Murmillo-Archiv

Freitag, 8. April 2016

OVIDIUS: AMORES II, 1, 1-22: EINGANGSGEDICHT: HOC QUOQUE COMPOSUI PAELIGNIS NATUS AQUOSIS

 Vers 1:=Auch dies habe ich geschrieben, geboren bei den "wasserreichen Paelignern" (Volk um Corfinium; gemeint sind die Abruzzen)
Amores II, 1 ist programmatisch: Ovid will auch weiterhin Gedichte schreiben.
Vers 2: Ille ego nequitiae Naso poeta meae=ich, jener Naso, Dichter meines Leichtsinns ("nequitia" ist ein zentraler Begriff bei Ovid und dürfte dem Kaiser nicht gefallen haben; mit "nequitia" führt man keinen Staat!)-Er handelt-wie immer-auf höheren Befehl (Amor)-er will auch nichts mit dem Theater zu tun haben; es ist ungeeignet für seine zarten Verse.
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Vers 5-10 : Seine Zielgruppe: Die Braut, Knabe, junger Mann, der vor Liebe brennt und sich wundert, daß Ovid genau über ihn Bescheid weiß.-Er identifiziert sich mit dem Dichter: der besingt ja genau meinen Fall!
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Vers 11-22  : Ovid besang einst Götterschlachten (Gigantomachie)-er hatte schon die Blitze Jupiters in der Hand-da verschloß ihm die Freundin die Tür: boing!-da hat er ganz schnell Jupiter und seine Blitze vergessen-er entschuldigt sich dafür (sorry, Jupiter, aber...)-die Waffen des Jupiter halfen nicht, die Tür war härter-da nahm er wieder seine "alten Waffen" zur Hand (seine Elegien) und schon-Sesam öffne dich-war die Tür wieder offen.
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Club junger Ovid-Enthusiasten e. V.

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