189-212 : Paris gibt vor, er wolle Sparta nicht verachten.-Grund: weil Helena dort geboren ist-dennoch: Sparta ist-gelinde gesagt-ein wenig "rustikal"-sie hingegen sei ein Luxusweibchen-ergo: sie ist dort fehl am Platze; Sparta hat ihr nichts zu bieten, gemessen an ihrer Schönheit-dieser gebühre Luxus und Verschwendung-der Lebensstil der Männer Trojas wird von dem der Frauen sogar noch übertroffen (a minore ad maiorem)-ergo: gib dich hin (s.o.; was für eine primitive Logik, denkt man da, aber so funktioniert es; Paris spricht die Sprache Helenas)-sie solle einen Phryger wie ihn nicht verachten-dazu: Beispiel des Ganymed (schwuler Lustknabe und Mundschenk der Götter, von Jupiter höchstpersönlich entführt, zuvor zusammen mit Tithonos von Aurora (Eos) entführt; einer war ihr nicht genug!)-Beispiel des Anchises (auch ein Phryger: Venus hatte ihn in Gestalt einer Prinzessin verführt; daraus entstand Aeneas)-Er, Paris, übertreffe den Menelaos an Gestalt und sei jünger-er werde ihr keinen Schwiegervater zumuten wie Atreus (dieser setzte dem Thyestes, seinem Bruder, seine beiden Söhne zum Essen vor (was für eine horror-family!)-Positivbeispiel des Priamos-Negativbeispiele des Pelops und Tantalus (um die Familie des Menelaos zu diskreditieren; es gehört zu einer guten Rede, daß man den Gegner in möglichst schlechtem Licht erscheinen läßt.)
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Paris zieht hier alle Register, um Helena weiter zu überreden. Paris ist ein Verführer und Verderber, falls Helena noch zu verderben ist.
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decurio
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