Drucker umgetauscht und kleinen Aufpreis bezahlt. Jetzt über Nacht Drucker probeinstalliert. Die beigelegte Kurzanleitung in der Packung war recht "ad rem", aber die Treiber mussten für Linux erst aus dem Internet heruntergeladen werden. Wenigstens hatten die in der Anleitung an Linux gedacht und eine Adresse angegeben.

Dort sah ich dann, dass Samsung nicht nur für Linux, sondern auch für einige andere Unices Treiber anbietet! Sehr aufmerksam.

Na egal, bislang läuft er! Und druckt! 

SCHOPENHAUER DICIT: (1)

"Das Leben ist daher nur insofern eine Wohltat als wir erkennend sind: denn sofern wir wollend sind, ist es eine Qual: das Erkennen ist die Verheißung der Erlösung, ist das wahre Evangelium: das Wollen hingegen ist die Hölle selbst."
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Meine Schüler jedenfalls erkennen leider nicht allzuviel. Also null Erlösung. Willen haben die auch keinen (außer zum schmerzlosen Konsumieren): Also kaum Qual. Außer für den Geldbeutel ihrer Alten.
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Django

OVID: AMORES I, 8: MONEY FOR LOVE

Zwar ist OVID, wie hinlänglich klar geworden ist, ein Immoralist in Sachen Liebe, auch wenn dies oft nur gespielt und Pose ist, doch diesmal wird sein "Immoralismus" noch weit übertroffen: Es gibt nämlich eine alte Kupplerin und Hexe, die den sprechenden Namen "Durst" trägt, weil sie Eos (Aurora), die Morgenröte, niemals nüchtern erblickt hat. Sie verfügt über allerlei Zauberkünste (Kirkes Zaubersprüche): So kann sie angeblich einen Fluß zur Quelle zurücklenken, kennt sich in Kräutern aus, weiß wie das Zauberrad funktioniert (ein Gerät für den Liebeszauber), weiß was der Schleim von Stuten bewirkt, sie kann Wolken herbeizaubern, aber auch die Sonne klar scheinen lassen, sie kann bewirken, daß Blut von den Sternen tropft, daß der Mond sich von Blut purpur färbt, sie kann in Eulengestalt durch die Nacht fliegen, dann trägt sie ein Federkleid und hat doppelte Pupillen (böser Blick; vgl. Plinius d. Ä. nat. hist 7, 18), sie kann aus den Gräbern die Stimmen der Toten wecken und schließlich Gestein durch ihren Zaubersingsang spalten.
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Dieses alte Weib lebt davon "züchtige" Frauen zu verführen. Dazu benutzt sie ihre Redegabe. Rein zufällig konnte OVID folgendes Gespräch belauschen (Erzählung in der Erzählung):
Die alte Hexe redet auf CORINNA ein, daß ein reicher Jüngling ein Auge auf sie geworfen habe. Dabei schmeichelt sie ihr: Das sei schließlich kein Wunder, denn sie stehe keiner an Schönheit nach! Es fehle ihr nur noch der Schmuck ("Diamonds are a girl's best friend", sang schon die Monroe.). Falsch, wie die Alte ist, wünscht sie ihr ebensoviel Reichtum wie Schönheit. Sie gibt sogar dreist ihre niedrigen Absichten zu, daß sie sich dadurch auch bereichern könne.
Auch stünden die Sterne gut: Mars sei verschwunden, und Venus herrsche jetzt. Diese helfe sogleich, denn schon ist ein Verehrer da, der ihr alles kaufen werde, was im Haus fehlt. Außerdem gleiche er ihr an Schönheit. Ganz rhetorisch beendet sie den Gedankengang: Wenn er nicht um dich werben würde, müßtest du es tun.
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Das Mädchen wird vor Scham rot. Die Alte versucht CORINNA weiter zu verderben: Allein die gespielte Scham nütze, die echte schade nur!-Mach einen auf schüchtern und sieh, was er dir bringt.- Zu Zeiten des Königs TATIUS gaben sich die "schmuddeligen Tächter" der Sabiner nicht mehreren Männern hin. In Rom aber herrsche jetzt VENUS. Alles strebe nach Genuß.- Die Keuschen sind nur die, die keiner haben will.- Wer nicht blöd ist, schnappt sich einen Mann.
