Murmillo-Archiv

Samstag, 30. Juni 2012

TACITUS: GERMANIA, KAP. 2:

Ipsos Germanos indigenas crediderim (Ich möchte glauben, daß die Germanen selbst Ureinwohner sind; von den Germanen möchte ich glauben...) minimeque aliarum gentium adventibus (und am wenigsten durch (feindliche) Einwanderungen anderer Völker) et hospitiis mixtos (und (durch) gastliche Aufnahme vermischt seien), quia nec terra olim (weil (sie) einst auch nicht zu Lande), sed classibus advehebantur (sondern (diejenigen) durch Flotten (zu Schiff) kamen (dahin fuhren; landeten), qui mutare sedes quaerebant (die sich bemühten, ihre Wohnsitze zu verändern; die ihre Wohnsitze zu ändern (wechseln) suchten), et immensus ultra (und der ungeheuer große (unermeßliche; weite) weiter hinaus=nach Norden gelegene) utque sic dixerim (und so wie ich mich ausdrücken möchte; gewissermaßen; sozusagen) adversus Oceanus (entgegengesetzte Ozean; auf der anderen Erdhälfte gelegene Ozean; liegende Ozean) raris ab orbe nostro navibus aditur (wird durch (nur) wenige Schiffe (selten) aus unserem Erdkreis (Erdteil) besucht; angelaufen; befahren). Quis porro (Wer ferner) praeter periculum (abgesehen von der Gefahr) horridi et ignoti maris (des schrecklichen (schaurigen; wilden) Meeres) Asia aut Africa aut Italia relicta (nachdem er Asien oder Afrika oder Italien verlassen hat; zurückgelassen hat). Germaniam peteret (würde Germanien aufsuchen; hätte aufsuchen wollen), informem terris ((häßlich im Hinblick auf die Landschaften), asperam caelo (rauh im Hinblick auf das Klima; was das Klima (Wetter) angeht), tristem cultu aspectuque (traurig (deprimierend) hinsichtlich des Anbaus und des Anblicks), nisi si patria sit (außer wenn es (falls es nicht etwa; es sei denn, daß) es seine Heimat wäre (sei)?
Celebrant carminibus antiquis (Sie (die Germanen) feiern (preisen) in alten Liedern (Gesängen; Dichtungen), quod unum apud illos (was bei jenen die einzige) memoriae et annalium genus est (Art der mündlichen Überlieferung und der Geschichtsschreibung ist); darstellt), Tuistonem (den Tuisto), deum terra editum (einen der Erde entsprossenen Gott; einen erdentsprossenen Gott; einen Gott, der der Erde entstammt). Ei (Ihm) filium Mannum (den (seinen) Sohn Mannus) originem gentis conditoremque (als Ursprung (Stammvater; Urahn) ihres Volkes und Gründer), Manno tres (tris) filios assignant (dem Manno weisen sie drei Söhne zu; schreiben sie ...zu), e quorum nominibus (aus (nach) deren Namen) proximi Oceano (die dem Ozean nächsten; die Küstenbewohner) Ingaevones (Ingävonen), medii Herminones (die im mittleren Teil Germaniens   wohnenden Herminonen), ceteri Istaevones vocentur (die übrigen Istävonen benannt werden sollen; mögen; evtl: können). Quidam (Einige; manche), ut in licentia vetustatis (wie "in der Freiheit des Alters", d.h. wie es bei dem großen Alter erlaubt ist; leicht zu vertreten ist; die graue Vorzeit läßt weiten Spielraum für Vermutungen), plures (pluris) deo ortos (daß dem Gott mehr (Söhne als drei) entsprossen sind; von ihm abstammen; durch ihn entstanden sind) gentis appellationes (und daß es mehr Stammesnamen gebe)-Marsos, Gambrivios, Suebos, Vandilios (Marser, Gambrivier, Sueben, Vandilier), affirmant (versichern sie; behaupten sie), eaque vera et antiqua nomina (und daß dies die wahren (echten) Namen seien); ceterum Germaniae vocabulum (weiterhin das Wort (die Bezeichnung; der Name) 'Germanien' recens et nuper additum (sei neueren Ursprungs und in geschichtlicher Zeit hinzugefügt (gegeben) worden; aufgekommen), quoniam (da ja), qui primi Rhenum transgressi (diejenigen, die als erste den Rhein überschreitend (nachdem sie...;...überschritten und...) Gallos expulerint (die Gallier vertrieben hätten) ac nunc Tungri, tunc Germani vocati sint (und heute Tungrer (erg: vocentur=genannt werden mögen), damals Germanen genannt worden seien): ita (so; auf dies Weise) nationis nomen (der Name eines einzelnen Stammes), non gentis (nicht des Gesamtvolkes) evaluisse paulatim (hätte (habe) sich allmählich durchgesetzt; sei "erstarkt"), ut omnes (so daß alle) primum a victore (zuerst; Variante a) nach dem Sieger, b) vom Sieger) ob metum (a) aus Furcht; b) wegen der Furcht), mox etiam (bald auch) a se ipsis (von sich selbst) invento nomine (nachdem ein (der) Name gefunden war; aufgekommen war) Germani vocarentur (Germanen genannt wurden).-
(Hier sind also zwei Deutungen möglich:
a) zunächst nannten die Besiegten alle Germanen nach dem Sieger, weil sie vor ihnen Angst hatten
b) die siegreichen Tungrer hätte (haben) ihren eigenen Namen auf alle rechtsrheinischen Völker angewendet, um Angst und Schrecken zu verbreiten; "a victore": tätige Person beim Passiv; "ob" mit finaler Bedeutung!)-
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So sei es!
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EREC

Mittwoch, 27. Juni 2012

TRUNKENE ALTE (ANUS EBRIA)



http://www.youtube.com/watch?v=8-4D4q5hBg0

Kopien: Münchener Glyptotek u. a.
Realistisches Marmorstandbild aus dem späten 3. Jhd. v. Chr.
Künstler: vermutlich Myron von Theben

HORAZ: ODE III, 30: ERSTES ASKLEPIADEISCHES VERSMASS:

