PHAEDRUS 3, 15, Teil 2:
„Dennoch ist dir jene wichtiger
(lieber), die dich hervorgebracht (erzeugt) hat.“-“So ist es
nicht (Nein). Woher wußte jene, ob ich schwarz oder weiß geboren
werde (würde; Konj. Imp.)?
Nun weiter: wenn sie es gewollt hätte,
ein Weibchen zu gebären, was hätte sie ausrichten können (tun
können; was hätte es genützt), da ich doch als Männchen
geschaffen wurde?
Sie hat mir allerdings eine große
Wohltat an meinem Geburtstag erwiesen,
daß ich zu jeder Stunde den Metzger
erwartete! (ironisch?)
Warum soll sie, die keine Macht beim
Zeugen besaß (wörtl.: deren keine Macht...gewesen ist; gen.
Possessivus als Relativ), mir wichtiger sein als diese (abl.
Comparativus), die sich erbarmt hat (Mitleid hatte) mit dem am Boden
Liegenden (wörtl.: des am Boden...=Ohnmächtigen, unbeachtet
Daliegenden, Niedergeschlagenen etc.)
und die mir aus eigenem Antrieb (von
sich aus) liebevolles Wohlwollen erwies?
Die Güte „macht“ die Eltern (aus),
nicht die Notwendigkeit (Not, Zwangslage).“
Der Autor wollte mit diesen Versen
zeigen,
daß die Menschen sich den Gesetzen
(Vorschriften) widersetzen, durch Wohltaten aber eingenommen
werden.---
Übersetzung: by Erec
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen