HYACINTHUS war der Sohn des spartanischen Königs ÖBALUS oder AMYCLAS. APOLLO liebte ihn und tötete ihn versehentlich durch einen Diskus, der vom Boden abprallt (Sport ist Mord). Von PHOEBUS betrauert, verwandelt dieser sein Blut in eine Blume. Um ihn zu ehren, wird jedes Jahr im Sommer in Amycla sowie in ganz Laconien das Fest der HYACINTHIEN abgehalten.
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PHOEBUS schleudert in einem gewaltigen Wurf den Diskus empor. Es dauert lange bis dieser zur Erde zurückkommt:
"Gleich lief ohne Bedacht im Eifer des Spieles, die Scheibe
aufzuheben, herbei der tänarische Knabe; doch jene
prallte zurück in die Luft und ward vom gediegenen Boden
dir ins Gesicht, Hyacinthus, geschnellt. So blaß wie der Knabe
wurde der Gott."
---PHOEBUS versucht ihn vergeblich zu retten, doch es gelingt ihm nicht, "die entfliehende Seele zu halten".
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"'Öbalus Sohn du sinkst um die Blüte der Jungend betrogen',
sagte der Gott, 'dich seh' ich versehrt durch meine Verschuldung."
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Jetzt wird es hochdramatisch:
"...Ich bin der Bringer des Todes.
Doch wie hab' ich gefehlt, wenn Fehl nicht etwa zu nennen
heiteres Spiel, wenn Fehl nicht gar mein Lieben zu nennen?
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PHOEBUS wäre am liebsten auch tot! Er will ihm zu Ehren Lieder singen.
Das Blut des HYACINTHUS, das auf die Kräuter am Boden fällt, hört auf Blut zu sein. Aus ihm wuchs eine Blume in Liliengestalt, allerdings hat die Blume die Farbe Purpur. Auf die Blätter schreibt der Gott seinen Klagelaut "AI"=Wehe!
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1) Worin besteht die Schuld des Gottes?
2) Welchen Fehler hat HYACINTHUS gemacht?
3) Warum endet das Zusammensein mit Göttern oft für die Sterblichen so tragisch; vgl. z.B. SEMELE?
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zitiert nach Reinhart Suchier
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