Murmillo-Archiv

Mittwoch, 24. Februar 2016

OVIDIUS: HEROIDES 15 (5)

V 173-184  : Dann verschwand die Nymphe.-S. ist entschlossen zu gehen; bittet aber um Beistand Amors; wenn sie stirbt, wolle sie Phoebus ihre Leier weihen bzw. vererben:
"grata lyram posui tibi, Phoebe, poetria Sappho:
convenit illa mihi, convenit illa tibi."
185-220  : Anklage an Ph., warum er sie zu diesem Schritt treibe; er könne sie "heilen"; oder wolle er die Verantwortung für ihren Tod tragen; sie würde ihm jetzt gerne  vieles sagen, aber "ingeniumque meis substitit omne malis."
Der Schmerz erstickt all ihre Kunst.-Anruf an die Lesbierinnen; man erfährt: diese haben sie in Verruf gebracht (Grund: wahrscheinlich lesbische Beziehungen untereinander): desinite ad citharas turba venire mea!
Grund: Phaon hat alles zunichte gemacht: abstulit omne Phaon, quod vobis ante placebat.
Wunsch, daß er zurückkehre: efficite ut redeat;
Dann werde auch sie zurückkehren: vates quoque vestra redibit.
Sein Wirken auf sie ist ambivalent: ingenio vires ille dat, ille rapit.
Wunsch: Sollten die Winde ihre Worte davontragen, so mögen diese auch seine Segel aufblasen und ihn nach Hause bringen; ("Junge, komm' bald wieder", sang einst Freddy Quinn). Cupido solle ihm dabei helfen; es gebe keinen Grund, sie zu verschmähen; wenn er es doch tue, solle er ihr wenigstens eine "crudelis epistula" schreiben, und dann werde sie sich bei Leucas ins Meer stürzen.
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decurio

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