DICTA (PROVERBIA): AUS DER PORTA I (XXIX/ 69):
Liber is est existimandus, qui nulli turpitudini servit. (Der ist für frei zu halten, der keiner Schande dient; sich keiner Schande hingibt.)
Certo veniunt tempore Parcae. (Die Parzen (Schicksalsgöttinnen) kommen zu einer bestimmten (festgesetzten) Zeit.)
Fortuna multis dat nimis, satis nulli. (Das Schicksal/ Die Glücksgöttin gibt vielen zu sehr (zu viel), keinem genug.)
Homo doctus in se semper divitias habet. (Ein gelehrter Mann hat/ trägt immer Reichtum in sich.)
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Unter jeder PORTA-Lektion finden sich solche Weisheiten.
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EREC
Murmillo-Archiv
Donnerstag, 31. Mai 2012
PORTA I, XXIX/ 69: DE FORTITUDINE LEGIONARIORUM CAESARIS (Über die Tapferkeit der Legionäre Cäsars)
Tiberius, commilito et amicus Quinti (Tiberius, ein Kamerad und Freund des Quintus), in prima expeditione Britannica (beim ersten Britannischen Feldzug) inter eos milites Caesaris fuerat (war unter diesen Soldaten Cäsars gewesen), qui primi (die als erste) insulam intraverant (die Insel betreten hatten). Sic fratribus amici narrat (So erzählt er es den Brüdern des Freundes):
"Ego iis navigiis praeeram (Ich stand diesen Schiffen voran), quae prima (die als erste) prope Britanniam advenerunt (nahe/ in der Nähe von Britannien angekommen sind). Quod litus (Diese Küste) a barbaris custodiebatur (wurde von den Barbaren bewacht), aliquantum temporis (eine beträchtliche Zeit) in alto nobis expectandum erat (mußten wir auf dem Meer warten). Adversarios (Die Feinde; daß die Feinde) enim (nämlich) summa cum fortitudine (mit höchster Tapferkeit) milites meos (meine Soldaten) aditu prohibituros esse (vom Zugang fernhalten würden) manifestum erat (war offenbar; es war klar, daß...). Tandem (Endlich) signum pugnandi (das Zeichen zum Kämpfen) tuba datum est (ist mit dem Signalhorn gegeben worden)."
Pueri interrogant (Die Jungen fragen): "Etiamne in alto (Auch/ Sogar auf dem Meer)?"
"Non erat facultas (Es gab keine Möglichkeit) ordine usitato pugnandi (in gewohnter Ordnung zu kämpfen; "des Kämpfens in gewohnter Ordnung"), nam militibus (denn für die Soldaten) eodem tempore (zur selben Zeit) et de navibus desiliendum ((war)sowohl von den Schiffen zu springen) et in fluctibus standum (als auch in den Fluten zu stehen) et cum barbaris pugnandum erat (und/als auch mit den Barbaren zu kämpfen; die Soladaten mußten...), qui expediti (die kampfbereit) ex arido (vom Trockenen aus) vel e vadis (oder von den seichten Stellen heraus) notissimis locis (an (ihnen) genau bekannten Orten; in einem (ihnen) sehr bekannten Gelände) tela iactabant (Wurfgeschosse schleuderten). Qua re (Deswegen; durch diese "Sache"; Situation) milites imperiti timidiores fuerunt (waren die unerfahrenen Soldaten die ängstlicheren) et minore studio pugnabant (und kämpften mit geringerem Eifer). Itaque (Daher) litus occupare non poterant (konnten sie nicht den Strand besetzen). Tum (Dann; darauf) decimae legionis aquilifer (der Adlerträger der 10. Legion) facinus valde laudandum (eine sehr zu lobende Tat; lobenswerte Tat) praestat (vollbringt/vollbrachte). Qui (Dieser): "Desilite, commilitones", inquit ("Springt herab, Kameraden", sagte er), "si aquilam utique custodiendam esse putatis (wenn ihr jedenfalls glaubt, daß der Adler bewacht werden müsse). Ego certe (Ich sicherlich; gewiß) meum rei publicae atque imperatori officium (meine Pflicht für den Staat und den Feldherren) praestabo (werde erfüllen)." Tum (Darauf) e navigio (aus dem Schiff) se praecipitavit (stürzt er sich herab) atque, dum aquilam manu tenet (und, während er den Adler in der Hand hält), in Britannos properavit (eilt er gegen die Britannier). Ceteri autem milites (Die übrigen Soldaten aber) sibi adiuvandum (daß sie helfen müßten; "ihnen" sei zu unterstützen; von ihnen müsse geholfen werden) neque in tuto (und nicht im Sicheren; in Sicherheit) manendum esse (bleiben dürfen) putaverunt (glaubten sie; sie glaubten, daß sie...), cuncti desiluerunt (sie sprangen alle herab), adversarios propulsaverunt (vertrieben die Feinde), litus occupaverunt (und besetzten den Strand).---
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Recht so! Immer vorwärts!
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EREC
Tiberius, commilito et amicus Quinti (Tiberius, ein Kamerad und Freund des Quintus), in prima expeditione Britannica (beim ersten Britannischen Feldzug) inter eos milites Caesaris fuerat (war unter diesen Soldaten Cäsars gewesen), qui primi (die als erste) insulam intraverant (die Insel betreten hatten). Sic fratribus amici narrat (So erzählt er es den Brüdern des Freundes):
"Ego iis navigiis praeeram (Ich stand diesen Schiffen voran), quae prima (die als erste) prope Britanniam advenerunt (nahe/ in der Nähe von Britannien angekommen sind). Quod litus (Diese Küste) a barbaris custodiebatur (wurde von den Barbaren bewacht), aliquantum temporis (eine beträchtliche Zeit) in alto nobis expectandum erat (mußten wir auf dem Meer warten). Adversarios (Die Feinde; daß die Feinde) enim (nämlich) summa cum fortitudine (mit höchster Tapferkeit) milites meos (meine Soldaten) aditu prohibituros esse (vom Zugang fernhalten würden) manifestum erat (war offenbar; es war klar, daß...). Tandem (Endlich) signum pugnandi (das Zeichen zum Kämpfen) tuba datum est (ist mit dem Signalhorn gegeben worden)."
Pueri interrogant (Die Jungen fragen): "Etiamne in alto (Auch/ Sogar auf dem Meer)?"
"Non erat facultas (Es gab keine Möglichkeit) ordine usitato pugnandi (in gewohnter Ordnung zu kämpfen; "des Kämpfens in gewohnter Ordnung"), nam militibus (denn für die Soldaten) eodem tempore (zur selben Zeit) et de navibus desiliendum ((war)sowohl von den Schiffen zu springen) et in fluctibus standum (als auch in den Fluten zu stehen) et cum barbaris pugnandum erat (und/als auch mit den Barbaren zu kämpfen; die Soladaten mußten...), qui expediti (die kampfbereit) ex arido (vom Trockenen aus) vel e vadis (oder von den seichten Stellen heraus) notissimis locis (an (ihnen) genau bekannten Orten; in einem (ihnen) sehr bekannten Gelände) tela iactabant (Wurfgeschosse schleuderten). Qua re (Deswegen; durch diese "Sache"; Situation) milites imperiti timidiores fuerunt (waren die unerfahrenen Soldaten die ängstlicheren) et minore studio pugnabant (und kämpften mit geringerem Eifer). Itaque (Daher) litus occupare non poterant (konnten sie nicht den Strand besetzen). Tum (Dann; darauf) decimae legionis aquilifer (der Adlerträger der 10. Legion) facinus valde laudandum (eine sehr zu lobende Tat; lobenswerte Tat) praestat (vollbringt/vollbrachte). Qui (Dieser): "Desilite, commilitones", inquit ("Springt herab, Kameraden", sagte er), "si aquilam utique custodiendam esse putatis (wenn ihr jedenfalls glaubt, daß der Adler bewacht werden müsse). Ego certe (Ich sicherlich; gewiß) meum rei publicae atque imperatori officium (meine Pflicht für den Staat und den Feldherren) praestabo (werde erfüllen)." Tum (Darauf) e navigio (aus dem Schiff) se praecipitavit (stürzt er sich herab) atque, dum aquilam manu tenet (und, während er den Adler in der Hand hält), in Britannos properavit (eilt er gegen die Britannier). Ceteri autem milites (Die übrigen Soldaten aber) sibi adiuvandum (daß sie helfen müßten; "ihnen" sei zu unterstützen; von ihnen müsse geholfen werden) neque in tuto (und nicht im Sicheren; in Sicherheit) manendum esse (bleiben dürfen) putaverunt (glaubten sie; sie glaubten, daß sie...), cuncti desiluerunt (sie sprangen alle herab), adversarios propulsaverunt (vertrieben die Feinde), litus occupaverunt (und besetzten den Strand).---
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Recht so! Immer vorwärts!
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EREC
ARS GRAECA 14 B: DER FLUCH DER BÖSEN TAT
Irgendein Mensch, der einen Mord begangen hat, wird von den Verwandten des Getöteten verfolgt.
(Anthropos tis phonon poiesas dioketai hypo ton suggenon tou phoneuthentos).
Er kommt an den Fluß Nil und, als ihm ein Löwe begegnet, steigt er auf einen Baum und versteckt sich dort.
(Hekei de kata ton Neilon potamon kai leontos auto apantesantos (gen. absol.) anabainei eis dendron kai ekei kruptetai.)
Als/ Weil er aber da eine Schlange sieht, die zu ihm heraufkriecht, wirft er sich selbst vom Baum in den Fluß.
(Idon d' entautha drakonta ep' auton anabainonta epikatariptei heauton kata tou dendrou eis ton potamon.)
Im Fluß aber frißt ihn ein Krokodil.
(En de to potamo krokodilos auton esthiei.)
Die Erzählung lehrt, daß für die schlechten Menschen weder die Erde noch die Luft noch das Wasser sicher ist.(Ho logos didaskei tois kakois oute gen out' aera outh' hydor einai asphales.)
EREC
Irgendein Mensch, der einen Mord begangen hat, wird von den Verwandten des Getöteten verfolgt.
(Anthropos tis phonon poiesas dioketai hypo ton suggenon tou phoneuthentos).
Er kommt an den Fluß Nil und, als ihm ein Löwe begegnet, steigt er auf einen Baum und versteckt sich dort.
(Hekei de kata ton Neilon potamon kai leontos auto apantesantos (gen. absol.) anabainei eis dendron kai ekei kruptetai.)
Als/ Weil er aber da eine Schlange sieht, die zu ihm heraufkriecht, wirft er sich selbst vom Baum in den Fluß.
(Idon d' entautha drakonta ep' auton anabainonta epikatariptei heauton kata tou dendrou eis ton potamon.)
Im Fluß aber frißt ihn ein Krokodil.
(En de to potamo krokodilos auton esthiei.)
Die Erzählung lehrt, daß für die schlechten Menschen weder die Erde noch die Luft noch das Wasser sicher ist.(Ho logos didaskei tois kakois oute gen out' aera outh' hydor einai asphales.)
EREC
CURSUS NOVUS I, 68: DRUSUS EROBERT GERMANIEN (NACH FLORUS: EPITOME II, 30, 21 ff.)
Augusto imperante (Unter der Herrschaft des Augustus; als Augustus regierte) Drusus, imperatoris privignus (Drusus, der Stiefsohn des Kaisers), trans Alpes missus est (ist über die Alpen geschickt worden), ut bellum (um Krieg) cum Germanis gereret (mit den Germanen zu führen) finesque imperii propagaret (und die Grenzen des Reichs auszudehnen; "vorzuschieben"). Augustus enim (Augustus nämlich) memoria tenebat (hatte im Gedächtnis) C. Iulium Caesarem (daß Gaius Julius Cäsar), qui (der) se filium adoptavisset (ihn als Sohn adoptiert (angenommen) hatte), in Rheno pontem fecisse (über den Rhein eine Brücke gebaut hatte) Germanis non resistentibus (ohne daß die Germanen Widerstand leisteten). Itaque (Daher) Druso adiuvante (mit Hilfe von Drusus; "während Drusus half") in honorem patris (zu Ehren des Vaters) Germaniam in formam provinciae (Germanien in die Gestalt einer Provinz) redigere studuit (bemühte er sich zu bringen; er war darauf bedacht, Germanien zur Provinz zu machen). Militibus Romanis fortiter pugnantibus (Weil die römischen Soldaten tapfer kämpften) Druso contigit (gelang es dem Drusus), ut complures Germanorum gentes opprimeret (mehrere Stämme der Germanen zu überfallen; bezwingen). Suebis autem Cheruscis, validissimis nationibus, adhuc resistentibus (Da aber die Sueben und Cherusker, sehr starke Völker, sich immer noch widersetzten) maiores copias admovit (brachte er größere Truppen heran). Mox (Bald) omnes gentes (alle Völker) superatae erant (waren besiegt; überwunden). Druso rem gerente (Als Drusus "die Sache ausführte"; das Kommando führte) ea denique pax erat (war schließlich ein solcher Friede), ut mutati homines (daß die Menschen verändert), alia terra (das Land anders), caelum ipsum (selbst der Himmel; sogar das Klima) mitius molliusque videretur (milder und sanfter (zu sein) schien).
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Beim letzten Satz bin ich nicht ganz sicher! (Alles weiß ich nicht, doch vieles ist mir bewußt.)-
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EREC (Cheruscus)
Augusto imperante (Unter der Herrschaft des Augustus; als Augustus regierte) Drusus, imperatoris privignus (Drusus, der Stiefsohn des Kaisers), trans Alpes missus est (ist über die Alpen geschickt worden), ut bellum (um Krieg) cum Germanis gereret (mit den Germanen zu führen) finesque imperii propagaret (und die Grenzen des Reichs auszudehnen; "vorzuschieben"). Augustus enim (Augustus nämlich) memoria tenebat (hatte im Gedächtnis) C. Iulium Caesarem (daß Gaius Julius Cäsar), qui (der) se filium adoptavisset (ihn als Sohn adoptiert (angenommen) hatte), in Rheno pontem fecisse (über den Rhein eine Brücke gebaut hatte) Germanis non resistentibus (ohne daß die Germanen Widerstand leisteten). Itaque (Daher) Druso adiuvante (mit Hilfe von Drusus; "während Drusus half") in honorem patris (zu Ehren des Vaters) Germaniam in formam provinciae (Germanien in die Gestalt einer Provinz) redigere studuit (bemühte er sich zu bringen; er war darauf bedacht, Germanien zur Provinz zu machen). Militibus Romanis fortiter pugnantibus (Weil die römischen Soldaten tapfer kämpften) Druso contigit (gelang es dem Drusus), ut complures Germanorum gentes opprimeret (mehrere Stämme der Germanen zu überfallen; bezwingen). Suebis autem Cheruscis, validissimis nationibus, adhuc resistentibus (Da aber die Sueben und Cherusker, sehr starke Völker, sich immer noch widersetzten) maiores copias admovit (brachte er größere Truppen heran). Mox (Bald) omnes gentes (alle Völker) superatae erant (waren besiegt; überwunden). Druso rem gerente (Als Drusus "die Sache ausführte"; das Kommando führte) ea denique pax erat (war schließlich ein solcher Friede), ut mutati homines (daß die Menschen verändert), alia terra (das Land anders), caelum ipsum (selbst der Himmel; sogar das Klima) mitius molliusque videretur (milder und sanfter (zu sein) schien).
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Beim letzten Satz bin ich nicht ganz sicher! (Alles weiß ich nicht, doch vieles ist mir bewußt.)-
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EREC (Cheruscus)
Mittwoch, 30. Mai 2012
CURSUS NOVUS I
CURSUS NOVUS I, 67: DIE RÖMER IN DEUTSCHLAND (Römerstädte an Rhein und Donau)
A primo usque ad quintum saeculum p. Chr. natum (Vom ersten bis zum fünften Jahrhundert nach Christi Geburt) magnae partes Germaniae (viele Teile Germaniens) in potestate legatorum et praetorum Romanorum erant (standen unter der Macht der römischen Legaten (Gesandten, Bevollmächtigten) und Prätoren; waren in der Gewalt...). Colonia Agrippinensis et Augusta Treverorum (Köln und Trier), Castra Regina et Mogontiacum (Regensburg und Mainz) oppida magnifica erant (waren prächtige (glanzvolle) Städte), templis praeclaris ornata (geschmückt mit sehr schönen (berühmten; herrlichen) Tempeln; die...geschmückt waren) moenibusque firmis circumdata (umgeben mit einer festen Mauer (die...umgeben waren). Qui Augustam Treverorum viset (Derjenige, der Trier besichtigt; sich ansieht), adhuc (noch immer) Portam illa Nigram et amphitheatrum (jene berühmte Porta Nigra und das Amphitheater), thermas et aulam imperatorum Romanorum (die Thermen und die Audienzhalle der römischen Kaiser) spectare poterit (wird sehen (anschauen, betrachten) können). Id enim oppidum (Diese Stadt nämlich; daß diese Stadt nämlich) tertio et quarto p. Chr. n. saeculo (im dritten und vierten Jahrhundert nach Christi Geburt) sedem complurium imperatorum ( der Sitz mehrerer Kaiser gewesen zu sein) fuisse (gewesen sein; war) inter omnes constat ("steht unter allen fest"; ist allgemein bekannt; es ist allgemein bekannt, daß diese Stadt...). Iam secundo p. Chr. n. saeculo (Schon im zweiten Jahrhundert nach Christus) illa porta Castrorum Reginorum (jenes berühmte Tor von Regensburg; in Regensburg) extructa est (ist erbaut worden; errichtet worden), quam (welches; das) Portam Praetoriam (Porta Praetoria) appellare consuevimus (wir zu nennen gewohnt sind; zu nennen pflegen). Nisi Arminius ille (Wenn nicht jener bekannte (berühmte) Arminius) anno p. Chr. n. nono (im Jahr neun nach Christus; im neunten Jahr) tres legiones Romanas cecidisset (drei römische Legionen vernichtet hätte), Romanis fortasse contigisset (wäre es den Römern vielleicht gelungen), ut totam Germaniam ganz Germanien) imperio suo adiungerent (ihrem Reich hinzuzufügen (anzuschließen); daß sie...).---
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Zum Glück hat das ja unser ARMINIUS verhindert! Vielleicht sieht er mir ja gerade zu. Gruß nach Walhall!
legatus: 1.) Gesandter
2.) Unterfeldherr, Unterstatthalter (senatorischen Ranges, vom Senat ernannt und abgesandt);
legatus pro praetore=Stellvertreter des Feldherrn
3.) kaiserlicher Statthalter (garantiert unbeliebt bei den Germanen, AdV.)
DER KLEINE STOWASSER, lat.-dt. Schulwörterbuch, bearb. von M. Petschenig, München
1971. (Dieses Wörterbuch hatten wir in meiner Schulzeit. Gymn. Gensheim 1971-76; long ago). Hat
sich immer bewährt. Anschaffen, sofort!
Prätor: ein führender Beamter (Verwaltung, Rechtssprechung, Militärwesen). Ebenso unbeliebt, wenn nicht sogar unerwünscht!
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EREC (Hermann-der-Cherusker-Fan)
OSTIA II
OSTIA II: LECTIO INTERCALARIA NACH APULEIUS, DER GOLDENE ESEL, MET I, 2 und II, 20-31: Die Leiche war Zeuge-Eine antike Gruselgeschichte
In der Geschichte des Apuleius (aus Madaurus (Nordafrika), geb. um 125 n. Chr.) wird ein junger Mann in einen Esel verwandelt und erlebt so viele Abenteuer. Die Geschichte hat phantastisch-märchenhafte Züge. Apuleius verfolgt damit eine philosophische Grundabsicht:
1.) Der Roman ist ein Spiegel der Hartherzigkeit der Menschen.
2.) Es soll gezeigt werden, wie Menschen miteinander umspringen.
Das Motto des Romans war dennoch fröhlich: LECTOR, INTENDE: LAETABERIS (Leser, merk auf: Du wirst dich freuen).
(siehe Vorspann)
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intercalarius=dazwischengeschaltet, -geschoben
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APULEIUS, lat. u. dt.: Der goldene Esel; Metamorphosen, hrsg. u. übers. v. E. Brandt u. W. Ehlers (bei Heimeran), 3. verbesserte Aufl., München 1980.
OSTIA II: LECTIO INERCALARIA (APULEIUS), PARS TERTIA:
(Die Geschichte spielt noch vor der Verwandlung)
Primo (Zuerst) animum meum (meinen Geist=mich) carminibus permulcebam (beruhigte ich durch Gesänge). Tum venit vesper (Dann kam der Abend), venit nox provecta (es kam die vorgerückte Nacht), nox alta (die tiefe Nacht)), deinde nox intempesta (darauf die ganz tiefe (totenstille; "unzeitige") Nacht, cum repente (als plötzlich) introrepens mustela (ein hereinhuschendes Wiesel) contra me (mir gegenüber) constitit (dastand; "sich hingestellt hat"), quae oculos (das die Augen) in me fixit ita (so (derart) auf mich heftete; mich anstarrte), ut mihi (daß es mir) animum perturbaret (den Geist verwirrte; mich aus der Fassung brachte; aus dem Häuschen).
Ego ad illam (Ich zu jenem): "Nonne vis abire ("Willst du nicht weggehen), impura bestia (unreines Vieh; schreckliches Tier)? Opto, ut(Ich wünsche, daß) te ad musculos tui similes (du dich zu den Mäusen, die dir ähnlich sind; "deiner ähnlich") recipias (zurückziehst). Quin abis (Warum gehst du nicht weg)?"
Et ista terga vertit (Und dieses dreht sich um; "wendet die Rücken") et cubiculum relinquit (und verläßt das Schlafgemach; Totenzimmer)!
Nec mora (sofort; ohne Verzug; nicht lange dauerte es), cum me (als mich) somnus profundus (ein tiefer Schlaf) in imum barathrum (in den untersten (tiefsten) Abgrund) demersit (versenkte), ut ne deus Delphicus ille quidem (daß nicht einmal jener Delphische Gott (Apoll) facile discerneret ( hätte leicht unterscheiden können) duobus nobis iacentibus (während wir zwei so dalagen), uter esset magis mortuus (wer von uns beiden mehr tot sei; wäre)!
Commodum noctis (Die Annehmlichkeit der Nacht) mane (früh) cantus cristatae cohortis finivit (beendete der Gesang der "helmbuschtragenden Kompanie"=der Hähne). Timore ego perterritus ("Von Schrecken erschreckt"; zu Tode erschreckt), surrexi (erhob ich mich) et ad cadaver accurro (und laufe zur Leiche hin), admoto lumine (nachdem ein Licht heranbewegt worden war; nachdem ich die Leuchte näher hinbewegt hatte) singulares faciei partes inspiciebam (betrachtete ich die einzelnen Teile des Gesichts)-cum, ecce (als, siehe da)!, uxor illa flens (jenes heulende Weib) cum testibus hesternis (mit den gestrigen Zeugen) in cubiculum anxia introrumpit (voller Angst in das Totenzimmer hineinstürzt) et statim (und sogleich) sub arbitrio luminis (unter dem Schein der Lampe; unter dem "Urteilsspruch"...) omnia recognoscit (alles untersucht).
Tum ad unum servorum versa (Dann zu einem der Knechte gewendet): "Praecipio, ut (Ich ordne an, daß; befehle) bono nostro custodi (unserem guten Wächter) praemium des sine mora ( du unverzüglich; ohne Verzug eine Belohnung gibst)!", et praemio oblato (und nachdem die Belohnung überreicht (dargeboten) worden war; übergeben war): "Summas, tibi, iuvenis, gratias agimus (Wir statten dir den höchsten Dank ab, junger Mann) ob sedulum istud ministerium (wegen diesem fleißigen Dienst da) et inter ceteros familiares (und unter die übrigen Freunde des Hauses; zu den übrigen Vertrauten; auch: Dienern, Gesinde) dehinc te numerabimus (werden wir dich von nun an (hinfort; künftig) zählen)!"
