Er denkt immer, wie das Leben ist, nicht wie groß es ist. Wenn (ihm) viele beschwerliche und die Seelenruhe verwirrende Dinge entgegentreten (widerfahren), läßt er sich frei (befreit er sich); und er macht auch dies nicht nur in der äußersten Not, sondern sobald jenem das Geschick verdächtig zu sein beginnt, schaut er sich sorgfältig um, ob (etwa) dort aufzuhören ist. Er glaubt nicht, daß es ihn etwas angehe, ob er (selbst) ein Ende macht oder es empfängt, ob es später oder schneller (früher) geschieht; er fürchtet sich nicht so wie bei einem großen Verlust; niemand kann viel aus dem vom Dach tropfenden Wasser (viel)verlieren (Redeweise: du verlierst nichts Großes dabei; Vergleich des Lebens mit vom Dach tropfendem Wasser). Schneller zu sterben oder langsamer hat keine Bedeutung ("betrifft nicht die Sache"), gut (richtig) zu leben oder schlecht ist von Bedeutung; gut aber zu leben oder zu sterben, ist die Gefahr des schlecht Lebens zu fliehen (davor zu fliehen, schlecht zu leben). Deshalb halte ich den Ausspruch jenes Rhodiers (Mann aus Rhodos=Telesphoros) für sehr weibisch, der, als er von einem Tyrannen in einen Käfig geworfen (gesteckt) worden war und so wie irgendein wildes Tier ernährt wurde, einem Ratenden (jemandem, der ihm einen Rat gab), daß er sich der Speise enthalte (enthalten solle) (zu enthalten), sagte: "Alle Dinge (alles) sind dem Menschen zu hoffen, während (solange) er (noch) lebt (am Leben ist)."
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What a Graeculus!
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decurio
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