Murmillo-Archiv

Mittwoch, 26. Februar 2014

LATEIN IM 20. JHD.

(Dieser Blog wurde mal definiert als Materialsammlung, bei der man sonst verlorengehendes Material aus Schule, Bundeswehrzeit und Universität zusammentragen kann. In diesem Sinne:)

ARZNEIMITTELWERBUNG FÜR 'XT' (Name geändert, aus einer Ärztezeitschrift)

Magis etiam quam ille Philippus hodie permulti pueri et puellae palpitant (zucken) ac trepidant assidua inquiete agitati.
Neque est, quod miremur. Nam occupationibus maxime variis et innumerabillibus irritamentis, quibus cottidie, ne singulis dicam horis, iam parvos nostros obruit huius aetatis vita victusque, saepissime perturbatur nervorum systema, quod vocant viegetativum. Tum animi attentio remittitur, somniis vexantibus interpellatur requies nocturna, ciborum appetentia minuitur et impeditur concotio, deficit memoria discendique facultas, immodestia ac mala pertinacia irrepunt in animos puerorum. Haec omnia et parentibus et magistris nec non medicis magnam afferunt sollicitudinem.
Medentur autem his malis ac molestiis vitamina illa, quae appellatione 'B' complectimur; stabiliunt enim et confirmant vegetativum nervorum systema. Probatum est remedium XT, in quo insunt accurate commixta cum alia quinque vitamina generis 'B' tum vitaminum illud 'B 12' appellatum, quod pueris maximum habet momentum.
Dentur cottidie ter quinae denae vel (summum) vicenae guttae Polybionis sive in sacchari particulam stillatae sive additae lacti vel liquori dulcato.
Guttae Polybionis veneunt lagunculae stillativae continentes 15 ccm.

MELDUNG AN DIE OPS:


  • Grüsse von NB! 
  • Auto ist in Reparatur. Schwere Probleme. Sie bezeichneten es als Glück, dass es noch bis ins Ziel gereicht hat. Danke für das Verständnis, dass Reparaturpause gemacht werden musste!
    Möchte Probleme endgültig lösen, da ich mich nicht immer mit demselben Mist beschäftigen will. 
  • Dinge laufen ansonsten gut, Sachen müssen hier geordnet werden.
  • Blog-Einträge machen sich gut. Lese gerade De Finibus-Artikel.
    Generell müssen die Dinge etwas genauer geordnet werden, also auch besser vernetzt.
    Habe z. B. meinen Linksterrorismus-Artikel mit dem Rechtsterrorismus-Artikel vernetzt.
  • Telekom-Rechnung überwiesen nach langem Aufschub. ;-) 
  • Braucht Ihr leihweise ein Handy? 

Dienstag, 25. Februar 2014

MTC: DE FINIBUS I, 29-44: ZENTRALE GEDANKEN

Im ersten Buch von "DE FINIBUS", Kap. 29-44, beschäftigt sich CICERO mit der Lehre EPIKURS.
Cap. 29: Quaerimus (Wir fragen), quid sit (was sei) extremum et ultimum bonorum (das größte und letzte der Güter); quod (dieses) omnium philosophorum sententia (nach der Meinung aller Philosophen) tale debet esse (muß so beschaffen sein), ut ad id (daß zu diesem/ auf dieses) omnia referri oporteat (alles zurückgeführt werden muß), ipsum autem nusquam (es selbst aber auf nichts). Hoc EPICURUS in voluptate ponit (Dieses legt Epikur in die Lust; läßt er auf der Lust beruhen), quod summum bonum esse vult (von der er will, daß sie das höchste Gut sei), summumque malum dolorem (und der Schmerz das höchste Übel), idque instituit sic docere (und er begann so zu lehren):
Omne animal (Jedes Lebewesen), simul atque natum sit (sobald es geboren ist), voluptatem appetere (strebe nach Lustgewinn) eaque gaudere (und freue sich daran) ut summo bono (wie an dem höchsten Gut), dolorem aspernari (verschmähe den Schmerz; wolle vom Schmerz nichts wissen) ut summum malum (wie das höchste Übel; wie vom höchsten Übel) et (und), quantum possit (wie sehr es kann), a se repellere (stoße ihn von sich), idque facere (und dies tue es; und zwar tue es dies) nondum depravatum (noch nicht verdorben; in unverdorbenem Zustand), ipsa natura incorrupte et integre iudicante (wobei die Natur unverdorben und "unverletzt"; gesund; vernünftig urteilt).
(...)
Schon geht's weiter. Cap: 32:
Ut enim ad minima veniam (Um nämlich zum Geringsten zu kommen; zum einfachsten Beispiel), quis nostrum (wer von uns) exercitationem ullam corporis suscipit laboriosam (nimmt irgendeine anstrengende Übung des Körpers auf sich; unternimmt eine körperliche Anstrengung), nisi ut aliud (außer um/ außer daß/ es sei denn, daß er etwas anderes) commodi ("des Vorteils"; also einen anderen Vorteil) consequatur (zu erlangen; erlange)? Quis autem (Wer aber) vel eum iure reprehenderit (sollte; könnte; möchte; dürfte diesen mit Recht tadeln), qui in ea voluptate velit esse (der in dieser Lust sein möchte/ will), quam (auf die; der) nihil molestiae ("nichts der Beschwerlichkeit"; keine Beschwerlichkeit) consequatur (folgt), vel illum (oder jenen), qui dolorem eum fugiat (der diesen Schmerz flieht; vor diesem Schmerz flieht), quo (aus dem) voluptas nulla (kein Lustgewinn) pariatur (ensteht; hervorgeht).
Cap. 33:
At vero eos accusamus (Aber wir klagen diese/ diejenigen an) et iusto odio dignissimos ducimus (und wir halten sie des gerechten Hasses für sehr "würdig"; sie haben diesen mehr als verdient!), qui blanditiis praesentium voluptatum (die durch die Verlockungen; Genüsse gegenwärtiger Lüste/ Vergnügen (meistens billige Vergnügen!)) deleniti et corrupti (eingenommen; geködert;; besänftigt; gelockt und verdorben; korrumpiert; weil sie...sind), quos dolores et quas molestias (welche Schmerzen und welche Beschwernisse) excepturi sint (sie auf sich nehmen werden), occaecati cupiditate (verblendet durch ihre Gier (nach dem Motto: Gier frißt Hirn); weil sie...; in ihrer Gier) non provident (nicht voraussehen; darauf bezogen: quos dolores...; vorgezogener indirekter Interrogativsatz), similique sunt culpa (und in ähnlicher Schul sind; befinden sich), qui officia deserunt (die/ diejenigen, die ihre Pflichten verlassen; vernachlässigen) molitia animi ("durch die Weichheit des/ ihres Geistes"; weil sie "Weicheier" sind bzw. keine haben!), id est (das heißt) laborum et dolorum fuga (aus Scheu ("Flucht") vor Mühen und Schmerzen).
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Wie meine Schüler!
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PHILOS TES SOPHIAS

Sonntag, 23. Februar 2014

ALS DIE RÖMER FRECH GEWORDEN: DER BEGINN

FACTA QUAEDAM

1) 13 und 14 v. Chr: DRUSUS wird Statthalter in Gallien und darf sich mit den SUGAMBRERN herumschlagen.
2) 14 v: Beginn der Feldzüge ins rechtsrheinische Germanien. Gegner: USIPETER, TENCTERER, CHAUKEN, BRUKTERER, CHATTEN, CHERUSKER. Zweck: Sicherung Galliens.
3) 13 v: Spanische Truppen werden vermutlich an den Rhein verlegt.
4) 12 v: Die Flotte fährt über die FOSSA DRUSIANA in die Nordsee und in die Weser.
5) 11 v: Feldzüge bis an die Weser. Ausgangsbasis: XANTEN.
6) 10/ 9 v: Feldzüge durch die Wetterau bis zur Elbe. Ausgangsbasis: MAINZ. Auf dem Rückweg stürzt DRUSUS vom Pferd und verstirbt tragisch. In Mainz wurde zu seinen Ehren der sog. EICHELSTEIN (ein Kenotaph) errichtet.
7) Erste Miltäranlagen z.Z. der Feldzüge. Meistens Holz-Erde-Lager (im do-it-youself-Stil) sowie Marschlager (bessere Zeltplätze)
8) DORSTEN-HOLSTERHAUSEN: 9-10 Marschlager. Man fand viele Sandalennägel (2500) sowie Waffenfragmente (50)!
9) OBERADEN: 56 ha, nahe de Lippe, Maßnahme gegen die Sugambrer; 11-8/ 7 v.; Errichtung: Spätsommer 11 v. gemäß dendrochronologischer Untersuchungen; s. auch CASSIUS DIO: 54, 33, 4.
10) Lager in Hessen: RÖDGEN in der Nähe von Bad Nauheim; auf Anhöhe über dem kleinen Fluß Wetter; etwa 10 v. gebaut.
11) Keltische Höhensiedlung=oppidum (Kreis Gießen); 2.-1. Jh. v. (Spätlatènezeit). Wurde vermutlich 10/ 9 v. von den Römern zerstört. Funde elbgermanischer Waffen! Vermischung germ. und kelt, Elemente.
12) Siedlung NIEDERWEIMAR: ungefähr 70 v.-40 n. Ebenfalls Vermischung. Kontakte zu den Römern nachweisbar.
13) WALDGIRMES: wurde zum röm. Zentrum in dieser Region.
14) KASSEL-HEDEMÜNDEN (bei Kassel): Ringwall "Hüneburg"; röm. Funde (Münzen, Waffen); nach GROTE ein Standlager; außerdem: ein Marschlager.
15) Rampe, wohl kleiner Posten, 5 km davon entfernt; Sandalennägel, Riemenschnalle (von Schienenpanzer).
16) Kufunger Wald (1, 5 km Richtung Südwesten); Sandalennägel, Legionärsdolch
17) Weiterer Außenposten: Ringwall "Kring"
18) 8/ 7 v: Abschluß der Offensive durch TIBERIUS.
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Quelle: Günther Moosbauer: Die Varusschlacht.
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Centurio



Donnerstag, 20. Februar 2014

MEINUNGEN DER PHILOSOPHEN: ÜBER WISSENSCHAFT, THEORIE UND ERKENNTNIS

EINSTEINIUS ("UNUM SAXUM") dicit theoriam eam esse, quae constituat, quod observetur.
"Es ist die Theorie, die bestimmt, was beobachtet wird."
Ergo theoria hoc statuit (definit), quod est!=Daher legt die Theorie fest, was ist (existiert).
Solum id, quod theoria capiatur et intellegatur, cognitio scientifica est!=Allein das, was durch Theorie erfaßt wird, ist wissenschaftliche Erkenntnis.
Religio igitur cognitio scientifica non est.=Daher ist Religion keine wissenschaftliche Erkenntnis. Hanc tamen non irrationalem, sed supernaturalem esse ecclesiae doctores dicunt.=Die Kirchenlehrer sagen, diese sei dennoch nicht irrational, sondern "über-rational".
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Sed mundus scientifice non omnino capi et comprehendi potest, unde ERWINIUS SCHRÖDINGERUS opinatur eum esse constructionem perceptionis.=Doch die Welt kann wissenschaftlich nicht völlig erfaßt und begriffen werden, weswegen Erwin Schrödinger meint, sie sei ein Konstrukt der (unserer) Wahrnehmung.
Idem sentit ARTHURIUS SCHOPENHAUERUS.=Dasselbe glaubt Arthur Schopenhauer. Secundum SCHOPENHAUERUM mundum esse cerebri functionem.=Nach Schopenhauer ist die Welt die Gehirnfunktion!
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Und was meint KANT?
CANTUS docet theoriam sine experientia vanam esse, experientiam sine theoria caecam.
(Theorie ohne Erfahrung=leer; nichtig; Erfahrung ohne Theorie=blind.)
Sed perceptio rerum non est hoc, quod est.=Doch die Wahrnehmung der Dinge ist nicht das, was ist.
Inde etiam GEORGE BERKELEY hoc existimat: esse est percipi.=Daher glaubt auch George Berkeley dies: Sein ist wahrgenommen werden.
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PHILOS TES SOPHIAS


Mittwoch, 19. Februar 2014

AD OPERATOREM IN COLONIA AUGUSTA TREVERORUM HABITANTEM

I see green! Anfänglich waren die "grünen" Wörter und Unterstreichungen weg; jetzt sind sie wieder da! Stehe vor Rätsel; liegt wohl an meinem Computer.
Salutem plurimam etc.

ANTWORT:


  • Wenn Fehler beim Verfassen passieren und plötzlich ein ganzer Textabschnitt "weg" ist, dann nicht verzweifeln, sondern mit Strg + Z Vorgänge rückgängig machen! 
  • Ist das Suchfeld (rechts) im Blog sinnvoll? 
  • Die recht erfolgreichen beiden Dokus über die "Hippie-Schwestern" Sandy und Ginny Good zeigt, dass es inzwischen technisch möglich ist, eine relativ gute Vertonung von Bildervideos zu erzielen.
    Nun steht einer Umsetzung für eine Grammatikschulung mit Ton nichts mehr im Wege.
    Geeignete Programme: Balabolka (Text to Speech) und Pinnacle (Videokomposition)

P. VERGILI MARONIS AENEIDOS LIBER V, 1-34: FAHRT NACH ITALIEN

Interea (Unterdessen) medium (den mittleren) Aeneas (A.) iam (schon) classe (mit der Flotte) tenebat (hielt)
certus (unbeirrbar; entschlossen) iter (den Weg; er hielt den Kurs mitten auf dem Meer; "medium" zu "iter"; "certus" zu "Aeneas") fluctusque atros (und die dunklen Fluten) Aquilone (durch den Nord-Nord-Ost-Wind; also Gegenwind; "der Verdunkelnde"; Grund für die dunkle Farbe des Meeres) secabat (durchschnitt er; durchfuhr er; er pflügte durch die Fluten)
moenia respiciens (zurückblickend auf die Mauer(n), quae (die) iam (schon) infelicis Elissae (der unglücklichen Dido;)
conlucent (leuchteten) flammis (durch die Flammen; inf. Elissae). Quae tantum accenderit ignem (Welche ein so großes Feuer angezündet hat),
causa latet (die Ursache ist verborgen; Aeneas weiß von nichts!); duri magno sed amore dolores
polluto (doch die schrecklichen Schmerzen aufgrund verschmähter (entweihter; besudelter) Liebe (abl. causae) notumque (und das "Gewußte"=Wissen; die Erfahrung; substantiviertes Part.), furens quid femina possit (was eine "rasende"=wahnsinnige Frau kann; vermag; wozu sie in der Lage ist),
triste per augurium Teucrorum pectora ducunt (veranlassen die Herzen der Teukrer zu trauriger Vorahnung).
Ut pelagus tenuere rates (Als die Schiffe (schon) die hohe See befuhren) nec iam amplius ulla (und nicht mehr irgendein)
occurrit tellus (Land dem Blick begegnete; zu sehen war), maria undique et undique caelum (Meer überall und überall Himmel; Chiasmus!),
olli (=illi=jenem) caeruleus supra caput astitit imber (stand eine dunkle Gewitterwolke über dem Haupt)
noctem hiememque ferens (Nacht und Sturm bringend; die...brachte) et inhorruit unda tenebris (und es erschauerte die Woge in Finsternis; die dunkle Woge; Welle).
Ipse gubernator (Selbst der Steuermann) puppi Palinurus ab alta (Palinurus vom hohen Schiff (Heck)):
'heu quianam (Wehe, warum) tanti cinxerunt aethera nimbi (umgeben den Himmel so große Wolken)?
Quidve (Oder was;), pater Neptune (Vater Neptun), paras (bereitest du)?' sic deinde locutus (so sprach er alsdann)
colligere arma iubet (und befiehlt die Waffen zu sammeln; zu bergen; wichtig!) validisque incumbere remis (und sich in die gewaltigen Ruder zu legen),
obliquatque sinus in ventum (und er spannte die Segel schräg gegen den Wind) ac talia fatur (und sprach solches; also):
'magnanime Aenea (hochgesinnter; hochgemuter Aeneas), non (nicht), si mihi Iuppiter auctor
spondeat (wenn mir (selbst) Juppiter als Gewährsmann gelobte; verbürgte; verspräche), hoc sperem Italiam contingere caelo (würde/ könnte ich nicht hoffen bei diesem Wetter Italien zu erreichen; "hoc" zu "caelo").
mutati transversa fremunt (verändert brausen sie quer daher; "mutati" zu "venti"=die Winde; die Winde wehen von der Seite; transversa: ntr. pl. adv.) et vespere ab atro (und vom finsteren Westen)
consurgunt venti (erheben sich die Winde) atque in nubem cogitur aer (und die Luft verdichtet sich zu einer Wolke).
nec nos obniti ( weder wir uns dagegen stemmend; wir, die wir.../obwohl wir...) contra nec tendere tantum (noch gegen so Großes anzukämpfen; zu streben; das Schiff zu lenken)
sufficimus (svw. können wir; sind wir imstande). Superat quoniam Fortuna, sequamur (Da ja das Schicksal siegt, wollen wir folgen; besiegt , aber ungebrochen!),
quoque vocat (und wohin es ruft) vertamus iter (wollen wir den Weg einschlagen) Nec litora longe
fida reor fraterna Erycis (Und ich glaube, daß nicht fern sind die "vertrauten" "brüderlichen" Küsten; Gestade des Eryx; Eryx war ein Bruder des Aeneas!) portusque Sicanos (und die sikanischen Häfen),
si modo (wenn nur) rite memor servata remetior astra (ich mich erinnernd die richtig (rite) im Gedächtnis bewahrten Sterne "zurückmesse"; "nachrechne"; beobachte; anscheinend ist es Nacht und man sieht nichts; der Himmel ist also bedeckt!).
Tum pius Aeneas (Darauf der fromme Aeneas): 'equidem sic poscere ventos (ich freilich, daß die Winde es so verlangen)
iamdudum (schon lange; schon längst) et frustra cerno te tendere contra (erkenne ich und daß du dich vergeblich dagegen stemmst).
Flecte viam velis ("Beuge den Weg für die Segel"=ändere den Kurs). An sit mihi gratior ulla (Oder etwa sei/ ist mir irgendein (Land; zu "tellus") willkommener; oder könnte etwa...?),
quove (oder wohin) magis fessas optem dimittere navis (mehr wünschte ich, die ermüdeten Schiffe zu schicken; navis=naves; "fessas": Enallage),
quam quae (als (dieses; zu diesem; vor "quae": ea/ ad eam) welches) Dardanium tellus mihi servat Acesten (Land den Troer Akestes beheimatet; dieser: Gründer von Acesta=Segesta)
et patris Anchisae gremio complectitur ossa (und in seinem Schoß die Gebeine des Vaters Anchises umschließt; beherbergt)?'
Haec ubi dicta (Sobald dies gesagt war), petunt portus (suchen sie die Häfen zu erreichen; such sie...auf) et vela secundi
intendunt Zephyri (und die günstigen Zephyre=sanfte Westwinde spannen; schwellen die Segel); fertur cita gurgite classis (und die Flotte wird durch das bewegte (schnelle) Meer getragen; von "ciere"),
et tandem (und endlich) laeti notae advertuntur harenae (wenden sie sich fröhlich hin zu dem bekannten Strand; sie laufen ihn an; adverti; Aeneas war schon einmal dort!).-
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El massimo leader!

AD E. O. M. (ERICUM OPERATOREM MAXIMUM)


  • Java kann heruntergeladen werden. 
  • Ich sehe keine grünen Unterstreichungen. 
  • Danke. 


Dienstag, 18. Februar 2014

AD OPERATOREM MAXIMUM

1) Wie Du geht? Quid agis?
2) Gute Besserung! Salvus sis!
3.) Schönes Bild von SPINOZA, den ich gelegentlich "Spinazo" nenne.
4.) Oben in der Leiste sind Wörter grün unterstrichen. Auch in den letzten Posts, jedoch jedesmal woanders! Wie das?
5) Bekam Meldung: JavaPlug-in veraltet (ich übrigens auch!); Aufforderung, neues herunterzuladen; Was tun, sprach Zeus.
6) Das denn war's.
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Operator Minor, tamen Centurio maximus!