Ad haec (Dazu; zu diesem) insperato lucro ego in gaudium diffusus (durch diesen unerwarteten "Gewinn" vor Freude zerfließend; Ich zerfloß...und...) "Immo", inquam, domina ("Ja, sogar; gewiß; im Gegenteil, nein vielmehr, Gnädigste", sagte ich), quotiens operam nostram desiderabis (wie oft/sooft du unsere Dienste ("Mühe") wünschen wirst), fidenter impera (befiehl nur getrost; verfüge)!"
Quibus vix dictis (Nachdem diese Worte kaum gesprochen waren) statim (sogleich) me (mich) omnes fere servi (fast alle Hausknechte) omen hoc nefarium exsecrati (dieses unheilvolle Vorzeichen verfluchend; weil sie...) raptis cuiusque modi telis (nachdem sie Wurfgeschosse (Gegenstände zum Werfen) jeder Art an sich gerissen hatten) domo proturbaverunt (bugsierten mich aus dem Haus).---
OSTIA II: LECTIO INTERCALARIA NACH APULEIUS, DER GOLDENE ESEL, MET I, 2 und II, 20-31: Die Leiche war Zeuge-Eine antike Gruselgeschichte
In der Geschichte des Apuleius (aus Madaurus (Nordafrika), geb. um 125 n. Chr.) wird ein junger Mann in einen Esel verwandelt und erlebt so viele Abenteuer. Die Geschichte hat phantastisch-märchenhafte Züge. Apuleius verfolgt damit eine philosophische Grundabsicht:
1.) Der Roman ist ein Spiegel der Hartherzigkeit der Menschen.
2.) Es soll gezeigt werden, wie Menschen miteinander umspringen.
Das Motto des Romans war dennoch fröhlich: LECTOR, INTENDE: LAETABERIS (Leser, merk auf: Du wirst dich freuen).
(siehe Vorspann)
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intercalarius=dazwischengeschaltet, -geschoben
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APULEIUS, lat. u. dt.: Der goldene Esel; Metamorphosen, hrsg. u. übers. v. E. Brandt u. W. Ehlers (bei Heimeran), 3. verbesserte Aufl., München 1980.
OSTIA II: LECTIO INERCALARIA (APULEIUS), PARS TERTIA:
(Die Geschichte spielt noch vor der Verwandlung)
Primo (Zuerst) animum meum (meinen Geist=mich) carminibus permulcebam (beruhigte ich durch Gesänge). Tum venit vesper (Dann kam der Abend), venit nox provecta (es kam die vorgerückte Nacht), nox alta (die tiefe Nacht)), deinde nox intempesta (darauf die ganz tiefe (totenstille; "unzeitige") Nacht, cum repente (als plötzlich) introrepens mustela (ein hereinhuschendes Wiesel) contra me (mir gegenüber) constitit (dastand; "sich hingestellt hat"), quae oculos (das die Augen) in me fixit ita (so (derart) auf mich heftete; mich anstarrte), ut mihi (daß es mir) animum perturbaret (den Geist verwirrte; mich aus der Fassung brachte; aus dem Häuschen).
Ego ad illam (Ich zu jenem): "Nonne vis abire ("Willst du nicht weggehen), impura bestia (unreines Vieh; schreckliches Tier)? Opto, ut(Ich wünsche, daß) te ad musculos tui similes (du dich zu den Mäusen, die dir ähnlich sind; "deiner ähnlich") recipias (zurückziehst). Quin abis (Warum gehst du nicht weg)?"
Et ista terga vertit (Und dieses dreht sich um; "wendet die Rücken") et cubiculum relinquit (und verläßt das Schlafgemach; Totenzimmer)!
Nec mora (sofort; ohne Verzug; nicht lange dauerte es), cum me (als mich) somnus profundus (ein tiefer Schlaf) in imum barathrum (in den untersten (tiefsten) Abgrund) demersit (versenkte), ut ne deus Delphicus ille quidem (daß nicht einmal jener Delphische Gott (Apoll) facile discerneret ( hätte leicht unterscheiden können) duobus nobis iacentibus (während wir zwei so dalagen), uter esset magis mortuus (wer von uns beiden mehr tot sei; wäre)!
Commodum noctis (Die Annehmlichkeit der Nacht) mane (früh) cantus cristatae cohortis finivit (beendete der Gesang der "helmbuschtragenden Kompanie"=der Hähne). Timore ego perterritus ("Von Schrecken erschreckt"; zu Tode erschreckt), surrexi (erhob ich mich) et ad cadaver accurro (und laufe zur Leiche hin), admoto lumine (nachdem ein Licht heranbewegt worden war; nachdem ich die Leuchte näher hinbewegt hatte) singulares faciei partes inspiciebam (betrachtete ich die einzelnen Teile des Gesichts)-cum, ecce (als, siehe da)!, uxor illa flens (jenes heulende Weib) cum testibus hesternis (mit den gestrigen Zeugen) in cubiculum anxia introrumpit (voller Angst in das Totenzimmer hineinstürzt) et statim (und sogleich) sub arbitrio luminis (unter dem Schein der Lampe; unter dem "Urteilsspruch"...) omnia recognoscit (alles untersucht).
Tum ad unum servorum versa (Dann zu einem der Knechte gewendet): "Praecipio, ut (Ich ordne an, daß; befehle) bono nostro custodi (unserem guten Wächter) praemium des sine mora ( du unverzüglich; ohne Verzug eine Belohnung gibst)!", et praemio oblato (und nachdem die Belohnung überreicht (dargeboten) worden war; übergeben war): "Summas, tibi, iuvenis, gratias agimus (Wir statten dir den höchsten Dank ab, junger Mann) ob sedulum istud ministerium (wegen diesem fleißigen Dienst da) et inter ceteros familiares (und unter die übrigen Freunde des Hauses; zu den übrigen Vertrauten; auch: Dienern, Gesinde) dehinc te numerabimus (werden wir dich von nun an (hinfort; künftig) zählen)!"
Ad haec (Dazu; zu diesem) insperato lucro ego in gaudium diffusus (durch diesen unerwarteten "Gewinn" vor Freude zerfließend; Ich zerfloß...und...) "Immo", inquam, domina ("Ja, sogar; gewiß; im Gegenteil, nein vielmehr, Gnädigste", sagte ich), quotiens operam nostram desiderabis (wie oft/sooft du unsere Dienste ("Mühe") wünschen wirst), fidenter impera (befiehl nur getrost; verfüge)!"
Quibus vix dictis (Nachdem diese Worte kaum gesprochen waren) statim (sogleich) me (mich) omnes fere servi (fast alle Hausknechte) omen hoc nefarium exsecrati (dieses unheilvolle Vorzeichen verfluchend; weil sie...) raptis cuiusque modi telis (nachdem sie Wurfgeschosse (Gegenstände zum Werfen) jeder Art an sich gerissen hatten) domo proturbaverunt (bugsierten mich aus dem Haus).---
OSTIA I
OSTIA I, 15 A 2: Die GERMANEN: KRÄFTIGE SKLAVEN, BERNSTEIN, RAUHE SITTEN
OSTIA I, 15 A 2: Die GERMANEN: KRÄFTIGE SKLAVEN, BERNSTEIN, RAUHE SITTEN
Nuntius portam A. Aurelii Flacci pulsat (Ein Bote klopft an die Tür des Aulus Aurelius Flaccus) et ostiario (und dem Pförtner), qui portam aperuit (der die Tür öffnete), litteras tradit (übergibt er einen Brief). Litterae (Der Brief) ab ostiario (vom Pförtner) Aurelio domino traduntur ( wird Aurelius, dem Hausherrn) übergeben, deinde (dann; darauf) nuntius praemio afficitur (wird der Bote mit einer Belohnung beschenkt; "versehen"). Aurelius litteras legere incipit (Aurelius fängt an, den Brief zu lesen), sed in legendo (doch beim Lesen) ab uxore turbatur (wird er von seiner Frau gestört).
Caecilia (C.): Quid est (Was ist; gibt es)? Quis litteras misit (Wer hat den Brief geschickt)?
Aurelius (A.): Noli me interrumpere, Caecilia (Unterbreche mich nicht, Caecilia; "wolle mich nicht unterbrechen")! Interrumpi nolo (Ich will nicht unterbrochen werden). (Postquam litteras legit (Nachdem er den Brief gelesen hatte; wörtl.: hat), ad uxorem (sagt er zu seiner Frau; wendet er sich an...):) Eheu! C. Aemilius, amicus meus (O weh! Gaius Aemilius, mein Freund), Augustae Treverorum morbo retinetur (wird in Trier durch eine Krankheit festgehalten; zurückgehalten). Scribit sibi non licere (Er schreibt, es sei ihm nicht möglich (erlaubt) nos feriis Latinis visitare (uns an den "latinischen Feiertagen" zu besuchen; am Bundesfest der Städte Latiums).
Caecilia (C.) Quam doleo eum aegrotare (Wie bedauere ich es doch, daß er krank ist) et Augustae Treverorum retineri (und in Trier aufgehalten wird). Certe sollicitaris (Sicher wirst du beunruhigt; bist du besorgt) pro amico tuo (um deinem Freund).
Aurelius (A.): Ita est (So ist es): sollicitor (ich werde beunruhigt; bin bekümmert; in Sorge). Certe non bene sanatur (Gewiß wird er nicht gut geheilt; gesund gemacht) in oppido (in einer Stadt), quod in confinio barbarico situm est (die im barbarischen Grenzland gelegen ist). Audi (Höre), amicus ita scribit (der Freund schreibt so; folgendes):
"Vos calore solis recreamini (Ihr werdet durch die Wärme der Sonne gekräftigt) si aegrotatis (wenn ihr krank seid), nos autem (wir aber) ventis frigidis imbribusque vexamur (werden durch kalte Winde und Regen gequält). Hic (Hier) multos menses (viele Monate lang) sol non videtur (wird die Sonne nicht gesehen)."
Publius (qui adest cum Lucio fratre) (Publius, der zusammen mit dem Bruder da ist, sagt):
Quis est C. Aemilius (Wer ist Gaius Aemilius)? Ubi est Augusta Treverorum (Wo ist Trier)? Quid Augustae Treverorum agit (Was tut (treibt) er in Trier)?
Aurelius (A): Aemilius mercator est (Aemilius ist Händler; Kaufmann), gentes Germanicas quaerit (er sucht die germanischen Stämme auf) et multas merces emit (und kauft viele Waren).Augusta Treverorum oppidum est (Trier ist eine Stadt) in Germania situm (in Germanien gelegen;...die in Germanien gelegen ist). Ibi non solum (Dort nicht nur) robusti servi (kräftige Sklaven) emuntur (werden gekauft), sed etiam sucinum (sondern auch Bernstein), quod gignitur (der erzeugt wird) in insulis oceani Germanici (auf den Inseln des germanischen Ozeans; des Okeanos (des äußeren Meeres) et quod a Germanis (und der von den Germanen) 'glaesum' appellatur ('glaesum'=Glas genannt wird). Aemilius (Ae.) multa (viel) litteris suis (in seinem Brief) de Germanorum vita et moribus (über das Leben der Germanen und ihre Sitten) narrat (erzählt).
Lucius (L): Quid de eis narrat (Was erzählt er über sie)?
Caecilia(C.): Narrat Germanos (Er erzählt, daß die Germanen) homines horridos esse (rohe; raue; wilde Menschen sind), in eorum vicis (daß in ihren Dörfern) nec pueros nec puellas a magistris doceri (weder Jungen noch Mädchen von Lehrern unterrichtet werden).
Lucius (L.): Nonne liberi Germanorum a magistris non docentur (Die Kinder der Germanen werden doch wohl nicht von Lehrern unterrichtet)?
Caecilia (C.): Dixisti ("Du hast es gesagt"; du sagst es; so ist es; ja).
Pueri (conclamant) (Die Jungen rufen zusammen):
Heus! (Paß auf)! Statim in Germanos mutamur (Sofort verwandeln wir uns in Germanen; werden wir verwandelt).
Aurelius (A.): At pueri Germanorum (Doch die Jungen der Germanen) a patribus suis severe educantur ( werden von ihren Vätern streng erzogen).
Caecilia (C.): Amicus (Der Freund) multa et horrida (viele und schreckliche Dinge; viel Schreckliches; Abstoßendes) apud eos (bei diesen) vidit (sah): saepe editur (oft wird gegessen; ißt man), cantatur (wird gesungen), bibitur (getrunken)-quid dico (was sage ich)-potatur (gesoffen) apud Germanos (bei den Germanen) usque ad multam noctem (bis tief in die Nacht). Nonnumquam (Manchmal) patres (die Väter), si ebrii sunt (wenn sie betrunken sind) alea (mit einem Würfel) de libertate liberorum suorum ludunt (spielen um die Freiheit ihrer Kinder).
Publius (P.): Id mihi valde displicet (Dies mißfällt mir sehr).
Aurelius (A.): Quamquam in Germania (Obwohl in Germanien) caelum plerumque asperum est (der Himmel; das Klima meistens rauh ist),cottidie (täglich) prima luce (beim ersten Licht; bei Tagesanbruch) nudi in fluminibus (nackt in der Flüssen) vel stagnis (oder Teichen) aqua frigida lavantur (waschen sie sich mit kaltem Wasser).
Lucius (L.): Ohe, satis est (Halt, es ist genug)! Ego rursus in puerum Romanum mutor (Ich verwandle mich wieder in einen römischen Jungen).---
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Lustig ging es zu, bei den alten Germanen. Da gab es immer Met und Gesang (all night long). Und später-im nächsten Leben-da ging es lustig weiter. Wenn man ein tapferer Krieger war (und keine Lusche), kam man nach Walhall(a). Da saß man in Odins Halle (Walhalla), wo es endlos Freibier gab.
(Walhalla: nicht zu verwechseln mit einer Mannheimer Kneipe, die es in den 70ern gab.)
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OSTIA I, 15 A 2 nimmt Bezug auf TACITUS: "GERMANIA" (confer CONELII TACITI DE ORIGINE ET SITU GERMANORUM LIBER= des PUBLIUS CORNELIUS TACITUS (geb 55/6 n. Chr.) Buch vom Ursprung und dem Wohnsitz der Germanen)!
KURZVITA: Sohn eines röm. "Ritters"-gefeierter Redner (wahrscheinlich Schüler des QUINTILIANUS)-77 n. unter VESPASIAN: Verlobung mit der Tochter des JULIUS AGRICOLA-78 n.: tribunus militum (Stabsoffizier)-unter TITUS wahrscheinlich Quästor-unter DOMITIAN Tribun oder Ädil-88 n.: Prätor-von 90 an: prätorischer Legionslegat (in den Provinzen)-93 n.: Rückkehr nach Rom-97 n.: Konsul unter NERVA-100 n.: Prokonsul, Provinzverwalter unter TRAJAN-Tod vor 120 (er hatte den Regierungsantritt des HADRIAN noch erlebt).
Das Opusculum ist eine geographisch- ethnographische Studie über die Germanen (Teil 1: Land, Herkunft, Lebensform; Teil 2: die einzelnen germanischen Stämme), z.T. idealisierend, aber auch deren Schwächen aufzeigend. Tacitus verfolgt damit vor allem zwei Absichten:
1.) Mahnung und Warnung vor dem Sittenverfall der Römer. Diesen stellt er das Naturvolk der Germanen gegenüber (kraftvoll, kriegerisch, unverdorben; also im Grunde wie ich; ridere licet)
2.) Warnung vor der Germanengefahr! Auch bekannt unter dem Namen "furor teutonicus". Er hatte wohl nicht ganz Unrecht damit, wie die Geschichte im nachhinein zeigte.
Zwischen 830 und 850: Abschrift der "kleinen Schriften" des Tacitus in Hersfeld oder Fulda.
Im 15. Jh. verlangte Rom ein Verzeichnis der Codices des Klosters. Ein naives, gehorsames Mönchlein (welscher Tücke nicht gewachsen), gehorchte prompt, nichtsahnend, daß die Römer nur die Klosterbibliothek ausspähen und evtl. ausräumen wollten. Und so kam es dann auch. 1425 erfuhren "italienische Gelehrte" von dem Codex Hersfeldensis, der u.a. die "Germania" des Tacitus enthielt. Doch es gelang ihnen nicht, an die Schrift dranzukommen. 30 Jahre später wurde der Codex von "italien.Gelehrten" benutzt. Man hatte ihn durch Kauf oder Betrug erworben. Da ich meine Pappenheimer kenne, tippe ich auf letzteres.
OSTIA I, 15 A 2 nimmt Bezug auf TACITUS: "GERMANIA" (confer CONELII TACITI DE ORIGINE ET SITU GERMANORUM LIBER= des PUBLIUS CORNELIUS TACITUS (geb 55/6 n. Chr.) Buch vom Ursprung und dem Wohnsitz der Germanen)!
KURZVITA: Sohn eines röm. "Ritters"-gefeierter Redner (wahrscheinlich Schüler des QUINTILIANUS)-77 n. unter VESPASIAN: Verlobung mit der Tochter des JULIUS AGRICOLA-78 n.: tribunus militum (Stabsoffizier)-unter TITUS wahrscheinlich Quästor-unter DOMITIAN Tribun oder Ädil-88 n.: Prätor-von 90 an: prätorischer Legionslegat (in den Provinzen)-93 n.: Rückkehr nach Rom-97 n.: Konsul unter NERVA-100 n.: Prokonsul, Provinzverwalter unter TRAJAN-Tod vor 120 (er hatte den Regierungsantritt des HADRIAN noch erlebt).
Das Opusculum ist eine geographisch- ethnographische Studie über die Germanen (Teil 1: Land, Herkunft, Lebensform; Teil 2: die einzelnen germanischen Stämme), z.T. idealisierend, aber auch deren Schwächen aufzeigend. Tacitus verfolgt damit vor allem zwei Absichten:
1.) Mahnung und Warnung vor dem Sittenverfall der Römer. Diesen stellt er das Naturvolk der Germanen gegenüber (kraftvoll, kriegerisch, unverdorben; also im Grunde wie ich; ridere licet)
2.) Warnung vor der Germanengefahr! Auch bekannt unter dem Namen "furor teutonicus". Er hatte wohl nicht ganz Unrecht damit, wie die Geschichte im nachhinein zeigte.
Zwischen 830 und 850: Abschrift der "kleinen Schriften" des Tacitus in Hersfeld oder Fulda.
Im 15. Jh. verlangte Rom ein Verzeichnis der Codices des Klosters. Ein naives, gehorsames Mönchlein (welscher Tücke nicht gewachsen), gehorchte prompt, nichtsahnend, daß die Römer nur die Klosterbibliothek ausspähen und evtl. ausräumen wollten. Und so kam es dann auch. 1425 erfuhren "italienische Gelehrte" von dem Codex Hersfeldensis, der u.a. die "Germania" des Tacitus enthielt. Doch es gelang ihnen nicht, an die Schrift dranzukommen. 30 Jahre später wurde der Codex von "italien.Gelehrten" benutzt. Man hatte ihn durch Kauf oder Betrug erworben. Da ich meine Pappenheimer kenne, tippe ich auf letzteres.
CURSUS NOVUS I, 67: DIE RÖMER IN DEUTSCHLAND (Römerstädte an Rhein und Donau)
A primo usque ad quintum saeculum p. Chr. natum (Vom ersten bis zum fünften Jahrhundert nach Christi Geburt) magnae partes Germaniae (viele Teile Germaniens) in potestate legatorum et praetorum Romanorum erant (standen unter der Macht der römischen Legaten (Gesandten, Bevollmächtigten) und Prätoren; waren in der Gewalt...). Colonia Agrippinensis et Augusta Treverorum (Köln und Trier), Castra Regina et Mogontiacum (Regensburg und Mainz) oppida magnifica erant (waren prächtige (glanzvolle) Städte), templis praeclaris ornata (geschmückt mit sehr schönen (berühmten; herrlichen) Tempeln; die...geschmückt waren) moenibusque firmis circumdata (umgeben mit einer festen Mauer (die...umgeben waren). Qui Augustam Treverorum viset (Derjenige, der Trier besichtigt; sich ansieht), adhuc (noch immer) Portam illa Nigram et amphitheatrum (jene berühmte Porta Nigra und das Amphitheater), thermas et aulam imperatorum Romanorum (die Thermen und die Audienzhalle der römischen Kaiser) spectare poterit (wird sehen (anschauen, betrachten) können). Id enim oppidum (Diese Stadt nämlich; daß diese Stadt nämlich) tertio et quarto p. Chr. n. saeculo (im dritten und vierten Jahrhundert nach Christi Geburt) sedem complurium imperatorum ( der Sitz mehrerer Kaiser gewesen zu sein) fuisse (gewesen sein; war) inter omnes constat ("steht unter allen fest"; ist allgemein bekannt; es ist allgemein bekannt, daß diese Stadt...). Iam secundo p. Chr. n. saeculo (Schon im zweiten Jahrhundert nach Christus) illa porta Castrorum Reginorum (jenes berühmte Tor von Regensburg; in Regensburg) extructa est (ist erbaut worden; errichtet worden), quam (welches; das) Portam Praetoriam (Porta Praetoria) appellare consuevimus (wir zu nennen gewohnt sind; zu nennen pflegen). Nisi Arminius ille (Wenn nicht jener bekannte (berühmte) Arminius) anno p. Chr. n. nono (im Jahr neun nach Christus; im neunten Jahr) tres legiones Romanas cecidisset (drei römische Legionen vernichtet hätte), Romanis fortasse contigisset (wäre es den Römern vielleicht gelungen), ut totam Germaniam ganz Germanien) imperio suo adiungerent (ihrem Reich hinzuzufügen (anzuschließen); daß sie...).---
---
Zum Glück hat das ja unser ARMINIUS verhindert! Vielleicht sieht er mir ja gerade zu. Gruß nach Walhall!
legatus: 1.) Gesandter
2.) Unterfeldherr, Unterstatthalter (senatorischen Ranges, vom Senat ernannt und abgesandt);
legatus pro praetore=Stellvertreter des Feldherrn
3.) kaiserlicher Statthalter (garantiert unbeliebt bei den Germanen, AdV.)
DER KLEINE STOWASSER, lat.-dt. Schulwörterbuch, bearb. von M. Petschenig, München
1971. (Dieses Wörterbuch hatten wir in meiner Schulzeit. Gymn. Gensheim 1971-76; long ago). Hat
sich immer bewährt. Anschaffen, sofort!
Prätor: ein führender Beamter (Verwaltung, Rechtssprechung, Militärwesen). Ebenso unbeliebt, wenn nicht sogar unerwünscht!
