Lage: am kleinen Feldberg
Kategorie: Hilfstruppenlager für Aufklärungsabteilung
Belegung: Exploratio Halicanensium Alexandriana, eine berittene Kundschafterabteilung, (s. Inschr. auf Sockelstein für Büste der Kaiserin Julia Mamaea; das Denkmal, das wohl im Fahnenheiligtum stand, wurde nach der Ermordung ihres Sohnes Alexander Severus (222n.-235) zerstört (sog. damnatio memoriae!)
Die Einheit war ein sog. "numerus", bestehend aus ca. 150 Mann. Die numeri gehörten zu den Hilfstruppen (auxilia). Der numerus war wohl der Saalburg unterstellt und gehörte zum Wehrbereich der legio XXII in Mainz.
Errichtung: Mitte 2. Jh. n. (Holz-Erde-Bau); Anf. 3. Jh. Umbau in Stein; Mitte 3. Jh. zs. mit dem Limes aufgegeben.
Fläche: o,7 ha.
Funktion: Überwachung eines Limesabschnittes und Sicherung eines Limesdurchgangs.
Bauelemente: rechteckige Befestigung (Graben, Erdwall oder Steinmauer), Ecken abgerundet, vier Tore mit Doppeltürmen, Ecktürme, in der Mitte des Lagers das Stabsgebäude (principia) mit Fahnenheiligtum (sacellum), unterirdischer Schatzraum (Kriegskasse; Ersparnisse der Soldaten); Kastellbad zw. Limes und Lager.-
Zivilsiedlung südl. des Lagers, sog. "canabae" (davon kommt übrigens unser Wort "Kneipe"!).
Den Besuch des Kastells kann ich nur jedem "Limesfan" empfehlen. Ich selbst war in den 90er Jahren mit einem Freund dort. Es war ein sonniger Tag und über all dem lag eine friedliche (-ich möchte fast sagen-verwunschene) Atmosphäre. Der einst eisenklirrende Waffenplatz hatte sich in ein Idyll verwandelt. Verstummt sind für alle Zeiten die Stimmen der Soldaten, die Kommandorufe der Offiziere.
Im Lager gibt es eindrucksvolle Reste zu bestaunen, jeder Stein ist Geschichte. Außerdem ist ein Besuch dort sehr lehrreich, falls man was lernen möchte.
Erec
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