MTC: DE RE PUBLICA VI, 25 (27)-26 (28): BEWEIS DER UNSTERBLICHKEIT

Nam quod semper movetur (Denn was immer bewegt wird), aeternum est (ist ewig), quod autem (was aber) motum adfert alicui (irgendeinem (Ding) Bewegung "bringt"; verleiht) quodque ipsum agitur aliunde (und was dabei selbst von irgendwoher getrieben wird), quando (dann, wann) finem habet motus (es ein Ende der Bewegung hat; findet), vivendi finem habeat necesse est (ist es nötig, daß es ein Ende des Lebens habe; muß es notwendigerweise ein Ende des Lebens haben; es hat ein Ende, wenn die Bewegung endet). Solum igitur quod se ipsum movet (Nur; allein das also, was sich selbst bewegt), quia numquam deseritur a se (da es niemals von sich verlassen wird; es wird also ununterbrochen von sich selbst bewegt), numquam ne moveri quidem desinit (hört niemals auch nur auf, sich zu bewegen); quin etiam (ja sogar) ceteris, quae moventur (den übrigen Dingen, die bewegt werden; dem übrigen, das...), hic fons ((ist) diese Quelle; dies die Quelle), hoc principium movendi (dies der Ursprung des Bewegens; der Bewegung). Principii autem nulla est origo (Es gibt aber keinen Ursprung des Ursprungs); nam ex principio (denn aus dem Ursprung) oriuntur omnia (entstehen alle Dinge; entsteht alles), ipsum autem (er selbst aber) nulla ex re alia nasci potest (kann aus keiner anderen Sache entstehen); nec enim esset id principium (denn es wäre auch nicht dies ein Ursprung; Anfang), quod gigneretur aliunde (was von anderswoher "gezeugt"; verursacht würde; entstünde); quodsi numquam oritur (wenn es aber niemals entsteht), nec occidit quidem umquam (geht es auch "nicht einmal jemals" unter; geht es niemals (auch nur) unter; zugrunde), nam principium exstinctum (denn ein erloschener Ursprung) nec ipsum ab alio renascetur (wird selbst weder von einem anderen wiedergeboren werden), nec ex se aliud creabit (noch wird er etwas anderes/ einen anderen= einen anderen Ursprung aus sich heraus schaffen), siquidem necesse est (da es ja/ wofern es notwendig ist) a principio oriri omnia (daß aus dem Ursprung alles entsteht). Ita fit (so geschieht es; daraus ergibt sich), ut motus principium (daß der Ursprung der Bewegung) ex eo sit (aus dem "ist"; stammt), quod ipsum a se movetur (was selbst von sich bewegt wird; was sich selbst von sich aus bewegt); id autem (dies aber) nec nasci potest nec mori (kann weder entstehen (geboren werden) noch sterben), vel concidat omne caelum (oder daß der ganze Himmel zusammenstürzt) omnisque natura (und die ganze Natur) et consistat (auch; sogar stehenbleibt) necesse est (ist=wäre notwendig; der Himmel müßte notwendigerweise zusammenfallen und die Natur müßte sogar zu leben aufhören; mit der Bewegung aufhören) nec vim ullam nanciscatur (und daß nicht irgendeine Kraft "erlangt" wird; gefunden werden könnte; angetroffen wird (wäre nötig)), qua a primo impulso moveatur (von der sie, am Anfang; von Anfang an; von neuem angestoßen, bewegt wird; werden könnte; würde; von der sie bewegt wird, nachdem sie von neuem angestoßen wurde). Cum pateat igitur (Weil es also offenbar; evident ist), aeternum id esse (das dies ewig ist), quod se ipsum moveat (was sich selbst bewegt), quis est (wer ist; wen gibt es), qui hanc naturam animis esse tributam neget (der verneint; verneinten könnte; pot.; konsekutiv;, daß diese Beschaffenheit/ dieses Wesen den Seelen gegeben worden sei; verliehen wurde)? inanimum est enim omne (denn unbeseelt ist nämlich alles), quod pulso agitatur externo (was durch einen äüßeren Anstoß angetrieben wird; konsekutiv); quod autem est animal (was aber ein Lebewesen ist), id motu cietur interiore et suo (das wird durch innere und eigene Bewegung bewegt); nam haec est propria natura animi atque vis(denn dies ist die eigene (eigentümliche) Natur und Kraft der Seele); quae si est una ex omnibus (wenn diese die einzige von allen (Wesen) ist), quae se ipsa movet (die sich selbst bewegt), neque nata certe est (ist sie gewiß auch nicht geboren) et aeterna est (und ist ewig).
(ist sie sowohl ungeboren als auch ewig).
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Quando finem...: hinter "necesse est" (Hauptsatz) einordnen!
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CENTURIO

CICERO: DE RE PUBLICA VI, 24 (26): UNSTERBLICHKEITSBEWEIS!

Quae cum dixisset (Als er das gesagt hatte), 'ego vero (ich aber)', inquam (sagte ich), 'Africane (Afrikanus), siquidem (da ja) bene meritis de patria (den sich um das Vaterland wohl verdient gemacht habenden (Männern); denjenigen, die sich um die Heimat gut verdient gemacht haben; wohlverdienten Männern (Reclam) quasi limes (gleichsam; sozusagen; gewissermaßen ein Weg; Grenzweg) ad caeli aditum patet (zum Zugang; Eingang zum Himmel offensteht), quamquam (obwohl) a pueritia (von Jugend; Kindheit an) vestigiis ingressus patris (den Spuren des Vaters folgend) et tuis (und (den) deinen) decori vestro non defui (ich eurem Glanz nicht "fehlte"; euren Ruhm nicht vernachlässigte),nunc tamen (jetzt jedoch; aber) tanto praemio exposito (nachdem eine so große Belohnung ausgesetzt worden war; wo doch...; dadurch daß...) enitar multo vigilantius (will ich mich um vieles wachsamer bemühen; emporstreben).' et ille (und jener):' tu vero enitere (du freilich (allerdings) bemühe dich) et sic habeto (und du sollst (es so) "haben"; festhalten, wissen), non esse te mortalem (daß nicht du sterblich bist). sed corpus hoc (sondern dieser Körper); nec enim tu is es (denn du bist nicht dieser), quem forma ista declarat (den diese Form (Gestalt) darstellt), sed mens cuiusque (sondern der Geist eines jeden) is est quisque (das ist jeder (einzelne); ein jeder), non ea figura (nicht diese Gestalt), quae digito demonstrari potest (die mit dem Finger gezeigt werden kann). Deum te igitur scito esse (Du sollst daher wissen, daß du etwas Göttliches bist), siquidem est deus (sofern/ da ja Gott der ist) qui viget (der Lebenskraft besitzt), qui sentit (der fühlt), qui meminit (der sich erinnert), qui providet (der vorausschaut), qui tam regit et moderatur (der so regiert (leitet; alles richtet) und lenkt) et movet id corpus (und diesen Körper so bewegt), cui praepositus est (dem er vorangestellt ist), quam (wie) hunc mundum (diese Welt) ille princeps deus (jener herrschende Gott; erste Gott); et ut mundum ex quadam parte mortalem (und wie die zu einem gewissen Teil sterbliche Welt) ipse deus aeternus (der ewige Gott selbst), sic fragile corpus (so den zerbrechlichen Körper) animus sempiternus movet (bewegt der ewige Geist).
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ego vero...enitar...
quamquam...:obwohl ich von Kindesbeinen den Spuren des Vaters folgte und... (auch: Kausalsatz oder Modalsatz denkbar).
decori vestro non defui: Die Nachfahren müssen den Ruhm der Familie (gens) vermehren! Anstrengend!
Gott lenkt die Welt, der Staatsmann den Staat, die Seele den Körper. Und der Körper? Der hat nix zu melden. Der Staatsmann wird damit in eine kosmische Dimension gehoben! Schön für ihn.
Wie so oft, ist Cicero wenig originell. Die Stelle ist eine Übersetzung aus Platon, Phaidros 245 c. Im Kosmos ist göttlich, was Eigenbewegung hat. Wie Gott ist auch die Seele ein Bewegendes. Dagegen sind Materie und Körper Bewegtes, also vergänglich. Nur gut, daß man in der Philosophie nichts beweisen muß!
deum te igitur scito esse: Halte ich für eine gefährliche Hybris. Ich bin da ganz anderer Meinung.
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CENTURIO



AN DIE OPS:

Wir haben des Rätsels Lösung:
Die etwas ominöse Krankheit scheint eine Basis zu haben: Kleine Kieferentzündung.
Nächstes Treffen am WE.
Gruss!

Sonntag, 16. Februar 2014

INTERNE UMFRAGE:

Welche Vor- und Nachteile hat es, über die Geschichtsblogs noch einen "Überblog" zu bauen?

Samstag, 15. Februar 2014

UND WAS SAGT SPINOZA?


"Die Liebe zu einem ewigen und unendlichen Ding nährt die Seele mit reiner Freude und ist frei von Unlust."
Ich übersetze: Amor rei aeternae et infinitae animam nutrit voluptate pura et liber est omni taedio.
Spinoza verkroch sich vor der unidealenWelt bisweilen für 3 Monate in seiner Bude und hockte dort vor seinem Bücherschrank, der sein einziger Besitz war. MARCUSE stellt die Frage: "Weshalb dachte er über so viele Dinge so viel nach?"
Antwort: Er hatte es dringend nötig. Und weil seine Philosphie es ihm möglich machte, zu leben bzw. glücklich zu leben.
Und MARCUSE setzt hinzu: "Wir wissen das, weil er es ausdrücklich gesagt hat."- Denken als Anästhetikum! Er selbst sagte einmal: Das Denken "gereichte mir zu großem Trost..."-Selbst "eine unglückliche Kreatur", trug er doch die Ahnung in sich von einem glücklicheren Dasein. A dreamer...dreaming of better days (frei zitiert nach einem Song von Ozzy Osbourne).
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Philosophandum est!

DER PHILOSOPH KOHELET: NOCH DÜSTERER ALS SCHOPENHAUER!

