(um 50 n. - bald nach 120 n. Chr.)
-Studium der Philosophie in Athen
-Anhänger der PLATONISCHEN AKADEMIE
(Daher das Wort "Akademiker", wobei die meisten heutigen "Akademiker" PLATON nicht gelesen haben (!), was sie aber keineswegs davon abhält, sich Akademiker zu nennen!)
-ausgedehnte Reisen
-Ehrungen durch Kaiser TRAJAN und HADRIAN (das ist doch was!)
-großer Freundeskreis; gastliches Haus; Kreis philosophischer Jünger (die heutigen Schüler sind weder besonders philosophisch noch sind sie Jünger; dafür werde ich immer älter)
SCHRIFTEN: 227! (s. Lamprias-Katalog), davon etwa 1/3 erhalten
a) MORALIA: über ETHIK
b) BIOGRAPHIEN
LITERARISCHE FORM: Dialog und Diatribe (platon. Vorbild)
Große Themenvielfalt: Schrift über Seelenruhe-Vom Nachteil, zu viele Freunde zu haben-Über die Unsitte des Borgens-pädagogische Schriften: z.B.Anleitung zu literarischen Studien-Symposiaka (=Tischgespräche: von banalen Themen (Gartenarbeit; Verdauung) bis zu literarischen)-dialogische Schriften: z.B. Über das daimonion des Sokrates-Platon-Exegese-Erotikus-Schriften gegen Epikureer-Schriften gegen Stoiker (jeweils 3; der Gerechtigkeit halber)-Tierpsychologie-Über Vorsehung-Trostschriften (...)
Man sieht: PLUTARCH war ein fleißiger Mann, der die meiste Zeit seines Lebens bei eifriger Arbeit verbracht hat. Er behandelte fast alle wissenschaftlichen Themen. In seinen Schriften wird jeder ernsthafte Wahrheitssucher fündig!
-Vorrangstellung der ETHIK!
-vorsichtiger EKLEKTIZISMUS (fern von rigoroser Engstirnigkeit)
-kultivierter Stil: weitgespannte Perioden
Berühmt wurde PLUTARCH vor allem durch seine "BIOI PARALLELOI" ("Parallelbiographien"), in denen jeweils ein Römer einem Griechen gegenübergestellt wird (23 Paare; 1verloren; schließen mit vergleichender Würdigung: SYNKRISIS; Ebenbürtigkeit griech. und röm. Wesens!).
Seine Bücher sind keine Geschichte, sondern Charakterbilder. PLUTARCH zeichnet seine Menschenbilder, indem er sowohl die großen Taten als auch die kleinsten Handlungen und Gewohnheiten beschreibt (peripatetische Tradition). Er hat eine spürbare Neigung zum Anekdotischen und Detail.
LIT. und LESETIP: PLUTARCH: LEBENSBESCHREIBUNGEN, Gesamtausgabe (Goldmanns gelbe Taschenbücher), München 1964:
Band 1: Theseus/ Romulus-Lykurgos/ Numa-Solon/ Poplicola-Themistokles/ Camillus-Perikles/ Fabius Maximus
(genannt der CUNCTATOR=der Zauderer, mein großes Vorbild, auf das ich mich immer berufe, wenn man mir "Beine macht")
Band 2: Coriolanus/ Alkibiades-Aemilius Paulus/ Timoleon-Pelopidas/ Marcellus-Aristeides/ Cato der Ältere
Band 3: Philopoimen/ T. Flaminius-Pyrrhos/ Marius-Lysandros/ Sulla-Kimon/ Lucullus
Band 4: Nikias/ Crassus-Sertorius/ Eumenes-Agesilaos/ Pompeius-Alexandros/ Caesar
Band 5: Phokion/ Cato der Jüngere-Artaxerxes-Agis und Kleomenes/ Ti. u. C. Gracchus-Demosthenes Cicero
Band 6: Aratos- Demetrios/ Antonius-Dion/ Brutus-Galba-Otho
Dazu: WALTHER KRANZ: GESCHICHTE DER GRIECHISCHEN LITERATUR (Sammlung Dieterich; Parkland Verlag), Köln 1998, S. 490-498:
"Plutarchos, des Autobulos Sohn, ist etwa 46 n. Chr. in Chaironea in Boiotien geboren, und noch heute lebt in diesem Dorfe sein Andenken fort...In seiner kleinen Vaterstadt führte er ein glückliches Leben, im Dienste für die Gemeinde, im Kreise seiner zahlreichen Familie und seiner Freunde und Schüler...Sein Leben erstreckte sich über das Jahr 120 hinaus.
Als Schriftsteller war er ungemein fruchtbar. Aus noch viel größerer Zahl sind uns über 150 Einzelschriften und Aufsätze erhalten, die die verschiedenen Themen umspannen. (...)"
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(Der hatte wenigstens noch Schüler, die ihren Meister liebten.)
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The SIR
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