Murmillo-Archiv

Freitag, 8. April 2016

OVIDIUS GENERALITER (4)

1.) DIE "FASTI": PROPERZ hatte den Plan römische "Aitia" zu verfassen, ließ ihn aber fallen. Er wollte "die ätiologischen Legenden der Stadt in Form einer Periegese" darstellen (periegeomai=Medium: herumführen; periegesis=Umriß). Ovid wählte anstelle des topographischen ein chronologisches Gestaltungsprinzip. Er wollte anhand des römischen Kalenders, die Feste und ihre Ursprünge beschreiben. Vorbild war das Kollektivgedicht der Alexandriner, besonders die "Aitia" des KALLIMACHOS.
2.) "In Ovids Heroides werden mythische Gestalten wie in einem Drama lebendig, aber es ist ein lyrisches Monodrama, das zu einem einzigen Monolog verdichtet ist."
(Quelle ?)
3.) "Die Idee poetischer Episteln dieser Art war neu, und Ovid war mit Recht stolz auf seine Originalität. Ein Brief ist, nach einer antiken Definition, ein halbierter Dialog, und die Heroides sind überdies nur halbe Briefe."
4.) "Die Begleitumstände der Fabel bilden lediglich den Hintergrund für die einsame Person auf der Bühne, und das Stück enthält keine Handlung außer dem Strom von Gedanken und Gefühlen, die durch ihre zarte Seele fließen, und außer ihrem beredten Protest gegen Dinge, die sie nicht ändern kann. Im Bereich des Gefühls passiert viel; im Bereich des Materiellen ereignet sich nichts, solange die Szene andauert. Die wirklichen Ereignisse spielen alle in der Vergangenheit und in der Zukunft, und der Partner, den sie anredet, ist für sie unerreichbar. So stellen wir fest, daß die Kunst Ovids sich wieder einmal auf einer Ebene bewegt, die sich von der gewöhnlichen Wirklichkeit unterscheidet."
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Quelle (?)
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das Syndikat

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