PRIMA 27: PENELOPE VERMISST ODYSSEUS (1): bis Zeile 12
Penelope wünscht ihrem Odysseus Wohlergehen.
Wenn Du gesund bist, ist es gut. Mir selbst geht es nicht gut. Diesen Brief schickt Dir, Odysseus, obwohl Du nicht zurückkehrst, deine Penelope, die durch Liebe bewegt ist (weil sie...). Ach, ich Unglückliche (Arme)! Von Dir-obwohl Du Dich gewiß nach Deiner Familie sehnst-habe ich keinen Brief erhalten, keinen Trost. Doch es ist nicht nötig, daß Du mir antwortest: Komm selbst (persönlich)!
Ich liege verlassen im Bett; die langen und dauerhaften Nachtwachen ertrage ich kaum. Mein Geist (Inneres) wird von Furcht gequält: Denn nachdem Troja zugrunde gerichtet worden war (verloren war), habe ich gesehen, daß einige deiner Gefährten in die Heimat zurückgekehrt sind-aber Dich selbst sehe ich unter unserem Dach nicht (Dach=pars pro toto für Haus; AdV). Andere Frauen sind zufrieden (glücklich), doch die Frau des Anführers selbst ist alleine (einsam). So machen mich die traurigen Sorgen fertig, weil ich um Dein Leben fürchte.
(Tolle Frau, diese Penelope!)
EREC
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