---
EREC (Hermann-der-Cherusker-Fan)
A primo usque ad quintum saeculum p. Chr. natum (Vom ersten bis zum fünften Jahrhundert nach Christi Geburt) magnae partes Germaniae (viele Teile Germaniens) in potestate legatorum et praetorum Romanorum erant (standen unter der Macht der römischen Legaten (Gesandten, Bevollmächtigten) und Prätoren; waren in der Gewalt...). Colonia Agrippinensis et Augusta Treverorum (Köln und Trier), Castra Regina et Mogontiacum (Regensburg und Mainz) oppida magnifica erant (waren prächtige (glanzvolle) Städte), templis praeclaris ornata (geschmückt mit sehr schönen (berühmten; herrlichen) Tempeln; die...geschmückt waren) moenibusque firmis circumdata (umgeben mit einer festen Mauer (die...umgeben waren). Qui Augustam Treverorum viset (Derjenige, der Trier besichtigt; sich ansieht), adhuc (noch immer) Portam illa Nigram et amphitheatrum (jene berühmte Porta Nigra und das Amphitheater), thermas et aulam imperatorum Romanorum (die Thermen und die Audienzhalle der römischen Kaiser) spectare poterit (wird sehen (anschauen, betrachten) können). Id enim oppidum (Diese Stadt nämlich; daß diese Stadt nämlich) tertio et quarto p. Chr. n. saeculo (im dritten und vierten Jahrhundert nach Christi Geburt) sedem complurium imperatorum ( der Sitz mehrerer Kaiser gewesen zu sein) fuisse (gewesen sein; war) inter omnes constat ("steht unter allen fest"; ist allgemein bekannt; es ist allgemein bekannt, daß diese Stadt...). Iam secundo p. Chr. n. saeculo (Schon im zweiten Jahrhundert nach Christus) illa porta Castrorum Reginorum (jenes berühmte Tor von Regensburg; in Regensburg) extructa est (ist erbaut worden; errichtet worden), quam (welches; das) Portam Praetoriam (Porta Praetoria) appellare consuevimus (wir zu nennen gewohnt sind; zu nennen pflegen). Nisi Arminius ille (Wenn nicht jener bekannte (berühmte) Arminius) anno p. Chr. n. nono (im Jahr neun nach Christus; im neunten Jahr) tres legiones Romanas cecidisset (drei römische Legionen vernichtet hätte), Romanis fortasse contigisset (wäre es den Römern vielleicht gelungen), ut totam Germaniam ganz Germanien) imperio suo adiungerent (ihrem Reich hinzuzufügen (anzuschließen); daß sie...).---
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Zum Glück hat das ja unser ARMINIUS verhindert! Vielleicht sieht er mir ja gerade zu. Gruß nach Walhall!
legatus: 1.) Gesandter
2.) Unterfeldherr, Unterstatthalter (senatorischen Ranges, vom Senat ernannt und abgesandt);
legatus pro praetore=Stellvertreter des Feldherrn
3.) kaiserlicher Statthalter (garantiert unbeliebt bei den Germanen, AdV.)
DER KLEINE STOWASSER, lat.-dt. Schulwörterbuch, bearb. von M. Petschenig, München
1971. (Dieses Wörterbuch hatten wir in meiner Schulzeit. Gymn. Gensheim 1971-76; long ago). Hat
sich immer bewährt. Anschaffen, sofort!
Prätor: ein führender Beamter (Verwaltung, Rechtssprechung, Militärwesen). Ebenso unbeliebt, wenn nicht sogar unerwünscht!
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EREC (Hermann-der-Cherusker-Fan)
OSTIA II: LECTIO INERCALARIA (APULEIUS), PARS TERTIA:
(Die Geschichte spielt noch vor der Verwandlung)
Primo (Zuerst) animum meum (meinen Geist=mich) carminibus permulcebam (beruhigte ich durch Gesänge). Tum venit vesper (Dann kam der Abend), venit nox provecta (es kam die vorgerückte Nacht), nox alta (die tiefe Nacht)), deinde nox intempesta (darauf die ganz tiefe (totenstille; "unzeitige") Nacht, cum repente (als plötzlich) introrepens mustela (ein hereinhuschendes Wiesel) contra me (mir gegenüber) constitit (dastand; "sich hingestellt hat"), quae oculos (das die Augen) in me fixit ita (so (derart) auf mich heftete; mich anstarrte), ut mihi (daß es mir) animum perturbaret (den Geist verwirrte; mich aus der Fassung brachte; aus dem Häuschen).
Ego ad illam (Ich zu jenem): "Nonne vis abire ("Willst du nicht weggehen), impura bestia (unreines Vieh; schreckliches Tier)? Opto, ut(Ich wünsche, daß) te ad musculos tui similes (du dich zu den Mäusen, die dir ähnlich sind; "deiner ähnlich") recipias (zurückziehst). Quin abis (Warum gehst du nicht weg)?"
Et ista terga vertit (Und dieses dreht sich um; "wendet die Rücken") et cubiculum relinquit (und verläßt das Schlafgemach; Totenzimmer)!
Nec mora (sofort; ohne Verzug; nicht lange dauerte es), cum me (als mich) somnus profundus (ein tiefer Schlaf) in imum barathrum (in den untersten (tiefsten) Abgrund) demersit (versenkte), ut ne deus Delphicus ille quidem (daß nicht einmal jener Delphische Gott (Apoll) facile discerneret ( hätte leicht unterscheiden können) duobus nobis iacentibus (während wir zwei so dalagen), uter esset magis mortuus (wer von uns beiden mehr tot sei; wäre)!
Commodum noctis (Die Annehmlichkeit der Nacht) mane (früh) cantus cristatae cohortis finivit (beendete der Gesang der "helmbuschtragenden Kompanie"=der Hähne). Timore ego perterritus ("Von Schrecken erschreckt"; zu Tode erschreckt), surrexi (erhob ich mich) et ad cadaver accurro (und laufe zur Leiche hin), admoto lumine (nachdem ein Licht heranbewegt worden war; nachdem ich die Leuchte näher hinbewegt hatte) singulares faciei partes inspiciebam (betrachtete ich die einzelnen Teile des Gesichts)-cum, ecce (als, siehe da)!, uxor illa flens (jenes heulende Weib) cum testibus hesternis (mit den gestrigen Zeugen) in cubiculum anxia introrumpit (voller Angst in das Totenzimmer hineinstürzt) et statim (und sogleich) sub arbitrio luminis (unter dem Schein der Lampe; unter dem "Urteilsspruch"...) omnia recognoscit (alles untersucht).
Tum ad unum servorum versa (Dann zu einem der Knechte gewendet): "Praecipio, ut (Ich ordne an, daß; befehle) bono nostro custodi (unserem guten Wächter) praemium des sine mora ( du unverzüglich; ohne Verzug eine Belohnung gibst)!", et praemio oblato (und nachdem die Belohnung überreicht (dargeboten) worden war; übergeben war): "Summas, tibi, iuvenis, gratias agimus (Wir statten dir den höchsten Dank ab, junger Mann) ob sedulum istud ministerium (wegen diesem fleißigen Dienst da) et inter ceteros familiares (und unter die übrigen Freunde des Hauses; zu den übrigen Vertrauten; auch: Dienern, Gesinde) dehinc te numerabimus (werden wir dich von nun an (hinfort; künftig) zählen)!"
Ad haec (Dazu; zu diesem) insperato lucro ego in gaudium diffusus (durch diesen unerwarteten "Gewinn" vor Freude zerfließend; Ich zerfloß...und...) "Immo", inquam, domina ("Ja, sogar; gewiß; im Gegenteil, nein vielmehr, Gnädigste", sagte ich), quotiens operam nostram desiderabis (wie oft/sooft du unsere Dienste ("Mühe") wünschen wirst), fidenter impera (befiehl nur getrost; verfüge)!"
Quibus vix dictis (Nachdem diese Worte kaum gesprochen waren) statim (sogleich) me (mich) omnes fere servi (fast alle Hausknechte) omen hoc nefarium exsecrati (dieses unheilvolle Vorzeichen verfluchend; weil sie...) raptis cuiusque modi telis (nachdem sie Wurfgeschosse (Gegenstände zum Werfen) jeder Art an sich gerissen hatten) domo proturbaverunt (bugsierten mich aus dem Haus).---
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EREC
(Die Geschichte spielt noch vor der Verwandlung)
Primo (Zuerst) animum meum (meinen Geist=mich) carminibus permulcebam (beruhigte ich durch Gesänge). Tum venit vesper (Dann kam der Abend), venit nox provecta (es kam die vorgerückte Nacht), nox alta (die tiefe Nacht)), deinde nox intempesta (darauf die ganz tiefe (totenstille; "unzeitige") Nacht, cum repente (als plötzlich) introrepens mustela (ein hereinhuschendes Wiesel) contra me (mir gegenüber) constitit (dastand; "sich hingestellt hat"), quae oculos (das die Augen) in me fixit ita (so (derart) auf mich heftete; mich anstarrte), ut mihi (daß es mir) animum perturbaret (den Geist verwirrte; mich aus der Fassung brachte; aus dem Häuschen).
Ego ad illam (Ich zu jenem): "Nonne vis abire ("Willst du nicht weggehen), impura bestia (unreines Vieh; schreckliches Tier)? Opto, ut(Ich wünsche, daß) te ad musculos tui similes (du dich zu den Mäusen, die dir ähnlich sind; "deiner ähnlich") recipias (zurückziehst). Quin abis (Warum gehst du nicht weg)?"
Et ista terga vertit (Und dieses dreht sich um; "wendet die Rücken") et cubiculum relinquit (und verläßt das Schlafgemach; Totenzimmer)!
Nec mora (sofort; ohne Verzug; nicht lange dauerte es), cum me (als mich) somnus profundus (ein tiefer Schlaf) in imum barathrum (in den untersten (tiefsten) Abgrund) demersit (versenkte), ut ne deus Delphicus ille quidem (daß nicht einmal jener Delphische Gott (Apoll) facile discerneret ( hätte leicht unterscheiden können) duobus nobis iacentibus (während wir zwei so dalagen), uter esset magis mortuus (wer von uns beiden mehr tot sei; wäre)!
Commodum noctis (Die Annehmlichkeit der Nacht) mane (früh) cantus cristatae cohortis finivit (beendete der Gesang der "helmbuschtragenden Kompanie"=der Hähne). Timore ego perterritus ("Von Schrecken erschreckt"; zu Tode erschreckt), surrexi (erhob ich mich) et ad cadaver accurro (und laufe zur Leiche hin), admoto lumine (nachdem ein Licht heranbewegt worden war; nachdem ich die Leuchte näher hinbewegt hatte) singulares faciei partes inspiciebam (betrachtete ich die einzelnen Teile des Gesichts)-cum, ecce (als, siehe da)!, uxor illa flens (jenes heulende Weib) cum testibus hesternis (mit den gestrigen Zeugen) in cubiculum anxia introrumpit (voller Angst in das Totenzimmer hineinstürzt) et statim (und sogleich) sub arbitrio luminis (unter dem Schein der Lampe; unter dem "Urteilsspruch"...) omnia recognoscit (alles untersucht).
Tum ad unum servorum versa (Dann zu einem der Knechte gewendet): "Praecipio, ut (Ich ordne an, daß; befehle) bono nostro custodi (unserem guten Wächter) praemium des sine mora ( du unverzüglich; ohne Verzug eine Belohnung gibst)!", et praemio oblato (und nachdem die Belohnung überreicht (dargeboten) worden war; übergeben war): "Summas, tibi, iuvenis, gratias agimus (Wir statten dir den höchsten Dank ab, junger Mann) ob sedulum istud ministerium (wegen diesem fleißigen Dienst da) et inter ceteros familiares (und unter die übrigen Freunde des Hauses; zu den übrigen Vertrauten; auch: Dienern, Gesinde) dehinc te numerabimus (werden wir dich von nun an (hinfort; künftig) zählen)!"
Ad haec (Dazu; zu diesem) insperato lucro ego in gaudium diffusus (durch diesen unerwarteten "Gewinn" vor Freude zerfließend; Ich zerfloß...und...) "Immo", inquam, domina ("Ja, sogar; gewiß; im Gegenteil, nein vielmehr, Gnädigste", sagte ich), quotiens operam nostram desiderabis (wie oft/sooft du unsere Dienste ("Mühe") wünschen wirst), fidenter impera (befiehl nur getrost; verfüge)!"
Quibus vix dictis (Nachdem diese Worte kaum gesprochen waren) statim (sogleich) me (mich) omnes fere servi (fast alle Hausknechte) omen hoc nefarium exsecrati (dieses unheilvolle Vorzeichen verfluchend; weil sie...) raptis cuiusque modi telis (nachdem sie Wurfgeschosse (Gegenstände zum Werfen) jeder Art an sich gerissen hatten) domo proturbaverunt (bugsierten mich aus dem Haus).---
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EREC
OSTIA II: LECTIO INTERCALARIA NACH APULEIUS, DER GOLDENE ESEL, MET I, 2 und II, 20-31: Die Leiche war Zeuge-Eine antike Gruselgeschichte
In der Geschichte des Apuleius (aus Madaurus (Nordafrika), geb. um 125 n. Chr.) wird ein junger Mann in einen Esel verwandelt und erlebt so viele Abenteuer. Die Geschichte hat phantastisch-märchenhafte Züge. Apuleius verfolgt damit eine philosophische Grundabsicht:
1.) Der Roman ist ein Spiegel der Hartherzigkeit der Menschen.
2.) Es soll gezeigt werden, wie Menschen miteinander umspringen.
Das Motto des Romans war dennoch fröhlich: LECTOR, INTENDE: LAETABERIS (Leser, merk auf: Du wirst dich freuen).
(siehe Vorspann)
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intercalarius=dazwischengeschaltet, -geschoben
---
APULEIUS, lat. u. dt.: Der goldene Esel; Metamorphosen, hrsg. u. übers. v. E. Brandt u. W. Ehlers (bei Heimeran), 3. verbesserte Aufl., München 1980.
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EREC
In der Geschichte des Apuleius (aus Madaurus (Nordafrika), geb. um 125 n. Chr.) wird ein junger Mann in einen Esel verwandelt und erlebt so viele Abenteuer. Die Geschichte hat phantastisch-märchenhafte Züge. Apuleius verfolgt damit eine philosophische Grundabsicht:
1.) Der Roman ist ein Spiegel der Hartherzigkeit der Menschen.
2.) Es soll gezeigt werden, wie Menschen miteinander umspringen.
Das Motto des Romans war dennoch fröhlich: LECTOR, INTENDE: LAETABERIS (Leser, merk auf: Du wirst dich freuen).
(siehe Vorspann)
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intercalarius=dazwischengeschaltet, -geschoben
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APULEIUS, lat. u. dt.: Der goldene Esel; Metamorphosen, hrsg. u. übers. v. E. Brandt u. W. Ehlers (bei Heimeran), 3. verbesserte Aufl., München 1980.
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EREC
Dienstag, 29. Mai 2012
OSTIA I, 15 A 2 nimmt Bezug auf TACITUS: "GERMANIA" (confer CONELII TACITI DE ORIGINE ET SITU GERMANORUM LIBER= des PUBLIUS CORNELIUS TACITUS (geb 55/6 n. Chr.) Buch vom Ursprung und dem Wohnsitz der Germanen)!
KURZVITA: Sohn eines röm. "Ritters"-gefeierter Redner (wahrscheinlich Schüler des QUINTILIANUS)-77 n. unter VESPASIAN: Verlobung mit der Tochter des JULIUS AGRICOLA-78 n.: tribunus militum (Stabsoffizier)-unter TITUS wahrscheinlich Quästor-unter DOMITIAN Tribun oder Ädil-88 n.: Prätor-von 90 an: prätorischer Legionslegat (in den Provinzen)-93 n.: Rückkehr nach Rom-97 n.: Konsul unter NERVA-100 n.: Prokonsul, Provinzverwalter unter TRAJAN-Tod vor 120 (er hatte den Regierungsantritt des HADRIAN noch erlebt).
Das Opusculum ist eine geographisch- ethnographische Studie über die Germanen (Teil 1: Land, Herkunft, Lebensform; Teil 2: die einzelnen germanischen Stämme), z.T. idealisierend, aber auch deren Schwächen aufzeigend. Tacitus verfolgt damit vor allem zwei Absichten:
1.) Mahnung und Warnung vor dem Sittenverfall der Römer. Diesen stellt er das Naturvolk der Germanen gegenüber (kraftvoll, kriegerisch, unverdorben; also im Grunde wie ich; ridere licet)
2.) Warnung vor der Germanengefahr! Auch bekannt unter dem Namen "furor teutonicus". Er hatte wohl nicht ganz Unrecht damit, wie die Geschichte im nachhinein zeigte.
Zwischen 830 und 850: Abschrift der "kleinen Schriften" des Tacitus in Hersfeld oder Fulda.
Im 15. Jh. verlangte Rom ein Verzeichnis der Codices des Klosters. Ein naives, gehorsames Mönchlein (welscher Tücke nicht gewachsen), gehorchte prompt, nichtsahnend, daß die Römer nur die Klosterbibliothek ausspähen und evtl. ausräumen wollten. Und so kam es dann auch. 1425 erfuhren "italienische Gelehrte" von dem Codex Hersfeldensis, der u.a. die "Germania" des Tacitus enthielt. Doch es gelang ihnen nicht, an die Schrift dranzukommen. 30 Jahre später wurde der Codex von "italien.Gelehrten" benutzt. Man hatte ihn durch Kauf oder Betrug erworben. Da ich meine Pappenheimer kenne, tippe ich auf letzteres.
LEUTNANT EREC (ehrlicher Deutscher)
KURZVITA: Sohn eines röm. "Ritters"-gefeierter Redner (wahrscheinlich Schüler des QUINTILIANUS)-77 n. unter VESPASIAN: Verlobung mit der Tochter des JULIUS AGRICOLA-78 n.: tribunus militum (Stabsoffizier)-unter TITUS wahrscheinlich Quästor-unter DOMITIAN Tribun oder Ädil-88 n.: Prätor-von 90 an: prätorischer Legionslegat (in den Provinzen)-93 n.: Rückkehr nach Rom-97 n.: Konsul unter NERVA-100 n.: Prokonsul, Provinzverwalter unter TRAJAN-Tod vor 120 (er hatte den Regierungsantritt des HADRIAN noch erlebt).
Das Opusculum ist eine geographisch- ethnographische Studie über die Germanen (Teil 1: Land, Herkunft, Lebensform; Teil 2: die einzelnen germanischen Stämme), z.T. idealisierend, aber auch deren Schwächen aufzeigend. Tacitus verfolgt damit vor allem zwei Absichten:
1.) Mahnung und Warnung vor dem Sittenverfall der Römer. Diesen stellt er das Naturvolk der Germanen gegenüber (kraftvoll, kriegerisch, unverdorben; also im Grunde wie ich; ridere licet)
2.) Warnung vor der Germanengefahr! Auch bekannt unter dem Namen "furor teutonicus". Er hatte wohl nicht ganz Unrecht damit, wie die Geschichte im nachhinein zeigte.
Zwischen 830 und 850: Abschrift der "kleinen Schriften" des Tacitus in Hersfeld oder Fulda.
Im 15. Jh. verlangte Rom ein Verzeichnis der Codices des Klosters. Ein naives, gehorsames Mönchlein (welscher Tücke nicht gewachsen), gehorchte prompt, nichtsahnend, daß die Römer nur die Klosterbibliothek ausspähen und evtl. ausräumen wollten. Und so kam es dann auch. 1425 erfuhren "italienische Gelehrte" von dem Codex Hersfeldensis, der u.a. die "Germania" des Tacitus enthielt. Doch es gelang ihnen nicht, an die Schrift dranzukommen. 30 Jahre später wurde der Codex von "italien.Gelehrten" benutzt. Man hatte ihn durch Kauf oder Betrug erworben. Da ich meine Pappenheimer kenne, tippe ich auf letzteres.
LEUTNANT EREC (ehrlicher Deutscher)
OSTIA I, 15 A 2: Die GERMANEN: KRÄFTIGE SKLAVEN, BERNSTEIN, RAUHE SITTEN
Nuntius portam A. Aurelii Flacci pulsat (Ein Bote klopft an die Tür des Aulus Aurelius Flaccus) et ostiario (und dem Pförtner), qui portam aperuit (der die Tür öffnete), litteras tradit (übergibt er einen Brief). Litterae (Der Brief) ab ostiario (vom Pförtner) Aurelio domino traduntur ( wird Aurelius, dem Hausherrn) übergeben, deinde (dann; darauf) nuntius praemio afficitur (wird der Bote mit einer Belohnung beschenkt; "versehen"). Aurelius litteras legere incipit (Aurelius fängt an, den Brief zu lesen), sed in legendo (doch beim Lesen) ab uxore turbatur (wird er von seiner Frau gestört).
Caecilia (C.): Quid est (Was ist; gibt es)? Quis litteras misit (Wer hat den Brief geschickt)?
Aurelius (A.): Noli me interrumpere, Caecilia (Unterbreche mich nicht, Caecilia; "wolle mich nicht unterbrechen")! Interrumpi nolo (Ich will nicht unterbrochen werden). (Postquam litteras legit (Nachdem er den Brief gelesen hatte; wörtl.: hat), ad uxorem (sagt er zu seiner Frau; wendet er sich an...):) Eheu! C. Aemilius, amicus meus (O weh! Gaius Aemilius, mein Freund), Augustae Treverorum morbo retinetur (wird in Trier durch eine Krankheit festgehalten; zurückgehalten). Scribit sibi non licere (Er schreibt, es sei ihm nicht möglich (erlaubt) nos feriis Latinis visitare (uns an den "latinischen Feiertagen" zu besuchen; am Bundesfest der Städte Latiums).
Caecilia (C.) Quam doleo eum aegrotare (Wie bedauere ich es doch, daß er krank ist) et Augustae Treverorum retineri (und in Trier aufgehalten wird). Certe sollicitaris (Sicher wirst du beunruhigt; bist du besorgt) pro amico tuo (um deinem Freund).
Aurelius (A.): Ita est (So ist es): sollicitor (ich werde beunruhigt; bin bekümmert; in Sorge). Certe non bene sanatur (Gewiß wird er nicht gut geheilt; gesund gemacht) in oppido (in einer Stadt), quod in confinio barbarico situm est (die im barbarischen Grenzland gelegen ist). Audi (Höre), amicus ita scribit (der Freund schreibt so; folgendes):
"Vos calore solis recreamini (Ihr werdet durch die Wärme der Sonne gekräftigt) si aegrotatis (wenn ihr krank seid), nos autem (wir aber) ventis frigidis imbribusque vexamur (werden durch kalte Winde und Regen gequält). Hic (Hier) multos menses (viele Monate lang) sol non videtur (wird die Sonne nicht gesehen)."
Publius (qui adest cum Lucio fratre) (Publius, der zusammen mit dem Bruder da ist, sagt):
Quis est C. Aemilius (Wer ist Gaius Aemilius)? Ubi est Augusta Treverorum (Wo ist Trier)? Quid Augustae Treverorum agit (Was tut (treibt) er in Trier)?
Aurelius (A): Aemilius mercator est (Aemilius ist Händler; Kaufmann), gentes Germanicas quaerit (er sucht die germanischen Stämme auf) et multas merces emit (und kauft viele Waren).Augusta Treverorum oppidum est (Trier ist eine Stadt) in Germania situm (in Germanien gelegen;...die in Germanien gelegen ist). Ibi non solum (Dort nicht nur) robusti servi (kräftige Sklaven) emuntur (werden gekauft), sed etiam sucinum (sondern auch Bernstein), quod gignitur (der erzeugt wird) in insulis oceani Germanici (auf den Inseln des germanischen Ozeans; des Okeanos (des äußeren Meeres) et quod a Germanis (und der von den Germanen) 'glaesum' appellatur ('glaesum'=Glas genannt wird). Aemilius (Ae.) multa (viel) litteris suis (in seinem Brief) de Germanorum vita et moribus (über das Leben der Germanen und ihre Sitten) narrat (erzählt).
Lucius (L): Quid de eis narrat (Was erzählt er über sie)?
Caecilia(C.): Narrat Germanos (Er erzählt, daß die Germanen) homines horridos esse (rohe; raue; wilde Menschen sind), in eorum vicis (daß in ihren Dörfern) nec pueros nec puellas a magistris doceri (weder Jungen noch Mädchen von Lehrern unterrichtet werden).
Lucius (L.): Nonne liberi Germanorum a magistris non docentur (Die Kinder der Germanen werden doch wohl nicht von Lehrern unterrichtet)?