Dieses Versmaß verwendet Horaz nur beim Einleitungs-und Schlußgedicht der 1. Odensammlung (Ode I, 1 und III, 30), wodurch beide Gedichte als eng zusammengehörig gekennzeichnet werden (s. Kommentarband B.)
Der asklepiadeische Vers ist monostichistisch, d.h. er wiederholt sich Zeile für Zeile:
-´- -´xx -´// -´xx -´ x -´(oder x)
-´=lang, betont; x:=kurze Silbe; letzte Silbe: anceps=schwankend
( ):=Illision

Skandierung secundum Ericum:

E´xegi´ monumént (um) aére perénniús
régali´que sitú pýramid (um) áltiús
quód non i´mber edáx, nón Aquil(o) i´mpoténs
póssit di´ruer(e) aút i´nnumerábili´s
ánnorúm seriés ét fuga témporúm.
Nón omni´s moriár, m´ultaque párs mei´
vi´tabi´t Libiti´n (am): úsqu(e) ego pósterá
céscam láude recéns dúm Capitóliúm
scándet cúm tacitá vi´rgine póntiféx
Di´car, quá violéns óbstrepit Aúfidús
ét qua paúper aquáe Daúnus agréstiúm
régnavi´t populór(um) éx humili´ poténs
pri´nceps Aéoliúm cármen ad I´talós
déduxi´sse modós. Súme supérbiám
quaésitám meriti´s ét mihi Délphicá
laúro cin´ge voléns, Mélpomené, comám.
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So sei es!
EREC

QUINTUS HORATIUS FLACCUS (HORAZ): ODE III, 30: UNSTERBLICHER DICHTERRUHM: ein sehr schönes Gedicht von Horaz!

Exegi monumentum (Ich habe mir ein Denkmal geschaffen) aere perennius (dauerhafter als Erz)
regalique situ pyramidum altius (höher als der königliche Bau der Pyramiden),
quod non imber edax (welches nicht der gefräßige Regen), non Aquilo impotens (nicht der unbändige Nordoststurm)
possit diruere (niederreißen kann) aut innumerabilis (oder die zahllose; unzählige)
annorum series (Reihe der Jahre) et fuga temporum (und das Dahinfliehen der Zeiten).
Non omnis moriar (Nicht ganz werde ich sterben), multaque pars mei (und ein großer Teil meiner selbst)
vitabit Libitinam (wird die Todesgöttin Libitina meiden): usque ego postera (ohne Unterlaß)
crescam laude (werde ich durch späteres Lob wachsen) recens (immer (dadurch) erneut; erneuert) dum Capitolium (solange das Kapitol)
scandet (ersteigen wird) cum tacita virgine pontifex (mit der schweigenden Jungfrau der Oberpriester).
Dicar (Ich werde genannt werden), qua (wo) violens obstrepit Aufidus (wo der wilde Fluß Aufidus braust)
et qua (und wo) pauper aquae Daunus agrestium (der wasserarme Daunus über ländliche)
populorum regnavit (Völker herrscht) ex humili potens (aus einfachen Verhältnissen stammend; mächtig)
(man sagt über mich; man rühmt mir nach=dicar)
princeps (als erster) Aeolium carmen (griechischen Sang; Dichtkunst) ad Italos (in italische)
deduxisse modos ( Weisen übertragen zu haben). Sume superbiam (Nimm den stolzen Triumph)
quaesitam meritis (erworben durch deine Vedienste; den du dir...erworben hast) et mihi Delphica (und mir mit delphischem)
lauro cinge (Lorbeer umkränze) volens, Melpomene, comam (willig; Melpomene, mein Haar).-
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exigere= (ein Bauwerk) aufführen, vollenden
perennis: per+annus
situs=Lage, Grab
possit: konsekutiver Nebensinn
non omnis: nicht mein ganzes Ich
vitare Libitinam=effugere mortem
postera laude=laude posterorum
scandet=ascendet
virgo=virgo Vestalis (in kollektivem Sinn)
("Solange die pontifices mit den Vestalinnen auf dem Kapitol die Staatsopfer darbringen werden, d.h. solange Rom besteht."
dicar: zu verbinden mit "deduxisse"
potens, princeps: Prädikative
Aufidus: Fluß in Apulien (Heimat des Horaz)
pauper aquae Daunus: weist auch auf Apulien hin
regnare+gen.
potens: Horaz ist jetzt "vates" (Dichter, Seher)
Aeolium carmen: "die lyrische Dichtung der Griechen ist im äolschen Inselgebiet beheimatet)
ad Italos modos deducere=zu italischen Weisen hinführen
sume superbiam...: "Der Dichter schreibt sein Werk der Begnadung durch die Muse zu; nur als ihr Werkzeug will er den Ruhmeskranz tragen."
Delphica lauro: "Der Lorbeer ist der heilige Baum des Apollo, des Gottes von Delphi und Anführers der Musen."
volens=willig, gern
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AUS: HORAZ: Auswahl aus seinen Dichtungen, B. Kommentar, (Hirschgraben-Verlag), hrsg. von Dr. F. Wurzel, Frankf. am Main, 1970, S. 41 f.)
(Melpomene: Muse der Dichtkunst)

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Wer Horaz bewältigt, der bewältigt fast alles! Horaz gilt als schwer, keine Frage. Wir hatten Horaz in der 12. Gymnasium (Starkenburggymnasium Heppenheim, OStR Behringer, 1977-78), wo wir  ausgewählte Horazgedichte durchnahmen. Besonders dieses gefiel mir und gefällt mir immer noch (damals wie heute!).
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EREC



Dienstag, 26. Juni 2012

BERÜHMTE WORTE AUS OVID 1:
OVIDIUS: AMORES, LIB. I, 9: Motiv: Liebesdienst=Kriegsdienst!

VERS 1 f:

Militat omnis amans (Jeder Liebende leistet Kriegsdienst) et habet sua castra Cupido (und der Liebesgott Amor hat ein Feldlager)
Attice, crede mihi (glaube mir, Atticus), militat omnis amans (jeder Liebende führt Krieg).

Das VERSMASS ist der DAKTYLISCHE HEXAMETER PLUS PENTAMETER (ELEGISCHES DISTICHON). Ich skandiere, wie folgt:

1.)Mi´litat ómnis ámans et habét sua cástra Cupi´do
A´ttice créde mihi´// mi´litat ómnis amáns.
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Atticus: Jugendfreund; Reisegefährte? (s. auch Epistulae ex Ponto 2, 4 und 7).-

Man sieht: Die Römer konnten nicht nur Krieg führen, sondern auch Liebesgedichte schreiben. Doch selbst da verwenden sie militärisches Vokabular!

