OVID: ICARUS: DER UNTERGANG, Teil 2 (Metamorhosen, Buch 8, Vers 227-235:
Tabuerant cerae (Das Wachs schmolz): nudos quatit ille lacertos (jener schüttelte die nackten Arme),
remigioque carens (des Ruderwerks entbehrend; ohne Ruderwerk) non ullas percipit auras (und er bekommt keine Luft zu fassen),
oraque caerulea patrium clamantia nomen
excipiuntur aqua (und der Mund, der den väterlichen Namen ruft, wird vom blauen Wasser aufgenommen), quae nomen traxit ab illo ((das den Namen von jenem bekommen hat).
At pater infelix (Doch der unglückliche Vater-nec iam pater (nun nicht mehr Vater)-"Icare" dixit (rief: "Icarus"),
"Icare", dixit (rief: "Icarus), "ubi es? "wo bist du? Qua te regione requiram (In welcher Gegend soll ich dich suchen)?"
"Icare", dicebat ("Icarus", rief er)-pennas adspexit in undis (er erblickte die Federn in den Wellen)
devovitque suas artes (und er verfluchte seine Kunst) corpusque sepulcro
condidit (und bestattete den Körper in einem Grab). Et tellus (Und die Erde; das Land) a nomine dicta sepulti (ist nach dem Namen des Begrabenen benannt (worden).---
Ende.
Meine alte Goldmann-Ausgabe, die immer für einen Witz gut ist, übersetzt "nec iam pater" mit "nicht mehr Vater anjetzt". Das ist doch lustig, nicht?
Weniger lustig: die Ovid-Klausur.
Paßt auf, daß ihr in der Ovid-Arbeit keinen bühnenreifen Abgang macht wie Icarus! Hat sich schnell!
Euer Freund EREC
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