Caecilia (C.): Dixisti ("Du hast es gesagt"; du sagst es; so ist es; ja).
Pueri (conclamant) (Die Jungen rufen zusammen):
Heus! (Paß auf)! Statim in Germanos mutamur (Sofort verwandeln wir uns in Germanen; werden wir verwandelt).
Aurelius (A.): At pueri Germanorum (Doch die Jungen der Germanen) a patribus suis severe educantur ( werden von ihren Vätern streng erzogen).
Caecilia (C.): Amicus (Der Freund) multa et horrida (viele und schreckliche Dinge; viel Schreckliches; Abstoßendes) apud eos (bei diesen) vidit (sah): saepe editur (oft wird gegessen; ißt man), cantatur (wird gesungen), bibitur (getrunken)-quid dico (was sage ich)-potatur (gesoffen) apud Germanos (bei den Germanen) usque ad multam noctem (bis tief in die Nacht). Nonnumquam (Manchmal) patres (die Väter), si ebrii sunt (wenn sie betrunken sind) alea (mit einem Würfel) de libertate liberorum suorum ludunt (spielen um die Freiheit ihrer Kinder).
Publius (P.): Id mihi valde displicet (Dies mißfällt mir sehr).
Aurelius (A.): Quamquam in Germania (Obwohl in Germanien) caelum plerumque asperum est (der Himmel; das Klima meistens rauh ist),cottidie (täglich) prima luce (beim ersten Licht; bei Tagesanbruch) nudi in fluminibus (nackt in der Flüssen) vel stagnis (oder Teichen) aqua frigida lavantur (waschen sie sich mit kaltem Wasser).
Lucius (L.): Ohe, satis est (Halt, es ist genug)! Ego rursus in puerum Romanum mutor (Ich verwandle mich wieder in einen römischen Jungen).---
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Lustig ging es zu, bei den alten Germanen. Da gab es immer Met und Gesang (all night long). Und später-im nächsten Leben-da ging es lustig weiter. Wenn man ein tapferer Krieger war (und keine Lusche), kam man nach Walhall(a). Da saß man in Odins Halle (Walhalla), wo es endlos Freibier gab.
(Walhalla: nicht zu verwechseln mit einer Mannheimer Kneipe, die es in den 70ern gab.)
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EREC (teutonicus)
Montag, 28. Mai 2012
WICHTIGE NACHRICHT AN DIE OPERATOREN:
ABSÄTZE SUPER AKKURAT GETRENNT! ;-)
JK HAT SICH GEMELDET - AF BLOCKT - VERSUCHT ES WEITER - DRANBLEIBEN!
JK WAR DURCH RENOVIERUNG VERHINDERT. IST OK.
KAUFALTERNATIVEN NOCH ZURÜCKSTELLEN! SPANNENDE SACHE!
KAUFMÄNNISCHE HARTNÄCKIGKEIT SCHEINT SICH ZU LOHNEN!
GRUSS!
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JK HAT SICH GEMELDET - AF BLOCKT - VERSUCHT ES WEITER - DRANBLEIBEN!
JK WAR DURCH RENOVIERUNG VERHINDERT. IST OK.
KAUFALTERNATIVEN NOCH ZURÜCKSTELLEN! SPANNENDE SACHE!
KAUFMÄNNISCHE HARTNÄCKIGKEIT SCHEINT SICH ZU LOHNEN!
GRUSS!
ROMA B I, 52 L: DAS AUFGEBOT DER GRIECHEN GEGEN TROJA
Cum Paris (Nachdem/ als Paris), filius Priami regis (der Sohn des Königs Priamos), Helenam (Helena) cum duabus servis (mit zwei Sklaven) e domo regia Menelai (aus dem königlichen Haus des Menelaos; Palast) raptavisset (geraubt hatte), Graeci (die Griechen) per duos legatos (durch zwei Gesandte) oraverunt (baten), ut Paris (daß Paris) praedam redderet (seine Beute zurückgebe; zurückgeben solle/sollte). Sed quia ille (Weil aber jener) neque precibus neque minis (weder durch Bitten noch durch Drohungen) commovebatur (bewegt wurde; werden konnte), in Asiam navigaverunt (segelten sie nach Asien), ut Troiam expugnarent (um Troja zu erobern).
Tanta erat multitudo navium (So groß war die Menge der Schiffe), ut vix numerari possent (daß sie kaum gezählt werden konnten). Multa milia virorum fortium (Viele tausend tapferer Männer) in navibus erant (waren in den Schiffen).
Agamemno dux (Der Anführer/Heerführer Agamemnon) cum centum navibus navigavit (segelte mit 100 Schiffen; kam mit...), Menelaos, frater eius (Menelaos, sein Bruder), cum sexaginta (mit 60), item Achilles (ebenso Achilles), Phoenix, amicus senex Achillis (Phoenix, der betagte Freund des Achilles), quinquaginta naves habuit (hatte 50 Schiffe), Idomeneus Creticus quadraginta (der Kreter Idomeneus 40). Patroclo, Achillis amico (Patroklos, dem Freund des Achilles), decem naves erant (waren zehn Schiffe), Aiaci Salaminio duodecim (dem Aiax aus Salamis 12). Ulixes, quamquam (Obwohl Odysseus) gloria omnibus fere praestitit (an Ruhm fast allen voranstand;...alle übertraf), duodecim tantum navibus imperavit (befehligte nur 12 Schiffe). Diomedi, viro forti et audaci (Dem Diomedes, einem tapferen und kühnen Mann), triginta naves erant (waren 30 Schiffe), Aiaci Locrico viginti (dem Lokrischen Aiax (Aiax dem Lokrer) 20). Nestor, sapiens et singularis rex Pylius (Nestor, der weise und einzigartige (hervorragende; ausgezeichnete;) König von Pylos), nonaginta naves habuit (hatte 90 Schiffe). Parvus numerus navium (Eine kleine Anzahl der Schiffe) erat his tribus ducibus ( war diesen drei Führern): Tlepolemo, Herculis filio (dem Tlepolemos, dem Sohn des Herkules), novem naves erant (waren neun Schiffe), Philocteti septem (dem Philoktetes sieben), Leonteo undeviginti (dem Leonteos 19).
Non ducentis, non quingentis, non octingentis navibus (Nicht mit 200, nicht mit 500, nicht mit 800 Schiffen) Graeci in Asiam navigaverunt (segelten die Griechen nach Asien), sed mille centum quadraginta sex (sondern mit 1146). Tamen (Dennoch) urbem Troiam (die Stadt Troja) non primo (nicht im ersten), sed decimo anno expugnaverunt (sondern im zehnten Jahr eroberten sie (diese)), id est (das heißt), ut est veterum opinio (wie es die Meinung der Alten ist), anno a. Chr. n. millesimo centesimo octogesimo tertio (im 1183. Jahr vor Christi Geburt).
---
vgl. HOMER: ILIAS, 2. Gesang, ab Vers 475: Verzeichnis der achaischen Völker und Schiffskatalog:
Vers 475-484:
Sagt mir anitzt, ihr Musen, olympische Höhen bewohnend,
Denn ihr seid Göttinnen und wart bei allem und wisst es;
Unser Wissen ist nichts, wir horchen allein dem Gerüchte:
Welche waren die Fürsten der Danaer und die Gebieter?
Nie vermöcht ich das Volk zu verkündigen oder zu nennen,
Wären mir auch zehn Kehlen zugleich, zehn redende Zungen,
Wär unzerbrechlicher Laut und ein ehernes Herz mir gewähret,
Wenn die olympischen Musen mir nicht, des Aigiserschütterers
Töchter, die Zahl ansagten, wieviel vor Ilios kamen.
Drum die Ordner der Schiffe genannt und die sämtlichen Schiffe!
(...)
LIT: GUSTAV SCHWAB: SAGEN DES KLASSISCHEN ALTERTUMS (Dieses Buch habe ich mit 14 geradezu verschlungen. Unser Deutschlehrer (Herr Arndt, Gymn. Gernsheim) behandelte dieses Buch fast ein halbes Jahr! Recht so! Wir waren damals alle Feuer und Flamme. Dies war das einzige Mal in neun Jahren Gymnasium, wo mich der Deutschunterricht nicht gelangweilt hat!)
---
Lernt das Zahlwort (Numerale)! Es ist armselig, daß viele beim Abitur (nach 7 Jahren!) nicht einmal auf Latein bis zehn zählen können.
Das Numerale zerfällt übrigens in: Cardinalia, Ordinalia, Distributiva und Zahladverbien. Lernen!
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EREC (Generalleutnant)
Cum Paris (Nachdem/ als Paris), filius Priami regis (der Sohn des Königs Priamos), Helenam (Helena) cum duabus servis (mit zwei Sklaven) e domo regia Menelai (aus dem königlichen Haus des Menelaos; Palast) raptavisset (geraubt hatte), Graeci (die Griechen) per duos legatos (durch zwei Gesandte) oraverunt (baten), ut Paris (daß Paris) praedam redderet (seine Beute zurückgebe; zurückgeben solle/sollte). Sed quia ille (Weil aber jener) neque precibus neque minis (weder durch Bitten noch durch Drohungen) commovebatur (bewegt wurde; werden konnte), in Asiam navigaverunt (segelten sie nach Asien), ut Troiam expugnarent (um Troja zu erobern).
Tanta erat multitudo navium (So groß war die Menge der Schiffe), ut vix numerari possent (daß sie kaum gezählt werden konnten). Multa milia virorum fortium (Viele tausend tapferer Männer) in navibus erant (waren in den Schiffen).
Agamemno dux (Der Anführer/Heerführer Agamemnon) cum centum navibus navigavit (segelte mit 100 Schiffen; kam mit...), Menelaos, frater eius (Menelaos, sein Bruder), cum sexaginta (mit 60), item Achilles (ebenso Achilles), Phoenix, amicus senex Achillis (Phoenix, der betagte Freund des Achilles), quinquaginta naves habuit (hatte 50 Schiffe), Idomeneus Creticus quadraginta (der Kreter Idomeneus 40). Patroclo, Achillis amico (Patroklos, dem Freund des Achilles), decem naves erant (waren zehn Schiffe), Aiaci Salaminio duodecim (dem Aiax aus Salamis 12). Ulixes, quamquam (Obwohl Odysseus) gloria omnibus fere praestitit (an Ruhm fast allen voranstand;...alle übertraf), duodecim tantum navibus imperavit (befehligte nur 12 Schiffe). Diomedi, viro forti et audaci (Dem Diomedes, einem tapferen und kühnen Mann), triginta naves erant (waren 30 Schiffe), Aiaci Locrico viginti (dem Lokrischen Aiax (Aiax dem Lokrer) 20). Nestor, sapiens et singularis rex Pylius (Nestor, der weise und einzigartige (hervorragende; ausgezeichnete;) König von Pylos), nonaginta naves habuit (hatte 90 Schiffe). Parvus numerus navium (Eine kleine Anzahl der Schiffe) erat his tribus ducibus ( war diesen drei Führern): Tlepolemo, Herculis filio (dem Tlepolemos, dem Sohn des Herkules), novem naves erant (waren neun Schiffe), Philocteti septem (dem Philoktetes sieben), Leonteo undeviginti (dem Leonteos 19).
Non ducentis, non quingentis, non octingentis navibus (Nicht mit 200, nicht mit 500, nicht mit 800 Schiffen) Graeci in Asiam navigaverunt (segelten die Griechen nach Asien), sed mille centum quadraginta sex (sondern mit 1146). Tamen (Dennoch) urbem Troiam (die Stadt Troja) non primo (nicht im ersten), sed decimo anno expugnaverunt (sondern im zehnten Jahr eroberten sie (diese)), id est (das heißt), ut est veterum opinio (wie es die Meinung der Alten ist), anno a. Chr. n. millesimo centesimo octogesimo tertio (im 1183. Jahr vor Christi Geburt).
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vgl. HOMER: ILIAS, 2. Gesang, ab Vers 475: Verzeichnis der achaischen Völker und Schiffskatalog:
Vers 475-484:
Sagt mir anitzt, ihr Musen, olympische Höhen bewohnend,
Denn ihr seid Göttinnen und wart bei allem und wisst es;
Unser Wissen ist nichts, wir horchen allein dem Gerüchte:
Welche waren die Fürsten der Danaer und die Gebieter?
Nie vermöcht ich das Volk zu verkündigen oder zu nennen,
Wären mir auch zehn Kehlen zugleich, zehn redende Zungen,
Wär unzerbrechlicher Laut und ein ehernes Herz mir gewähret,
Wenn die olympischen Musen mir nicht, des Aigiserschütterers
Töchter, die Zahl ansagten, wieviel vor Ilios kamen.
Drum die Ordner der Schiffe genannt und die sämtlichen Schiffe!
(...)
LIT: GUSTAV SCHWAB: SAGEN DES KLASSISCHEN ALTERTUMS (Dieses Buch habe ich mit 14 geradezu verschlungen. Unser Deutschlehrer (Herr Arndt, Gymn. Gernsheim) behandelte dieses Buch fast ein halbes Jahr! Recht so! Wir waren damals alle Feuer und Flamme. Dies war das einzige Mal in neun Jahren Gymnasium, wo mich der Deutschunterricht nicht gelangweilt hat!)
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Lernt das Zahlwort (Numerale)! Es ist armselig, daß viele beim Abitur (nach 7 Jahren!) nicht einmal auf Latein bis zehn zählen können.
Das Numerale zerfällt übrigens in: Cardinalia, Ordinalia, Distributiva und Zahladverbien. Lernen!
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EREC (Generalleutnant)
Sonntag, 27. Mai 2012
APULEIUS: Metamorphosen (1,1):
At ego tibi sermone isto Milesio varias fabulas conseram auresque tuas benivolas lepido susurro permulceam - modo si papyrum Aegyptiam argutia Nilotici calami inscriptam non spreveris inspicere -, figuras fortunasque hominum in alias imagines conversas et in se rursus mutuo nexu refectas ut mireris.
At ego tibi sermone isto Milesio varias fabulas conseram auresque tuas benivolas lepido susurro permulceam - modo si papyrum Aegyptiam argutia Nilotici calami inscriptam non spreveris inspicere -, figuras fortunasque hominum in alias imagines conversas et in se rursus mutuo nexu refectas ut mireris.
Also gut! Ich werde dir in dieser Milesischen Sprechweise verschiedene Geschichten erzählen und deine geneigten Ohren mit angenehmen Geplauder - sofern (wenn) du es nicht verschmähst, dieses mit mit spitzem Nilrohr beschriebene Ägyptische Papier anzuschauen -, diese Gestalten und Geschicke, der Menschen, die sich in andere Bilder verwandeln und wieder in sich zurückverwandeln in gegenseitiger Verbindung, dass du dich wundern wirst.
ROMA B I, 9 L: EINE UNRUHIGE GRENZE (good German!)
Der Onkel erzählt von den Schwierigkeiten, die Germanen abzuwehren
Barbari (Die Barbaren) provincias (die Provinzen) saepe rapinis vexant ("quälen" oft durch Raubzüge; greifen sie an; bedrängen sie hart). Subito (Plötzlich) Danuvio vel Rheno (der Donau oder dem Rhein) appropinquant (nähern sie sich) et fluvios (und die Flüsse) naviculis superant (überwinden sie mit kleinen Schiffen; überqueren sie; sie setzen über). Villas (Landhäuser) flammis delent (zerstören sie mit Flammen; Feuer), rusticos (Bauern) gladiis et sagittis (mit Schwertern und Pfeilen) necant (töten sie), feminas raptant (sie rauben Frauen). Praeda (Mit Beute) naviculas onerant (beladen sie die Schiffe) et avolant (und fahren ab). Nos autem (wir aber) sero advolamus (eilen zu spät herbei): nilil nisi ruinas(nichts außer Ruinen; Trümmer) spectamus (sehen wir). Victoria barbarorum (Der Sieg der Barbaren) animos Romanorum (die Herzen der Römer) ira complet (erfüllt mit Zorn). Raro nobis licet (Selten ist es uns möglich (ist uns erlaubt)) captivos (die Gefangenen) pecunia liberare (mit Geld zu befreien; freizukaufen).
Iure (Zu Recht) rustici rogant (fragen die Bauern): "Ubi sunt tribuni (Wo sind die Tribunen), ubi legionarii (wo die Legionäre), cum barbari (wenn die Barbaren) villas (die Landhäuser) dolo oppugnant (mit List angreifen) et flammis delent (und mit Flammen zerstören)? Quis (Wer) barbaros (die Barbaren) provinciis arcet (hält von den Provinzen fern)? Quis (Wer) nos (uns) curis liberat (befreit uns von den Sorgen)? Nos ipsi (Wir selbst) barbaros (die Barbaren) vicis et campis arcere(von den Dörfern und Feldern abwehren; fernhalten) debemus (wir müssen). Audacia (Durch Kühnheit; an Wagemut) legionarios (die Legionäre) paene superamus (übertreffen wir fast;; beinahe)."
Miseria rusticorum (Das Elend der Bauern) nos terret (erschreckt uns) et curis implet (und erfüllt uns mit Sorgen). Itaque CAESAR (Daher Caesar) barbarorum terram (das Land der Barbaren) expugnare studet (bemüht sich zu erobern; ist darauf bedacht; ist bestrebt). Sic (So; auf diese Weise) provincias (die Provinzen) miseria (vom Elend) liberare temptat (versucht er zu befreien).-
---
Müssen richtige "bad guys" gewesen sein, die Germanen. Das "Freizeitangebot" (Raubzüge u. dergl.) war jedenfalls abwechslungsreich. Als Häuptling mußte man seinen Leuten ja etwas bieten, sonst sind die einem davongelaufen. Vor allem an einem war man interessiert: an klingender Münze, also an Beute (praeda). Mich hätte allerdings der Frauenraub am meisten gereizt (born too late!).
Doch ganz im Ernst gesprochen: Ich glaube der Onkel übertreibt und ist ein Märchenonkel. So schlimm werden die Germanen nicht gewesen sein. Germanen waren vor allem Viehzüchter. Die Überfälle waren eher die Ausnahme, die meiste Zeit geschah wohl nichts Spektakuläres. Nicht viel anders als heute herrschte wohl hauptsächlich Langeweile. Aber dafür gab es ja Met...
Also: von wegen böse Germanen und guter Caesar!
ROMA B I, 52 L: DAS AUFGEBOT DER GRIECHEN GEGEN TROJA
Cum Paris (Nachdem/ als Paris), filius Priami regis (der Sohn des Königs Priamos), Helenam (Helena) cum duabus servis (mit zwei Sklaven) e domo regia Menelai (aus dem königlichen Haus des Menelaos; Palast) raptavisset (geraubt hatte), Graeci (die Griechen) per duos legatos (durch zwei Gesandte) oraverunt (baten), ut Paris (daß Paris) praedam redderet (seine Beute zurückgebe; zurückgeben solle/sollte). Sed quia ille (Weil aber jener) neque precibus neque minis (weder durch Bitten noch durch Drohungen) commovebatur (bewegt wurde; werden konnte), in Asiam navigaverunt (segelten sie nach Asien), ut Troiam expugnarent (um Troja zu erobern).
Tanta erat multitudo navium (So groß war die Menge der Schiffe), ut vix numerari possent (daß sie kaum gezählt werden konnten). Multa milia virorum fortium (Viele tausend tapferer Männer) in navibus erant (waren in den Schiffen).
Agamemno dux (Der Anführer/Heerführer Agamemnon) cum centum navibus navigavit (segelte mit 100 Schiffen; kam mit...), Menelaos, frater eius (Menelaos, sein Bruder), cum sexaginta (mit 60), item Achilles (ebenso Achilles), Phoenix, amicus senex Achillis (Phoenix, der betagte Freund des Achilles), quinquaginta naves habuit (hatte 50 Schiffe), Idomeneus Creticus quadraginta (der Kreter Idomeneus 40). Patroclo, Achillis amico (Patroklos, dem Freund des Achilles), decem naves erant (waren zehn Schiffe), Aiaci Salaminio duodecim (dem Aiax aus Salamis 12). Ulixes, quamquam (Obwohl Odysseus) gloria omnibus fere praestitit (an Ruhm fast allen voranstand;...alle übertraf), duodecim tantum navibus imperavit (befehligte nur 12 Schiffe). Diomedi, viro forti et audaci (Dem Diomedes, einem tapferen und kühnen Mann), triginta naves erant (waren 30 Schiffe), Aiaci Locrico viginti (dem Lokrischen Aiax (Aiax dem Lokrer) 20). Nestor, sapiens et singularis rex Pylius (Nestor, der weise und einzigartige (hervorragende; ausgezeichnete;) König von Pylos), nonaginta naves habuit (hatte 90 Schiffe). Parvus numerus navium (Eine kleine Anzahl der Schiffe) erat his tribus ducibus ( war diesen drei Führern): Tlepolemo, Herculis filio (dem Tlepolemos, dem Sohn des Herkules), novem naves erant (waren neun Schiffe), Philocteti septem (dem Philoktetes sieben), Leonteo undeviginti (dem Leonteos 19).
Non ducentis, non quingentis, non octingentis navibus (Nicht mit 200, nicht mit 500, nicht mit 800 Schiffen) Graeci in Asiam navigaverunt (segelten die Griechen nach Asien), sed mille centum quadraginta sex (sondern mit 1146). Tamen (Dennoch) urbem Troiam (die Stadt Troja) non primo (nicht im ersten), sed decimo anno expugnaverunt (sondern im zehnten Jahr eroberten sie (diese)), id est (das heißt), ut est veterum opinio (wie es die Meinung der Alten ist), anno a. Chr. n. millesimo centesimo octogesimo tertio (im 1183. Jahr vor Christi Geburt).
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vgl. HOMER: ILIAS, 2. Gesang, ab Vers 475: Verzeichnis der achaischen Völker und Schiffskatalog:
Vers 475-484:
Sagt mir anitzt, ihr Musen, olympische Höhen bewohnend,
Denn ihr seid Göttinnen und wart bei allem und wisst es;
Unser Wissen ist nichts, wir horchen allein dem Gerüchte:
Welche waren die Fürsten der Danaer und die Gebieter?
Nie vermöcht ich das Volk zu verkündigen oder zu nennen,
Wären mir auch zehn Kehlen zugleich, zehn redende Zungen,
Wär unzerbrechlicher Laut und ein ehernes Herz mir gewähret,
Wenn die olympischen Musen mir nicht, des Aigiserschütterers
Töchter, die Zahl ansagten, wieviel vor Ilios kamen.
Drum die Ordner der Schiffe genannt und die sämtlichen Schiffe!
(...)
LIT: GUSTAV SCHWAB: SAGEN DES KLASSISCHEN ALTERTUMS (Dieses Buch habe ich mit 14 geradezu verschlungen. Unser Deutschlehrer (Herr Arndt, Gymn. Gernsheim) behandelte dieses Buch fast ein halbes Jahr! Recht so! Wir waren damals alle Feuer und Flamme. Dies war das einzige Mal in neun Jahren Gymnasium, wo mich der Deutschunterricht nicht gelangweilt hat!)
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Lernt das Zahlwort (Numerale)! Es ist armselig, daß viele beim Abitur (nach 7 Jahren!) nicht einmal auf Latein bis zehn zählen können.
Das Numerale zerfällt übrigens in: Cardinalia, Ordinalia, Distributiva und Zahladverbien. Lernen!
