Murmillo-Archiv

Mittwoch, 3. Februar 2016

SENECA: DE CLEMENTIA, LIBER I, 18, 3: IN TYRANNOS!

Quemadmodum domini crudeles (Wie grausame Herren) tota civitate (im ganzen Staat) conmonstrantur (sich deutlich zeigen) invisique et detestabiles sunt (und verhaßt und verabscheuenswürdig sind), ita regum et iniuria (so sowohl das Unrecht der Könige) latius patet (erstreckt sich weiter) et infamia (als auch der schlechte Ruf; die Schande) atque odium (und der Haß) saeculis traditur (wird den Jahrhunderten überliefert); quanto autem (um wieviel aber) non nasci melius fuit (wäre es besser, nicht geboren zu sein) quam numerari (als gezählt zu werden) inter publico malo natos (zu den zum allgemeinen Unheil Geborenen; zu denjenigen. die...geboren sind).
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1.) Die Untaten der Mächtigen haben weitere Konsequenzen, als die der Namenlosen der Geschichte. Sie wirken (historisch gesehen) fort.
2.) Von ihren Untaten spricht man noch in Zukunft.
3.) Da sie dem Gemeinwohl schaden, wäre es besser, sie wären nicht geboren. Das sehen natürlich die schlechten Könige ganz anders, immer nach dem Motto: Make me your king and I rule you with an iron hand!-(Ganz nebenbei:  Braucht man denn Könige?! Die kosten nämlich den Steuerzahler jede Menge "Kohle", das die dann für irgendeinen absurden Unsinn rausschmeißen, wofür sie auch noch von ihren "Arschwärmern" bewundert werden.)-
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SENECA zeigt hier in diesem "statement" ganz deutlich, was er von den sog. Mächtigen hält, nämlich nicht viel. Dennoch gibt es Ausnahmen, z. B. die guten Kaiser wie MARCUS AURELIUS oder ANTONINUS PIUS, doch das waren Philosophen. Sie erfüllten sozusagen die Forderung PLATONS, wonach die Philosophen herrschen sollen. Fraglich ist nur, ob dabei viel rauskommt! Sicher ist aber, daß sie weniger Unheil anrichten.
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decurio
(macht mich endlich zu eurem Kaiser!)

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