Murmillo-Archiv

Dienstag, 19. April 2016

DIE VERHÄLTNISSE IN GERMANIEN (8): NACH THEODOR MOMMSEN-UNRUHEN IN GALLIEN-INSURREKTION DES VINDEX

Inzwischen war Gallien "in der furchtbarsten Aufregung". Der VINDEXAUFSTAND war "an sich nicht gegen die Herrschaft Roms, sondern gegen den dermaligen Herrscher gerichtet." Es war nichtsdestoweniger ein Kampf zwischen den Rheinarmeen und "dem Landsturm der großen Mehrzahl der keltischen Gaue". Die Stimmung zwischen Provenzialen und Soldaten war angespannt. Dies zeigt ein schreckliches Beispiel: Im Gau der HELVETIER wurde ein Kurier aufgegriffen. Daraufhin rückten Marschkolonnen und Truppen aus Rätien von zwei Seiten ein, plünderten, verjagten die Bewohner aus ihren Verstecken in den Bergen, töteten viele oder verkauften sie gemäß Kriegsrecht! AVENTICUM (Avenches) ergab sich ohne Gegenwehr, wurde daber dennoch geschleift. Nicht der Kaiser wurde gefragt, sondern die Soldaten des Hauptquartiers:
"diese saßen über das Schicksal der Stadt zu Gericht und nur der Umschlag ihrer Laune rettete den Ort vor der Zerstörung."-Die Stimmung bei den Provinzialen war aufs äußerste gespannt. Ein gewisser MARICCUS aus dem Stamm der Bojer, die von den Haeduern abhingen, hielt sich für einen "Gott auf Erden" und wollte die keltische Freiheit wiederherstellen. Er hatte-wie alle falschen Propheten- scharenweise Zulauf.
"Indes kam auf die Erbitterung im Keltenland nicht allzu viel an. Eben der Aufstand des VINDEX hatte auf das deutlichste gezeigt, wie völlig unfähig die Gallier waren, sich der römischen Umklammerung zu entwinden."
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Unfähige Gallier-an dieser Stelle: Gruß an alle Franzosen!

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