Eigentlich ist das fast nicht zu schaffen, denn die Düsternis Schopenhauers überbietet so schnell keiner. Einer hat es aber dennoch geschafft: der jüdische Philosoph KOHELET.
Es handelt sich dabei um einen Schriftstellernamen. Er lebte entweder in Jerusalem oder in Alexandria. Was lehrte dieser Philosoph:
1) Der Mensch ist alles andere als toll. Er sei mehr von der Art der Tiere!
2) Die ägyptischen Pyramiden, die babylonischen Wasserleitungen, die hebräischen Geistesprodukte: alles nichts!
3) Guter Rat für ein glückliches Leben? Fehlanzeige!
4) Unter 1000 findet man maximal einen rechten Mann, aber keine wirkliche Frau.
5) Es gibt zu viele Bücher!
6) Das viele Studieren macht nur müde.
7) Die Menschen "schustern" sich etwas zurecht, um sich das Leben erträglicher zu machen. Ist keinen Pfifferling wert!
8) Der Mensch hat nichts von all seiner Mühe.
9) Gegen den Einwand, man arbeite ja auch für die Nachwelt, schrieb er: "Mich verdroß alle meine Arbeit, die ich unter der Sonne hatte, daß ich dieselbe einem Menschen lassen müße, der nach mir sein sollte."
10) Alles Schaffen: "für die Katz" bzw. "für den Oa."!
11) Weisheit=eine unselige Mühe!-"Wo viel Weisheit ist, da ist viel Grämens, und, wer viel lernt, der muß viel leiden."
12) Das Leid ist das Ende der Weisheit.
13) Die Wahrheit: ist nicht zu ergründen!
14) Was ist in der Welt? Der Fall des Gerechten und der Triumph des Schurken!- "Da ist ein Gerechter, und geht unter in seiner Gerechtigkeit; und ist ein Gottloser, der lange lebt in seiner Bosheit."
15) Am besten nichts hoffen!
16) Nicht arbeiten! (Gefällt mir besonders.)
17) Alles ist eitel außer diese Einsicht.
18) "Ein lebendiger Hund ist besser als ein toter Löwe."
19) Der Mensch blickt zurück auf die Bemühungen seines Lebens und die der Jahrhunderte. Dann verzweifelt er.
20) Wie wird man glücklich? Indem man vergißt, wie schrecklich unglücklich man ist.
LUDWIG MARCUSE nennt den KOHELET den "berühmtesten Miesmacher der Welt-Literatur".
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O happy day...
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LUDWIG MARCUSE: PHILOSOPHIE DES GLÜCKS. Von Hiob bis Freud. Diogenes, Zürich 1972, S. 77-90.
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Alles wird gut.
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Vielleicht...
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Vielleicht auch nicht...
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Eher nicht...
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Philosophandum est!

Freitag, 14. Februar 2014

VERBA IN CAUPONA FICTA: WETTBEWERB: WER ERFINDET DEN BESTEN KNEIPENSPRUCH AUF LATEIN?

SIEGESPREIS: 1 Gipsfigürchen=Statuola e gypso facta.

Ein Centurio betritt eine Kneipe (caupona/ cauponula). Sofort eilt der schmierige Wirt unter Verbeugungen herbei.
Iam adsum, domine.=Bin schon da, Herr.-Quid desiderat dominus?=Was wünscht der Herr?-Habeo vinum superlativum.=Ich habe Wein von bester Qualität.- Aut dominus aliquid extraordinarium velit?=Oder möchte der Herr etwas Außergewöhnliches?-Puellas novas ex oriente habeo.=Ich habe neue Mädchen aus dem Orient.-Ex oriente lux.=Aus dem Osten das Licht (er kichert).
Tace, sceleste, verba nimia facis. Quid cunctaris?=Schweig', Schurke, du machst zu viele Worte.Was zögerst du?- Apporta vinum tandem, copo!=Schaff' endlich den Wein herbei, Wirt!
Duobus sestertiis constat.=Er kostet 2 Sesterze.
Quantum? Duobus sestertiis?  Vinum nimis magno constat. Non sum homo pecuniosus!=Wieviel? 2 Sesterze? Der Wein kostet zu viel. Ich bin kein "geldreicher" Mann (ich bin nicht Rockefeller)!
 Sed pluris est.=Aber er ist mehr wert.
 Faenerator es!=Du bist ein Wucherer!
 Minime, domine, sed homo inops. Mihi opus est tres filias meas alere.=Keinesfalls, Herr, jedoch ein bettelarmer Mann ("Ich geh' am Bettelstab", würde Dagobert Duck sagen.). Ich muß meine drei Töchter ernähren.- Omnino solus.=Ganz allein.
 Iam lacrimas profundo.=Ich vergieße schon Tränen (Mir kommen gleich die Tränen.). Suntne venustae, filiae tuae?=Sind sie anmutig, deine Töchter?
 Sunt, domine.=Ja, Herr.
 Affer eas!=Schaff sie her!
 Propero, domine.=Ich eile, Herr.
 Et tesseras! Vinum cervisiamque amicis meis!=Und die Würfel. Wein und Bier für meine Freunde!
 Protinus!=Unverzüglich!
 Haec cervisia bona non est.=Dieses Bier ist nicht gut. (Urinam sapit: bleibt unübersetzt.). Si haec est cervisia, apporta vinum, si vinum est, apporta cervisiam.=Wenn das Bier ist (sein soll), bring' Wein, wenn es Wein ist, bring' Bier.
Ecce tres filiae pulcherrimae! Sol oritur.=Da sind sie ja, die 3 bildhübschen Töchter. Die Sonne geht auf.-
 Prorsus occaecatus sum hac pulchritudine supernaturali.=Ich bin ganz geblendet von dieser überirdischen Schöheit.
 Considite, veneres!=Setzt euch, ihr Schönheiten! Nobis colloquendum est.=Wir müssen uns unterhalten.
 Nolite animum attendere (ne attenderitis) ad cauponem, patrem vestrum!=Achtet nicht auf den Wirt, euren Vater!
 Dominus satisfactus est?=Ist der Herr zufriedengestellt? Domino omnia placent?=Ist dem Herr alles genehm?
 Aliqua ex parte (aliquo modo).=Einigermaßen.-Filiae tuae non modo amabiles sunt, sed etiam plus intelligentiae quam tu (te) habent.=Deine Töchter sind nicht nur liebreizend, sondern sie haben auch mehr Verstand als du.
Verum est, domine.=Das stimmt, Herr. Homo pauperrimus atque simplex sum...=Ich bin ein ganz armer und einfacher Mann...tres filias mihi alendas sunt, ut iam dixi...=ich muß drei Töchter ernähren, wie ich schon gesagt habe...vita mea non iucunda est...=mein Leben ist nicht angenehm...homo miser sum=ich bin ein armer Mann...in bello eram...=ich war im Krieg...decem annos...=10 Jahre...
Per deos!=Bei den Göttern! Quare non tacet, iste homo?=Warum schweigt dieser Kerl nicht?
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CENTURIO

MARINA ORLOWA:

Nicht das Vokabellernen vergessen und nicht zu viele Apps, sonst kommt Marina Orlowa! 


Marina Orlowa von hotforwords.com

Donnerstag, 13. Februar 2014

STOA-PLATON-ARISTOTELES:GRATIAM REFERO, QUOD TAM CELERITER RESPONDISTI.

Wie läßt sich der STOIZISMUS von der PLATONISCHEN AKADEMIE und dem PERIPATOS abgrenzen?-Dies scheint problematisch!
Nach der Tabelle von WILL DURANT-siehe letzter post-gibt es keine direkten Verbindungen zwischen den STOIKERN auf der einen Seite und PLATON/ ARISTOTELES auf der anderen. Es gibt allerdings eine "Linie" ANTISTHENES-SOCRATES. Von ANTISTHENES führt eine weitere Verbindung zu den STOICI.
(ANTISTHENES: um 444 v.-366 v: Schüler von GORGIAS, dann von SOKRATES, zu dessen Fortsetzern er gehörte. Als MATERIALST und NOMINALIST war er ein GEGNER VON PLATONS IDEENLEHRE. Er machte seinen eigenen philosophischen Verein auf, der als die SCHULE DER SOKRATIKER bekannt wurde. Großer Einfluss auf die STOA! Schriften: nur weniges ist erhalten.)
AD quaestionem: Wahrscheinlich ist die Frage falsch gestellt?! Neben vielen Gemeinsamkeiten lassen sich dennoch einige fundamentale Unterschiede erkennen:
1) PLATONS Lehre ist dualistisch: Es gibt neben der Welt der Erfahrung das Reich der Ideen (IDEENLEHRE). Das sind die ewigen URBILDER, denen größere Realität zukommt als der sog. "Realität", wie wir sie kennen oder zu kennen glauben-quod esset demonstrandum. PLATON konstruiert also eine IDEALE PHILOSOPHISCHE HINTERWELT-sozusagen eine Welt hinter dem "Vorhang". Dagegen ist die STOA MATERIALISTISCH UND MONISTISCH (=es gibt nur ein Prinzip).
2) SEELENLEHRE: Nach PLATON ist die Seele unsterblich (s. auch die DIALOGE MENON, PHAIDROS und PHAIDON), nach ARISTOTELES wenigstens ihr vernünftiger Teil. Bei den STOIKERN hingegen besteht die Seele aus Atomen(!), ist also materiell. Sie hat 8 Teile, deren führender das sog. HEGEMONIKON ist (welches bei den meisten Schülern unterentwickelt zu sein scheint!).
3) PLATON: kein geschlossenes System-STOIKER: systemhaft/ systembildend.
4) PLATONISCHE METHODE: DIALEKTISCH, s. auch die MÄEUTIK des Sokrates. PLATON stellt viele Fragen.-STOIKER: MONOLOGISCH, diatribenhaft ("Sittenpredigt; Vortragsstil), psychagogisch, oft doktrinär, rigoristisch, apodiktisch bis "moralinsauer"! PLATON: Abwägung der Standpunkte zwecks Wahrheitsfindung; offener Ausgang (APORIE), predigt nicht ("herrschaftsfreier Diskurs)!
5) PLATON: GROSSES INTERESSE an der ERKENNTNISTHEORIE=EPISTEMOLOGIE (s. das berühmte HÖHLENGLEICHNIS).-STOIKER: Geringes bis kein Interesse daran; Schwerpunkt auf ETHIK.
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Die STOIKER fallen oft durch einen gewissen "ETHISCHEN RIGORISMUS" unangenehm auf. Ganz anders dagegen ARISTOTELES:
"He is realistically simple in his ethics. His scientifc training keeps him from preachment of superhuman ideals and empty counsels of perfection."
WILL DURANT: THE STORY OF PHILOSOPHY. The lives and opinions of the world's greatest philosophers. Cardinal Giant edition (published by arrangement with Simon and Schuster) 1953, USA, Canada, S. 75.
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Discipuli/ ae tibi gratiam debent pro laboribus et maxime consiliis tuis! (Ceterum duabus ex eis nova nomina dabo: Arete et Scholastica.)
Best wishes from
PLATO

AN DIE OPERATOREN:

Hatte gerade eine interessante Diskussion auf Twitter mit Jörg Kachelmann.

