(nach Herbert Kühn, 1895-1980)
Bei dem kleinen Küstenort CARNAC in der Bretagne findet man Tausende von Steinen, die in Reihen angeordnet sind. HERBERT KÜHN, Professor der Vorgeschichte und Gelehrter alten Schlages, bezeichnet sie als "geheimnisvolle Wege, wohl Wege der Pilger, der Betenden". Die Steine sind nach Osten ausgerichtet in Richtung der aufgehenden Sonne. Es handelt sich dabei um 11 Steinreihen (10 m Abstand von Reihe zu Reihe; Höhe der Steine: bis zu 4 m, zur Mitte hin kleiner werdend; Länge der Steinreihen: 1167 m (bis Le Ménec). Prof. Kühn nennt den Eindruck "unvergeßlich, voll von Geheimnis". Daran anschließend, das Feld von KERMARIO (10 Reihen, Länge: 1120 m). Ein Menhir (ein einzelner Stein) markiert das nördliche Ende.
Nicht weit davon entfernt, die Steinreihen von KERLESCAN (12 Reihen, eine Querreihe, die die Reihen abschließt, daran anschließend ein sog. CROMLECH ((Steinhalbkreis), Umfang: 225 m; insgesamt 43 hohe Steine) und ein Ganggrab (Megalith-Grab).
Des weiteren: PETIT-MÉNEC (8 Steinreihen). Kühn nennt die Reihen "steingewordene Gedanken". Nirgendwo sonst in Europa findet man mehr Steinreihen, Steingräber und Steinkreise!
Welche Funktion hatten die Steinreihen? Darüber gibt es verschiedene Theorien: Prozessionswege für den Sonnenkult, Wege zur Opferung, Kultwege für die Bestattung der Anführer (die Steinreihen führen ja zu den Gräbern hin), Triumphwege.
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Saxa locuta sunt.
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