2.) VERS 29 f:
 Mars dubius nec certa Venus (Mars ist zweifelhaft (schwankend) und nicht sicher (unstetig) Venus): victique resurgunt (und die Besiegten stehen wieder auf; erheben sich wieder)
quosque neges umquam posse iacere ("und die du wohl (vielleicht) verneinst, daß sie am Boden (tot) (da-) liegen können"; von denen du sagst, daß sie niemals am Boden liegen können), cadunt (die fallen).
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Mars...Venus: Kriegsgott; Liebesgöttin; CHIASMUS
neges: Konj. potentialis: vielleicht
quosque...: Relative Verschränkung
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Ich skandiere so (und für alle Ewigkeit):

Márs dubiús nec cérta Venús victi´que resúrgunt
quósque negés umquám// pósse iacére, cadúnt.

3.) VERS 41 f:
Ipse ego segnis eram (Ich selbst war lässig; träge; bequem) discinctaque in otia natus (zu lockerer Freizeit (Muße) geboren)
mollierant animos (sie hatten mein Herz (Gemüt) weich gemacht) lectus et umbra meos (das Bett und der Schatten=die Ruhe);
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Wiederum skandiere ich (für jetzt und immer):

I´ps (e) ego ségnis erám disci´nctaqu(e) in ótia nátus
móllieránt animós // léctus et úmbra meós.

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(e): Synaloephe zur Hiatvermeidung; das "e" wird nicht gesprochen (oder nur kurz angeschlagen)
discingere, cinxi, cinctus=los-, aufgürten; discincti=im Hausgewand (Horatius);=ungegürtet (Vergilius).
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EREC (fecit/ scripsit)




Sonntag, 24. Juni 2012

BEHINDERTE IM RÖMISCHEN REICH :

Im Römischen Reich wurden Behinderte wie viele andere Randgruppen massiv diskriminiert.
Quellen dafür sind z. B. Livius, Seneca, Martial und Galen. In einigen Punkten waren auch griechische Vorbilder prägend wie Platon, Aristoteles, Hippokrates u. a. Juristische Vorlagen findet man schon in den Zwölftafelgesetzen und in Sparta in den Lykurgischen Gesetzen.
Grundlage dieses Denkens waren die Nützlichkeitserwägung gegenüber der Gemeinschaft und das Vorrecht des "Pater familias", über seine Familienmitglieder existentiell zu entscheiden und zu richten.
Erst mit dem Christentum kam es in der Spätantike zu einer bedingten Revision dieser Beurteilung.
Grundlage dieser neuen Anschauung war die Idee, dass alle Menschen Kinder Gottes seien und die positive Einstellung Jesu gegenüber Behinderten (soweit die Überlieferung glaubhaft ist).

Der vorliegende Post enthält zunächst beispielhaft Quellen aus der römischen Zeit und dann ein Skript, das die Situation der Behinderten kurz erläutert (anhand von Quellen und Literatur). Die Formatierung des Textes ist "blogmässig" grosszügig gehalten. Ein genau formatiertes Handout samt auszugsweiser Literaturliste kann über die oben auf der Seite angegebene Email-Adresse im PDF-Format geordert werden.

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QUELLEN: "Behinderte im Römischen Reich (Armutsproblematik im römischen Reich)"

Zwölftafelgesetz, Tafel IV:

Cito necatus insignis ad deformitatem puer esto.

Ein eindeutig missgebildetes Kind/Junge soll schnell getötet werden.


Seneca: De Ira I, 15:

Seneca verfasste auf Bitten seines Bruders Novatus diese unvollständige Schrift in 3 Büchern über den Zorn.
Darin beschreibt Seneca zunächst die Formen des Zorns, um sie dann zu kritisieren und statt "ira" mehr "ratio" zu fordern.

[1] Corrigendus est itaquequi peccatet admonitione (Erinnerung, Mahnung) et viet molliter et asperemeliorque tam sibi quam aliis faciendus non sine castigatione (Züchtigung, Strafe), sed sine iraquis enim cui medetur irascitur ? At corrigi nequeunt (nicht können) nihilque in illis lene aut spei bonae capax (geräumig, weit, fähig) estTollantur e coetu (Versammlung) mortalium facturi peiora quae continguntet quo uno modo possunt desinant mali essesed hoc sine odio.

Und so ist zu verbessern, wer sich falsch verhält, sowohl in Bezug auf die Ermahnung also auch in Bezug auf die Gewalt, sowohl weich als auch hart und so ist es besser so für sich als für andere zu tun ohne Züchtigung, aber (auch) ohne Zorn; denn wer wird erzürnt, der geheilt wird? Aber sie können auch nicht verbessert werden und nichts ist bei jenen leicht/sanft oder guter Hoffnung fähig. Es sollen enthoben/entfernt werden von der Zusammenkunft/Gesellschaft der Sterblichen die, wenn sie alles schlechter machen, was sie berühren und lasst sie aufhören, schlechte Menschen zu sein auf die einzige Art, die sie können, aber das ohne Hass.

[2] Quid enim estcur oderim eumcui tum maxime prosumcum illum sibi eripio ? Numquis membra sua tunc oditcum abscidit ? Non est illa irased misera curatio.
>> Rabidos (wütend, rasend, toll) effligi (totschlagen) muscanes et trucem (rauh, wild, furchtbar) atque immansuetum (roh, ungezähmt) bovem occidimus et morbidis pecoribusne gregem polluantferrum demittimusportentosos (wunderlich, ungeheuer, missgebildet) fetus exstinguimusliberos quoquesi debiles monstrosique editi suntmergimusnec irased ratio est a sanis inutilia secernere (absondern, trennen; unterscheiden)<<

Denn welchen Grund sollte ich haben, denjenigen zu hassen, dem ich dann am meisten beistehe wenn ich jenen vor sich selbst schütze? Hasst etwa jemand seine Glieder so sehr, wenn er sie abschneidet? Das/jenes ist kein Akt des Zornes, sondern der mitfühlenden Heilung. Wir schlagen tolle Hunde tot und töten einen wilden und ungezähmten Stier und kranke Schafe/Vieh, damit sie nicht die Herde infizieren, töten wir sie mit dem Messer; wir vernichten missgebildete Föten, auch Kinder, wenn sie schwachsinnig und monströs auf die Welt gekommen sind, versenken wir; aber/und es ist kein Zorn, sondern Vernunft, von den Gesunden das Nutzlose zu trennen.    