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CORINNA zweifelt. Die Alte rät ihr, die Falten ihrer Stirn herauszuschütteln. Dabei falle keine Sünde heraus.-Schon PENELOPE prüfte die Freier auf "Tauglichkeit".- Das Leben vergeht schnell.- Das Geschirr werde nur durch Gebrauch blank gehalten.- Unbewohnte Häuser verfallen.- Wenn du keinen ranläßt, wird dein Körper früh altern.- Am besten so viele wie möglich, dann ist auch der Gewinn größer!- Dann raubst du einem auch nicht zuviel, wie der Wolf mühelos in eine Herde einbricht.
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Ein armer Narr von Dichter kann dir nur Lieder schenken, davon hat er allerdings tausende. Keiner von denen trägt goldene Gewänder, nur Apoll selbst. Er hat sogar eine goldene Harfe.-Wenn dir einer was schenkt, soll er dir mehr wert sein als HOMER selbst!-Ahnenbilder sollen dir egal sein, so einer soll verschwinden, wenn er arm ist.- Will einer, daß du es umsonst tust, soll sein Liebhaber blechen.- Doch sei vorsichtig beim Fordern!-Wenn du ihn hast, dann nimm ihn aus!
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Stelle dich verliebt!-Lass' den Trottel glauben, daß du ihn liebst!-Gib bloß nicht deine Liebe umsonst!- Mach' dich rar, täusche Migräne vor!-Oder sage, daß heute ISIS Keuschheit verlange!-Lasse ihn dann wieder zu dir, sonst wendet er sich frustriert ganz ab.- Sei taub für den, der bettelt, offen aber für den, der gibt.-Dem Gekränten zürne! Damit beseitigst zu eigen Schuld.-Er selbst darf dir aber nicht zu lange böse sein, da dies die Liebe vernichtet.-Lerne (auf Kommando) zu heulen!-Schwöre Treue, wenn du einen betrügst!-Egal, wen du von den Göttern anrufst, VENUS macht sie taub!-
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Ein Diener bzw. eine Vertraute sollen dir sagen, was er dir kaufen soll!-Auch sie sollen ihn um etwas bitten! So wird aus vielen kleinen Dingen viel.-Alle sollen ihn "ausziehen" (ausplündern)! Wenn viele pflücken, ist die Ernte schnell eingebracht.-Hast du keine Gründe für ein Geschenk, dann tu so, als ob du bald Geburtstag hast.-Er soll sich vor dem Konkurrenten nie sicher fühlen!-Nimmt man der Liebe die Qual, dann dauert sie nicht lange.-Er soll in deinem Bett die Spuren eines anderen sehen!-Auch den Knutschfleck an deinem Hals.-Er soll sehen, was dir ein anderer geschenkt hat!-Schenkt dir keiner was, kauf es dir selbst (wohl auf seine Rechnung)!-Leihe, ohne zurückzugeben!-Rede lügnerisch!-Werbe um ihn, verderbe ihn, unter deinen honigsüßen Worten soll er das Gift nicht bemerken!
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Tust du das, was ich dir sage, dann wirst du es mir danken (sie weißt auf ihre große "Erfahrung" hin).
Auch wirst du die Götter für mich bitten, daß ich einst sanft ruhe (blasphemisch!).-
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Die Empörung des Lesers-jedenfalls ging es mir so-ist ins Unermeßliche gestiegen! Die alte Vettel soll der Teufel holen! Es folgt nun so etwas wie "poetische Gerechtigkeit":
OVID kann sich kaum noch zurückhalten, der Alten eins draufzugeben, ihr die wenigen Haare auszuraufen oder ihre Augen und runzligen Wangen zu zerkratzen. Er verflucht das alte Reptil: Die Götter sollen sie heimatlos machen, ihr die Freunde nehmen, sie sollen ihr lange Winter und ewigen Durst geben (besonders letzteres muß für Frau "Durst" schlimm sein).
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Zwei Welten treffen hier aufeinander: die schmutzige Welt der Alten, geprägt von Gier und Niedertracht, und die reine Welt des Dichters, geprägt von Geist, Schönheit und Idealismus. Dazwischen das Fräulein mit seinem schwachen Charakter.
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by
Django
copright