Der Onkel erzählt von den Schwierigkeiten, die Germanen abzuwehren
Barbari (Die Barbaren) provincias (die Provinzen) saepe rapinis vexant ("quälen" oft durch Raubzüge; greifen sie an; bedrängen sie hart). Subito (Plötzlich) Danuvio vel Rheno (der Donau oder dem Rhein) appropinquant (nähern sie sich) et fluvios (und die Flüsse) naviculis superant (überwinden sie mit kleinen Schiffen; überqueren sie; sie setzen über). Villas (Landhäuser) flammis delent (zerstören sie mit Flammen; Feuer), rusticos (Bauern) gladiis et sagittis (mit Schwertern und Pfeilen) necant (töten sie), feminas raptant (sie rauben Frauen). Praeda (Mit Beute) naviculas onerant (beladen sie die Schiffe) et avolant (und fahren ab). Nos autem (wir aber) sero advolamus (eilen zu spät herbei): nilil nisi ruinas(nichts außer Ruinen; Trümmer) spectamus (sehen wir). Victoria barbarorum (Der Sieg der Barbaren) animos Romanorum (die Herzen der Römer) ira complet (erfüllt mit Zorn). Raro nobis licet (Selten ist es uns möglich (ist uns erlaubt)) captivos (die Gefangenen) pecunia liberare (mit Geld zu befreien; freizukaufen).
Iure (Zu Recht) rustici rogant (fragen die Bauern): "Ubi sunt tribuni (Wo sind die Tribunen), ubi legionarii (wo die Legionäre), cum barbari (wenn die Barbaren) villas (die Landhäuser) dolo oppugnant (mit List angreifen) et flammis delent (und mit Flammen zerstören)? Quis (Wer) barbaros (die Barbaren) provinciis arcet (hält von den Provinzen fern)? Quis (Wer) nos (uns) curis liberat (befreit uns von den Sorgen)? Nos ipsi (Wir selbst) barbaros (die Barbaren) vicis et campis arcere(von den Dörfern und Feldern abwehren; fernhalten) debemus (wir müssen). Audacia (Durch Kühnheit; an Wagemut) legionarios (die Legionäre) paene superamus (übertreffen wir fast;; beinahe)."
Miseria rusticorum (Das Elend der Bauern) nos terret (erschreckt uns) et curis implet (und erfüllt uns mit Sorgen). Itaque CAESAR (Daher Caesar) barbarorum terram (das Land der Barbaren) expugnare studet (bemüht sich zu erobern; ist darauf bedacht; ist bestrebt). Sic (So; auf diese Weise) provincias (die Provinzen) miseria (vom Elend) liberare temptat (versucht er zu befreien).-
---
Müssen richtige "bad guys" gewesen sein, die Germanen. Das "Freizeitangebot" (Raubzüge u. dergl.) war jedenfalls abwechslungsreich. Als Häuptling mußte man seinen Leuten ja etwas bieten, sonst sind die einem davongelaufen. Vor allem an einem war man interessiert: an klingender Münze, also an Beute (praeda). Mich hätte allerdings der Frauenraub am meisten gereizt (born too late!).
Doch ganz im Ernst gesprochen: Ich glaube der Onkel übertreibt und ist ein Märchenonkel. So schlimm werden die Germanen nicht gewesen sein. Germanen waren vor allem Viehzüchter. Die Überfälle waren eher die Ausnahme, die meiste Zeit geschah wohl nichts Spektakuläres. Nicht viel anders als heute herrschte wohl hauptsächlich Langeweile. Aber dafür gab es ja Met...
Also: von wegen böse Germanen und guter Caesar!
ROMA B I, 52 L: DAS AUFGEBOT DER GRIECHEN GEGEN TROJA
Cum Paris (Nachdem/ als Paris), filius Priami regis (der Sohn des Königs Priamos), Helenam (Helena) cum duabus servis (mit zwei Sklaven) e domo regia Menelai (aus dem königlichen Haus des Menelaos; Palast) raptavisset (geraubt hatte), Graeci (die Griechen) per duos legatos (durch zwei Gesandte) oraverunt (baten), ut Paris (daß Paris) praedam redderet (seine Beute zurückgebe; zurückgeben solle/sollte). Sed quia ille (Weil aber jener) neque precibus neque minis (weder durch Bitten noch durch Drohungen) commovebatur (bewegt wurde; werden konnte), in Asiam navigaverunt (segelten sie nach Asien), ut Troiam expugnarent (um Troja zu erobern).
Tanta erat multitudo navium (So groß war die Menge der Schiffe), ut vix numerari possent (daß sie kaum gezählt werden konnten). Multa milia virorum fortium (Viele tausend tapferer Männer) in navibus erant (waren in den Schiffen).
Agamemno dux (Der Anführer/Heerführer Agamemnon) cum centum navibus navigavit (segelte mit 100 Schiffen; kam mit...), Menelaos, frater eius (Menelaos, sein Bruder), cum sexaginta (mit 60), item Achilles (ebenso Achilles), Phoenix, amicus senex Achillis (Phoenix, der betagte Freund des Achilles), quinquaginta naves habuit (hatte 50 Schiffe), Idomeneus Creticus quadraginta (der Kreter Idomeneus 40). Patroclo, Achillis amico (Patroklos, dem Freund des Achilles), decem naves erant (waren zehn Schiffe), Aiaci Salaminio duodecim (dem Aiax aus Salamis 12). Ulixes, quamquam (Obwohl Odysseus) gloria omnibus fere praestitit (an Ruhm fast allen voranstand;...alle übertraf), duodecim tantum navibus imperavit (befehligte nur 12 Schiffe). Diomedi, viro forti et audaci (Dem Diomedes, einem tapferen und kühnen Mann), triginta naves erant (waren 30 Schiffe), Aiaci Locrico viginti (dem Lokrischen Aiax (Aiax dem Lokrer) 20). Nestor, sapiens et singularis rex Pylius (Nestor, der weise und einzigartige (hervorragende; ausgezeichnete;) König von Pylos), nonaginta naves habuit (hatte 90 Schiffe). Parvus numerus navium (Eine kleine Anzahl der Schiffe) erat his tribus ducibus ( war diesen drei Führern): Tlepolemo, Herculis filio (dem Tlepolemos, dem Sohn des Herkules), novem naves erant (waren neun Schiffe), Philocteti septem (dem Philoktetes sieben), Leonteo undeviginti (dem Leonteos 19).
Non ducentis, non quingentis, non octingentis navibus (Nicht mit 200, nicht mit 500, nicht mit 800 Schiffen) Graeci in Asiam navigaverunt (segelten die Griechen nach Asien), sed mille centum quadraginta sex (sondern mit 1146). Tamen (Dennoch) urbem Troiam (die Stadt Troja) non primo (nicht im ersten), sed decimo anno expugnaverunt (sondern im zehnten Jahr eroberten sie (diese)), id est (das heißt), ut est veterum opinio (wie es die Meinung der Alten ist), anno a. Chr. n. millesimo centesimo octogesimo tertio (im 1183. Jahr vor Christi Geburt).
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vgl. HOMER: ILIAS, 2. Gesang, ab Vers 475: Verzeichnis der achaischen Völker und Schiffskatalog:
Vers 475-484:
Sagt mir anitzt, ihr Musen, olympische Höhen bewohnend,
Denn ihr seid Göttinnen und wart bei allem und wisst es;
Unser Wissen ist nichts, wir horchen allein dem Gerüchte:
Welche waren die Fürsten der Danaer und die Gebieter?
Nie vermöcht ich das Volk zu verkündigen oder zu nennen,
Wären mir auch zehn Kehlen zugleich, zehn redende Zungen,
Wär unzerbrechlicher Laut und ein ehernes Herz mir gewähret,
Wenn die olympischen Musen mir nicht, des Aigiserschütterers
Töchter, die Zahl ansagten, wieviel vor Ilios kamen.
Drum die Ordner der Schiffe genannt und die sämtlichen Schiffe!
(...)
LIT: GUSTAV SCHWAB: SAGEN DES KLASSISCHEN ALTERTUMS (Dieses Buch habe ich mit 14 geradezu verschlungen. Unser Deutschlehrer (Herr Arndt, Gymn. Gernsheim) behandelte dieses Buch fast ein halbes Jahr! Recht so! Wir waren damals alle Feuer und Flamme. Dies war das einzige Mal in neun Jahren Gymnasium, wo mich der Deutschunterricht nicht gelangweilt hat!)
---
Lernt das Zahlwort (Numerale)! Es ist armselig, daß viele beim Abitur (nach 7 Jahren!) nicht einmal auf Latein bis zehn zählen können.
Das Numerale zerfällt übrigens in: Cardinalia, Ordinalia, Distributiva und Zahladverbien. Lernen!
Samstag, 26. Mai 2012
QUINTUS HORATIUS FLACCUS: ODI PROFANUM VULGUS
geb. 8. 12. 65 v. Chr. Manlio Torquato L. Aurelio Cotta consulibus in Venusia.
Nach dem Tod Caesars (Iden des März 44 v.) schloß er sich der falschen Seite an (keine gute Idee). Er erhielt sogar ein Kommando (eine noch weniger gute Idee, war er doch eine glatte Fehlbesetzung). Es kam, wie es kommen mußte: 42 v., Schlacht bei Philippi, Niederlage der republikanischen Seite, Flucht. Auch Horaz ging stiften, wurde aber begnadigt. Schon bald schwamm er wieder ganz oben: Horaz verkehrte im Kreis des berühmten Maecenas, der ihm prompt ein Landgut im Sabinerland schenkt. (Das ist doch mal eine Maßnahme!)
Von der augustäischen Trias (VERGIL, OVID, HORAZ) ist er der wichtigste und schwerste. Er ist sogar unangenehm schwer! Schülergenerationen haben vor Horaz gezittert (ihr werdet es auch!). Die Schwachen sind an ihm gescheitert!
Horaz schrieb EPODEN, ODEN (CARMINA), SATIREN (SERMONES), EPISTELN (darunter die berühmte ARS POETICA): Wer kennt nicht den Ausspruch "AUT PRODESSE VOLUNT AUT DELECTARE POETAE, AUT SIMUL ET IUCUNDA ET IDONEA DICERE VITAE (entweder nützen oder erfreuen wollen die Dichter oder beides zugleich und Angenehmes und für das Leben Geeignetes verkünden.
Des weiteren wollte Horaz "RIDENTEM DICERE VERUM" (lachend die Wahrheit sagen; heitere Gelassenheit des Klassikers!).
Philsophisch stand Horaz dem EPIKUR nahe: So preist er das einfache Leben in der Natur, die dem Menschen alles gibt, was er nötig hat. (Kein Problem, wenn man ein Landgut hat und nicht arbeiten muß. Horaz hatte wohl nie eine Schippe in der Hand.)
Auch sind nach dieser Philosophie Ambitionen und schnöde Gewinnsucht tunlichst zu meiden. (Immer leicht zu sagen, wenn man Geld hat.) Ebenso Zukunftsängste-das vermiese einem nur die Gegenwart.
Ein deutscher Politiker schrieb 1917 aus der Haft:
"Lernst du sie jetzt nicht kennen-du wirst sie nie kennen lernen. Du verlierst Unendliches fürs ganze Leben. wie gern hätte ich jetzt meinen VERGIL, HORAZ, HOMER, SOPHOKLES, PLATO hier. Wie lebendig sind mir viele Horazische Oden wieder geworden, sie kommen nachts-in den langen, langen Nächten und leisten mir Gesellschaft."
---
Venusia: irgendwo in der Pampa zwischen Lukanien und Apulien
---
Wie haben Horaz in der 12. Klasse (Starkenburggymnasium Heppenheim/an der Bergstaße, 1977) bei Herrn OSTR. Behringer gelesen. Erst von da an konnte ich mit Dichtung etwas anfangen!
Nimmt man drei Schwierigkeitsstufen für die Poesie an, so ist Horaz ganz oben anzusiedeln (unteres Niveau: Phaedrus; mittleres: Vergil, Ovid; oberes; Horaz, Lukrez).-
Wer auf unterer Stufe nicht reüssiert, sollte ganz schnell den taktischen Rückzug antreten. Ist gesünder so!
Euer Freund EREC
geb. 8. 12. 65 v. Chr. Manlio Torquato L. Aurelio Cotta consulibus in Venusia.
Nach dem Tod Caesars (Iden des März 44 v.) schloß er sich der falschen Seite an (keine gute Idee). Er erhielt sogar ein Kommando (eine noch weniger gute Idee, war er doch eine glatte Fehlbesetzung). Es kam, wie es kommen mußte: 42 v., Schlacht bei Philippi, Niederlage der republikanischen Seite, Flucht. Auch Horaz ging stiften, wurde aber begnadigt. Schon bald schwamm er wieder ganz oben: Horaz verkehrte im Kreis des berühmten Maecenas, der ihm prompt ein Landgut im Sabinerland schenkt. (Das ist doch mal eine Maßnahme!)
Von der augustäischen Trias (VERGIL, OVID, HORAZ) ist er der wichtigste und schwerste. Er ist sogar unangenehm schwer! Schülergenerationen haben vor Horaz gezittert (ihr werdet es auch!). Die Schwachen sind an ihm gescheitert!
Horaz schrieb EPODEN, ODEN (CARMINA), SATIREN (SERMONES), EPISTELN (darunter die berühmte ARS POETICA): Wer kennt nicht den Ausspruch "AUT PRODESSE VOLUNT AUT DELECTARE POETAE, AUT SIMUL ET IUCUNDA ET IDONEA DICERE VITAE (entweder nützen oder erfreuen wollen die Dichter oder beides zugleich und Angenehmes und für das Leben Geeignetes verkünden.
Des weiteren wollte Horaz "RIDENTEM DICERE VERUM" (lachend die Wahrheit sagen; heitere Gelassenheit des Klassikers!).
Philsophisch stand Horaz dem EPIKUR nahe: So preist er das einfache Leben in der Natur, die dem Menschen alles gibt, was er nötig hat. (Kein Problem, wenn man ein Landgut hat und nicht arbeiten muß. Horaz hatte wohl nie eine Schippe in der Hand.)
Auch sind nach dieser Philosophie Ambitionen und schnöde Gewinnsucht tunlichst zu meiden. (Immer leicht zu sagen, wenn man Geld hat.) Ebenso Zukunftsängste-das vermiese einem nur die Gegenwart.
Ein deutscher Politiker schrieb 1917 aus der Haft:
"Lernst du sie jetzt nicht kennen-du wirst sie nie kennen lernen. Du verlierst Unendliches fürs ganze Leben. wie gern hätte ich jetzt meinen VERGIL, HORAZ, HOMER, SOPHOKLES, PLATO hier. Wie lebendig sind mir viele Horazische Oden wieder geworden, sie kommen nachts-in den langen, langen Nächten und leisten mir Gesellschaft."
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Venusia: irgendwo in der Pampa zwischen Lukanien und Apulien
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Wie haben Horaz in der 12. Klasse (Starkenburggymnasium Heppenheim/an der Bergstaße, 1977) bei Herrn OSTR. Behringer gelesen. Erst von da an konnte ich mit Dichtung etwas anfangen!
Nimmt man drei Schwierigkeitsstufen für die Poesie an, so ist Horaz ganz oben anzusiedeln (unteres Niveau: Phaedrus; mittleres: Vergil, Ovid; oberes; Horaz, Lukrez).-
Wer auf unterer Stufe nicht reüssiert, sollte ganz schnell den taktischen Rückzug antreten. Ist gesünder so!
Euer Freund EREC
PRIMA 42: DIE SEHERIN VELEDA
Ich werde Veleda genannt und mir ist gegeben, die künftigen Dinge zu sehen. Wenn ich freilich (allerdings) über die künftigen Dinge (die Zukunft) gefragt werde, hoffe ich, daß ich günstige Dinge sehen werde; denn widrige Dinge vorauszusehen, gefällt mir nicht. Daher ist jene Fähigkeit, die mir von Natur aus gegeben ist, oft schwer. Ich möchte ein Beispiel vorbringen: Ein Soldat, der in den Kampf ziehen wird (will), fragt über den Ausgang des Kampfes. Wenn dieser hört: "Du wirst aus dem Leben hinausgehen (scheiden; sterben)!", wird er entweder traurig oder in Zorn geraten (entflammt) weggehen. Wenn ich aber sage: "Ich sehe, daß du unversehrt zurückkommen wirst!", verspricht jener, daß er mir später eine Belohnung geben wird und am nächsten Tag wird er sich mit frohem und starkem Mut dem Feind entgegenwerfen (wirft er sich...).
Als die Germanen neulich gegen die Römer kämpften, kamen sie, um mich zu befragen. Von da an (deshalb) ist mein Ansehen um vieles vermehrt (vergrößert) worden: Ich habe nämlich vorhergesehen, daß die Germanen die Sache gut ausführen werden ((würden); ihre Sache gut machen werden), und ich sagte, daß sie-was damals unglaublich war- die römischen Legionen besiegen werden. In der Tat (tatsächlich) geschah dies, was ich gesagt hatte. Seit jener Zeit glauben (glaubten) viele Germanen, daß ich sogar eine Göttin sei. Aber-wie ich schon oben erwähnt habe- mein Leben ist auch hart. Weder mit Verwandten noch mit Freunden wohne ich, ich lebe allein in einem Turm. Außerdem: Damit die Verehrung vergrößert (größer) wird, dürfen die Menschen weder meine Zelle besuchen noch mich selbst anrufen. Daher wählen diejenigen, die um Hilfe bitten, irgendeinen von meinen Verwandten aus und schicken ihn zu mir, damit jener die Antworten und Ratschläge der Götter empfängt (empfange). Aber (Doch) ich bin guten Mutes: Jetzt schätzen mich die Germanen hoch...und deutlich sehe ich, daß bald auch die Römer mich verehren werden.----
Veleda war eine "alte Hexe", die dem armen Drusus so einen Schrecken eingejagt hat, daß er vom Pferd fiel und starb. Andererseits war sie eine charismatische Person, die der Sache der Germanen große Dienste erwiesen hat. Ich stelle mir eine ältere Lady mit hintergründigem Blick vor.
Doch Veledas Leben ist hart!
Sie ist ein Beispiel dafür, daß tieferes Wissen und Einblick in den Lauf der Dinge einsam macht. Man fühlt beim Lesen richtiggehend mit.
Eigentlich kann sie aber froh sein, das Verwandtenpack loszusein. Schon in der Hl. Geschrift steht geschrieben: Deine Feinde sind deine Hausgenossen (Jeremias; und der muß es wissen, denn der war schließlich Prophet!).-
---
EREC
Ich werde Veleda genannt und mir ist gegeben, die künftigen Dinge zu sehen. Wenn ich freilich (allerdings) über die künftigen Dinge (die Zukunft) gefragt werde, hoffe ich, daß ich günstige Dinge sehen werde; denn widrige Dinge vorauszusehen, gefällt mir nicht. Daher ist jene Fähigkeit, die mir von Natur aus gegeben ist, oft schwer. Ich möchte ein Beispiel vorbringen: Ein Soldat, der in den Kampf ziehen wird (will), fragt über den Ausgang des Kampfes. Wenn dieser hört: "Du wirst aus dem Leben hinausgehen (scheiden; sterben)!", wird er entweder traurig oder in Zorn geraten (entflammt) weggehen. Wenn ich aber sage: "Ich sehe, daß du unversehrt zurückkommen wirst!", verspricht jener, daß er mir später eine Belohnung geben wird und am nächsten Tag wird er sich mit frohem und starkem Mut dem Feind entgegenwerfen (wirft er sich...).
Als die Germanen neulich gegen die Römer kämpften, kamen sie, um mich zu befragen. Von da an (deshalb) ist mein Ansehen um vieles vermehrt (vergrößert) worden: Ich habe nämlich vorhergesehen, daß die Germanen die Sache gut ausführen werden ((würden); ihre Sache gut machen werden), und ich sagte, daß sie-was damals unglaublich war- die römischen Legionen besiegen werden. In der Tat (tatsächlich) geschah dies, was ich gesagt hatte. Seit jener Zeit glauben (glaubten) viele Germanen, daß ich sogar eine Göttin sei. Aber-wie ich schon oben erwähnt habe- mein Leben ist auch hart. Weder mit Verwandten noch mit Freunden wohne ich, ich lebe allein in einem Turm. Außerdem: Damit die Verehrung vergrößert (größer) wird, dürfen die Menschen weder meine Zelle besuchen noch mich selbst anrufen. Daher wählen diejenigen, die um Hilfe bitten, irgendeinen von meinen Verwandten aus und schicken ihn zu mir, damit jener die Antworten und Ratschläge der Götter empfängt (empfange). Aber (Doch) ich bin guten Mutes: Jetzt schätzen mich die Germanen hoch...und deutlich sehe ich, daß bald auch die Römer mich verehren werden.----
Veleda war eine "alte Hexe", die dem armen Drusus so einen Schrecken eingejagt hat, daß er vom Pferd fiel und starb. Andererseits war sie eine charismatische Person, die der Sache der Germanen große Dienste erwiesen hat. Ich stelle mir eine ältere Lady mit hintergründigem Blick vor.
Doch Veledas Leben ist hart!
Sie ist ein Beispiel dafür, daß tieferes Wissen und Einblick in den Lauf der Dinge einsam macht. Man fühlt beim Lesen richtiggehend mit.
Eigentlich kann sie aber froh sein, das Verwandtenpack loszusein. Schon in der Hl. Geschrift steht geschrieben: Deine Feinde sind deine Hausgenossen (Jeremias; und der muß es wissen, denn der war schließlich Prophet!).-
---
EREC
Freitag, 25. Mai 2012
TRINKSPRÜCHE UND KNEIPENLATEIN
IN DER SCHENKE...
"mihi est propositum in taberna mori"
gallorömischer Weingott Sucellus
pie! = trink!
bibite! = trinkt!
vivas! = du sollst leben!
prosit! = es möge nützen!
felix sis! = du mögest glücklich sein!
ave copo! = sei gegrüßt, Wirt!
tibi a me = dir /für dich von mir
bibe a me! = trink von mir! trink! Von mir sei dir der Becher gereicht!
bibe de meo! = trink von meinem (Wein)!
vivas mi(hi)! = du sollst mir leben!
gaude! = freue dich!
gaudeas! = mögest du fröhlich sein!
hilaris sis! = sei vergnügt!
hilaris vivas! = mögest du heiter leben!
vale! = (auf) dein Wohl!
bibamus! = laßt uns trinken!
gaudeamus! = laßt uns fröhlich sein!
vivamus! = wir wollen das Leben genießen!
(Auf einem Grabstein steht: Amici dum vivimus vivamus = Freunde, solange wir leben, laßt uns das Leben genießen.)
bibite toti amici de ola = trinket, alle meine Freunde aus dem Becher!
hic amici bibunt = hier trinken die Freunde
imple (me)! = füll mich (der Becher spricht sozusagen)
reple (me)! = füll mich noch einmal!(eins geht noch)
Accipe me sitiens et (potus) trade sodali! = Nimm mich, wenn du durstig bist, und nach dem Trunk reiche (den Becher) dem Kameraden (sogar in Hexameterform!)
mitte mi(hi) vinum! = füll' mir Wein (in den Becher)
da vinum/da vinum mi(hi)! = gib mir Wein!
misce copo! = misch (den Wein), Wirt!
parce aquam! = spare das Wasser!
accipe/excipe/escipe (geschrieben)= nimm!
misce, vivas! = mische, du sollst leben!
da merum! = gib mir vom ungemischten Wein!
cervisia = Bier
vinum novum = Heuriger
vinum vetus = einjähriger Wein
vinum vetustissimum = uralter Jahrgang
nobilissimum = von bester (vornehmster) Qualität
superlativum = von höchstem Genuß
(die letzten drei Sorten waren in der Kneipe nicht zu bekommen!)
hospita = die Frau Wirtin
(wie ihr Mann meistens von schlechtem Ruf!)
vita! = Liebchen! (antike Anmache)
vitula mea! = mein Kälbchen!