Davor habe ich eine Bilder-Doku beendet.

Murmillo Doku: Ginny Good

BEEINFLUSSUNG UND ABGRENZUNG DER PHILOSOPHISCHEN SCHULEN

WILL DURANT liefert in seinem Werk "THE STORY OF PHILOSOPHY" eine "TABLE OF PHILOSOPHIC AFFILIATIONS":
Es lassen sich 3 längere "Linien" erkennen, die bis zur Gegenwart reichen, sowie zwei sehr kurze:
1) HERACLITUS-ANTISTHENES-DIOGENES-ZENO THE STOIC-EPICTETUS-MARCUS AURELIUS-BRUNO-SPINOZA-SCHELLING-SCHOPENHAUER-NIETZSCHE-BERGSON.
2) PARMENIDES-ZENO OF ELEA.
3) THE SOPHISTS-SOCRATES-PLATO-ARISTOTLE-THOMAS AQUINAS-DESCARTES-LIEBNITZ (sic!)-BERKELEY-KANT-FICHTE-EUCKEN (?)
4) ANAXAGORAS-EMPEDOKLES.
5) LEUCIPPUS-DEMOCRITUS-ARISTIPPUS-EPICURUS-LUCRETIUS-FRANCIS BACON-HOBBES-VOLTAIRE-CONDILLAC_CONDORCET-COMTE-RENAN-SANTAYANA.
WEITERE "LINIEN": QUER-UND LÄNGSVERBINDUNGEN:
1) ANTISTHENES-SOCRATES-ARISTIPPUS.
2) ZENO THE STOIC-CHRISTIAN THEOLOGY-THOMAS AQUINAS.
3) PARMENIDES-PLATO-CHRISTIAN THEOLOGY.
4) EMPEDOCLES-ARISTOTLE.
5) LUCRETIUS DESCARTES.
6) DESCARTES/ BERKELEY-LOCKE-BACON/ VOLTAIRE.
7) HUME-KANT-SCHELLING.
8) KANT-HEGEL-SCHOPENHAUER-JAMES.
9) HEGEL-CROCE.
10) LOCKE-HUME-MILL-SPENCER-DEWEY/ SANTAYANA
11) COMTE-MILL-SPENCER-DEWEY/ RUSSELL
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R.

ANTWORT AUS DER HÜFTE GESCHOSSEN:

Es handelt sich zunächst einmal um je eine ganz andere der wichtigsten vier hellenistischen Philosophenschulen.

Die Akademie (Akademeia) kann gar nicht so genau bestimmt werden, weil sie sich von Platons Lehre kommend zum Skeptizismus hin entwickelte.
Zunächst aber wurde der Meister geradezu hymnisch verehrt und regelmässig sein Geburtstag gefeiert.
Man versuchte, auf seine Dialoge zunächst durch mündliche Diskussionen einzugehen und verschriftlichte die Debatte dann immer mehr. Zur Älteren Akademie gehörten Denker wie Speusippos, Xenokrates von Chalkedon und Krates von Athen. 
Platon selber vertrat die/eine Ideenlehre, die er selber erst innerhalb seiner Dialoge entwickelte.
Nach der Ideenlehre werden wir von den ewig geltenden Ideen geleitet, die schon von der Geburt an in uns sind.
Die Akademiker befassten sich aber mit immer weiter gefassten Themen, deren Ausmass wir leider nicht mehr ermessen können, da oft nur noch die Überschriften oder einige kleine weitere Fragmente erhalten sind.
Themenschwerpunkte waren Ontologie/Metaphysik, Erkenntnistheorie, Ethik, Dialektik, Politik, Mathematik/Arithmetik, Astronomie, Kosmologie, Naturphilosophie/Naturwissenschaft/Physik, Seelenlehre/Psychologie, Linguistik, philosophische Theologie und Dämonologie.
Die mittlere und jüngere Akademie läste sich dann wie oben erwähnt immer weiter von Platon. Man liess sich immer mehr durch die Skepsis beeinflussen. Dieser Einschnitt des Denkens begann im mittleren 3. Jhd. v. Chr. mit dem Denker Arkesilaos. Arkesilaos sah sich selbst aber weiter in der Tradition des Lehrmeinungen gegenüber kritisch eingestellten Sokrates.


Der Peripatos/Die Peripatetiker (im Lykeion) wurden dagegen von Aristoteles beeinflusst. Er systematisierte die Wissenschaftslehre seiner Zeit erkenntnistheoretisch, logisch wie auch konkret naturphilosophisch (z. B. in der Zoologie) und gilt deshalb heute als Empiriker, obwohl er nicht nur das war.
Moralisch (z. B. nikomachische Ethik) sind die Aristoteliker am "eu zein" orientiert, am (moralisch) guten Leben.
Der Peripatos (die Peripatetiker) befasste sich mit den Gegenständen, die auch Aristoteles behandelt hatte, aber ausser seinem Schüler Theophrast fehlte den meisten Denkern der weite Gesichtskreis des Meisters.
Theophrast war nach dem Tod des Aristoteles 322 v. Chr. [siehe Symbol von Skull & Bones!] Scholarch (Schulleiter) und verfasste viele Schriften mit grosser Themenbreite über Metaphysik, Dialektik, Ethik, Naturphilosophie und die Geschichte der Naturphilosophie ("physikoon doxai").
Strategisch besonders wichtig waren seine Expertisen zu Dendrologie und Holzkunde. Hier achtete er auch auf die wirtschaftliche Anwendung. Nachdem die Mazedonen nämlich auch militärstrategischen Gründen keine Harthölzer mehr exportierten, musste Athen seine Eigenversorgung mit Hölzern verbessern, um nicht zuviele Gebiete aus dem eigenen Herrschaftsbereich zu verlieren.
Wir haben aus der Zeit nach Theophrast von vielen Arbeiten nur noch die Namen. Die Forscher befassten sich neben den "Themenklassikern" Ethik oder Naturphilosophie z. B. auch mit Rhythmik und Harmonik, also mit Musiklehre, die sie aber mathematisch zu grundieren versuchten.


Die Stoiker glaubten an die übergeordnete Vernunft, also die "ratio" oder griech. den "logos", die unser geordnetes Weltall, den "kosmos" durchzieht. 
Die Zielsetzung im Leben eines Stoikers ist daher normativ, also moralisch. Die Vernunft des einzelnen soll sich in die Weltvernunft einfügen. Leidenschaften sollen kontrolliert werden (Apathie), einige fordern sogar deren Abtötung. 
Radikale Stoiker - aber das gehört kaum in ein Schulreferat - versuchten auch mit obskuren Ideen wie der Mantik, die göttliche Weltordnung zu erschauen.


Die Epikureer wollen ein Leben im Genuss leben, also in der Eudämonie (Glückseeligkeit), durch die das Ideal der Ataraxie (Seelenruhe) erreicht wird. Die meisten Vertreter der Lehre sind dabei entgegen den ihnen gemachten Vorwürfen für eine gemässigte Lust (lat. voluptas stans, statt: voluptas movens).
Damit grenzen sie sich von den noch hedonistischeren (materialistischeren?) Kyrenaikern wie z. B. Aristipp(os) von Kyrene ab. Die Kyrenaische Schule des Aristippos dann von seiner Tochter Arete und seinem Enkel Aristippos (dem Jüngeren) weitergeführt. 


MEIN UNGEFRAGTER TIP: LERNFÄCHER WIE BIOLOGIE, JURA UND BEDINGT GESCHICHTE MÖGEN ZWAR UMSTRITTEN SEIN, SIE SIND ABER WENIGSTENS KONKRET!

ODER MAN WÄHLT - WENN MAN ES KANN - MATHEMATIK. DIE IST ZWAR SEHR ABSTRAKT, ABER DAFÜR FAST IMMER EINDEUTIG! 
(MÖGLICHE AUSNAHME: NICHT-EUKLIDSCHE GEOMETRIE)

Dienstag, 11. Februar 2014

ANFRAGE MEINER SCHÜLERIN AN DIE OPERATORES: WIE LÄSST SICH DIE STOA ZU PLATON UND ARISTOTELES ABGRENZEN?

BITTE UM SCHNELLE MITHILFE UND WEITERE HINWEISE!