[[3Nil minus quam irasci punientem decetcum eo magis ad emendationem poena proficiatsi iudicio lata estInde estquod Socrates servo ait : "Caederem tenisi irascerer." Admonitionem servi in tempus sanius distulitillo tempore se admonuitCuius erit tandem temperatus affectuscum Socrates non sit ausus se irae committere ?

Es ziemt sich nichts weniger, als wenn ein Strafender zornig ist, weil umso mehr die Strafe zur Verbesserung beiträgt, wenn sie ein überlegtes Urteil ist. 
Deshalb sagte Socrates zu dem Sklaven: "Ich würde dich töten, wenn ich nicht so wütend wäre." Er verschob die Bestrafung/Ermahnung des Sklavens auf einen ruhigeren Zeitpunkt, zu jenem Zeitpunkt tadelte/ermahnte er sich. Wer kann von sich sagen, dass sein Gemüt so kontrolliert/gezügelt sei, wenn nicht (einmal) Sokrates es wagt, sich dem Zorn anzuvertrauen?]

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SKRIPT/HANDOUT: "Behinderte im Römischen Reich (Armutsproblematik im römischen Reich)"

Die Einstellung der Römer zu Behinderten war bereits durch die der Griechen beeinflusst.

In Sparta war die Staatsphilosophie stark auf Erhaltung der militärischen Kampfkraft ausgerichtet.
Deshalb wurden die Kinder nach der Geburt vom Vater und auch von der Gerusia (Ältestenrat) einer Selektionsprozedur unterzogen. Der Vater führte das Kind der Gerusia vor, die dann gemäss den Lykurgischen Gesetzen bestimmte, ob es in die Gemeinschaft aufgenommen werden durfte. Die Lykurgische Verfassung berief sich auf den wahrscheinlich nicht historischen Lykurgos, der nicht nur die Regierung Spartas neu ordnete (Doppelkönigtum, Gerusia und Apella), sondern auch die soziale Struktur der spartanischen Herrenschicht und ihre Bevölkerung regelte.
Schwache oder missgebildete Kinder wurden demnach ausgesetzt oder vom Berg Taygetos in Schluchten geworfen.

In Athen konnten behinderte Neugeborene auch getötet werden, weil man von ihnen erwartete, dass sie für den Staat nichts beitragen konnten und man ihnen umgekehrt auch keine Unterstützung gewähren wollte.
Das athenische Staatswesen basierte neben der militärischen Kraft auch auf der Stärke des Seehandels.
Es war daher auf kampfkräftige wie wirtschaftlich produktive Menschen angewiesen. Ausserdem mussten die Familien mangels staatlicher Unterstützung ihre älteren Angehörigen selbst versorgen.
Daher sprach schon die Gesetzgebung Solons (594 v. Chr.), die ansonsten in einigen Punkten von der Gleichheit der Menschen ausging, behinderten Menschen das Lebensrecht ab.
Ähnliche Positionen vertraten der Philosoph Platon (ca. 370 v.) in seinem Werk "Politeia" (πολιτεια) sowie der Arzt Hippokrates, der eine Behandlung nur dann für nötig befand, wenn sie Aussicht auf Erfolg versprach.

"Der Arzt, der die Methode der Heilung kennt, muss nur solche Kranken behandeln, wenn sie jung und arbeitsfreudig sind ... unheilbare Fälle muss man überhaupt ausweisen, zumal wenn man eine annehmbare Ausflucht hat."

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Corpus Hippocraticum; zit. nach Hans Schadewald: Die Einstellung der Gesellschaft zum Behinderten im Laufe der Geschichte, 1969, S. 33

Die Stellung der Behinderten im antiken Rom lässt sich grob mit dem in Griechenland vergleichen. Rom setzte auf sein militärisches Potential als Landmacht und vertrat in der Wirtschaft agrarische Ideale. Dafür waren einsatzfähige Bürger notwendig. Deshalb übte in der römischen Gesellschaftsordnung der Vater ("Pater familias") eine unumschränkte Verfügungsgewalt über seine Frau und seine Kinder aus.
Er konnte ein neugeborenes Kind einfach töten lassen. Das war bei den meisten missgebildeten Kindern der Fall, konnte aber auch bei Mädchen vorkommen. Ein Vater konnte seine Kinder auch später noch töten lassen.

Das Zwölftafelgesetz von ca. 451 v. Chr. empfiehlt sogar ausdrücklich die Tötung behinderter Kinder (vgl. auch Solons Gesetzgebung).
Die Tafel IV beschäftigte sich im Kern mit Familienrecht:
"Cito necatus insignis ad deformitatem puer esto."
Ein eindeutig missgebildetes Kind/Junge soll schnell getötet werden. 

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Dieter Flach: Das Zwölftafelgesetz. Leges XII tabularum; Darmstadt 2004

Der Heilpädagoge Max Kirmsse kommentierte das in seiner Geschichte der frühen Krüppelvorsorge so: "Vielfach wurden sie auf die Strasse geworfen, in dem velabrenischen See, wo die Kloaken der Stadt ausmündeten, ertränkt, in Wüsten, Wälder, an den Tiber, auf den Gemüsemarkt gelegt."

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Max Kirmsse: Zur Geschichte der frühesten Krüppelvorsorge; 1911, S. 5

Wenn behinderte Kinder aber nicht getötet wurden, konnte es sein, dass sie versklavt wurden oder ihr Leben als Narren und Komiker fristen mussten. Versklavt wurden v. a. Kinder, bei denen eine Behinderung erst spät auffiel.

Was Narren ("moriones") betrifft, so wurden v. a. Verkrüppelte, Kleinwüchsige oder geistig Behinderte eingesetzt. Am liebsten waren vielen Unternehmern kombinierte geistig-körperliche Behinderungen. Das lies die Narrenmärkte ("forum morionum") boomen.

