Murmillo-Archiv

Donnerstag, 13. Februar 2014

ANTWORT AUS DER HÜFTE GESCHOSSEN:

Es handelt sich zunächst einmal um je eine ganz andere der wichtigsten vier hellenistischen Philosophenschulen.

Die Akademie (Akademeia) kann gar nicht so genau bestimmt werden, weil sie sich von Platons Lehre kommend zum Skeptizismus hin entwickelte.
Zunächst aber wurde der Meister geradezu hymnisch verehrt und regelmässig sein Geburtstag gefeiert.
Man versuchte, auf seine Dialoge zunächst durch mündliche Diskussionen einzugehen und verschriftlichte die Debatte dann immer mehr. Zur Älteren Akademie gehörten Denker wie Speusippos, Xenokrates von Chalkedon und Krates von Athen. 
Platon selber vertrat die/eine Ideenlehre, die er selber erst innerhalb seiner Dialoge entwickelte.
Nach der Ideenlehre werden wir von den ewig geltenden Ideen geleitet, die schon von der Geburt an in uns sind.
Die Akademiker befassten sich aber mit immer weiter gefassten Themen, deren Ausmass wir leider nicht mehr ermessen können, da oft nur noch die Überschriften oder einige kleine weitere Fragmente erhalten sind.
Themenschwerpunkte waren Ontologie/Metaphysik, Erkenntnistheorie, Ethik, Dialektik, Politik, Mathematik/Arithmetik, Astronomie, Kosmologie, Naturphilosophie/Naturwissenschaft/Physik, Seelenlehre/Psychologie, Linguistik, philosophische Theologie und Dämonologie.
Die mittlere und jüngere Akademie läste sich dann wie oben erwähnt immer weiter von Platon. Man liess sich immer mehr durch die Skepsis beeinflussen. Dieser Einschnitt des Denkens begann im mittleren 3. Jhd. v. Chr. mit dem Denker Arkesilaos. Arkesilaos sah sich selbst aber weiter in der Tradition des Lehrmeinungen gegenüber kritisch eingestellten Sokrates.


Der Peripatos/Die Peripatetiker (im Lykeion) wurden dagegen von Aristoteles beeinflusst. Er systematisierte die Wissenschaftslehre seiner Zeit erkenntnistheoretisch, logisch wie auch konkret naturphilosophisch (z. B. in der Zoologie) und gilt deshalb heute als Empiriker, obwohl er nicht nur das war.
Moralisch (z. B. nikomachische Ethik) sind die Aristoteliker am "eu zein" orientiert, am (moralisch) guten Leben.
Der Peripatos (die Peripatetiker) befasste sich mit den Gegenständen, die auch Aristoteles behandelt hatte, aber ausser seinem Schüler Theophrast fehlte den meisten Denkern der weite Gesichtskreis des Meisters.
Theophrast war nach dem Tod des Aristoteles 322 v. Chr. [siehe Symbol von Skull & Bones!] Scholarch (Schulleiter) und verfasste viele Schriften mit grosser Themenbreite über Metaphysik, Dialektik, Ethik, Naturphilosophie und die Geschichte der Naturphilosophie ("physikoon doxai").
Strategisch besonders wichtig waren seine Expertisen zu Dendrologie und Holzkunde. Hier achtete er auch auf die wirtschaftliche Anwendung. Nachdem die Mazedonen nämlich auch militärstrategischen Gründen keine Harthölzer mehr exportierten, musste Athen seine Eigenversorgung mit Hölzern verbessern, um nicht zuviele Gebiete aus dem eigenen Herrschaftsbereich zu verlieren.
Wir haben aus der Zeit nach Theophrast von vielen Arbeiten nur noch die Namen. Die Forscher befassten sich neben den "Themenklassikern" Ethik oder Naturphilosophie z. B. auch mit Rhythmik und Harmonik, also mit Musiklehre, die sie aber mathematisch zu grundieren versuchten.


Die Stoiker glaubten an die übergeordnete Vernunft, also die "ratio" oder griech. den "logos", die unser geordnetes Weltall, den "kosmos" durchzieht. 
Die Zielsetzung im Leben eines Stoikers ist daher normativ, also moralisch. Die Vernunft des einzelnen soll sich in die Weltvernunft einfügen. Leidenschaften sollen kontrolliert werden (Apathie), einige fordern sogar deren Abtötung. 
Radikale Stoiker - aber das gehört kaum in ein Schulreferat - versuchten auch mit obskuren Ideen wie der Mantik, die göttliche Weltordnung zu erschauen.


Die Epikureer wollen ein Leben im Genuss leben, also in der Eudämonie (Glückseeligkeit), durch die das Ideal der Ataraxie (Seelenruhe) erreicht wird. Die meisten Vertreter der Lehre sind dabei entgegen den ihnen gemachten Vorwürfen für eine gemässigte Lust (lat. voluptas stans, statt: voluptas movens).
Damit grenzen sie sich von den noch hedonistischeren (materialistischeren?) Kyrenaikern wie z. B. Aristipp(os) von Kyrene ab. Die Kyrenaische Schule des Aristippos dann von seiner Tochter Arete und seinem Enkel Aristippos (dem Jüngeren) weitergeführt. 


MEIN UNGEFRAGTER TIP: LERNFÄCHER WIE BIOLOGIE, JURA UND BEDINGT GESCHICHTE MÖGEN ZWAR UMSTRITTEN SEIN, SIE SIND ABER WENIGSTENS KONKRET!

ODER MAN WÄHLT - WENN MAN ES KANN - MATHEMATIK. DIE IST ZWAR SEHR ABSTRAKT, ABER DAFÜR FAST IMMER EINDEUTIG! 
(MÖGLICHE AUSNAHME: NICHT-EUKLIDSCHE GEOMETRIE)

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