Murmillo-Archiv

Sonntag, 9. Februar 2014

DER VICUS VON VINDOLANDA

Ab dem Jahr 1970 nahm sich ROBIN BIRLEY und sein Archäologenteam den VICUS von VINDOLANDA vor.
Lage: etwas westlich des steinernen Kastells; im Norden: die STANEGATE STRASSE; dahinter: Friedhöfe.
Bei der Zivilsiedlung handelt es sich laut Plan um eine Ansammlung von rechteckigen Gebäuden, durch die eine Art "main street" durchführt, die auf das linke seitliche Lagertor (porta principalis sinistra) trifft. Eines davon-Nr. XXVII-wird als "STREIFENHAUS" bezeichnet, ein anderes-Nr. XXIII-als "HAUS MIT DEM GANG". Nr. XXXII und XXXIII sind "UNTERKÜNFTE FÜR VERHEIRATETE". Bei den rechteckigen Häusern ist es oft schwierig zu erkennen, welchem Zweck sie dienten (Tempel, Werkstatt, Wohnhaus, Magazin, Kuhstall).
"Denn in einem vicus ist alles anders als in einem Römerkastell. Kann man in einer Römerfestung bestimmte Muster der Anlage und bei den entsprechenden Bauwerken auch Funde bestimmten Typs und Charakters erwarten, so gilt dies für einen vicus keineswegs."
Weitere Gebäude: zwischen der nördlichen Häuserreihe und der STANEGATE ein LEGIONÄRSBAD; am Ende der südlichen Häuserreihe (Richtung Westen) eine "MANSIO"; weiter westlich: 2 rechteckige Gebilde (XI und XIV), ein sehr kleines, eine rechtwinklige Mauer (XLIX), ein weiteres rechtwinkliges Gebilde (XIII), mehrere kleinere (XII) sowie Brunnen; parallel zur Westmauer des Kastells setzt sich eine Häuserreihe nach Süden fort; südwestlich davon: Friedhof, Steinmauer und Türmchen; Erdwall; Gräben; Repliken.
2 Bauphasen: VICUS I und II (1976 hatten BIRLEY und seine "merry fellows" etwa ein Drittel von VICUS II "ausgebuddelt". Außerdem lagen unter der älteren Siedlung Überreste einer hölzernen Festungsanlage aus hadrianischer Zeit.
---
R. BIRLEY: VINDOLANDA. Eine römische Grenzfestung am Hadrianswall. Gustav Lübbe Verlag. Hrsg. von SIR MORTIMER WHEELER +; Bergisch Gladbach, S. 42 ff.
---
Praefectus

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen