Murmillo-Archiv

Donnerstag, 26. April 2012

PORTA I, XXVII/63, Teil 2:
Tum navigiis aestu deportatis (Nachdem dann die Schiffe durch die Flut weggetragen worden waren,) prima luce (beim ersten Licht; bei Tagesanbruch) litora Britanniae (die Küsten Britanniens) sub dextra manu (zur rechten Hand) procul (von fern; in der Ferne) spectata sunt (wurden erblickt). Cuncti milites, (Alle Soldaten,) etiam qui adhuc (auch die bis jetzt) dormiverant (geschlafen hatten), subito (plötzlich) timore (von Furcht) impleti erant (waren erfüllt worden). Quorum querelas (Deren/ihre Klagen) audivi: (hörte ich:
"Quo modo ("Auf welche Weise) ad oram Britanniae aut Galliae saltem (zur Küste Britanniens oder Galliens wenigstens) perveniemus? (werden wir gelangen?) An semper (Oder immer) ventis aestuque (durch Winde und Flut) agitabimur?" (werden wir hin-und hergeworfen werden?") At imperator (Doch der Feldherr) intrepidus stabat (unerschrocken stand da) et commutationem aestus (und den Wechsel der Flut) expectabat (erwartete er). Nam navigia (Denn daß die Schiffe) sex fere horis post (fast sechs Stunden später) aestu (durch die Flut) ad litora Britanniae (zu den Küsten Britanniens) apportari debere (getragen werden mußten) sciebat (wußte er). Postremo (Schließlich) nos (daß wir) orae appropinquare (uns der Küste näherten) manifestum erat (war offensichtlich). Pervenimus (Wir gelangten) ad insulam (zur Insel) meridiano fere tempore." (ungefähr/fast zur Mittagszeit.")---
Ü: EREC (Firma Education and Drill lim.)
Ihr müßt "intrepidus/i" sein in Lateinarbeiten!
Und hier noch ein paar Worte in eigener Sache (I've got s.th. to say...):
Die "alte Porta", die viel vom Charme alter Lehrbücher hat (Bleistiftzeichnungen, Sprichwörter), geht langsam voran und ist sehr pädagogisch aufgebaut. Ein Satz ergibt sich aus dem anderen, vieles kann man sich denken (es sei denn, man denkt nicht, was es mehr gibt, als man denkt). Ganz anders die heutigen Lehrbücher: Mit vielen bunten Bildchen und mit allerlei Schnickschnack wird um die Aufmerksamkeit derer gebuhlt, die es eh nicht wissen wollen, was wenig Würde hat. Denn so spricht Schopenhauer (und der muß es wissen): Die Wissenschaft ist eine spröde Geliebte, die sich niemandem an den Hals wirft, der es nicht will!
Des weiteren gehen die heutigen Elaborate zu schnell voran. Dazu Freund Nietzsche: Der Wissenschaft ist das lento angemessen! Merkt euch das!
Schließlich: Sie wollen zuviel zur gleichen Zeit (alle Deklinationen, Konjugationen etc.). Das nix gut!
Hier spiegelt sich unsere heutige Zeit wider. Alles ist "hoppla-hopp", also pseudo.
Resultat: Überforderung, Inselwissen, also Pseudo (Schein)wissen, Scheinniveau (also gar keins)!
Es ist eine Vermessenheit zu glauben, man könne Latein mit der "Brechstange" machen. Bestes Beispiel hierfür sind die Latinumskurse, die ich für "Selbst-)Betrug halte. Da glauben doch tatsächlich Leute in ihrer Arroganz, daß sie das, was andere in neun Jahren (bis zur Oberprima!) in ehrlicher Arbeit von der Pike auf gelernt haben, in sechs Wochen -irgendwie mal so- hinkriegen (hinpfuschen  wäre der treffendere Ausdruck).
Allora: Lernt also schön langsam, eins nach dem anderen, immer schön systematisch und methodisch.
Latein hat einen hohen Grad an Systematik und hat es nicht verdient, daß so ein Schüler hudelt.
EREC (magister et dominus).-

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