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Max Kirmsse: Vielfach wurden sie auf die Straße geworfen, in dem velebrensischen See, wo die Kloaken der Stadt ausmündeten, ertränkt, in Wüsten Wäldern, an den Tiber, auf den Gemüsemarkt gelegt; 1911, S. 5

Ein weiteres denkbares Los für Behinderte war die Bettelei. Manchmal wurden wegen des Mitleidseffekts die Verunstaltungen sogar verstärkt.

Als zeitgenössische Quelle für das Los der Sklaven gilt u. a. Seneca:

"Diesem Sklavenherren zum Nutzen schwanken die Blinden auf den Stab gestützt einher, ihm zum Vorteil zeigen die anderen die verstümmelten Arme, die verrenkten Knöchel ... Jener Beinzermalmer haut dem einen den Arm ab, schwächt den anderen, verdreht diesem ... die Schulter, damit er höckrig werde"

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Seneca, De ira; zit. nach: Hermann Meyer: Geistigbehindertenpädagogik; in: Solarova Svetluse (Hg.): Geschichte der Sonderpädagogik; Stutgart etc. 1983
S. 80 ff

"Wir schlagen tolle Hunde tot und töten einen wilden und ungezähmten Stier und kranke Schafe/Vieh, damit sie nicht die Herde infizieren, töten wir sie mit dem Messer; wir vernichten missgebildete Föten, auch Kinder, wenn sie schwachsinnig und monströs auf die Welt gekommen sind, versenken wir; aber/und es ist kein Zorn, sondern Vernunft, von den Gesunden das Nutzlose zu trennen."    

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Seneca, De ira I, 15, 2

Seneca beschrieb nicht nur das Los der Sklaven, sondern kritisierte es auch. Dabei mag ihm sicher auch seine stoische Grundeinstellung geholfen haben, obwohl er deren Moralvorstellungen nie ganz mit seinem eigenen Lebensstil in Einklang bringen konnte. Seneca soll Geistesschwache in sein Haus aufgenommen haben, die von der Gesellschaft ausgestossen waren. Gleichzeitig forderte er aber von den Menschen, für die Gesellschaft nützlich zu sein, da sonst das Leben sinnlos sei.

Speziell für die als Narren eingesetzten Behinderten lässt sich auch der Dichter Martial als Gewährsmann anführen, der in einem Epigramm schildert, wie ein geschäftstüchtiger Händler einer reichen Dame sogar einen gesunden als Narren verkaufen will:
"Narr sein sollte er, ich habe ihn für zwanzigtausend gekauft. Gib sie mir, Gargilian, wieder, er ist bei Verstand!"

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Martial; zit. nach: Max Kirmsse; in: der Schwachsinnige und seine Stellung im Kulturleben der Vergangenheit und der Gegenwart, S. 85

Man kann sich also den Sadismus in der damaligen römischen Gesellschaft nicht gross genug vorstellen. Die Behinderte, die auf der Strasse zur Schau gestellt wurden, sollten am besten körperlich wie geistig behindert sein.

Ein Bewusstseinswandel setzte erst allmählich mit dem Christentum ein, dass sich im 4. Jhd. durchsetzte.

Wurden im Alten Testament noch Krankheit und Behinderung wird mit Schuld und Sünde in Zusammenhang gebracht, für die es zu sühnen gelte, schlägt das Neue Testament schon einen anderen Ton an: Jesus sieht Krankheit nicht mehr als Strafe für Sünde an. Er sieht die Menschen alle als Kinder Gottes.
Das zeigt sich beispielhaft bei Johannes 9 1-3 (ferner -9/-12),
hier in der Einheitsübersetzung:

"Unterwegs sah Jesus einen Mann, der seit seiner Geburt blind war.

Da fragten ihn seine Jünger: Rabbi, wer hat gesündigt? Er selbst?
Oder haben seine Eltern gesündigt, so dass er blind geboren wurde?

Jesus antwortete: Weder er noch seine Eltern haben gesündigt, sondern das Wirken Gottes soll an ihm offenbar werden."

Zusammenfassend kann man also sagen, dass in der Spätantike im Römischen Reich - auch durch die Christianisierung - ein Bewusstseinswandel gegenüber Behinderten stattfand, ähnlich wie das auch bei anderen Randgruppen oder bei Gladiatoren passierte. Es ist allerdings schwer zu überprüfen, in wie weit diese geistesgeschichtlichen Veränderungen auch empirisch Anwendung fanden.


LITERATUR:

Die Literatur zum Thema Behinderte in der Antike und speziell im Römischen Reich ist nicht sehr zahlreich. Zum einen kann man sich an Literatur zu den Primärquellen (z. B. Seneca, Martial, Neues Testament) wenden, zum anderen kann man auch auf allgemeine Literatur zur Behindertenpädagogik zurückgreifen und nach historischen „Einsprengseln“ suchen, in der Hoffnung, dass es sie gibt.
Auffällig sind die relativ zahlreichen Werke von Max Kirmsse (1877 – 1946), einem deutschen Heilpädagogen mit guten historischen Kenntnissen , der besonders im Kaiserreich wirkte. Unter den Nazis wurde er stark angefeindet und konnte nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr Fuss fassen, da er schon 1946 tot zusammenbrach. (Von der damaligen Bezeichnung „Krüppel“ darf man sich nicht irritieren lassen, weil sie zu dieser Zeit üblich war.)

Dieter Flach: Das Zwölftafelgesetz. Leges XII tabularum; Darmstadt 2004
Max Kirmsse: Die Geschichte des Schwachsinnigenwesens;
in: Zeitschrift für die Behandlung Schwachsinniger 1906 (S. 76 f)
Max Kirmsse: Der Schwachsinnige und seine Stellung im Kulturleben der Vergangenheit und der Gegenwart
in: Zeitschrift für die Behandlung Schwachsinniger 42/1922 (S. 81 - 88)
Max Kirmsse: Zur Geschichte der frühesten Krüppelvorsorge;
in: Zeitschrift für Krüppelvorsorge 1911 (S. 5)
Martial (Marcus Valerius Martialis): Epigramme (übersetzt von Niklas Holzberg), Stuttgart 2008
Hermann Meyer: Geistigbehindertenpädagogik;
in: Solarova Svetluse (Hg.): Geschichte der Sonderpädagogik; Stuttgart etc. 1983
Hans Schadewald: Die Einstellung der Gesellschaft zum Behinderten im Laufe der Geschichte;
in: Der behinderte Mensch und die Eugenik; Düsseldorf 1970 (S. 29 - 43)
Seneca (Lucius Annaeus Seneca): De ira (übersetzt von Jula Wildberger); Stuttgart 2007
Monika Vernooij: Erziehung und Bildung beeinträchtigter Kinder und Jugendlicher;
Paderborn 2005
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Corpus Hippocraticum
(z. B. Werner Golder: Hippocrates und das Corpus Hippocraticum, Würzburg 2007)
Neues Testament, Einheitsübersetzung




