RUFUS COUTUSVATI (Rufus, Sohn des Coutusvatus) secundum Rosmariam Guentheram: Mannheimer Römerbuch):
Rufus Coutusvati war Kelte (natione Gallica) aus dem Stamm der Helvetier. Diese wohnten ursprünglich in Germanien, "genauer" gesagt zwischen dem hercynischen Wald, dem Rhein und Main. Wo dieser sagenhafte Wald gelegen war, weiß man nicht so recht (evtl. bezeichnet er die Gebirge Süd-und Mitteldeutschlands oder deren nördlichen Teil; ist auch egal). Von dort jedenfalls wanderten die Helvetier ins Loiregebiet aus. Caesar verweigerte ihnen dann den Durchzug durch die "Narbonensis", was er zum Vorwand für seinen Gallischen Krieg nahm.
Die Helvetier mußten den Römern Truppen stellen, und so kam RC im jugendlichen Alter von 18 zurTruppe (Auxiliareinheit, spanische Reitertruppe, stationiert in Mogontiacum=Mainz). Wird nicht so lustig gewesen sein. Die Dienstzeit betrug 25 Jahre. Danach erhielt man das begehrte römische Bürgerrecht.
Leider verstarb RC schon nach 18 Jahren. RIP (requiescat in pace=er ruhe in Frieden!).
Seine Grabinschrift lautet: Rufus, Sohn des Coutusvatus, Helvetier, Reiter der spanischen Ala, 18 Dienstjahre, 36 Jahre alt, liegt hier. Die Erben haben (den Stein) gesetzt.
(Viel mehr wissen wir nicht von diesem Leben. Es wäre doch eine schöne Aufgabe, eine historische Skizze darüber zu verfassen. Dies würde ihm sicher gefallen.)
Ich lese: RUFUS COUTUSVATI F. (filius). N (A)TIO ELVETUS EQUES. ALAE (ich glaube das "AE" ist eine Ligatur) ISPANAE ST (stipendiorum) XIIX. ANO (annorum). XXXVI HER (heredes). P.H.S. E.(posuerunt hoc saxum; E=?).-
(Fundort: Mainz; Museum: Reiß-Museum, Mannheim; CIL 7026=corpus inscriptionum Latinarum, hrsg. von der Preuß. Akademie der Wissenschaften. Berlin 1862 ff.)
s. auch: Röm. Inschriften, Lat./ Dt., Reclam, Stuttg. 1988.
Ute Schillinger-Häfele: Lateinische Inschriften für die Geschichte des röm. Reiches, Waiblingen 1982.
Philipp Filtzinger: Hic saxa loquuntur-Hier reden die Steine 25 (Stuttg. 1980).
EREC
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