(item; so sind die Männer(!), hat sich nicht viel geändert seit damals)
dulcis/dulcissima = Liebchen/Liebste (Schätzchen)
(findet sich auf Grabstein)
salus = die Freundin
vita bibe = trink, mein Leben=Liebchen
bene sit tibi! = Prost, Liebchen (es sei dir wohl)
amo te vita = ich liebe dich, Mädchen (mein Leben)
vinum vires = Wein gibt Kraft (abgekürzt: vires/vis)
si potes tu = wenn du kannst, du = komm doch, wenn du was willst (bei Streitigkeiten)
vinco te = ich besiege dich (der Trinkbecher spricht gewissermaßen)
vinco bibentes = ich besiege die Zecher Säufer)
---
Unglaublich, allesamt Säufer, die Vorfahren!
AUS: DIE RÖMER AM RHEIN (Sammlung Rheinisches Land), erläutert von Dr. Peter La Baume, Lengerich o.J.
EREC
"mihi est propositum in taberna mori"
gallorömischer Weingott Sucellus
pie! = trink!
bibite! = trinkt!
vivas! = du sollst leben!
prosit! = es möge nützen!
felix sis! = du mögest glücklich sein!
ave copo! = sei gegrüßt, Wirt!
tibi a me = dir /für dich von mir
bibe a me! = trink von mir! trink! Von mir sei dir der Becher gereicht!
bibe de meo! = trink von meinem (Wein)!
vivas mi(hi)! = du sollst mir leben!
gaude! = freue dich!
gaudeas! = mögest du fröhlich sein!
hilaris sis! = sei vergnügt!
hilaris vivas! = mögest du heiter leben!
vale! = (auf) dein Wohl!
bibamus! = laßt uns trinken!
gaudeamus! = laßt uns fröhlich sein!
vivamus! = wir wollen das Leben genießen!
(Auf einem Grabstein steht: Amici dum vivimus vivamus = Freunde, solange wir leben, laßt uns das Leben genießen.)
bibite toti amici de ola = trinket, alle meine Freunde aus dem Becher!
hic amici bibunt = hier trinken die Freunde
imple (me)! = füll mich (der Becher spricht sozusagen)
reple (me)! = füll mich noch einmal!(eins geht noch)
Accipe me sitiens et (potus) trade sodali! = Nimm mich, wenn du durstig bist, und nach dem Trunk reiche (den Becher) dem Kameraden (sogar in Hexameterform!)
mitte mi(hi) vinum! = füll' mir Wein (in den Becher)
da vinum/da vinum mi(hi)! = gib mir Wein!
misce copo! = misch (den Wein), Wirt!
parce aquam! = spare das Wasser!
accipe/excipe/escipe (geschrieben)= nimm!
misce, vivas! = mische, du sollst leben!
da merum! = gib mir vom ungemischten Wein!
cervisia = Bier
vinum novum = Heuriger
vinum vetus = einjähriger Wein
vinum vetustissimum = uralter Jahrgang
nobilissimum = von bester (vornehmster) Qualität
superlativum = von höchstem Genuß
(die letzten drei Sorten waren in der Kneipe nicht zu bekommen!)
hospita = die Frau Wirtin
(wie ihr Mann meistens von schlechtem Ruf!)
vita! = Liebchen! (antike Anmache)
vitula mea! = mein Kälbchen!
(item; so sind die Männer(!), hat sich nicht viel geändert seit damals)
dulcis/dulcissima = Liebchen/Liebste (Schätzchen)
(findet sich auf Grabstein)
salus = die Freundin
vita bibe = trink, mein Leben=Liebchen
bene sit tibi! = Prost, Liebchen (es sei dir wohl)
amo te vita = ich liebe dich, Mädchen (mein Leben)
vinum vires = Wein gibt Kraft (abgekürzt: vires/vis)
si potes tu = wenn du kannst, du = komm doch, wenn du was willst (bei Streitigkeiten)
vinco te = ich besiege dich (der Trinkbecher spricht gewissermaßen)
vinco bibentes = ich besiege die Zecher Säufer)
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Unglaublich, allesamt Säufer, die Vorfahren!
AUS: DIE RÖMER AM RHEIN (Sammlung Rheinisches Land), erläutert von Dr. Peter La Baume, Lengerich o.J.
EREC
LUMINA 9, TEXT 2: EINE UNRUHIGE NACHTWACHE (eine spannende Geschichte!)
Sibbaeus (S.) cum nonnullis militibus (mit einigen Soldaten) in statione vigilat (wacht auf dem Wachtposten; schiebt Wache), Cuncti (Alle) e turri (vom Turm) campos et silvas spectant (beobachten die Felder und Wälder). Subito Sibbaeus (Plötzlich ruft Sibbaeus): "Audisne strepitum, Licai (Hörst du das Geräusch, Licaius)?"-Licaius nihil audit (Licaius hört nichts). Tum luna plena inter nubes apparet (Dann erscheint der Vollmond zwischen den Wolken). Luna Romanis saluti, latronibus autem perniciei est (Der Mond aber gereicht den Römern zum Heil, den Räubern aber zum Verderben), nam milites (denn die Soldaten) e turri (vom Turm) viros palos transcendere (Männer die Pfähle übersteigen) vident (sehen; die Soldaten sehen, daß...). Licaius (L.): "Virine Germani sunt, Sibbaee (Sind die Männer Germanen, Sibbaeus)?" Sibbaeus (S.): "Ego quidem (Ich freilich; für meinen Teil) viros latrones esse puto (glaube, daß die Männer Räuber sind)." Sibbaeus Licaium faces accendere iubet (Sibbaeus befiehlt, daß Licaius Fackeln anzündet). Etiam in proximis turribus (Auch auf den nächsten Türmen) Sibbaeus (S.) milites faces accendere (Soldaten Fackeln anzünden; daß Soldaten Fackeln anzünden) et signa usque ad castellum dare (und Zeichen/Feuerzeichen) bis zum Lager geben) videt (sieht; Sibbaeus sieht, daß...). Mox (Bald) milites e castello (die Soldaten aus dem Lager) adsunt (sind da). Sibbaeus (S.) milites latronibus insidias parare (daß die Soldaten den Räubern einen Hinterhalt bereiten/legen) iubet (befiehlt; S. befiehlt, daß...).
Ita faciunt (So machen sie es/ gehen sie vor), viros cum praeda revertentes (die mit Beute zurückkehrenden Männer; die Männer, die...) opprimunt (überfallen sie). Latrones (Die Räuber) praedam relinquunt (lassen die Beute zurück), alii palos transcendunt (die einen steigen über die Pfähle/Pfahlreihe), alii fugiunt (andere fliehen), alios milites capiunt (wieder andere fangen/ergreifen die Soldaten). Sibbaeus (S. sagt): "Ducite latrones ad praefectum (Führt die Räuber zum Präfekten)! Male latronibus eveniet (Es wird den Räubern schlecht/übel ergehen)."---
---
Ein Mann der Tat, dieser Sibbaeus. Ans Befehlen gewohnt. Arme Räuber.
EREC
Sibbaeus (S.) cum nonnullis militibus (mit einigen Soldaten) in statione vigilat (wacht auf dem Wachtposten; schiebt Wache), Cuncti (Alle) e turri (vom Turm) campos et silvas spectant (beobachten die Felder und Wälder). Subito Sibbaeus (Plötzlich ruft Sibbaeus): "Audisne strepitum, Licai (Hörst du das Geräusch, Licaius)?"-Licaius nihil audit (Licaius hört nichts). Tum luna plena inter nubes apparet (Dann erscheint der Vollmond zwischen den Wolken). Luna Romanis saluti, latronibus autem perniciei est (Der Mond aber gereicht den Römern zum Heil, den Räubern aber zum Verderben), nam milites (denn die Soldaten) e turri (vom Turm) viros palos transcendere (Männer die Pfähle übersteigen) vident (sehen; die Soldaten sehen, daß...). Licaius (L.): "Virine Germani sunt, Sibbaee (Sind die Männer Germanen, Sibbaeus)?" Sibbaeus (S.): "Ego quidem (Ich freilich; für meinen Teil) viros latrones esse puto (glaube, daß die Männer Räuber sind)." Sibbaeus Licaium faces accendere iubet (Sibbaeus befiehlt, daß Licaius Fackeln anzündet). Etiam in proximis turribus (Auch auf den nächsten Türmen) Sibbaeus (S.) milites faces accendere (Soldaten Fackeln anzünden; daß Soldaten Fackeln anzünden) et signa usque ad castellum dare (und Zeichen/Feuerzeichen) bis zum Lager geben) videt (sieht; Sibbaeus sieht, daß...). Mox (Bald) milites e castello (die Soldaten aus dem Lager) adsunt (sind da). Sibbaeus (S.) milites latronibus insidias parare (daß die Soldaten den Räubern einen Hinterhalt bereiten/legen) iubet (befiehlt; S. befiehlt, daß...).
Ita faciunt (So machen sie es/ gehen sie vor), viros cum praeda revertentes (die mit Beute zurückkehrenden Männer; die Männer, die...) opprimunt (überfallen sie). Latrones (Die Räuber) praedam relinquunt (lassen die Beute zurück), alii palos transcendunt (die einen steigen über die Pfähle/Pfahlreihe), alii fugiunt (andere fliehen), alios milites capiunt (wieder andere fangen/ergreifen die Soldaten). Sibbaeus (S. sagt): "Ducite latrones ad praefectum (Führt die Räuber zum Präfekten)! Male latronibus eveniet (Es wird den Räubern schlecht/übel ergehen)."---
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Ein Mann der Tat, dieser Sibbaeus. Ans Befehlen gewohnt. Arme Räuber.
EREC
CURSUS 30: WIE LANGE NOCH, CATILINA?
In welcher Stadt leben wir, versammelte Väter? Welchen Staat haben wir? In Etrurien ist gegen das römische Volk ein Lager aufgestellt worden, dessen Feldherr-welch' Frechheit!-noch kurz zuvor in den Senat gekommen ist. Ihr fragt, wer er ist (sei), welches Verbrechen er vorhat ("im Geiste wälzt"). Dieser Mensch ist das Haupt der Verschwörung, täglich denkt er über unseren Untergang, über das Verderben dieser Stadt nach. Merkst du etwa nicht, Catilina, daß deine Pläne offenliegen? Glaubst du etwa, daß ich nicht weiß, was du in der letzten Nacht getan (getrieben) hast, wo du gewesen bist, welche Männer du zusammengerufen hast, welche Pläne beschlossen worden sind? Du fragst, auf welche Weise ich dies alles erfahren habe.Sowohl höre als auch sehe als auch fühle ich, was von dir und den Deinen gedacht wird, was getan wird, da nichts meiner Sorgfalt entgeht. Und ich weiß ganz genau, warum ihr in tiefer Nacht im Haus des M. Laeca zusammengekommen seid: Du hast befohlen, daß deine Leute die Stadt durch einen Brand zerstören, du hast befohlen, daß deine Leute mich in meinem Bett kurz vor Tagesanbruch töten. Wagst du etwa zu leugnen? Ich werde mich dafür einsetzen, daß du als Staatsfeind abgeurteilt wirst, und ich werde nicht ruhen. Schon habe ich gegen dich, Catilina, einen schwerwiegenden (gewichtigen) Senatsbeschluß (in der Hand). Aber auch wenn (obwohl) erlaubt wird, daß du mit der Höchststrafe "versehen" wirst/die Todesstrafe erhältst, werde ich dennoch nicht befehlen, daß du getötet (beseitigt) wirst. Nur dieses (allein dies) fordere ich von dir: geh' weg, verschwinde, verlasse die Stadt! In Rom wird dich nichts mehr erfreuen, weil du von meinen vielen (zahlreichen) Wachmannschaften bedrängt (observiert) wirst. Die Augen und Ohren vieler werden dich immer und überall bewachen. Alle haben dich von allen Seiten umstellt. Bis wohin schließlich/endlich wird deine Gegenwart unseren Zorn noch "entzünden"/ erregen.
---
Das ist wahre Rhetorik: Das sind die Worte des Cicero.- Nach: MARCUS TULLIUS CICERO: ORATIONES IN CATILINAM
EREC
In welcher Stadt leben wir, versammelte Väter? Welchen Staat haben wir? In Etrurien ist gegen das römische Volk ein Lager aufgestellt worden, dessen Feldherr-welch' Frechheit!-noch kurz zuvor in den Senat gekommen ist. Ihr fragt, wer er ist (sei), welches Verbrechen er vorhat ("im Geiste wälzt"). Dieser Mensch ist das Haupt der Verschwörung, täglich denkt er über unseren Untergang, über das Verderben dieser Stadt nach. Merkst du etwa nicht, Catilina, daß deine Pläne offenliegen? Glaubst du etwa, daß ich nicht weiß, was du in der letzten Nacht getan (getrieben) hast, wo du gewesen bist, welche Männer du zusammengerufen hast, welche Pläne beschlossen worden sind? Du fragst, auf welche Weise ich dies alles erfahren habe.Sowohl höre als auch sehe als auch fühle ich, was von dir und den Deinen gedacht wird, was getan wird, da nichts meiner Sorgfalt entgeht. Und ich weiß ganz genau, warum ihr in tiefer Nacht im Haus des M. Laeca zusammengekommen seid: Du hast befohlen, daß deine Leute die Stadt durch einen Brand zerstören, du hast befohlen, daß deine Leute mich in meinem Bett kurz vor Tagesanbruch töten. Wagst du etwa zu leugnen? Ich werde mich dafür einsetzen, daß du als Staatsfeind abgeurteilt wirst, und ich werde nicht ruhen. Schon habe ich gegen dich, Catilina, einen schwerwiegenden (gewichtigen) Senatsbeschluß (in der Hand). Aber auch wenn (obwohl) erlaubt wird, daß du mit der Höchststrafe "versehen" wirst/die Todesstrafe erhältst, werde ich dennoch nicht befehlen, daß du getötet (beseitigt) wirst. Nur dieses (allein dies) fordere ich von dir: geh' weg, verschwinde, verlasse die Stadt! In Rom wird dich nichts mehr erfreuen, weil du von meinen vielen (zahlreichen) Wachmannschaften bedrängt (observiert) wirst. Die Augen und Ohren vieler werden dich immer und überall bewachen. Alle haben dich von allen Seiten umstellt. Bis wohin schließlich/endlich wird deine Gegenwart unseren Zorn noch "entzünden"/ erregen.
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Das ist wahre Rhetorik: Das sind die Worte des Cicero.- Nach: MARCUS TULLIUS CICERO: ORATIONES IN CATILINAM
EREC
LUMINA
LUMINA 9:
Text 1: Wachdienst am Limes
Sibbaeus: Num statio tibi molesta est, Licai (Ist dir etwa der Wachdienst lästig, Licaius; fällt dir etwa das Wachestehen beschwerlich, Licaius)?
Licaius: (de turri; vom Turm aus) Est, Sibaee (Er ist es, Sibaeus; ja, Sibbaeus, so ist es). Desidero Mogontiacum meum (Ich sehne mich nach meinem (geliebten) Mainz). Illic vita iucunda est...(Dort ist das Leben angenehm...)! Hic diem noctemque (Hier Tag und Nacht) campos silvasque (Felder und Wälder) e turri spectamus (beobachten wir vom Turm aus), nulla res accidit (nichts passiert; wörtl.: "keine Sache"; nix los am Limes! Tote Hose; AdV)
Sibbaeus: Statio etiam me fatigat (Der Wachdienst ermüdet auch mich; macht sogar mich müde). Ad vesperum denique (Am Abend endlich) alii nobis succedunt (lösen uns andere ab). Sed cras (Aber morgen) dies festus est (ist ein Festtag). Itaque hodie (Daher heute) ad limitem (am Limes) mercatum habemus (haben wir Markt(tag)). Quarta hora diei (In der vierten Stunde des Tages; Tagesstunde) milites mulieresque (die Soldaten und Frauen) e vico (aus dem Dorf) huc veniunt (kommen hierher). Mercatores Germani (Germanische Händler; Kaufleute) cum carris adsunt (sind mit ihren Wagen da), multas res (viele Dinge) militibus et mulieribus monstrant (zeigen sie den Soldaten und Frauen) et vendunt (und verkaufen sie; zeigen und verkaufen...).
Licaius: Bene est (Es ist gut). Expecto quartam horam (Ich warte auf die vierte Stunde) Germanosque (und auf die Germanen).
Postea (Später) turba Germanorum (eine Schar Germanen) cum carris (mit Wagen) limiti portaeque limitis appropinquat (nähert sich dem Limes (Grenzwall) und dem Tor des Limes). Etiam milites mulieresque (Auch Soldaten und Frauen) e castello vicoque adsunt (aus dem Lager und Dorf sind da/anwesend).
(Licaius gab es wirklich, s. auch den Grabstein des Kohortensoldaten Licaius.)
LUMINA 9:
Text 1: Wachdienst am Limes
Sibbaeus: Num statio tibi molesta est, Licai (Ist dir etwa der Wachdienst lästig, Licaius; fällt dir etwa das Wachestehen beschwerlich, Licaius)?
Licaius: (de turri; vom Turm aus) Est, Sibaee (Er ist es, Sibaeus; ja, Sibbaeus, so ist es). Desidero Mogontiacum meum (Ich sehne mich nach meinem (geliebten) Mainz). Illic vita iucunda est...(Dort ist das Leben angenehm...)! Hic diem noctemque (Hier Tag und Nacht) campos silvasque (Felder und Wälder) e turri spectamus (beobachten wir vom Turm aus), nulla res accidit (nichts passiert; wörtl.: "keine Sache"; nix los am Limes! Tote Hose; AdV)
Sibbaeus: Statio etiam me fatigat (Der Wachdienst ermüdet auch mich; macht sogar mich müde). Ad vesperum denique (Am Abend endlich) alii nobis succedunt (lösen uns andere ab). Sed cras (Aber morgen) dies festus est (ist ein Festtag). Itaque hodie (Daher heute) ad limitem (am Limes) mercatum habemus (haben wir Markt(tag)). Quarta hora diei (In der vierten Stunde des Tages; Tagesstunde) milites mulieresque (die Soldaten und Frauen) e vico (aus dem Dorf) huc veniunt (kommen hierher). Mercatores Germani (Germanische Händler; Kaufleute) cum carris adsunt (sind mit ihren Wagen da), multas res (viele Dinge) militibus et mulieribus monstrant (zeigen sie den Soldaten und Frauen) et vendunt (und verkaufen sie; zeigen und verkaufen...).
Licaius: Bene est (Es ist gut). Expecto quartam horam (Ich warte auf die vierte Stunde) Germanosque (und auf die Germanen).
Postea (Später) turba Germanorum (eine Schar Germanen) cum carris (mit Wagen) limiti portaeque limitis appropinquat (nähert sich dem Limes (Grenzwall) und dem Tor des Limes). Etiam milites mulieresque (Auch Soldaten und Frauen) e castello vicoque adsunt (aus dem Lager und Dorf sind da/anwesend).
(Licaius gab es wirklich, s. auch den Grabstein des Kohortensoldaten Licaius.)
---
Sibbaeus: Sistite, Germani (Bleibt stehen, Germanen; halt) ! Vobis Germanis (Für euch Germanen) imperium Romanum intrare (das römische Reich zu betreten) non licet (ist nicht erlaubt; es ist nicht erlaubt...).
Sibbaeus: Sistite, Germani (Bleibt stehen, Germanen; halt) ! Vobis Germanis (Für euch Germanen) imperium Romanum intrare (das römische Reich zu betreten) non licet (ist nicht erlaubt; es ist nicht erlaubt...).
Blussus Germanus (Der Germane Blussus): (ridet; er lacht) Quid times, Romane (Was/Warum hast du Angst, Römer; warum fürchtest du dich)? Vobis infesti non sumus (Wir sind euch nicht feindlich (gesonnen)). Ecce anseres boni (Da sind gute Gänse) aliaeque res bonae (und andere gute Sachen). Specta (Schau' mal)! Nonne tibi placent (Gefallen sie dir etwa nicht)?- (Sibbaeus anseres spectat. S. betrachtet die Gänse.)
Licaius: (de turri clamat; ruft vom Turm) Audi, Sibbaee (Hör' mal, Sibbaeus)! Rem tibi iucundam nuntio (Ich melde dir eine angenehme Sache; ich verkünde eine für dich erfreuliche Neuigkeit.: Rusufulam tuam (Deine Rusufula) cum Iustino filiolo (mit Söhnchen Iustinus) venire video (sehe ich kommen; ich sehe, daß...)
Sibbaeus: Salve, mi Iustine (Sei gegrüßt, mein Iustinus)! Salve Rusufula (Sei gegrüßt, Rusufula)!! Vide (Sie mal)! Puer ridet (Der Junge lacht). Magnam turbam Iustino meo placere puto ( Ich glaube, daß meinem Iustinus die große Menschenmenge gefällt).- Estne tibi pecunia, Rusufula ("Ist dir Geld", Rusufula; hast du Geld)?
Rusufula: Pecunia mihi non est, mi Sibbaee ("Mir ist kein Geld", mein Sibbaeus; ich habe kein Geld...).
Sibbaeus: Ecce denarius (Da ist ein Denar). Eme magnum anserem (Kaufe eine große/fette Gans)! Nam diebus festis (Denn an Festtagen) semper bene cenamus (speisen wir immer gut). Die festo (Am Festtag) etiam vinum ad Mosellam cultum gustabimus (werden wir Wein probieren, der an der Mosel angebaut wird/worden ist; wörtl.: an der Mosel angebauten Wein; Wein von der Mosel; Moselwein).
(Na dann, hoch die Tassen! Prosit=es möge nützen=Wohlsein, AdV)
Text 2: Eine unruhige Nachtwache (und eine spannende Geschichte!)
Sibbaeus (S.) cum nonnullis militibus (mit einigen Soldaten) in statione vigilat (wacht auf dem Wachtposten; schiebt Wache), Cuncti (Alle) e turri (vom Turm) campos et silvas spectant (beobachten die Felder und Wälder). Subito Sibbaeus (Plötzlich ruft Sibbaeus): "Audisne strepitum, Licai (Hörst du das Geräusch, Licaius)?"-Licaius nihil audit (Licaius hört nichts). Tum luna plena inter nubes apparet (Dann erscheint der Vollmond zwischen den Wolken). Luna Romanis saluti, latronibus autem perniciei est (Der Mond aber gereicht den Römern zum Heil, den Räubern aber zum Verderben), nam milites (denn die Soldaten) e turri (vom Turm) viros palos transcendere (Männer die Pfähle übersteigen) vident (sehen; die Soldaten sehen, daß...). Licaius (L.): "Virine Germani sunt, Sibbaee (Sind die Männer Germanen, Sibbaeus)?" Sibbaeus (S.): "Ego quidem (Ich freilich; für meinen Teil) viros latrones esse puto (glaube, daß die Männer Räuber sind)." Sibbaeus Licaium faces accendere iubet (Sibbaeus befiehlt, daß Licaius Fackeln anzündet). Etiam in proximis turribus (Auch auf den nächsten Türmen) Sibbaeus (S.) milites faces accendere (Soldaten Fackeln anzünden; daß Soldaten Fackeln anzünden) et signa usque ad castellum dare (und Zeichen/Feuerzeichen) bis zum Lager geben) videt (sieht; Sibbaeus sieht, daß...). Mox (Bald) milites e castello (die Soldaten aus dem Lager) adsunt (sind da). Sibbaeus (S.) milites latronibus insidias parare (daß die Soldaten den Räubern einen Hinterhalt bereiten/legen) iubet (befiehlt; S. befiehlt, daß...).
