213-234 : Menelaos wird von Paris als unwürdig (indignus) erklärt (weitere Demontage des Gegners)-er ist eifersüchtig: totis...noctibus te tenet=er hat dich sogar/ auch die ganzen Nächte-daraus resultiert Leid für Paris (mir kommen die Tränen; er hat sich doch selbst in die Situation hineinmanövriert; nein, ich vergaß: er handelte ja auf Geheiß der Götter; wie praktisch ein Freund des Allmächtigen zu sein!)-er leidet, wenn er sie beim Gelage sieht-er wünscht seinen Feinden solche Gelage-Reue über gastliche Aufnahme-Menelaos wird als "rusticus iste" (dieser Bauer(ndepp)) bezeichnet=all dies, was der "poeta doctus" nicht anstrebt, der ja ein urbaner Mensch ist (größtmögliche Beleidigung)-Paris erträgt nicht, daß Menelaos Helena berührt und sie küßt (fast pathologische Eifersucht: rumpor et invidia=ich platze sogar vor Eifersucht; rumpor=ich werde zerbrochen; das macht mich fertig etc.)-er kann es nicht sehen; hält sich den Becher vors Gesicht; sieht weg etc.-er nennt sie "lasciva"=Nuttchen-er leidet, sie lächelt-er will sich seinen Frust wegsaufen, aber sein Verlangen wird dadurch noch größer (et ebrietas ignis in igne fuit=doch die Betrunkenheit war Feuer im Feuer; vgl. etwa unser "Öl ins Feuer gießen")-er wendet sich ab, wird aber immer wieder von ihr angezogen.
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Es scheint, daß Paris völlig die Kontrolle verloren hat=unklassisch; nicht dem klassischen Ideal der "Mesotes" (mittlerer Weg) entsprechend.
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decurio
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