CORNELIUS TACITUS: GERMANIA: CAP. 1:
Germania omnis (Germanien als Ganzes; im ganzen betrachtet) a Gallis Raetisque et Pannoniis (von den Galliern, Rätern und Pannoniern) Rheno et Danuvio fluminibus (durch die Flüsse Rhein und Donau), a Sarmatis Dacisque (von den Sarmaten und Dakern) mutuo metu aut montibus separatur (wird durch gegenseitige Furcht oder Berge getrennt); cetera (das übrige) Oceanus ambit (umfließt der Ozean), latos sinus (große Halbinseln) et insularum immensa spatia (und ungeheuer große (unermeßlich große) "Räume" (Weiten) der Inseln; großräumige Inseln) complectens (umfassend; der...umschließt), nuper cognitis quibusdam gentibus ac regibus (nachdem neulich (kürzlich) einige Völker und Könige bekannt geworden waren; vor einiger Zeit sind...bekannt geworden), quos bellum aperuit (die uns der Krieg erschloß).
 Rhenus (Der Rhein) Raeticarum Alpium inaccesso et praecipiti vertice ortus (auf einem unzugänglichen und abschüssigen Gipfel der Rätischen Alpen entspringend (der...entspringt) modico flexu in occidentem versus (durch eine mäßigen Biegung sich nach Westen wendend (der in mäßiger....wendet) septentrionali Oceano miscetur (wird dem nördlichen Ozean "beigemischt", mit dem Ozean vermischt; fließt in die Nordsee). Danuvius (Die Donau) molli et clementer edito montis Abnobae iugo (von dem sanft und "langsam" (sanft) ansteigenden Gebirgskamm des "Schwarzwald-Gebirges" (des Schwarzwaldes); von dem leicht zugänglichen und allmählich ansteigenden...) effusus (sich ergießend; herabströmend;...die ...herabfließt) pluris populos adit (fließt an mehr Völkern (erg: als der Rhein) vorbei; "besucht"), donec (bis) in Ponticum mare (ins Schwarze Meer) sex meatibus ( durch sechs Mündungsarme; in...) erumpat (durchbricht; sich ergießt, hineinströmt; sich den Weg bahnt);  septimum os (ein siebter Arm) paludibus hauritur (wird von Sümpfen verschlungen; versickert; "geleert", "ausgeschöpft").-
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Germania: das freie Germanien ohne die unter DOMITIAN eingerichteten Provinzen OBER-UND NIEDERGERMANIEN
omnis: prädikativ
Sarmatae: Reitervölker zwischen Weichselquelle und Schwarzem Meer
Daci: Bewohner der Provinz Dacia (ungefähr das heutige Rumänien)
montibus: die Karpaten
cetera: die Küste im Norden
sinus: auch: Landzunge; Jütland
insularum: die dänischen Inseln und Südskandinavien
immensa spatia: dt. Adj: großräumig
cognitis...regibus: Ablativus absolutus; dt: Hauptsatz
bellum: die Feldzüge des DRUSUS (12-9v.) und die des TIBERIUS (14-16 n.)
vertex: auch: Berghöhe
versus: passives Partizip mit reflexivem Sinn
mollis=sanft; leicht zugänglich
clementer editus=allmählich ansteigend
pluris: Akkusativ!
donec: bei Tacitus mit Konjunktiv!
meatus, us=Gang; Mündungsarm
os, oris, n: wie meatus=Mündung
haurire=verschlingen; sich verlieren
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zum STIL:
mutuo metu aut montibus: Verbindung eines abstrakten und eines konkreten Begriffes (häufig bei Tac.)
metu: Fehlen geographischer Grenzen; dreifache Alliteration!
Die ersten Sätze (Rhenus...erumpat): ähnlicher Inhalt, Parallelismus bei den Satzteilen: Bsp. Germania omnis-Rhenus-Danuvius (jew. gefolgt von Ablativen und Partizipien: complectens-versus-effusus etc.). Dennoch: Ausdruck und Form wechseln ab: Variatio!
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AUS: TACITUS: GERMANIA, Text und Erläuterungen Hirschgraben-Verlag), hrsg. v. Dr. F. Wurzel, Frankfurt am Main, 1970.
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septemtriones=die "sieben Dreschochsen"; das Siebengestirn, großer Bär
septemtrio, onis, m.=Norden
septemtrionalia, um, n.=nördliche Gegenden
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Tacitus bedient sich einer voraussetzungsreichen Sprache. Er steht im Gegensatz zu Ciceros kunstvollem Periodenstil.
"Tacitus gibt dem Ausdruck die knappste Form, so daß das Gefühl des Lesers zu stärkster Anteilnahme aufgerufen wird, der Gedanke mitgedacht, nicht selten vom Leser zu Ende gedacht werden muß.!
TACITUS: GERMANIA, lat.-dt.; A. Mauersberger, Wiesbaden (VMA-Verl.), o. J., S. 13 f.
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Wir hatten noch Tacitus in der 11. und 12. Klasse des Gymnasiums. Ich erinnere mich gerne, wie ich ganze Nachmittage in einem Steinturm hoch über Heppenheim (an der Bergstraße) "alleine" (aber nicht einsam!) mit Tacitus, Bier und Brot verbrachte. (Ich bin mir natürlich darüber im klaren, daß dies für das heutige banale "Event-Volk" (das lieber herumkaspert) nicht nachvollziehbar ist.)
 Wer Latein wählt, muß einen Text wie den obenstehenden bewältigen.
Das geht allerdings nur mit einer gehörigen Portion Interesse und Enthusiasmus. Diese beiden Voraussetzungen fehlen fast immer bei meinen Schülern, was die Hauptursache für  ihr klägliches Scheitern ist. In diesem Sinne

EREC

Donnerstag, 21. Juni 2012

ÜBER 13.000 KLICKS IN UNSEREM MURMILLO-CHANNEL AUF YOUTUBE!

