Es ist das höchste Unglück (der größte Nachteil", sagst du, weniger zu werden und zugrundezugehen und, um es treffend (genau) zu sagen, sich aufzulösen. Denn wir sind nicht (ur)plötzlich niedergeworfen und hingestreckt worden: wir werden zerpflückt, die einzelnen Tage entziehen den Kräften irgendetwas. Ist (etwa) irgendein Tod besser, als zu seinem Ende hin, während sich die Natur auflöst, auseinanderzufallen? Nicht weil der Todesstoß "irgendetwas des Übels" ist (wäre) und der plötzliche Ausgang (aus dem Leben; engl: to check out), sondern weil dies ein sanfter Weg ist, "weggenommen zu werden" (also "den Löffel abzugeben"). Ich wenigstens, wie wenn (als ob gleichsam) , sich die Bewährungsprobe nähert (als nähere sich...) und jener Tag, künftig das Urteil bringend (fällend) über meine Jahre, gekommen ist, beobachte mich so und spreche mich an: Nichts ist es (gibt es), sage ich, bisher, was wir (=ich) entweder durch Taten oder durch Worte gezeigt (geleistet) haben (habe); diese sind leichte (nichtige) und trügerische Pfänder des (deines) Geistes, und eingewickelt in viele künstliche Reize (Lockmittel; Verlockungen): was (wie weit) ich fortgeschritten bin (sein mag), werde ich dem Tod überlassen (nämlich das Urteil darüber). Nicht ängstlich werde ich daher auf jenen Tag gefaßt gemacht (mich gefaßt machen), an dem ich, nachdem Kunstgriffe und Schönfärbereien beseitigt worden waren (also ohne Kunstgriffe...), über mich urteilen werde, ob ich (nur) "tapfere Dinge" spreche oder (auch) fühle (d. h. ob ich nur ein "big-talking man" bin oder aber im Herzen tapfer), ob es etwa Verstellung (Heuchelei; Schein) gewesen ist und Possenspiel, was auch immer ich gegen das Schicksal an trotzigen Worten geschleudert habe.
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by decurio
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