Murmillo-Archiv

Donnerstag, 29. März 2012

GERMANEN: Grundwissen
1.) Die Burgunder:

Das kleine Volk der Burgunder kam ursprünglich wohl von der Insel Bornholm, weit oben im nebligen Norden. Aus dem Dunkel der Geschichte treten die Burgunder im 1. Jh. n.Chr., wo wir sie im Gebiet zwischen Oder und Weichsel finden. Nach zahl-und namenlosen Kämpfen siedeln sie um die Mitte des 3. Jh. am Main. An der Wende zum 5. Jh. tauchen sie in der Gegend von Worms auf, das im alten, mittlerweile verteidigungsunfähig gewordenen Vangionengau lag. 413 n. schlossen sie sogar einen Vertrag mit den Römern (wohl das Papier nicht wert), der ihnen Land zusicherte. Noch 369 n. war ihnen von Valentinian in Altrip gegenüber von Mannheim das versprochene Land perfide verweigert worden!
Die Burgunder träumten von einem eigenen Reich. Ein gewisser Stegemann nennt es "ein luftiges, von Hifthorn-, Becher-und Schwertklang erfülltes Gebilde zwischen Odenwald und Donnersberg ausgespannt".
435 n. dann der entscheidende Fehler! Die Burgunder griffen die Belger an. Darauf versetzte ihnen der römische Patricius (Heermeister) Aetius zusammen mit den Hunnen einen Schlag, "der sie zur Vernunft bringen sollte". Zwei Jahre später kamen die Hunnen wieder. Ergebnis: 10-20 000 Tote bei den Burgundern, darunter auch ihr König Gundahar (=der Gunther des Nibelungenliedes).
Mögliche Erklärung: Die Hunnen hatten mit den Burgundern noch eine Rechnung offen!
Sokrates Scholastikus berichtet: Ein Kontingent der Burgunder habe sich taufen lassen. Ihr erstes frommes Werk in Christo bestand darin, daß sie ein Lager der Hunnen überfielen, die gerade eine Saufparty abhielten.
(Guter Rat: Störe nie einen Hunnen beim Trinken!)
Aetius hatte wohl mitlerweile genug von den Burgundern und wies ihnen Wohnsitze in der Gegend von Genf zu. Die Burgunder scheinen nicht sehr nachtragend gewesen zu sein, denn 451 n. kämpfen sie (ganz Krieger!) im Heer des Aetius gegen die bösen Hunnen auf den Katalaunischen Feldern.
Quelle: R. Pörtner: Mit dem Fahrstuhl in die Römerzeit.
Erec scripsit cum gaudio.-

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