Murmillo-Archiv

Samstag, 4. Juni 2016

DER ARACHNE-MYTHOS BEI OVID (TEIL 2)

Vers 26 bis 52: Aber ARACHNE bleibt verstockt und eigensinnig:
"Böse blickt Arachne sie an; sie verliert ihren Faden,
kaum noch beherrschend die Hand, den Zorn in den Mienen verratend."
Sie beleidigt die Göttin aufs gröblichste:
"Sinnlos kommst du daher, von langem Alter verblödet,
allzu lange gelebt, ist arg. Es hör' auf dein Schwatzen,
wenn du vielleicht eine Schwieger hast, vielleicht eine Tochter."
Und in unendlicher Hybris fährt sie fort:
"Ich find Rates genug bei mir selbst. Und daß du nicht glaubst, du
hättest mit Mahnen Erfolg: Es bleibt meine Meinung die gleiche..."
Verblendet setzt sie hinzu:
"Sag, was kommt sie nicht selbst, was meidet sie hier den
Wettkampf?"
Da spricht PALLAS: "Sie kam!" und gibt sich zu erkennen, indem sie sich zurückverwandelt.
Sogar die Nymphen ehren PALLAS, nur ARACHNE bleibt verstockt. Zwar errötet sie, verharrt aber in ihrer Verblendung und will voller Ruhmsucht die Siegespalme erringen. Damit stürzt sie sich in ihr eigenes Schicksal. Die Göttin stellt sich nun der Herausforderung. Der Wettkampf beginnt. Beide weben an verschiedenen Webstühlen. Und das Schicksal, das unabänderliche, nimmt seinen Lauf.
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murmillo-team

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