Eine genaue "Grenzziehung"-etwa im mathematischen Sinn- ist problematisch.
Zunächst einmal findet man viele Gemeinsamkeiten. Nach HOFFMEISTER betont die STOA die Vernunft, fordert ein vernünftiges, naturgemäßes und affektfreies Leben, sieht in der Tugend die wahre Glückseligkeit und hält die Tugend für lehrbar.
HOFFMANN: WÖRTERBUCH DER PHILOSOPHISCHEN BEGRIFFE, Darmstadt 1955, S. 581.
All dies sind Positionen, die auch von PLATON und CICERO geteilt werden.
Weitere Gemeinsamkeiten: Nach ARISTOTELES ist das Ziel der ETHIK die EUDAIMONIA (Glückseligkeit). Ein "eudaimon" ist der, den ein guter Geist betreut. (Leider sind die meisten von allen guten Geistern verlassen!).  Auch SENECA sieht im glückseligen Leben das Lebensziel, s. auch seine Schrift DE VITA BEATA. EUDAIMONIA ist nach ARISTOTELES eine "TÄTIGKEIT GEMÄSS DER ARETE" (VIRTUS). Und SENECA: Er fordert: SECUNDUM NATURAM VIVERE!
GEGENSATZ STOA-PERIPATOS:
"Die Naturlehre der Stoiker sucht den DUALISMUS des ARISTOTELES auszuschalten, sie ist MATERIALISTISCH und MONISTISCH."
FRANZ ECKSTEIN, S. 114.
Nach der STOA ist die Seele materiell. EPIKUR lehrt, sie bestehe aus Atomen (vgl. DEMOKRIT: ATOMLEHRE). Für PLATON hingegen ist sie unsterblich, auch für ARISTOTELES, allerdings nur ihr vernünftiger Teil.
GEGENSATZ ZU PLATON:
"PLATON ist der Entdecker des metaphysischen, d.h. des hinter der Sinnenwelt zu suchenden Bereichs...PLATON hat ewige Wesenheiten entdeckt..."
WALTHER KRANZ: DIE GRIECHISCHE PHILOSOPHIE, Anaconda, Köln 2006, S. 158.
PLATONS IDEENLEHRE steht somit im Gegensatz zum MONISMUS DER STOA.
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THE LATIN MASTER

MTC: PHILOSOPHISCHE POSITION-NACH FRANZ ECKSTEIN

CICEROS Bedeutung liegt besonders in seiner Vermittlung griechischen Geistes an die Römer. Die Wissenschaft und Philosophie der Griechen war für ihn mit Bildung schlechthin gleichbedeutend! Deswegen mahnt er auch seinen Sohn in "DE OFFICIIS" die Werke der Philosophie "studiose" zu lesen und-nicht ganz uneitel-seine eigenen Reden (die er für unübertrefflich hielt!).
CICERO ist EKLEKTIKER (nicht Elektriker (!); von "eklegein"=auswählen), d.h. er nahm aus jedem System das ihm Gemäße und richtig Scheinende.
1) STOA: Hier folgt er vor allem dem PANAITIOS und dem POSEIDONIUS. So basiert z.B. "DE OFFICIIS" auf einem Werk des PANIATIOS ÜBER DIE PFLICHT. Die "TUSCULANEN" (libri 1et 5) sowie "DE NATURA DEORUM" (lib. 2) sind von POSEIDONIUS beeinflußt.
2) EPIKUR: Überall in seinem Werk treffen wir auf Spuren EPIKURS.
3) PLATON/ AKADEMIE: Buch 1, "TUSCULANEN", DE RE PUBLICA allgemein und besonders im SOMNIUM SCIPIONIS (Unsterblichkeitsbeweis), LAELIUS DE AMICITIA, CATO MAIOR.
Doch hatte er "weder zu Platon noch zu dem großen Aristoteles"-so Eckstein- "ein inneres Verhältnis".
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Lest also "studiose" die unsterblichen Werke der Philosophie, ihr Schüler, sonst holt euch der Geist Ciceros!
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FRANZ ECKSTEIN: ABRISS DER GRIECHISCHEN PHILOSOPHIE, Hirschgraben -Verlag, Frankf. am Main, 1965, S. 124 f.-
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EUER
PRAEFECTUS CASTRORUM

MTC: DE OFFICIIS I, 63: VIRTUTES UND IHRE ENTARTUNGSFORMEN-WIE HAT EIN "VIR BONUS" ZU SEIN?

Praeclarum igitur (Trefflich (ist) daher) illud PLATONIS ("jenes" (Wort); jener berühmte Ausspruch Platons): 'Non', inquit, 'solum scientia ('Nicht nur das Wissen', sagte er), quae est remota ab iustitia (das von der Gerechtigkeit entfernt ist; getrennt ist), calliditas potius quam sapientia est appellanda (muß/ sollte eher Schlauheit als Weisheit genannt werden) verum etiam (sondern auch) animus paratus ad periculum (sondern auch der Mut (die Gesinnung) bereit zur Gefahr), si sua cupiditate (wenn er durch persönliche Begierde; aus Egoismus), non utilitate communi impellitur (nicht durch den allgemeinen Nutzen (für alle)=das Gemeinwohl geleitet wird; vom allgemeinen Nutzen her motiviert ist), audaciae potius nomen habeat quam fortitudinis (sollte eher den Namen der Tollkühnheit tragen als den der Tapferkeit).' Itaque (Daher) viros fortes et magnanimos (daß tapfere/ wackere und hochgesinnte/ edle Männer) eosdem bonos et simplices (dieselben gut und einfach/ bodenständig; ebenso gut und einfach), veritatis amicos minimeque fallaces esse (Freunde der Wahrheit und keinesfalls lügnerisch/ verlogen/ falsch sind) volumus (wollen wir; ich verlange (fordere), daß...ACI); quae sunt ("diese (Dinge) sind"/ das ist/ stammt) ex media laude iustitiae ("mitten aus dem Lob der Gerechtigkeit"; gemeint ist: hierauf (auf diesen Grundlagen; Punkten) beruht (allein/ eigentlich) das Lob der Gerechtigkeit).
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Alles klar?
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EUER PRAEFECTUS PRAETORIO



Montag, 10. Februar 2014

GRUNDRISSE DER HANDLUNGSPARADIGMEN:



  • Die Schule ist sicher auch dazu da, dass man sie als reinen Verwaltungsakt einfach "abhakt".
    Aber nicht nur.
  • In der Schule muss auch ein persönliches Profil entwickelt werden, das aber danach mit dem Anforderungsprofil des Arbeitsmarktes abgeglichen werden muss. 
  • In der offentlichen pädagogischen Diskussion wird immer diskutiert, ob das Leistungsprinzip wichtig sei. Sicher ist es wichtig, aber diese allgemeine Diskussionsart führt am Ziel vorbei.
    Der Punkt ist nicht, dass oder ob man etwas leistet, sondern wozu.
    Welchen Sinn macht/ergibt das, was ich (er)schaffe? Ist es etwas, das bleibt?
    Wenn man bspw. eine Homepage oder einen Blog erstellt und dort seine Aufsätze publiziert, dann bleiben sie zumindest für eine ganze Zeit und können von anderen angesehen werden und mglw. bei anderen Prüfungen, Aufsätzen oder Referaten helfen. Gleichzeitig ordnet man seine eigenen Gedanken zu einer "Wissenslandkarte". 
  • Eine gute Hompage nutzt die Möglichkeiten der modernen Medien, sie soll aber übersichtlich gestaltet sein und nicht zuviel "Firlefanz" enthalten. Den Kern sollen Texte und ein paar Bilder ausmachen, ab und zu auch einige Videos.
    Die Verfolgung kurzfristiger Trends ist nicht sinnvoll. 
  • Man sieht dann, wie das eigene Wissen und Denken wächst, betreibt also "Ergebnissicherung", wie Pädagogen das nennen. 
  • Wissen nur zum Bestehen von Prüfungen ist also problematisch, wenn auch im ersten Anlauf notwendig. Man sollte damit zumindest etwas weiterführen, eine Erkenntnis erreichen oder sogar Menschen direkt helfen.
    Beispiele: Rechtsberatung, medizinische Hilfe, Kaufberatung, Finanzberatung, technisches Verständnis.
  • Heute wird auch über die ökonomische Verwertbarkeit von Wissen kontrovers diskutiert.
    Bildung und Wissen müssen in der Tat materialisierbar sein, aber nicht komplett. Denkt man nur an die Materialisierung, macht man sich zum Sklaven des Geldes (der Materie), denkt man aber nicht an die Materialisierung, verzichtet man grundlos auf die Sicherung der eigenen Unabhängigkeit.
    Man darf auch nie vergessen, dass sehr viele sog. Post-Materialisten aus reichen Milieus kommen!
    Ein A14/A15-Lehrer oder gar ein C4-Professor hat nicht das Recht, den Materialismus der anderen zu kritisieren!  

Sonntag, 9. Februar 2014

DER VICUS VON VINDOLANDA

Ab dem Jahr 1970 nahm sich ROBIN BIRLEY und sein Archäologenteam den VICUS von VINDOLANDA vor.
Lage: etwas westlich des steinernen Kastells; im Norden: die STANEGATE STRASSE; dahinter: Friedhöfe.
Bei der Zivilsiedlung handelt es sich laut Plan um eine Ansammlung von rechteckigen Gebäuden, durch die eine Art "main street" durchführt, die auf das linke seitliche Lagertor (porta principalis sinistra) trifft. Eines davon-Nr. XXVII-wird als "STREIFENHAUS" bezeichnet, ein anderes-Nr. XXIII-als "HAUS MIT DEM GANG". Nr. XXXII und XXXIII sind "UNTERKÜNFTE FÜR VERHEIRATETE". Bei den rechteckigen Häusern ist es oft schwierig zu erkennen, welchem Zweck sie dienten (Tempel, Werkstatt, Wohnhaus, Magazin, Kuhstall).
"Denn in einem vicus ist alles anders als in einem Römerkastell. Kann man in einer Römerfestung bestimmte Muster der Anlage und bei den entsprechenden Bauwerken auch Funde bestimmten Typs und Charakters erwarten, so gilt dies für einen vicus keineswegs."
Weitere Gebäude: zwischen der nördlichen Häuserreihe und der STANEGATE ein LEGIONÄRSBAD; am Ende der südlichen Häuserreihe (Richtung Westen) eine "MANSIO"; weiter westlich: 2 rechteckige Gebilde (XI und XIV), ein sehr kleines, eine rechtwinklige Mauer (XLIX), ein weiteres rechtwinkliges Gebilde (XIII), mehrere kleinere (XII) sowie Brunnen; parallel zur Westmauer des Kastells setzt sich eine Häuserreihe nach Süden fort; südwestlich davon: Friedhof, Steinmauer und Türmchen; Erdwall; Gräben; Repliken.
2 Bauphasen: VICUS I und II (1976 hatten BIRLEY und seine "merry fellows" etwa ein Drittel von VICUS II "ausgebuddelt". Außerdem lagen unter der älteren Siedlung Überreste einer hölzernen Festungsanlage aus hadrianischer Zeit.
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R. BIRLEY: VINDOLANDA. Eine römische Grenzfestung am Hadrianswall. Gustav Lübbe Verlag. Hrsg. von SIR MORTIMER WHEELER +; Bergisch Gladbach, S. 42 ff.
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Praefectus

Samstag, 8. Februar 2014

PLOTIN

Plotin (Bildnis nicht gesichert; Museo Ostiense)

* 205
+ Minturnae (Kampanien) 270

Plotin war ein griechischer Philosoph und Schüler von Ammonios Sakkas. Er gründete 244 n. Chr. in Rom eine platonische Philosophenschule, die er 25 Jahre lang leitete. Heute gilt er als Begründer des Neuplatonismus. Damit bezeichnet man eine späte Form der platonischen Schule, die sich selber noch nicht so genannt hat. Die Vollständigkeit, Echtheit und Chronologie von Plotins Schriften sind durch seinen Schüler Porphyrios gesichert.

