Murmillo-Archiv

Dienstag, 11. Februar 2014

ANFRAGE MEINER SCHÜLERIN AN DIE OPERATORES: WIE LÄSST SICH DIE STOA ZU PLATON UND ARISTOTELES ABGRENZEN?

BITTE UM SCHNELLE MITHILFE UND WEITERE HINWEISE!

Eine genaue "Grenzziehung"-etwa im mathematischen Sinn- ist problematisch.
Zunächst einmal findet man viele Gemeinsamkeiten. Nach HOFFMEISTER betont die STOA die Vernunft, fordert ein vernünftiges, naturgemäßes und affektfreies Leben, sieht in der Tugend die wahre Glückseligkeit und hält die Tugend für lehrbar.
HOFFMANN: WÖRTERBUCH DER PHILOSOPHISCHEN BEGRIFFE, Darmstadt 1955, S. 581.
All dies sind Positionen, die auch von PLATON und CICERO geteilt werden.
Weitere Gemeinsamkeiten: Nach ARISTOTELES ist das Ziel der ETHIK die EUDAIMONIA (Glückseligkeit). Ein "eudaimon" ist der, den ein guter Geist betreut. (Leider sind die meisten von allen guten Geistern verlassen!).  Auch SENECA sieht im glückseligen Leben das Lebensziel, s. auch seine Schrift DE VITA BEATA. EUDAIMONIA ist nach ARISTOTELES eine "TÄTIGKEIT GEMÄSS DER ARETE" (VIRTUS). Und SENECA: Er fordert: SECUNDUM NATURAM VIVERE!
GEGENSATZ STOA-PERIPATOS:
"Die Naturlehre der Stoiker sucht den DUALISMUS des ARISTOTELES auszuschalten, sie ist MATERIALISTISCH und MONISTISCH."
FRANZ ECKSTEIN, S. 114.
Nach der STOA ist die Seele materiell. EPIKUR lehrt, sie bestehe aus Atomen (vgl. DEMOKRIT: ATOMLEHRE). Für PLATON hingegen ist sie unsterblich, auch für ARISTOTELES, allerdings nur ihr vernünftiger Teil.
GEGENSATZ ZU PLATON:
"PLATON ist der Entdecker des metaphysischen, d.h. des hinter der Sinnenwelt zu suchenden Bereichs...PLATON hat ewige Wesenheiten entdeckt..."
WALTHER KRANZ: DIE GRIECHISCHE PHILOSOPHIE, Anaconda, Köln 2006, S. 158.
PLATONS IDEENLEHRE steht somit im Gegensatz zum MONISMUS DER STOA.
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THE LATIN MASTER

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