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Mittwoch, 25. März 2015

GREATEST FLOPS OF ALL TIMES: EIN PHARAO REDET SICH DIE NIEDERLAGE SCHÖN: ANNO 1296 VOR: SCHLACHT BEI KADESCH

Der Pharao in Aktion auf seinem Streitwagen.
Anmerkung: Der Begriff Pharao meinte ursprünglich den Palast ("grosses Haus" - "per aa") und ist erst ab Thutmoses III. auch für die Person gebräuchlich. Im Deutschen wird er daher eigentlich falsch verwendet. Zur Zeit von Ramses II. ist er aber schon zulässig. Er taucht aber nicht in der Titulatur auf.
König heißt im Ägyptischen eigentlich "nswt", ungefähr "nesut" gesprochen.

TEIL I: DER AUFMARSCH

Der Aufmarsch und erste Zusammenstösse.
Gut zu sehen: Ramses' vorwitziges Vorgehen.








"...die Schlacht von KADESCH, ausgefochten im Jahre 1296 v. Chr. zwischen dem PHARAO RAMSES II. und dem Hethiterkönig MUWATALLIS nebst seinen asiatischen Hilfsvölkern, dürfte als weltgeschichtliche Schlacht anzusehen sein."
C. W. CERAM: ENGE SCHLUCHT UND SCHWARZER BERG, ENTDECKUNG DES HETHITER-REICHES.
Die Schlacht, die am ORONTES stattfand, ist die erste, die sich genau rekonstruieren läßt. Dabei ging es um die Vormachtstellung an der östlchen Mittelmeerküste. In den sog. AMARNA-BRIEFEN erfahren wir, daß die Grenzforts nicht mehr zu halten waren. Als man ECHNATON um Hilfe bat, geruhte dieser nichts zu tun! HAREMHAB (1345-1318 v. Chr.) tat, was er tun konnte. Leider kam dabei nicht allzuviel heraus. SETHOS I. (1317-1301 v. Chr.) gelangte zwar bis auf die Linie TYRUS-DAMASKUS, dann aber bekam er es mit MUWATALLIS, dem Hethiterkönig, zu tun.
Dann kam RAMSES II. (1301-1234 v. Chr.) an die Macht. Im seinem fünften Regierungsjahr machten die Hethiter Palästina unsicher. Sofort zog der Pharao nach Norden an der Küste entlang. Am ORONTES erhielt er die Nachricht, daß sich die Hethiter bei KADESCH befinden.
Und so zog RAMSES, "der starke Stier, der von der Wahrheit geliebt wird", "der Stier der Herrscher", "der Furchtlose, groß an Ansehen in allen Ländern, der das Land Äthiopien nicht mehr existieren läßt und dem Prahlen des Landes HATTI ein Ende macht" geradewegs in sein Verderben. Er gelangt "an die Enden der Erde", er macht "den weiten Mund der fremden Fürsten eng" und so geht das in unerträglicher Weise weiter.
Doch Großmäuligkeit wird fast immer vom Schicksal bestraft.
"Als sich die Heere bei Kadesch näherten, sollten sich zwei der größten militärischen Aufgebote begegnen, die das Altertum bis dahin gesehen hatte."
Die HETHITER verfügten über ca. 20 000 Mann (darunter Hilfsvölker, Söldner und lykische Seeräuber). Noch nie stand ein Pharao einem größeren Heer gegenüber!
"Ramses' Vormarsch auf Kadesch war strategisch gesehen dilettantisch. Es war ein Vormarsch ohne Plan. Sein Heer war gegliedert in vier Korps  (AMON, RE, PTAH und SUTHEK)."-FEHLER NR. 1.
RAMSES rückt nun weiter gegen KADESCH vor:
"Ende Mai näherte er sich Kadesch und lagerte vor den Höhen der Stadt, die im Dunst der Ferne schwach erkennbar war."
Doch wo sind die HETHITER? Diese, im Gegensatz zu RAMSES einem Plan folgend, verbargen sich weit im Norden von Kadesch. Zwei vermeintliche Deserteure berichteten dem Pharao, "der Hethiterfürst habe sich, geblendet von der Macht und dem Ruhm des anrückenden Göttersohnes, in purer Angst bereits weit nach Norden, bis in die Gegend von Aleppo, zurückgezogen."
Dies ging RAMSES, wie man so sagt, "runter wie Öl"! Er glaubte den "Deserteuren" alles aufs Wort. Voll Selbstüberschätzung fehlte es ihm an der richtigen Einschätzung der Dinge.-FEHLER NR. 2.- Also setzte sich RAMSES an die Spitze seiner ersten Division und überschritt den ORONTES. Er entfernte sich 10 km von seiner Hauptmacht, ohne die Situation zu erkunden. FEHLER NR. 3.-Er hätte besser eine Vorhut losgeschickt und Fühlung behalten. Oder noch besser: Er wäre am besten daheim geblieben
MUWATALLIS hingegen überschritt den ORONTES in östlicher Richtung und zog östlich der Stadt nach Süden. RAMSES zog unterdessen westlich an der Stadt vorbei Richtung Norden. Mittlerweile war es Nachmittag (...).
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