Murmillo-Archiv

Samstag, 16. April 2016

GERMANISCHE STÄMME (1): DIE BATAVER, CANNENEFATEN, FRIESEN

Bei THEODOR MOMMSEN, RÖMISCHE GESCHICHTE, Bd 6, dtv, Buch 8, Kap. 4 lesen wir über diese drei Stämme:
Die germanischen BATAVER sind wahrscheinlich durch Drusus "auf friedlichem Wege mit dem Rheich vereinigt worden."
Ihr Siedlungsgebiet: Rheindelta, linkes Ufer sowie auf den von den Rheinarmen gebildeten Inseln, bis zum Alten Rhein und wahrscheinlich noch darüber hinaus (Antwerpen bis Utrecht und Leiden/ Seeland), ursprünglich keltisches Gebiet; Ortsnamen sind keltisch(!). der Name steckt heute noch in der Ortsbezeichnung "Betuwe" (Niederung zwischen Waal und Leck, Hauptstadt Noviomagus=Nimwegen.
Mommsen nennt sie-anders als die "unruhigen und störrigen Kelten (sic!)"-"gehorsame und nützliche Untertanen", die besonders im römischen Heer "eine Sonderstellung" einnahmen. Einer ihrer Gaue stellte 1000 Reiter und 9000 Krieger zu Fuß. Die Bataver blieben steuerfrei! Auch wurden gerne die Leibwächter des Kaisers aus ihnen rekrutiert. Kommandeure batavischer Abteilungen (die Offiziersrang innehatten) waren ausnahmslos geborene Bataver. Sie waren die besten Reiter und Schwimmer der Armee und galten als "Muster treuer Soldaten". An der Varuskatastrophe hatten sie keinen Anteil.
Auf dem anderen Rheinufer (Nordholland) wohnten die CANNENEFATEN, die durch TIBERIUS unterworfen wurden. Auch sie stellten den Römern Soldaten.
Die FRIESEN wohnten am Küstenland bis an die untere Ems. Sie wurden durch DRUSUS unterworfen und hatten eine ähnliche Stellung wie die Bataver. Anstelle einer Steuer mußten sie lediglich eine Anzahl von Rinderhäuten abliefern (ich hätte gedacht Matjesheringe!). Die Friesen stellten dem Imperium viele Krieger und waren treue Bundesgenossen. Dem GERMANICUS halfen sie beim Kanalbau wie auch bei seinen Nordseefahrten, die unglücklich verliefen.
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