Murmillo-Archiv

Mittwoch, 17. Oktober 2012

WIE "TICKTE" EIGENTLICH DER GERMANE?

Als praktizierender GERMANE (übrigens ein Sammelbegriff für eine große Anzahl von Stämmen) seien hier nun ein paar Charakteristika  unserer ruhmreichen Vorfahren genannt:
Die GERMANEN waren "ein ausgeprägtes Kriegervolk", geprägt durch "Waffenernst" (schönes Wort!). Es waren die Eigenschaften "des harten Kriegsmannes", die man man schon vom Heranwachsenden verlangte (s. auch die Funde von Übungsschwertern für Jugendliche!). Anders als unsere verfetteten und degenerierten kids war die germanische Jugend fit und wehrhaft! Versagen verzieh man nur "dem morschen Greis".
Man vertraute mehr auf die Waffe als auf staatliche Autorität! Besonders wichtig war das GEFOLGSCHAFTSWESEN (drucht). Jeder Kriegerhäuptling hatte eine Art Leibgarde um sich, die auf den Kriegszügen die Kerntruppe bildete. Da man sonst nicht viel zu tun hatte, ging man ab und zu auf Kriegszug (aber nur, solange es Spaß machte und es etwas zu holen gab).
Geschätzt wurden die harten Eigenschaften (Kriegerethik; Härte gegen den Feind!). Nachgiebigkeit oder etwa gar Versöhnlichkeit galten als weibisch. Ab und zu konnte man ruhig etwas "nett" sein, wenn man zur rechten Zeit hart war (vgl. NIETZSCHE: Herrenmoral.-Wille zur Macht!- Werdet hart!)
Auch das EHRGEFÜHL war (anders als heute) stark ausgeprägt. Niemals war man gewillt "seine Sache (sein Recht) fahren zu lassen".
Dem gegenüber stand der "Lützelmann" (der "Kleinmann"), "der Mann kleinen Zuschnitts" (wie mein Nachbar z.B.).
Demut war für Knechte, und so etwas wie Nächstenliebe gab es auch nicht. Es gab nur Freunde und Unfreunde! ("Gut gegen seine Freunde, haßvoll gegen seine Feinde". Ganz ähnlich ist das Motto des Fechtvereins, in dem ich seit 12 Jahren fechte: amico pectus, hosti frontem=dem Freunde die Brust (das Herz), dem Feinde die Stirn! So muß es sein!).
Auch war Rache ganz o.k. (Rache ist "Blutwurst"!). Verzeihen war weniger o.k. ("Vergib dir nichts gegen deinen Feind!").
In diesem Sinne
E.
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Aus: ROSENHAGEN-RÖTTGER: AUS ALTDEUTSCHER ZEIT (Von den Anfängen bis zur Dichtung der Barock), Stuttg. 1972-76 (Artikel: Altgermanische Gesittung und Eigenart von ANDREAS HEUSLER).
Das Buch ist anzuschaffen!

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