Ita faciunt (So machen sie es/ gehen sie vor), viros cum praeda revertentes (die mit Beute zurückkehrenden Männer; die Männer, die...) opprimunt (überfallen sie). Latrones (Die Räuber) praedam relinquunt (lassen die Beute zurück), alii palos transcendunt (die einen steigen über die Pfähle/Pfahlreihe), alii fugiunt (andere fliehen), alios milites capiunt (wieder andere fangen/ergreifen die Soldaten). Sibbaeus (S. sagt): "Ducite latrones ad praefectum (Führt die Räuber zum Präfekten)! Male latronibus eveniet (Es wird den Räubern schlecht/übel ergehen)."
---
Anm.:
Ein Mann der Tat, dieser Sibbaeus. Ans Befehlen gewohnt. Arme Räuber.
Sibbaeus (S.) cum nonnullis militibus (mit einigen Soldaten) in statione vigilat (wacht auf dem Wachtposten; schiebt Wache), Cuncti (Alle) e turri (vom Turm) campos et silvas spectant (beobachten die Felder und Wälder). Subito Sibbaeus (Plötzlich ruft Sibbaeus): "Audisne strepitum, Licai (Hörst du das Geräusch, Licaius)?"-Licaius nihil audit (Licaius hört nichts). Tum luna plena inter nubes apparet (Dann erscheint der Vollmond zwischen den Wolken). Luna Romanis saluti, latronibus autem perniciei est (Der Mond aber gereicht den Römern zum Heil, den Räubern aber zum Verderben), nam milites (denn die Soldaten) e turri (vom Turm) viros palos transcendere (Männer die Pfähle übersteigen) vident (sehen; die Soldaten sehen, daß...). Licaius (L.): "Virine Germani sunt, Sibbaee (Sind die Männer Germanen, Sibbaeus)?" Sibbaeus (S.): "Ego quidem (Ich freilich; für meinen Teil) viros latrones esse puto (glaube, daß die Männer Räuber sind)." Sibbaeus Licaium faces accendere iubet (Sibbaeus befiehlt, daß Licaius Fackeln anzündet). Etiam in proximis turribus (Auch auf den nächsten Türmen) Sibbaeus (S.) milites faces accendere (Soldaten Fackeln anzünden; daß Soldaten Fackeln anzünden) et signa usque ad castellum dare (und Zeichen/Feuerzeichen) bis zum Lager geben) videt (sieht; Sibbaeus sieht, daß...). Mox (Bald) milites e castello (die Soldaten aus dem Lager) adsunt (sind da). Sibbaeus (S.) milites latronibus insidias parare (daß die Soldaten den Räubern einen Hinterhalt bereiten/legen) iubet (befiehlt; S. befiehlt, daß...).
Ita faciunt (So machen sie es/ gehen sie vor), viros cum praeda revertentes (die mit Beute zurückkehrenden Männer; die Männer, die...) opprimunt (überfallen sie). Latrones (Die Räuber) praedam relinquunt (lassen die Beute zurück), alii palos transcendunt (die einen steigen über die Pfähle/Pfahlreihe), alii fugiunt (andere fliehen), alios milites capiunt (wieder andere fangen/ergreifen die Soldaten). Sibbaeus (S. sagt): "Ducite latrones ad praefectum (Führt die Räuber zum Präfekten)! Male latronibus eveniet (Es wird den Räubern schlecht/übel ergehen)."
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Anm.:
Ein Mann der Tat, dieser Sibbaeus. Ans Befehlen gewohnt. Arme Räuber.
LUMINA 9, TEXT 1, TEIL 2 (WACHDIENST AM LIMES):
Sibbaeus: Sistite, Germani (Bleibt stehen, Germanen; halt) ! Vobis Germanis (Für euch Germanen) imperium Romanum intrare (das römische Reich zu betreten) non licet (ist nicht erlaubt; es ist nicht erlaubt...).
Blussus Germanus (Der Germane Blussus): (ridet; er lacht) Quid times, Romane (Was/Warum hast du Angst, Römer; warum fürchtest du dich)? Vobis infesti non sumus (Wir sind euch nicht feindlich (gesonnen)). Ecce anseres boni (Da sind gute Gänse) aliaeque res bonae (und andere gute Sachen). Specta (Schau' mal)! Nonne tibi placent (Gefallen sie dir etwa nicht)?- (Sibbaeus anseres spectat. S. betrachtet die Gänse.)
Licaius: (de turri clamat; ruft vom Turm) Audi, Sibbaee (Hör' mal, Sibbaeus)! Rem tibi iucundam nuntio (Ich melde dir eine angenehme Sache; ich verkünde eine für dich erfreuliche Neuigkeit.: Rusufulam tuam (Deine Rusufula) cum Iustino filiolo (mit Söhnchen Iustinus) venire video (sehe ich kommen; ich sehe, daß...)
Sibbaeus: Salve, mi Iustine (Sei gegrüßt, mein Iustinus)! Salve Rusufula (Sei gegrüßt, Rusufula)!! Vide (Sie mal)! Puer ridet (Der Junge lacht). Magnam turbam Iustino meo placere puto ( Ich glaube, daß meinem Iustinus die große Menschenmenge gefällt).- Estne tibi pecunia, Rusufula ("Ist dir Geld", Rusufula; hast du Geld)?
Rusufula: Pecunia mihi non est, mi Sibbaee ("Mir ist kein Geld", mein Sibbaeus; ich habe kein Geld...).
Sibbaeus: Ecce denarius (Da ist ein Denar). Eme magnum anserem (Kaufe eine große/fette Gans)! Nam diebus festis (Denn an Festtagen) semper bene cenamus (speisen wir immer gut). Die festo (Am Festtag) etiam vinum ad Mosellam cultum gustabimus (werden wir Wein probieren, der an der Mosel angebaut wird/worden ist; wörtl.: an der Mosel angebauten Wein; Wein von der Mosel; Moselwein).
(Na dann, hoch die Tassen! Prosit=es möge nützen=Wohlsein, AdV)
EREC
LUMINA 9, TEXT 1: WACHDIENST AM LIMES, TEIL 1:
Sibbaeus: Num statio tibi molesta est, Licai (Ist dir etwa der Wachdienst lästig, Licaius; fällt dir etwa das Wachestehen beschwerlich, Licaius)?
Licaius: (de turri; vom Turm aus) Est, Sibaee (Er ist es, Sibaeus; ja, Sibbaeus, so ist es). Desidero Mogontiacum meum (Ich sehne mich nach meinem (geliebten) Mainz). Illic vita iucunda est...(Dort ist das Leben angenehm...)! Hic diem noctemque (Hier Tag und Nacht) campos silvasque (Felder und Wälder) e turri spectamus (beobachten wir vom Turm aus), nulla res accidit (nichts passiert; wörtl.: "keine Sache"; nix los am Limes! Tote Hose; AdV)
Sibbaeus: Statio etiam me fatigat (Der Wachdienst ermüdet auch mich; macht sogar mich müde). Ad vesperum denique (Am Abend endlich) alii nobis succedunt (lösen uns andere ab). Sed cras (Aber morgen) dies festus est (ist ein Festtag). Itaque hodie (Daher heute) ad limitem (am Limes) mercatum habemus (haben wir Markt(tag)). Quarta hora diei (In der vierten Stunde des Tages; Tagesstunde) milites mulieresque (die Soldaten und Frauen) e vico (aus dem Dorf) huc veniunt (kommen hierher). Mercatores Germani (Germanische Händler; Kaufleute) cum carris adsunt (sind mit ihren Wagen da), multas res (viele Dinge) militibus et mulieribus monstrant (zeigen sie den Soldaten und Frauen) et vendunt (und verkaufen sie; zeigen und verkaufen...).
Licaius: Bene est (Es ist gut). Expecto quartam horam (Ich warte auf die vierte Stunde) Germanosque (und auf die Germanen).
Postea (Später) turba Germanorum (eine Schar Germanen) cum carris (mit Wagen) limiti portaeque limitis appropinquat (nähert sich dem Limes (Grenzwall) und dem Tor des Limes). Etiam milites mulieresque (Auch Soldaten und Frauen) e castello vicoque adsunt (aus dem Lager und Dorf sind da/anwesend).
(Licaius gab es wirklich, s. auch den Grabstein des Kohortensoldaten Licaius.)
EREC
Sibbaeus: Num statio tibi molesta est, Licai (Ist dir etwa der Wachdienst lästig, Licaius; fällt dir etwa das Wachestehen beschwerlich, Licaius)?
Licaius: (de turri; vom Turm aus) Est, Sibaee (Er ist es, Sibaeus; ja, Sibbaeus, so ist es). Desidero Mogontiacum meum (Ich sehne mich nach meinem (geliebten) Mainz). Illic vita iucunda est...(Dort ist das Leben angenehm...)! Hic diem noctemque (Hier Tag und Nacht) campos silvasque (Felder und Wälder) e turri spectamus (beobachten wir vom Turm aus), nulla res accidit (nichts passiert; wörtl.: "keine Sache"; nix los am Limes! Tote Hose; AdV)
Sibbaeus: Statio etiam me fatigat (Der Wachdienst ermüdet auch mich; macht sogar mich müde). Ad vesperum denique (Am Abend endlich) alii nobis succedunt (lösen uns andere ab). Sed cras (Aber morgen) dies festus est (ist ein Festtag). Itaque hodie (Daher heute) ad limitem (am Limes) mercatum habemus (haben wir Markt(tag)). Quarta hora diei (In der vierten Stunde des Tages; Tagesstunde) milites mulieresque (die Soldaten und Frauen) e vico (aus dem Dorf) huc veniunt (kommen hierher). Mercatores Germani (Germanische Händler; Kaufleute) cum carris adsunt (sind mit ihren Wagen da), multas res (viele Dinge) militibus et mulieribus monstrant (zeigen sie den Soldaten und Frauen) et vendunt (und verkaufen sie; zeigen und verkaufen...).
Licaius: Bene est (Es ist gut). Expecto quartam horam (Ich warte auf die vierte Stunde) Germanosque (und auf die Germanen).
Postea (Später) turba Germanorum (eine Schar Germanen) cum carris (mit Wagen) limiti portaeque limitis appropinquat (nähert sich dem Limes (Grenzwall) und dem Tor des Limes). Etiam milites mulieresque (Auch Soldaten und Frauen) e castello vicoque adsunt (aus dem Lager und Dorf sind da/anwesend).
(Licaius gab es wirklich, s. auch den Grabstein des Kohortensoldaten Licaius.)
EREC
CAESAR: Bellum Gallicum
(Übersetzung: Erec)
Bell. Gall. 1, cap 6, 1-4:
(Schon geht's weiter. Mit Caesar nach Gallien! Kap. 5 haben wir erfahren, daß die Helvetier eine Kaffeefahrt an den Atlantik machen wollen, denn sie haben gehört: Da kann man gut Urlaub machen. Leider fand Caesar deren Urlaubspläne weniger gut...)
Erant (es waren; es gab) omnino (im ganzen) itinera duo (zwei Wege), quibus itineribus (auf welchen Wegen; auf denen) domo (von zuhause) exire possent (sie weggehen konnten): unum (einen) per Sequanos (durch die Sequaner hindurch; durch das Gebiet der...) angustum et difficile (eng und schwierig), inter montem Iuram (zwischen dem Jura-Gebirge) et flumen Rhodanum (und dem Fluß Rhone), vix qua (auf dem kaum; wo kaum) singuli carri (einzelne Wagen; Wagen einzeln hintereinander) ducerentur (gezogen werden konnten; fahren konnten), mons autem altissimus (ein sehr hoher Berg aber) impendebat (hing herüber; ragte über den Weg), ut (so daß) perpauci (sehr wenige) prohibere possent (Feinde fernhalten konnten; den Weg sperren konnten); alterum (einen anderen; zweiten) per provinciam nostram (durch unsere Provinz), multo facilius (um vieles leichter) atque expeditius (und bequemer), propterea quod (deswegen weil) inter fines Helvetiorum (zwischen den Grenzen der Helvetier; zwischen dem Gebiet der H.) et Allobrogum (und der Allobroger), qui (die) nuper (neulich) pacati erant (befriedet, d.h. unterworfen, worden waren),Rhodanus fluit (die Rhone fließt) isque (und diese) nonnullis locis (an manchen Stellen) vado (durch eine Furt) transitur (überschritten/ überquert wird).
---
Anm.:
Wie man sieht, war das Reisen nicht gerade einfach. Es gab ja keine highways und ein Aldi war auch nicht um die Ecke rum! Muß nicht so lustig gewesen sein.
---
Extremum oppidum Allobrogum (die äußerste/letzte Stadt der Allobroger) est (ist) proximumque Helvetiorum finibus (und die nächste zu den Grenzen/zum Gebiet der Helvetier) Genava (Genf). Ex eo oppido (aus dieser Stadt) pons (eine Brücke) ad Helvetios (zu den Helvetiern) pertinet (führt hinüber). Allobrogibus sese (daß sie den Allobrogern) vel persuasuros (entweder einreden würden; daß sie sie überreden würden), quod (weil) nondum (noch nicht) bono animo (in guter Gesinnung) in populum Romanum (gegen das römische Volk) viderentur (sie schienen; sie schienen zu sein), existimabant (glaubten sie) vel vi coacturos (oder mit Gewalt zwingen würden), ut (daß) per suos fines (durch ihre Grenzen) eos ire (daß diese/sie gehen) paterentur (sie zuließen). Omnibus rebus ad profectionem comparatis (nachdem alle Dinge zum /für den Aufbruch vorbereitet/beschafft/geregelt worden waren; nachdem sie...hatten) diem dicunt (legen/setzen sie einen Tag fest), qua die (an welchem Tag; an dem) ad ripam Rhodani (am Ufer der Rhone) omnes conveniant (alle zusammenkommen sollen/sollten). Is dies (dieser Tag) erat (war) a.d. V. Kal. Apr. (der 5. Tag vor den Kalenden des April=28. März) L. Pisone A. Gabinio consulibus (unter den Konsuln L. Piso und A. Gabinius; unter dem Konsulat des...=das Jahr 58 v. Chr.).
(Übersetzung: Erec)
Bell. Gall. 1, cap 6, 1-4:
(Schon geht's weiter. Mit Caesar nach Gallien! Kap. 5 haben wir erfahren, daß die Helvetier eine Kaffeefahrt an den Atlantik machen wollen, denn sie haben gehört: Da kann man gut Urlaub machen. Leider fand Caesar deren Urlaubspläne weniger gut...)
Erant (es waren; es gab) omnino (im ganzen) itinera duo (zwei Wege), quibus itineribus (auf welchen Wegen; auf denen) domo (von zuhause) exire possent (sie weggehen konnten): unum (einen) per Sequanos (durch die Sequaner hindurch; durch das Gebiet der...) angustum et difficile (eng und schwierig), inter montem Iuram (zwischen dem Jura-Gebirge) et flumen Rhodanum (und dem Fluß Rhone), vix qua (auf dem kaum; wo kaum) singuli carri (einzelne Wagen; Wagen einzeln hintereinander) ducerentur (gezogen werden konnten; fahren konnten), mons autem altissimus (ein sehr hoher Berg aber) impendebat (hing herüber; ragte über den Weg), ut (so daß) perpauci (sehr wenige) prohibere possent (Feinde fernhalten konnten; den Weg sperren konnten); alterum (einen anderen; zweiten) per provinciam nostram (durch unsere Provinz), multo facilius (um vieles leichter) atque expeditius (und bequemer), propterea quod (deswegen weil) inter fines Helvetiorum (zwischen den Grenzen der Helvetier; zwischen dem Gebiet der H.) et Allobrogum (und der Allobroger), qui (die) nuper (neulich) pacati erant (befriedet, d.h. unterworfen, worden waren),Rhodanus fluit (die Rhone fließt) isque (und diese) nonnullis locis (an manchen Stellen) vado (durch eine Furt) transitur (überschritten/ überquert wird).
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Anm.:
Wie man sieht, war das Reisen nicht gerade einfach. Es gab ja keine highways und ein Aldi war auch nicht um die Ecke rum! Muß nicht so lustig gewesen sein.
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Extremum oppidum Allobrogum (die äußerste/letzte Stadt der Allobroger) est (ist) proximumque Helvetiorum finibus (und die nächste zu den Grenzen/zum Gebiet der Helvetier) Genava (Genf). Ex eo oppido (aus dieser Stadt) pons (eine Brücke) ad Helvetios (zu den Helvetiern) pertinet (führt hinüber). Allobrogibus sese (daß sie den Allobrogern) vel persuasuros (entweder einreden würden; daß sie sie überreden würden), quod (weil) nondum (noch nicht) bono animo (in guter Gesinnung) in populum Romanum (gegen das römische Volk) viderentur (sie schienen; sie schienen zu sein), existimabant (glaubten sie) vel vi coacturos (oder mit Gewalt zwingen würden), ut (daß) per suos fines (durch ihre Grenzen) eos ire (daß diese/sie gehen) paterentur (sie zuließen). Omnibus rebus ad profectionem comparatis (nachdem alle Dinge zum /für den Aufbruch vorbereitet/beschafft/geregelt worden waren; nachdem sie...hatten) diem dicunt (legen/setzen sie einen Tag fest), qua die (an welchem Tag; an dem) ad ripam Rhodani (am Ufer der Rhone) omnes conveniant (alle zusammenkommen sollen/sollten). Is dies (dieser Tag) erat (war) a.d. V. Kal. Apr. (der 5. Tag vor den Kalenden des April=28. März) L. Pisone A. Gabinio consulibus (unter den Konsuln L. Piso und A. Gabinius; unter dem Konsulat des...=das Jahr 58 v. Chr.).
Donnerstag, 24. Mai 2012
PUBLIUS VERGILIUS MARO wird heute kaum noch gelesen. Wir hatten ihn in der 11. Klasse (Gymnasium Gernsheim, anno76, also nach dem 70/71er Krieg).
Vergil nicht zu lesen, halte ich für einen Verlust, und zwar aus folgenden Gründen:
1.) er ist "goldene Latinität" (gutes Latein)!
2.) viele schöne und romantische Schilderungen in den BUCOLICA und GEORGICA!
3.) Vergils AENEIS ist: spannend und inhaltsreich (sollte mal richtig verfilmt werden)
4.) das Werk ist eine Fundgrube für Mythologie
5.) das Werk ist das Nationalepos der Römer (von daher also von immenser Bedeutung)
Es gibt sicher noch viele andere Gründe, Vergil im Unterricht zu behandeln.
Ich denke, daß der eine oder andere Lehrer immer noch Vergil (Leistungskurs 11. und 12. Klasse) heranzieht und durchnimmt. Recht so!
LESEPROBE:
ECLOGA 1, 1-5: Ins Elend: Meliboeus spricht:
Tityre (Tityrus), tu (du) patulae recubans sub tegmine fagi (ruhend unter dem Dach/Laubdach der breitwipfelden Buche)
silvestrem tenui Musam meditaris avena (du übst dein ländliches Lied(chen) auf schmaler/einfacher Hirtenpfeife/Flöte ein)
nos patriae finis (wir=ich die Grenzen der Heimat) et dulcia linquimus arva (und die süßen/lieben Gefilde/ dasAckerland verlassen wir=ich)
nos patriam fugimus (wir=ich fliehen aus der Heimat; man treibt mich aus...); tu, Tytire (du, Tityrus) lentus in umbra (träge im Schatten)
formosam resonare doces Amaryllida silvas (du lehrst die Wälder, daß sie den Namen der schönen Amaryllis widerhallen lassen)
---
die Namen: aus THEOKRIT
fugimus: mich treibt man, grammat. aktiv, aber oft in der Bedeut. von "vertrieben werden"
Amaryllida: griech. acc.; Geliebte des Tityrus
---
Die Ekloge, an die Spitze der Sammlung gestellt, ist eine Huldigung Vergils, an AUGUSTUS gerichtet. Vergils väterliches Gut bei Mantua wurde enteignet (Landzuweisung an Veteranen). OCTAVIAN (AUGUSTUS) setzte sich dafür ein, daß er sein Gut zurückerhielt. Das Gedicht ist Ausdruck des Dankes.
---
Übersetzung (Reclam/ H. C. Schnur):
Tityrus, du liegst geruhsam im Schatten breitwipfelnder Buche,
bläst dir dein ländliches Liedchen auf einfacher Flöte des Hirten.
Ich aber muß mein Heim, mein liebes Gütchen verlassen,
denn man treibt mich ins Elend: du Tityrus, ruhend im Schatten,
läßt "Amaryllis ist schön" erschallen im Echo der Wälder.
---
Unheil des Bürgerkrieges auf der einen Seite-arkadisches Idyll auf der anderen.
---
Das Versmaß ist der DAKTYLLISCHE HEXAMETER.
Ich habe, wie folgt, skandiert:
T´ityre tú patuláe recubáns sub tégmine fági
s´ilvestrém tenu´i Musám meditáris avéna
nós patriáe fin´is et dúlcia l´inquimus árva
nós patriám fugimús; tu T´ityre léntus in úmbra
fórmosám resonáre docés Amarýllida s´ilvas.
Noch ein paar offene Worte:
Jeder, der Latein bis zum Abi wählt, sollte dies genau bedenken, da es hohe Dichtung wie diese zu bewältigen gilt!
Weitere Voraussetzungen: ein Hang zu Höherem sowie ehrliches Interesse an der Antike!
Ansonsten wird nichts daraus.
EREC (master of all Latin)
CORNELIUS GALLUS UND WAS VON IHM BLIEB
Nicht viel! Sein Werk ist bis auf einen Vers verloren (gut für mündliche Prüfung, kann man doch in diesem Falle behaupten, man könne das "Gesamtwerk" auswendig).
VITA: Altersgenosse des VERGIL, gilt als Gründer der ELEGIE. Von CATULL ausgehend, schrieb er 4 Bücher Elegien über sein Verhältnis zu LYCORIS.
Freundschaft zu Octavian, von dem er zum Präfekt von Ägypten gemacht wurde-Inschriften auf der Nilinsel Philae (dreisprachig!)-fiel in Ungnade: Selbstmord. Ende.
Die "Gallusfrag": Von Gallus ist so gut wie nichts erhalten, daher ist man auf die Werke anderer Dichter angewiesen wie SEXTUS PROPERTIUS und ALBIUS TIBULLUS. Auch bei VERGILIUS wurde man fündig: freundliche Erwähnung des Gallus in der 6. EKLOGE.
Die Eklogenverse 10, 47f. stammen nach K. Büchner: "Röm. Literaturgeschichte" sowie nach SERVIUS aus dem Werk des Gallus:
Alpinas, ah dura, nives et frigora Rheni
me sine sola vides: ah te ne frigora laedant!
=Den Alpenschnee, ach, und die harten kalten Zonen des Rheins
wirst du ohne mich sehen: ach möge die Kälte dich nicht verletzen!
(vgl. auch 8. Gedicht des CYNTHIABUCHES des PROPERZ)
Inhalt: Gallus, von Lycoris sitzengelassen, befindet sich in Arkadien. Die ganze Natur beklagt ihn. Apollo und Pan erscheinen (Gib's auf, sie ist weg etc.). Lycoris ist einem anderen ins Feldlager gefolgt.
frigora/nives: stehen für die kalte Realität=die Welt seines Gegners
Dagegen sein Daseinsentwurf: die Welt der Dichtung, Glück des Privaten, angenehmes Leben im warmen Rom.
Ja, hat nur nicht geklappt. Zu dumm auch! Die Frauen hören zwar gerne Gedichte, mögen dann aber doch keine Weicheier (wie die meisten Dichterlinge), sondern bevorzugen "richtige Männer" wie den Typ (offenkundig ein strammer Offizier), dem Lycoris nachrennt.- Nietzsche dazu: Nur Dichter, nur Narr!
EREC
Nicht viel! Sein Werk ist bis auf einen Vers verloren (gut für mündliche Prüfung, kann man doch in diesem Falle behaupten, man könne das "Gesamtwerk" auswendig).
