Murmillo-Archiv

Dienstag, 12. Februar 2013

GENIALES BILD IM NATIONAL GEOGRAPHIC (Okt. 2012)! KAISER HADRIAN AM LIMES!

Dargestellt ist, wie KAISER HADRIAN um das Jahr 121 n. das KASTELL SAALBURG am LIMES inspiziert. HADRIAN sitzt auf einem Pferd, den Arm zum Gruß erhoben. Begleitet wird er von seinen PRÄTORIANERN. (Diese waren nach A. Demandt eine Art von "Salonoffizieren".)
Dem Kaiser gegenüber sieht man die Besatzung des Kastells, angetreten in voller Montur. (Der Besuch war also angekündigt.) Man erkennt den PRAEFECTUS (zu Pferd) sowie dahinter einen CENTURIO mit Beinschienen (erkennbar am quergestellten Helmbusch) und zwei (?) SIGNIFERI.
Rechts davon sieht man den LIMES und einen Wachturm. Die ganze Szenerie spielt in einer Winterlandschaft (man kann vereinzelte Schneeflocken erkennen, wenn man genau hinschaut), was dem Ganzen eine etwas unwirkliche Atmosphäre verleiht (Römer im Schnee! Wahrscheinlich hat der Zeichner mit diesem Kontrast gespielt).
War bestimmt nicht gemütlich, der Besuch! Es ist nicht gerade lustig, im Schnee anzutreten. Vielleicht gab es ja hinterher Glühwein und Würfelspiel, vielleicht auch ein paar nette Donative vom Kaiser (donativum=Geldgeschenk des Kaisers an die Soldaten).
KAISER HADRIAN war in seiner langen Regierungszeit (21 Jahre) mehr als die Hälfte auf Reisen. Vor allem der Städtebau und Grenzbefestigungen lagen ihm am Herzen. Jeder (außer meinen Schülern) kennt den HADRIANSWALL (118 km lang) in Nordengland von einer Küste zur anderen.
Als KAISER TRAJAN 117 n. starb, setzte sein Adoptivsohn dessen Expansionspolitik nicht weiter fort.
Dazu ANTHONY BIRLEY: "Seine erste Entscheidung war, die neuen Provinzen aufzugeben und so die Verluste zu begrenzen"
"Hadrian war so klug zu erkennen, daß sich sein Vorgänger übernommen hatte."
Mit dieser Defensivpolitik machte er sich wohl beim Heer, das gewohnt war zu kämpfen und zu erobern, nicht allzu viele Freunde. Manchem wird's auch egal gewesen sein. So konnte man wenigstens (mehr oder weniger, wenn nicht gerade wieder einmal irgendwelche Barbaren den Aufstand probten, eine ruhige Kugel schieben.
Der Hauptgrund für diese Politik war wohl wie immer: money! Hadrian hatte erkannt, daß Provinzen zu erobern "ein Geschäft war, das die Kosten nicht deckte" (um mit A. Schopenhauer zu reden, der dies vom Leben behauptet!).
Nicht zuletzt war PUBLIUS AELIUS HADRIANUS (so sein voller Name) schon ganze 41, als er auf den Thron kam, und da macht man keine allzu großen Sprünge mehr-das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen! Selbsternannter Poet war er auch noch und schwul, also schwuler Poet von eigenen Gnaden. (Jeder kennt die Affäre mit seinem Liebchen Antinoos, das beim Baden im Nil absoff.)
Vielleicht auch daher sein defensives Wesen. Poeten schlagen nicht so gern mit dem Schwert um sich!
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SIR R (Germane and proud of it)

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