https://www.youtube.com/user/Murmillo1?feature=mhee
EIGENE TEXTE 2: DE GERMANIA INFERIORE ET SUPERIORE (Über Nieder-und Obergermanien)

Permulta aedificia pulchra (Sehr viele schöne Gebäude) a Romanis in provincia exstructa sunt (sind von den Römern in der Provinz errichtet worden). Extra muros civitatum (Außerhalb der Mauern der Städte) magnae villae rusticae erant (gab es große Bauernhöfe). Viae bonae (Gute Straßen) ad omnes regiones ferebant (führten in alle Richtungen). Ad vias (An den Straßen) saxa leugas indicantia erant (waren (gab es) Steine, die die Meilen anzeigten; "anzeigend"). In fluviis (Auf den Flüssen) bona in omnes partes ferebantur (wurden Güter in alle Gegenden (Richtungen) gebracht) velut dolia vini plena (wie z.B. Fässer, die voll von Wein waren).
Secundo saeculo p.Chr.n. (Im zweiten Jahrhundert nach Christi Geburt) praecipue civitates ad Rhenum sitae florebant (blühten besonders die Städte, die am Rhein gelegen waren; die am Rhein gelegenen Städte). Inprimis vitra in Colonia facta (Besonders (Vor allem) Gläser, die in Köln hergestellt wurden: in Köln hergestellte Gläser) praeclara erant (waren sehr berühmt). Utraque provincia (Jede Provinz) quattuor legiones habebat (hatte vier Legionen). Primo saeculo (Im ersten Jahrhundert) legio I Bonnae atque legio XX Novaesii erant (war die erste Legion in Bonn und die 20. Legion in Nuß). Anno L p.chr. n. (Im Jahr 50 nach Christi Geburt) Agrippina auctore (auf Veranlassung von Agrippina) oppidum Ubiorum Colonia facta est (ist die Stadt der Ubier zur Kolonie gemacht worden). Quo ex tempore (Seit dieser Zeit) 'Colonia Claudia Ara Agrippinensium' (CCAA) appellabatur (wurde sie 'Claudische Kolonie Altar der Agrippinensier' (CCAA) genannt). Aquaeductus maximus (Ein sehr großer Aquädukt) ab eis montibus (von diesen Bergen), qui Germanice "Eifel" nominantur (die auf deutsch Eifel genannt werden), aquam in Coloniam apportabat (brachte Wasser nach Köln). Haud procul a Bonna (Nicht weit von Bonn) in (ex) montibus (in (aus) den Bergen), qui lingua Germanica (die in deutscher Sprache) "Drachenfels" dicuntur ("Drachenfels" genannt werden) (Latine "Saxum Draconis" significans (was auf Latein "Fels des Drachens" bedeutet; "Fels des Drachens bedeutend"), Romani saxa arcessiverunt (holten die Römer Steine (herbei). Complures pontes trans Rhenum erant (Es gab mehrere Brücken über den Rhein), unus ab Colonia (eine von Köln) ad eum locum ducens (zu diesem Ort führend; eine, die...führte), qui tum "Divitiae" (der damals "Divitiae" (war)) atque hodie "Köln-Deutz" est (und heute Köln-Deutz ist).
Constantinus Imperator (Der Kaiser Konstantin) illum pontem faciendum curavit (ließ jene Brücke erbauen; "sorgte für jene zu erbauende Brücke") anno CCCX p. Chr. n. se praesente (im Jahre 310 nach Christus in seiner Anwesenheit).
Finis ad Germaniam superiorem (Die Grenze zu Obergermanien) rivus erat (war ein Bach), cui nostra aetate (dem in unserer Zeit) nomen "Vinxtbach" est (der Name "Vinxtbach" ist), id est: rivus ad fines (d.h. Bach an den Grenzen)!
Caput Germaniae superioris (Die Hauptstadt Obergermaniens)) Mogontiacum erat (war Mainz), ubi ab anno XCII legio XXII Primigenia pia fidelis (PPF) (wo im Jahre 92 die 22. Legion, die "glückliche, fromme, treue" (PPF)) stipendia merebatur (Dienst tat). Ut transgressus Rheni muniretur (Um den Übergang über den Rhein zu befestigen), Romani (die Römer) in altera ripa fluvii (auf dem anderen Ufer des Flusses) castellum Mattiacorum erigebant (errichteten das Kastell der Mattiaker)., hodie nomine "Kastel" notum (heute unter dem Namen "Kastel" bekannt; das heute...bekannt ist). Dehinc (Von dort) Domitianus Imperator (der Kaiser Domitian) cum quinque legionibus (mit fünf Legionen) quattuor vexillationibus (ex Britannia) (vier Abordnungen; 'Vexillationen' (aus Britannien)) auxiliisque (und Hilfstruppen) profectus est (marschierte ab) ad Chattos aggrediendos (um die Chatten anzugreifen; "zu den anzugreifenden Chatten";...die anzugreifen sind).---
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Die Chatten werden oft mit den Hessen gleichgesetzt. Dies stimmt nicht ganz (ungenau!).
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EREC (Germanus et Chattus)
EIGENE LATEINISCHE TEXTE 1 (PROPRIA SCRIPTA LATINA): DE GERMANIA
Multa (Vieles) Tacitus (T.) nobis (uns) de Germania et moribus incolarum (über Germanien und die Sitten seiner Einwohner) in illo libro (in jenem Buch) narrat (erzählt), qui 'Germania' inscribitur (das den Titel 'Germania' trägt; das 'Germania' betitelt wird). Ubique silvae magnae et densae (Überall große und dichte Wälder) bestiis feris plenae (voll von wilden Tieren) paludesque (und Sümpfe) erant (gab es; "waren"). Germani vitam simplicem agebant (Die Germanen führten ein einfaches Leben). Tacitus scripsit (Tacitus schrieb) neminem voluntarie Germaniam petere (daß niemand freiwillig Germanien aufsuche), quam "informem terris, asperam caelo" dicit (welches er häßlich im Hinblick auf die Landschaft und rauh im Hinblick auf das Klima nennt; Tac., Germ., cap.2). Ab anno LVIII usque ad annum LI a. Chr. n. (Vom Jahr 58 bis zum Jahr 51 vor Christus) Gaius Iulius Caesar totam Galliam expugnavit (eroberte G.I. Caesar ganz Gallien), quod in suo libro (was er in seinem Buch) 'De bello Gallico' diserte describit ('Über den Gallischen Krieg' ausführlich beschreibt).
Iam antea (Schon vorher) multae gentes Germanicae (viele germanische Völker) velut Condrusi, Suebi, Vangiones, Nemetes et Triboci (wie die Condrusen, Sueben, Vangionen, Nemeter und Triboker) trans Rhenum venerunt (kamen über den Rhein). Rhenus finis Imperii Romani factus est (Der Rhein wurde zur Grenze des römischen Reiches). Ponte facto (Nachdem er eine Brücke gebaut hatte) bis Caesar Rhenum transgressus est (überschritt (überquerte) Caesar zweimal den Rhein). Eburonis devictis (Als er die Eburonen vollständig besiegt hatte) Ubii, socii Romanorum (die Ubier, Bundesgenossen der Römer), iussu Caesaris Rhenum transierunt (überquerten auf Befehl Caesars den Rhein) et Oppidum Ubiorum condiderunt (und gründeten die Stadt der Ubier), quod postea (die später) 'Colonia Claudia' nominabatur (Clauische Kolonie=Köln genannt wurde). Augusto auctore (Auf Veranlassung von (des) Augustus) Romani ad Albim flumen procedunt (rücken (rückten) die Römer bis zum Fluß Elbe vor), sed expedtiones Drusi et Tiberii (doch die Feldzüge des Drusus und Tiberius) fortunam non habuerunt (hatten keinen Erfolg). Drusus infelix (Der unglückliche Drusus) de equo cecidit (fiel vom Pferd) et rediens ad Rhenum mortuus est (und starb, als er zum Rhein zurückkehrte; "zurückkehrend").
Qua aetate (In dieser Zeit) prima castella ad ripam Rheni exstruebantur (wurden die ersten Lager am Rhein erbaut (errichtet)) velut Vetera Castra et Mogontiacum (wie z.B. Xanten und Mainz). Alia castra erant (Andere Lager waren): Noviomagus Batavorum, Novaesium, Ara Ubiorum, Noviomagus Nemetum, Argentorate, Vindonissa (Nijmegen, Neuß, Köln, Speyer, Straßburg, Windisch).-
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EREC (Germanus)