VITA: Altersgenosse des VERGIL, gilt als Gründer der ELEGIE. Von CATULL ausgehend, schrieb er 4 Bücher Elegien über sein Verhältnis zu LYCORIS.
Freundschaft zu Octavian, von dem er zum Präfekt von Ägypten gemacht wurde-Inschriften auf der Nilinsel Philae (dreisprachig!)-fiel in Ungnade: Selbstmord. Ende.
Die "Gallusfrag": Von Gallus ist so gut wie nichts erhalten, daher ist man auf die Werke anderer Dichter angewiesen wie SEXTUS PROPERTIUS und ALBIUS TIBULLUS. Auch bei VERGILIUS wurde man fündig: freundliche Erwähnung des Gallus in der 6. EKLOGE.
Die Eklogenverse 10, 47f. stammen nach K. Büchner: "Röm. Literaturgeschichte" sowie nach SERVIUS aus dem Werk des Gallus:
Alpinas, ah dura, nives et frigora Rheni
me sine sola vides: ah te ne frigora laedant!
=Den Alpenschnee, ach, und die harten kalten Zonen des Rheins
wirst du ohne mich sehen: ach möge die Kälte dich nicht verletzen!
(vgl. auch 8. Gedicht des CYNTHIABUCHES des PROPERZ)
Inhalt: Gallus, von Lycoris sitzengelassen, befindet sich in Arkadien. Die ganze Natur beklagt ihn. Apollo und Pan erscheinen (Gib's auf, sie ist weg etc.). Lycoris ist einem anderen ins Feldlager gefolgt.
frigora/nives: stehen für die kalte Realität=die Welt seines Gegners
Dagegen sein Daseinsentwurf: die Welt der Dichtung, Glück des Privaten, angenehmes Leben im warmen Rom.
Ja, hat nur nicht geklappt. Zu dumm auch! Die Frauen hören zwar gerne Gedichte, mögen dann aber doch keine Weicheier (wie die meisten Dichterlinge), sondern bevorzugen "richtige Männer" wie den Typ (offenkundig ein strammer Offizier), dem Lycoris nachrennt.- Nietzsche dazu: Nur Dichter, nur Narr!
EREC
AD NERONEM: NERO SUPERSTAR ODER IMMER DEN ERSTEN PLATZ MACHEN
ODER: DIE KUNST WIRD UNS ERNÄHREN
Neros lustige Kunstreise nach Griechenland 66/7 n. Chr.
Der Kaiser Nero hielt sich für einen großen Künstler, für ein "genio non compreso", umgeben von Ignoranten und Banausen. Frustriert vom Publikum in Rom (allesamt Banausen!), das ihn nicht verstand (nur er verstand sich selbst!), drängte es ihn, ins Mutterland der Künste, nach Griechenland, zu gehen, um dort vor (wie er glaubte) fachkundigem Publikum aufzutreten.
Dazu SUETONIUS: "Aber nicht damit zufrieden, Proben dieser Künste in Rom gegeben zu haben, ging er, wie schon gesagt, nach Griechenland, und zwar vor allem aus folgendem Grund: die Städte, die musische Wettkämpfe zu veranstalten pflegten, hatten beschlossen, alle Siegeskränze für Kitharoeden Nero zu übersenden. Diese nahm er mit solcher Befriedigung entgegen, daß er die Gesandten, welche sie überbracht hatten, nicht nur vor allen anderen empfing, sondern sie auch im kleinen Kreis zur Tafel lud." (cap. 22)
Nero war vor allem eins: naiv und eitel.
Und die Griechen: gerissen und zynisch.
Sie forderten den großen Künstler sogar auf, etwas zu singen-einen größeren Gefallen hätten sie Nero gar nicht tun können!
Hören wir, was Sueton sagt: "Da ersuchten ihn einige dieser Leute, bei Tisch etwas zu singen. Seine Darbietung wurde mit solchem Beifall aufgenommen, daß er sagte, allein die Griechen verstünden zu hören und sie allein seien seiner und seiner Kunst würdig." (ibd.)
"Also ab nach Griechenland", dachte Nero. Kaum angekommen, trällerte er ein Liedchen in Kassiope am Altar des Jupiter (der Gott wird sich die Ohren zugehalten haben).
Nero war auch als Künstler ganz Tyrann:
"Während er sang, war es nicht gestattet, das Theater zu verlassen (Cantante eo ne necessaria quidem causa excedere theatro licitum est. Es gab also keine Pinkelpause!) So erzählt man, daß einige Frauen sogar während der Vorstellungen geboren hätten und viele Leute, des Zuhörens und Lobens müde, von der Mauer gesprungen seien oder sich tot gestellt hätten, um so herausgetragen werden zu können." (cap. 23)
Selbst bis hierhin verfolgte den armen Nero das Banausentum.
Beim Wettstreit verhielt er sich recht pragmatisch: Gegner wurden beschimpft und verleugnet, einige versuchte er zu bestechen. Die Kampfrichter behandelte er fast unterwürfig, ängstlich bemüht, ja nichts falsch zu machen.
Außerdem hatte er die überaus praktische und effiziente Angewohnheit, sich selbst stets zum Sieger zu erklären und auszurufen (Statuen früherer Sieger ließ er umstürzen und in die Latrinen werfen-was haben Banausen auch anderes verdient!).
In Olympia gab er dann noch eine Zugabe: Er trat als Rennfahrer mit einem Zehngespann auf! Zwar fiel er vom Wagen und hielt nicht durch, aber nichtsdestoweniger (wie sollte es anders sein) erhielt er den Siegeskranz. Ehre, wem Ehre gebührt!
Und so glich auch die Heimreise einem Triumphzug: Er fuhr auf Augustus' Triumphwagen mit purpurnem Gewand und einem Mantel mit goldenen Sternen, einen Kranz auf dem Haupt, einen in der Rechten, also ganz die große Geste! Ein Festzug trug die übrigen Kränze und Inschriften, wo und wie er überall gesiegt hatte. Alle waren happy. Das Volk bejubelte seinen tollen Künstler-Kaiser (war auch gesünder so), Nero war auf dem Zenit als "artifex", Griechenland erhielt die Freiheit (gerissen, diese Griechen!) und die Kampfrichter das Bürgerrecht und Geld. Alles war gut.
(Ich glaube, Nero hatte, wie alle Künstler, die ja meistens eitel sind, ein starkes Bedürfnis zu gefallen und von allen geliebt zu werden, also eine Art Harmoniebedürfnis.)
Seine letzten Worte: Welch ein Künstler stirbt in mir!=Qualis artifex pereo!
EREC (president of the "Qualis-artifex-society")----
Filmempfehlung: "Quo vadis" mit dem unsterblichen Sir Peter Ustinov! Hat mein Nerobild entschieden geprägt. Unbedingt ansehen!
ODER: DIE KUNST WIRD UNS ERNÄHREN
Neros lustige Kunstreise nach Griechenland 66/7 n. Chr.
Der Kaiser Nero hielt sich für einen großen Künstler, für ein "genio non compreso", umgeben von Ignoranten und Banausen. Frustriert vom Publikum in Rom (allesamt Banausen!), das ihn nicht verstand (nur er verstand sich selbst!), drängte es ihn, ins Mutterland der Künste, nach Griechenland, zu gehen, um dort vor (wie er glaubte) fachkundigem Publikum aufzutreten.
Dazu SUETONIUS: "Aber nicht damit zufrieden, Proben dieser Künste in Rom gegeben zu haben, ging er, wie schon gesagt, nach Griechenland, und zwar vor allem aus folgendem Grund: die Städte, die musische Wettkämpfe zu veranstalten pflegten, hatten beschlossen, alle Siegeskränze für Kitharoeden Nero zu übersenden. Diese nahm er mit solcher Befriedigung entgegen, daß er die Gesandten, welche sie überbracht hatten, nicht nur vor allen anderen empfing, sondern sie auch im kleinen Kreis zur Tafel lud." (cap. 22)
Nero war vor allem eins: naiv und eitel.
Und die Griechen: gerissen und zynisch.
Sie forderten den großen Künstler sogar auf, etwas zu singen-einen größeren Gefallen hätten sie Nero gar nicht tun können!
Hören wir, was Sueton sagt: "Da ersuchten ihn einige dieser Leute, bei Tisch etwas zu singen. Seine Darbietung wurde mit solchem Beifall aufgenommen, daß er sagte, allein die Griechen verstünden zu hören und sie allein seien seiner und seiner Kunst würdig." (ibd.)
"Also ab nach Griechenland", dachte Nero. Kaum angekommen, trällerte er ein Liedchen in Kassiope am Altar des Jupiter (der Gott wird sich die Ohren zugehalten haben).
Nero war auch als Künstler ganz Tyrann:
"Während er sang, war es nicht gestattet, das Theater zu verlassen (Cantante eo ne necessaria quidem causa excedere theatro licitum est. Es gab also keine Pinkelpause!) So erzählt man, daß einige Frauen sogar während der Vorstellungen geboren hätten und viele Leute, des Zuhörens und Lobens müde, von der Mauer gesprungen seien oder sich tot gestellt hätten, um so herausgetragen werden zu können." (cap. 23)
Selbst bis hierhin verfolgte den armen Nero das Banausentum.
Beim Wettstreit verhielt er sich recht pragmatisch: Gegner wurden beschimpft und verleugnet, einige versuchte er zu bestechen. Die Kampfrichter behandelte er fast unterwürfig, ängstlich bemüht, ja nichts falsch zu machen.
Außerdem hatte er die überaus praktische und effiziente Angewohnheit, sich selbst stets zum Sieger zu erklären und auszurufen (Statuen früherer Sieger ließ er umstürzen und in die Latrinen werfen-was haben Banausen auch anderes verdient!).
In Olympia gab er dann noch eine Zugabe: Er trat als Rennfahrer mit einem Zehngespann auf! Zwar fiel er vom Wagen und hielt nicht durch, aber nichtsdestoweniger (wie sollte es anders sein) erhielt er den Siegeskranz. Ehre, wem Ehre gebührt!
Und so glich auch die Heimreise einem Triumphzug: Er fuhr auf Augustus' Triumphwagen mit purpurnem Gewand und einem Mantel mit goldenen Sternen, einen Kranz auf dem Haupt, einen in der Rechten, also ganz die große Geste! Ein Festzug trug die übrigen Kränze und Inschriften, wo und wie er überall gesiegt hatte. Alle waren happy. Das Volk bejubelte seinen tollen Künstler-Kaiser (war auch gesünder so), Nero war auf dem Zenit als "artifex", Griechenland erhielt die Freiheit (gerissen, diese Griechen!) und die Kampfrichter das Bürgerrecht und Geld. Alles war gut.
(Ich glaube, Nero hatte, wie alle Künstler, die ja meistens eitel sind, ein starkes Bedürfnis zu gefallen und von allen geliebt zu werden, also eine Art Harmoniebedürfnis.)
Seine letzten Worte: Welch ein Künstler stirbt in mir!=Qualis artifex pereo!
EREC (president of the "Qualis-artifex-society")----
Filmempfehlung: "Quo vadis" mit dem unsterblichen Sir Peter Ustinov! Hat mein Nerobild entschieden geprägt. Unbedingt ansehen!
FELIX A:
(übersetzt von Erec)
FELIX A 21 L: DER UNTERGANG TROJAS (excidium Troiae):
Centuriones decurionesque, commilitones et alii! Passend zur Cursuslektion 35, wo Freund Nero den "interitus Troiae" in unsterblichen Versen besingt, hier nun eine Felixlektion über das Ende Trojas:
---
Nox erat (Es war Nacht), omnes dormiebant (alle schliefen), cum AENEAS (als Aeneas) subito clamorem audivit (plötzlich ein Geräusch hörte; Geschrei hörte). Qui statim surrexit (Dieser erhob sich plötzlich) et e domicilio suo cucurrit (und lief aus seinem Haus), dum ubique (während überall) aedificia urbis flagrant (die Bauwerke der Stadt brennen/brannten). Comites ei nuntiaverunt (Seine Begleiter meldeten ihm) nonnullos Graecos (daß einige Griechen) ex equo clam descendisse (heimlich aus dem Pferd ausgestiegen seien/sind) et sociis (und ihren Kameraden portas urbis aperuisse (die Tore der Stadt geöffnet hätten/haben). Ita Aeneas intellexit (Auf diese Weise/so) Aeneas intellexit (begriff Aeneas) equum ligneum Graecorum (daß das hölzerne Pferd der Griechen) dolum fuisse (eine List gewesen ist).-
Odysseus, König von Ithaka, genannt der "listenreiche" hatte die tolle Idee mit dem hölzernen Pferd.
Aeneas, trojanischer Kämpfer, flieht aus dem untergehenden Troja. Die Römer hielten sich für Nachfahren des Helden. Er wird von Vergil auch oft "pius Aeneas" genannt
Beide begeben sich nach diesen Ereignissen auf lange Irrfahrten (sozusagen auf etwas ungemütliche Mittelmeertrips oder-kreuzfahrten; Dauer: 10 Jahre; Ausgang: ungewiß!), die man auch "errores" nennt.
Als beide am Ziel ankommen, machen sie erst einmal "tabula rasa": Odysseus in Ithaka, Aeneas ganz "pius" in Latium. Am Ende wird alles gut.
---
Aeneas frustra pugnare temptat (Aeneas versucht/e vergeblich zu kämpfen). Quia ubique (Weil überall) viros Troianos cadere(die trojanischen Männer fallen) et Graecos feminas Troianas abducere (und die Griechen die trojanischen Frauen entführen) videt (er sieht; weil er sieht, daß...), ad domicilium suum properat(eilt er zu seinem Haus). Etiamsi periculum magnum erat (Auch wenn die Gefahr groß war), tamen familiam sociosque collegit (sammelt er dennoch seine Familie und Gefährten) et dixit (und sprach): "Si Minerva et Apollo et Venus mater adsunt (Wenn Minerva und Apoll und meine Mutter Venus helfen), nobis salus est (ist uns Rettung (gewiß)). Venite mecum (Kommt mit mir) ad locum tutum (zu einem sicheren Ort)!" Quibus verbis (Mit diesen Worten) pius vir suos monuit (ermahnte der fromme Mann die Seinen). Dum Graeci (Während die Griechen) iam domicilio eius appropinquant (sich schon seiner Wohnung nähern), dextram filii capit (ergreift er die Rechte seines Sohnes) et patrem suum ex urbe portat (und trägt seinen Vater aus der Stadt); qui penates secum habet (dieser hat die Penaten (Haus-und Schutzgötter) bei sich).
Nunc socios ad locum tutum ducit (nun führt er die Gefährten zu einem sicheren Ort) et colligit (und sammelt sie). Subito autem (Plötzlich aber) uxorem non adesse (daß seine Frau nicht da ist) intellegit (bemerkt/ begreift er; er begreift, daß...).
---
Die gute Frau hieß übrigens KREUSA (das "e" und "u" werden getrennt gesprochen). Aeneas, ganz der sorgende Ehemann, läuft nach Troja zurück und sucht sie. Doch von Kreusa ist nicht mehr viel übrig. Sie ist nur noch ein Schattenbild. Dieses offenbart ihm die Zukunft: Nach dem Willen der unsterblichen Götter solle Aeneas eine neue Heimat finden. Na, dann mal los! ("Ge ma's a!"...wie der Österreicher sagt.)
(übersetzt von Erec)
FELIX A 21 L: DER UNTERGANG TROJAS (excidium Troiae):
Centuriones decurionesque, commilitones et alii! Passend zur Cursuslektion 35, wo Freund Nero den "interitus Troiae" in unsterblichen Versen besingt, hier nun eine Felixlektion über das Ende Trojas:
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Nox erat (Es war Nacht), omnes dormiebant (alle schliefen), cum AENEAS (als Aeneas) subito clamorem audivit (plötzlich ein Geräusch hörte; Geschrei hörte). Qui statim surrexit (Dieser erhob sich plötzlich) et e domicilio suo cucurrit (und lief aus seinem Haus), dum ubique (während überall) aedificia urbis flagrant (die Bauwerke der Stadt brennen/brannten). Comites ei nuntiaverunt (Seine Begleiter meldeten ihm) nonnullos Graecos (daß einige Griechen) ex equo clam descendisse (heimlich aus dem Pferd ausgestiegen seien/sind) et sociis (und ihren Kameraden portas urbis aperuisse (die Tore der Stadt geöffnet hätten/haben). Ita Aeneas intellexit (Auf diese Weise/so) Aeneas intellexit (begriff Aeneas) equum ligneum Graecorum (daß das hölzerne Pferd der Griechen) dolum fuisse (eine List gewesen ist).-
Odysseus, König von Ithaka, genannt der "listenreiche" hatte die tolle Idee mit dem hölzernen Pferd.
Aeneas, trojanischer Kämpfer, flieht aus dem untergehenden Troja. Die Römer hielten sich für Nachfahren des Helden. Er wird von Vergil auch oft "pius Aeneas" genannt
Beide begeben sich nach diesen Ereignissen auf lange Irrfahrten (sozusagen auf etwas ungemütliche Mittelmeertrips oder-kreuzfahrten; Dauer: 10 Jahre; Ausgang: ungewiß!), die man auch "errores" nennt.
Als beide am Ziel ankommen, machen sie erst einmal "tabula rasa": Odysseus in Ithaka, Aeneas ganz "pius" in Latium. Am Ende wird alles gut.
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Aeneas frustra pugnare temptat (Aeneas versucht/e vergeblich zu kämpfen). Quia ubique (Weil überall) viros Troianos cadere(die trojanischen Männer fallen) et Graecos feminas Troianas abducere (und die Griechen die trojanischen Frauen entführen) videt (er sieht; weil er sieht, daß...), ad domicilium suum properat(eilt er zu seinem Haus). Etiamsi periculum magnum erat (Auch wenn die Gefahr groß war), tamen familiam sociosque collegit (sammelt er dennoch seine Familie und Gefährten) et dixit (und sprach): "Si Minerva et Apollo et Venus mater adsunt (Wenn Minerva und Apoll und meine Mutter Venus helfen), nobis salus est (ist uns Rettung (gewiß)). Venite mecum (Kommt mit mir) ad locum tutum (zu einem sicheren Ort)!" Quibus verbis (Mit diesen Worten) pius vir suos monuit (ermahnte der fromme Mann die Seinen). Dum Graeci (Während die Griechen) iam domicilio eius appropinquant (sich schon seiner Wohnung nähern), dextram filii capit (ergreift er die Rechte seines Sohnes) et patrem suum ex urbe portat (und trägt seinen Vater aus der Stadt); qui penates secum habet (dieser hat die Penaten (Haus-und Schutzgötter) bei sich).
Nunc socios ad locum tutum ducit (nun führt er die Gefährten zu einem sicheren Ort) et colligit (und sammelt sie). Subito autem (Plötzlich aber) uxorem non adesse (daß seine Frau nicht da ist) intellegit (bemerkt/ begreift er; er begreift, daß...).
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Die gute Frau hieß übrigens KREUSA (das "e" und "u" werden getrennt gesprochen). Aeneas, ganz der sorgende Ehemann, läuft nach Troja zurück und sucht sie. Doch von Kreusa ist nicht mehr viel übrig. Sie ist nur noch ein Schattenbild. Dieses offenbart ihm die Zukunft: Nach dem Willen der unsterblichen Götter solle Aeneas eine neue Heimat finden. Na, dann mal los! ("Ge ma's a!"...wie der Österreicher sagt.)
FELIX A 21 L: UNTERGANG TROJAS (2): excidium Troiae
Aeneas frustra pugnare temptat (Aeneas versucht/e vergeblich zu kämpfen). Quia ubique (Weil überall) viros Troianos cadere(die trojanischen Männer fallen) et Graecos feminas Troianas abducere (und die Griechen die trojanischen Frauen entführen) videt (er sieht; weil er sieht, daß...), ad domicilium suum properat(eilt er zu seinem Haus). Etiamsi periculum magnum erat (Auch wenn die Gefahr groß war), tamen familiam sociosque collegit (sammelt er dennoch seine Familie und Gefährten) et dixit (und sprach): "Si Minerva et Apollo et Venus mater adsunt (Wenn Minerva und Apoll und meine Mutter Venus helfen), nobis salus est (ist uns Rettung (gewiß)). Venite mecum (Kommt mit mir) ad locum tutum (zu einem sicheren Ort)!" Quibus verbis (Mit diesen Worten) pius vir suos monuit (ermahnte der fromme Mann die Seinen). Dum Graeci (Während die Griechen) iam domicilio eius appropinquant (sich schon seiner Wohnung nähern), dextram filii capit (ergreift er die Rechte seines Sohnes) et patrem suum ex urbe portat (und trägt seinen Vater aus der Stadt); qui penates secum habet (dieser hat die Penaten (Haus-und Schutzgötter) bei sich).
Nunc socios ad locum tutum ducit (nun führt er die Gefährten zu einem sicheren Ort) et colligit (und sammelt sie). Subito autem (Plötzlich aber) uxorem non adesse (daß seine Frau nicht da ist) intellegit (bemerkt/ begreift er; er begreift, daß...).---
Die gute Frau hieß übrigens KREUSA (das "e" und "u" werden getrennt gesprochen). Aeneas, ganz der sorgende Ehemann, läuft nach Troja zurück und sucht sie. Doch von Kreusa ist nicht mehr viel übrig. Sie ist nur noch ein Schattenbild. Dieses offenbart ihm die Zukunft: Nach dem Willen der unsterblichen Götter solle Aeneas eine neue Heimat finden. Na, dann mal los! ("Ge ma's a!"...wie der Österreicher sagt.)
EREC
Aeneas frustra pugnare temptat (Aeneas versucht/e vergeblich zu kämpfen). Quia ubique (Weil überall) viros Troianos cadere(die trojanischen Männer fallen) et Graecos feminas Troianas abducere (und die Griechen die trojanischen Frauen entführen) videt (er sieht; weil er sieht, daß...), ad domicilium suum properat(eilt er zu seinem Haus). Etiamsi periculum magnum erat (Auch wenn die Gefahr groß war), tamen familiam sociosque collegit (sammelt er dennoch seine Familie und Gefährten) et dixit (und sprach): "Si Minerva et Apollo et Venus mater adsunt (Wenn Minerva und Apoll und meine Mutter Venus helfen), nobis salus est (ist uns Rettung (gewiß)). Venite mecum (Kommt mit mir) ad locum tutum (zu einem sicheren Ort)!" Quibus verbis (Mit diesen Worten) pius vir suos monuit (ermahnte der fromme Mann die Seinen). Dum Graeci (Während die Griechen) iam domicilio eius appropinquant (sich schon seiner Wohnung nähern), dextram filii capit (ergreift er die Rechte seines Sohnes) et patrem suum ex urbe portat (und trägt seinen Vater aus der Stadt); qui penates secum habet (dieser hat die Penaten (Haus-und Schutzgötter) bei sich).
Nunc socios ad locum tutum ducit (nun führt er die Gefährten zu einem sicheren Ort) et colligit (und sammelt sie). Subito autem (Plötzlich aber) uxorem non adesse (daß seine Frau nicht da ist) intellegit (bemerkt/ begreift er; er begreift, daß...).---
Die gute Frau hieß übrigens KREUSA (das "e" und "u" werden getrennt gesprochen). Aeneas, ganz der sorgende Ehemann, läuft nach Troja zurück und sucht sie. Doch von Kreusa ist nicht mehr viel übrig. Sie ist nur noch ein Schattenbild. Dieses offenbart ihm die Zukunft: Nach dem Willen der unsterblichen Götter solle Aeneas eine neue Heimat finden. Na, dann mal los! ("Ge ma's a!"...wie der Österreicher sagt.)
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