Das Kernstück von Plotins Philosophie ist die Ontologie. Er arbeitete erstmals eine Hypostasenlehre genau aus.
Das Eine (hén/τò ἕν, lat. unum) ist die 1. Hypostase und jenseits allen Seins und Denkens, unkörperlich und eigenschaftslos. Es ist zugleich die Ursache alles Seienden, es ist das Gute und das Göttliche.
Durch Ausstrahlung (Emanation) geht aus ihm die 2. Hypostase hervor.
Das Nus (nous/νοῦς, lat. intellectus) ist die 2. Hypostase und kann auch mit Vernunft oder Geist wiedergegeben werden. Es ist der Ort der Ideen.
Die Weltseele (psyché tou pantós/ψυχή τοῦ παντός, lat. anima mundi) ist die 3. Hypostase. Der Begriff geht auf den platonischen Dialog Timaios zurück. Sie regiert die Welt im Ganzen und ihren Teilen.
Danach folgen die unvollkommenen Hypostasen, die Körperwelt und die Materie, nach Plotin das Böse.

Der Mensch kann nur durch Loslösung von der sinnlichen Welt (Katharsis) zur Vollendung gelangen, die in dem überrationalen Einswerden mit dem Ur-Einen besteht.
Plotin beeinflusste über den Neuplatonismus hinaus nachhaltig die europäische Geistesgeschichte.


QUELLEN:

Wikipedia
Meyers Grosses Taschenlexikon
Brockhaus (Taschenlexikon)


LITERATUR:

Alt, Karin: Plotin; Bamberg 2005
Halfwassen, Jens: Plotin und der Neuplatonismus; München 2004
Möbuß, Susanne: Plotin zur Einführung; Hamburg 2000
Schubert, Venanz: Plotin. Einführung in sein Philosophieren; Freiburg 1973
Roloff, Dietrich: Plotin; Berlin, New York, 1970

RÖMISCHE LITERATURGESCHICHTE: KURZ UND BÜNDIG 1

1) LIVIUS ANDRONICUS; gest. 3. Jh. v: Übersetzung der Odyssee ("Odusia")
2) GNAEUS NAEVIUS; gest. um 201 v: Bellum Punicum (ein Epos)
3) TITUS MACCIUS PLAUTUS, um 250-184 v: Komödien (Plautus war ein antiker Witzbold. Seine Werke sind eine wahre Fundgrube für Vulgärlatein. Teilweise nur für die "reifere Jugend" geeignet!)
4) QUINTUS ENNIUS, 239-169 v: Annales (röm. Geschichte als Epos!)
5) P. TERENTIUS AFER, um 190-159 v: Komödien (Terenz: nicht verwandt mit Terence Hill)
6) M.TULLIUS VARRO, 116-27 v: Universalgelehrter (wie ich; ridere licet; einer meiner Profs war Varrospezialist und von kleiner Statur; ein amerikan. Gastdozent, der ihn suchte und den Namen vergessen hatte, sagte nur, er suche "the little Varroman".)
7) MARCUS TULLIUS CICERO, 106-43 v: Staatsreden, Briefe, Philosophie (Stilideal!)
8) CORNELIUS NEPOS, 100-27 v: Biographien.
9) C. IULIUS CAESAR, 100-44 v. (Iden des März!): Bellum Gallicum; Bellum Civile.
10) M. VITRUVIUS POLLIO oder L. V. MAMURRA: 1. Jh. v: Architektur.
11) T. LUCRETIUS CARUS, 98-55 v: De rerum natura (Lehrgedicht über die Natur in Hexametern!)
12) C. VALERIUS CATULLUS, 87-54 v: Epigramme, Liebesgedichte (nur für "gefestigte Naturen"; für junge "Froleins" nicht geeignet!)
13) C. SALLUSTIUS CRISPUS, 86-35 v: Verschwörung des Catilina (Coniuratio Catilinae); "crime" im alten Rom!
14) Q. HORATIUS FLACCUS, 65-8v: Gedichte (Oden, Epoden), Satiren; Vollendung der Form!
15) P. VERGILIUS MARO, 70-19 v: Aeneis (Nationalepos der Römer)
16) TITUS LIVIUS, 59 v-17 n: Ab urbe condita (röm. Geschichte von der Gründung der Stadt an)
17) L. ANNAEUS SENECA d. Ä, um 55 v-um 39 n: Rhetorik (Suasorien), Rechtswissenschaft, Naturkunde.
18) A. TIBULLUS, 55-19/ 17 v: Liebeselegien (nett!)
19) S. PROPERTIUS, 50/ 47-15 v: Liebeselegien (item)
20) P. OVIDIUS NASO, 43 v.-17 n: Liebesdichtung (Ars samatoria, amores), Verwandlungssagen (Metamorphosen)
21) VELLEIUS PATERCULUS, um 20 v-?: Geschichte (Mann vom Fach!)
22) L. ANNAEUS SENECA, um 4 v.-65 n: Philosophie (gescheiterter Erzieher Neros!)
23) PETRONIUS ARBITER, 1. Jh. n: Satyricon, darin: Cena Trimalchionis (Beschreibung einer antiken Fresserei; lustig; nicht jugendfrei!)
24) P. ANNIUS FLORUS, 1. Jh. n: Geschichte
25) PHAEDRUS, 1. Jh. n: Fabeln
26) C. PLINIUS SECUNDUS d. Ä: 23/4-79 n: Naturgeschichte (historia naturalis)
27) TIBERIUS CATIUS SILIUS ITALICUS, um 25-101 n: Epos (ungenießbar!)
28) A. PERSIUS FLACCUS, 34-62 n: Satiren (ganz nett)
29) M. FABIUS QUINTILIANUS, um 35-um 96: Institutio oratoria (Rhetorik; gut!)
30) FLAVIUS JOSEPHUS, 37-um 100 n: Jüdischer Krieg
31) M. VALERIUS MARTIALIS, 40-102 n: Epigramme (tiefsinniger Humor!)
32) PUBLIUS PAPINIUS STATIUS, um 40-96 n: Epos.
33) CORNELIUS TACITUS, um 55-um 117 n: Germania (erster Bericht über uns); Annales, Historiae.
34) D. IUNIUS IUVENALIS, um 58-um 140 n: Satiren.
35) C. PLINIUS CAECILIUS SECUNDUS d. J.; 61/2-113 n: Briefe; darin: Vesuvausbruch!
36) C. SUETONIUS TRANQUILLUS, 70-146 n: Vitae Caesarum (Kaiserbiographien; lustig!)
37) M. AURELIUS ANTONINUS, röm. Kaiser, 121-180 n: Philosophie (very good!)
38) L. APULEIUS, um 125-?: Märchen; Der goldene Esel; schöne Geschichte!
39) AULUS GELLIUS, um 130-?: antikes Reader's Digest.
40) M. CORNELIUS FRONTO, 2. Jh. n: Briefe, Rhetorik
41) CASSIUS DIO COCCEIANUS, 155-235 n: Geschichte
42) SEPT. FLORENS TERTULLIANUS, um 160-220 n: Theologie; jetzt wird's fromm!
43) HIERONYMUS, um 347-419/20: Briefe, Theologie; Bibelübersetzung!
44) AELIUS DONATUS, 4. Jh. n: Grammatik; lernt euren Donat, ihr Knaben!
45) AMMIANUS MARCELLINUS, 4. Jh. n: Geschichte (der hatte Ahnung!)
46) AMBROSIUS THEODOSIUS MACROBIUS: Saturnalia ("Gespräche")
47) RENATUS FLAVIUS VEGETIUS: Miltärgeschichte (De re militari); very good!
48) AURELIUS AUGUSTINUS, 354-430 n: De civitate Dei (Gottesstaat) Confessiones (nur für Frömmler)
49) AURELIUS PRUDENTIUS CLEMENS, 348-nach 405 n: Psychomachia
50) JOH. CASSIANUS, um 360-um 430: Theologie (s.o.)
51) ANICIUS MANLIUS TORQUATUS SEVERINUS BOETHIUS, um 480-524n: Consolatio philosophiae (Trost der Philosophie; hat ihm auch nicht mehr geholfen, aber gut!)
53) BENEDICTUS DE NURSIA, um 480-543 n: Regula aurea (Klosterregel; lustig!)
54) PRISCIANUS, Anf. 6. Jh: Grammatik
55) GREGORIUS MAGNUS, um 540-604: Theologie.
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So, das war's.
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Euer Imperator

Mittwoch, 5. Februar 2014

MELDUNG AN DIE OPERATOREN:

Zur "Straffung" unseres Youtube-Programms sind ab sofort viele Videos unter dem Begriff 'Murmillo Show' und 'Murmillo Doku' auffindbar. Einfach die Begriffe in Youtube eingeben!

Samstag, 1. Februar 2014

FINIS ULTIMUS (THE LAST FRONTIER)

Im Jahre des Herrn 43 landete der römische Legat AULUS PLAUTIUS mit 4 Legionen und Auxilia an der Südküste Englands, das damals Britannien hieß. Der genaue Ort der Landung ist umstritten, doch vieles spricht für Richborough in der Grafschaft Kent.
Während bei Caesars Expeditionen im 1. Jh. v. die Römer auf heftigen Widerstand trafen, leisteten nun-zur Verwunderung der Römer-die Kelten keine Gegenwehr. Kein Kelte weit und breit! Ubi sunt Celtae?
Was war der Grund? Die Kelten hatten gehört, es gebe bei den Römern eine Meuterei. Da hatten sie falsch gehört.
Bei Kämpfen am Medway, den die batavischen Hilfstruppen durchschwimmen, findet TOGODUMNUS, ein Anführer der Gegenseite, den Tod. Dann rücken die Römer auf CAMOLODUNUM (Festung des Kriegsgottes Camolus; heute Colchester) vor und umstellen es. Wenig später traf auch Kaiser CLAUDIUS ein, der unterschätzte Kaiser mit den vielen Gebrechen. Dieser zog publikumswirksam auf einem Elefanten in die Stadt ein!
Von dieser Basis aus wurden die Legionen in alle Himmelsrichtungen in Marsch gesetzt. Eine davon kommandierte VESPASIANUS, der spätere Kaiser.
11 Stämme zogen es vor, überhaupt nicht zu kämpfen, doch es gab auch Widerstand, worauf die Skelettfunde bei MAIDEN CASTLE hindeuten.
Ein Anführer namens COGIDUGNUS stellte sich auf Seiten der Römer und erhielt dafür einen Palast, in dem er hinfort behaglich wohnte.Er lebte wohl nach dem Motto: Melior tutiorque est certa pax quam sperata victoria.
Der nächste Statthalter war PUBLIUS OSTORIUS SCAPULA, der anscheinend wenig Feingefühl bewies, denn er brachte die Briten gegen sich auf. So sollten die Briten ihre Waffen abgeben, was für sie undenkbar war, da die Waffe für sie ein Statussymbol darstellte. SCAPULA marschierte nun mit 2 Legionen nach Wales gegen CARATACUS und die SILURER, die als sehr kriegerisch galten. Es folgte ein brutaler Krieg, in dem anfangs die SILURER die Oberhand hatten. Doch-wie heißt es so schön: Dies diem docet! Am Ende siegten die Römer, und CARATACUS floh zu den ORDOVIKERN. Wieder kam es zum Kampf. Auf einer Anhöhe wartete CARATACUS und seine Leute auf die Römer, doch diese gingen mit der berühmten "testudo" vor. Auch diesmal gewannen die Römer, und CARATACUS floh zu den Briganten. Leider         war das ein Denkfehler, denn diese lieferten ihn aus, um sich bei den Römern "anzuwetzen".
Das Ende vom Lied: CARATACUS wurde mit seiner ganzen "family" nach Rom verfrachtet. Dort hielt er laut TACITUS, ANNALES, vor KAISER CLAUDIUS eine rührende Rede (der angebliche Wortlaut ist überliefert). CLAUDIUS war von so viel Rhetorik überwältigt und begnadigte den CARATACUS. Damit verfolgte er natürlich auch ein eigennütziges Ziel: Er zeigte damit seine Macht über Leben und Tod sowie seine große "clementia". CARATACUS bekam Haus und Geld. Man hat nie wieder etwas von ihm gehört.
Auf der Insel ging es unterdessen gewohnt kriegerisch weiter. Die SILURER machten ihrem schlechten Ruf alle Ehre und griffen römische Kastelle an. Doch damit nicht genug: Sie überwältigen eine römische Legion und dies auch noch in offener Feldschlacht (was bisher undenkbar war). Anscheinend war das für den "armen" SCAPULA "a touch too much". Er starb 52 n. Mission not accomplished!
Nächster Statthaler war AULUS DIDIUS GALLUS, der auch nicht viel besser war, als sein "ruhmreicher" Vorgänger. Er behandelte die Briten geradezu miserabel ("Britunculi"=Sch.- Briten!). Es folgte der Aufstand der ICENERFÜRSTIN BOUDICCA in EAST ANGLIA. Ihr Mann PRASUTAGUS hatte in seinem Testament verfügt, daß die Hälfte seines Besitzes an die Römer gehen solle. Damit wollte er sein Volk schützen. Doch der Schuß ging nach hinten los. Als die Römer eine Ansiedlung der ICENER angreifen, wird BOUDICCA ausgepeitscht und ihre Töchter vergewaltigt.
CAMOLUDUNUM war mittlerweile eine COLONIA für römische Veteranen, die die ansässigen TRINOVANTES schlecht behandelten und vertrieben. Man fand u.a. 6 Totenschädel in einem Graben, die auf eine Enthauptung sowie auf Mißhandlungen hindeuten!
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Quelle: Phoenix-Bericht: Die letzte Grenze. Leider kommen solche Berichte immer sehr spät im Fernsehen. Ich habe mir, mit Notizblock und Bleistift bewaffnet, den Bericht, der übrigens drei Teile hat und sehr schön gemacht ist, "multa nocte" angesehen. Man kann auch "intelligent" Fernsehen schauen (ohne Verblödungsfaktor).
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Nächster Statthalter: GAIUS SUETONIUS PAULINUS. Er war ein erfahrener General, der sogar eine Armee über den Atlas in die Sahara geführt hatte. SUETONIUS führte seine Truppen nach WALES, von dort zur geheimnisvollen Insel MONA (heute Angelsey), wo die DRUIDEN hausten. Die Römer mochten nämlich keine DRUIDEN!
Unterdessen ging der BOUDICCA-AUFSTAND weiter. Diese ließ CAMOLODUNUM anzünden, das völlig niederbrannte. Eine Brandschicht kann bis heute in der Erde nachgewiesen werden!- Ein Trupp von Legionären wird geschlagen, LONDINIUM und VERULANIUM (St. Alban's) dem Erdboden gleichgemacht. Man fand verbrannte Münzen und Schädel! 70 000 Siedler kamen um! Und was tat PAULINUS? Er ließ LONDINIUM im Stich! Vielleicht weil er nur die XIV. und Teile der X. LEGIO bei sich hatte. Dann machte BOUDICCA einen entscheidenden Fehler: Sie ließ sich mit den Römern auf eine offene Feldschlacht ein (sie hätte besser bei ARMINIUS fragen sollen, wie man das macht). Zunächst rührten sich die Römer nicht, dann gab es die obligatorische Pilensalve und schließlich rückten sie geordnet "gladiis strictis" gegen die Kelten vor. Und das war's dann. SUETONIUS, der ein rachsüchtiger und nachtragender Charaker war, fiel über EAST ANGLIA her und zerstörte es systematisch. Er wollte das berühmte Exempel statuieren.
Doch waren seine-sagen wir-etwas rustikalen Methoden alles andere als im Sinne langfristiger Politik, in der es darum ging, stabile Verhältnisse zu erzeugen, um in aller Ruhe die Provinz aussaugen zu können.
GNAEUS IULIUS AGICOLA versuchte daher, das Verhältnis zu den Briten auf eine neue Basis zu stellen. Er wollte die Briten auf Roms Seite bekommen und sie für den römischen "way of life" gewinnen (Urbanisierung; Städte; Verwaltung; Justiz; Steuer). Das ganze Programm nennen wir heute Romanisierung.
So entstanden z.B. in BATH ein prächtiger Badekomplex, der SULIS MINERVA gewidmet, einer kelt.-röm. Gottheit). In VIROCONIUM (Wroxeter) gab es u. a. Tempel, ein öffentliches Bad. In CAERWENT fand man einen alten Grundstein: Darauf stand etwas sehr Interessantes. Auf dem Stein kann man nämlich die Worte "CIVIT. SILURUM" (civitas Silurum) lesen. Die einst so kämpferischen SILURER waren nun zu einer römischen "civitas" geworden! Um 75 n. legten sie ihre Waffen ganz nieder. Es gab nun keinen Widerstand mehr in dieser Ecke der Insel.
Doch im Norden brodelte es weiter. In CALEDONIA kämpften die PIKTEN gegen die Römer. Diese scheinen unbesiegbar gewesen zu sein. Also ergriffen die Römer Defensivmaßnahmen. Sie bauten den berühmten HADRIANSWALL "from coast to coast", ein eindrucksvolles Monument, doch zugleich Eingeständnis der Schwäche"!
Auch weiterhin wurden die Briten schlecht behandelt: ODERINT, DUM METUANT=Mögen sie mich hassen, wenn sie mich nur fürchten! Die Römer glaubten, daß nur eines fruchte: Anwendung und Androhung von Gewalt. Also standen in Britannien, das nur 4 % des Reiches ausmachte, 10-12 % des Heeres! So stand z.B. in ISCA=CAERLEON (castra legionis) die II. AUGUSTA (von OCTAVIAN gegründet), also eine Elitelegion. Man fand dort die Relikte eines Amphitheaters (besterhaltene Ruine in Britannien) sowie 60 Kasernenblöcke, was gleichbedeutend ist mit 5000 Legionären! Rom regierte mit eiserner Hand.
Handelswaren und Besitz wurden besteuert. Der Geldstrom nach Rom durfte niemals abreißen. Dies provozierte natürlich bei der Bevölkerung eine Abwehrhaltung. Viele sog. Verfluchungstäfelchen dokumentieren dieses Unbehagen.
Dann kam CARAUSIUS, ein einfacher Soldat aus der GALLIA BELGICA, Befehlshaber der Flotte im Ärmelkanal. Er machte sich kurzentschlossen zum Imperator von eigenen Gnaden und gründete ein Sonderreich, wurde aber gleich wieder von seinem "Vertrauten" ALLECTUS um die Ecke gebracht. Man fand viele Münzen des CARAUSIUS. Auf einer war das Kürzel "RSR" zu lesen. Lange rätselte man über die Bedeutung, dann kam man dahinter, daß es sich dabei um ein Zitat aus den Eklogen (Ecloga) des VERGIL handelt, was soviel bedeutet wie: redeant (redeunt) Saturnia regna=mögen die saturnischen Zeiten (das saturnische Zeitalter) wiederkommen.
Dann rückt CONSTANTIUS CHLORUS mit einem großen Heer an, um die Ordnung wiederherzustellen. Britannien war damals in 4 Unterprovinzen geteilt: BRITANNIA SUPERIOR, B. INFERIOR (mit EBORACUM=YORK), MAXIMA UND FLAVIA CAESARIENSIS. CHLORUS versucht vergeblich Schottland zu erobern, scheiterte aber. Sein Sohn war der berühmte KONSTANTIN DER GROSSE.
Es folgt die unruhige Zeit der Sachseneinfälle. Den SACHSEN allerdings wird's gefallen haben, den Römern weniger, die die Kastelle an der Sachsenküste errichteten. 367 n. fallen gleich 3 Trupps der Sachsen ein. Ein Befehlshaber der Kastelle wird getötet.
FLAVIUS THEODOSIUS: Dieser machte noch einmal den Versuch, für Ruhe zu sorgen. Dann kam der Zusammenbruch. Sic transit gloria mundi. 409 n. war endgültig Schluß. Dies war schon längst überfällig.
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Quelle: Phoenix-Bericht: Die letzte Grenze.
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Centurio maximus