Dienstag, 19. Juni 2012

Datei:Roman aquila.jpg

BUCHTIP (auch diesmal völlig kostenlos): SIMON SCARROW: DER ZORN DES ADLERS

Britannien im Jahre des Herrn 44: Die Familie des General PLAUTIUS wird von Druiden verschleppt. Zwei Männer sollen es richten: Zenturio Macro und Optio Cato.
Leseprobe: "Macro zuckte die Schultern. Wenn der Junge nur mit der ewigen Grübelei aufhörte, würde ihm das Leben viel leichter vorkommen. Macro hatte keine Zeit für solche Selbstbetrachtungen, die ohnehin nur für Verwirrung sorgten und einen Mann vom Handeln abhielten. Das überließ man lieber diesen müßigen Intellektuellen in Rom. Je früher Cato das begriff, desto besser für ihn."
Gutes Buch! Lesen!
SIMON SCARROW: DER ZORN DES ADLERS (WHEN THE EAGLE HUNTS), München 2005 (Blanvalet), S.120.
EREC (Leutn. der Sturmtruppen)

2125 SEITENAUFRUFE!


CAESAR: GRATULOR!

Montag, 18. Juni 2012

ADDENDA ZU INTERESSE  38 A:
1.) MESSALLA CORVINUS (MARCUS VALERIUS): ca. 64 v.-13 n.: Redner, Staatsmann, Patron eines Dichterkreises. Sowohl mit OCTAVIAN  als auch mit OVID befreundet. Ovid schrieb ihm mehrere Briefe aus der Verbannung, s. auch Ovids TRISTIA und bes. die EPISTULAE EX PONTO (beide Werke "threnetischen" (von Threnodie=Trauergesang) Inhalts. Ovid heult darin seinen Freunden und Augustus die Ohren voll.
2.) COTTA MESSALINUS (MARCUS AURELIUS): 20 n. Konsul; Briefpartner Ovids
(s. INTERESSE, LEHRWERK FÜR LATEIN, AUSGABE A, München 2003, S. 356 und 352.)
AD ERROREM:
"Was den Kaiser Augustus so gegen ihn erbittert hat, wissen wir nicht. Soviel steht nur fest, daß Ovid durch Zufall etwas gesehen hat (Julia, die Tochter des Kaisers betreffend?), was ihm wohl der Kaiser, nie aber der Mann Augustus verzeihen konnte (s. Klagel. II, 103-106: 207-210: III, 5, 49-52; Briefe a. P. II, 9, 73-76). Angeblicher Grund war der frivole Inhalt der Kunst zu lieben, welches Werk jedoch schon zehn Jahre vorher erschienen war."
Aus: Abriß der Geschichte der antiken Literatur von Dr. Erwin Rex, Berlin-Schöneberg (nach 1885, s. Kap. Wert und Nutzen der Lektüre der Klassiker, S.13).
Der Anfang verdient zitiert zu werden:
"Die Wissenschaft unseres Jahrhunderts, der Ära des Dampfes und der Elektrizität, darf das Verdienst für sich in Anspruch nehmen, in das Volk hinabgestiegen zu sein, um jeglichem, der sich ihr verlangend nähert, entgegenkommend die Hand zu bieten. Gibt sie so jedem Gelegenheit, sich BILDUNG zu erwerben und sich zu vervollkommnen, so macht sie andererseits diese eigene Weiterbildung für jedermann, der nicht in den unteren Schichten geistiger Rangordnung verkommen will, zur Notwendigkeit. Wer jetzt nicht nach Kräften teilnimmt an dem Streben des Menschengeistes nach VERVOLLKOMMNUNG, der bleibt ein Mensch letzter Klasse, welchen Platz er im Leben auch einnähme...Wir meinen jene WAHRE BILDUNG, die nicht in der mehr oder minder großen Anhäufung von Wissen oder Halbwissen...beruht, und die als die Vorbedingung NATIONALER KRAFT und Entwicklung zu betrachten ist;-jene WAHRE BILDUNG, als deren UNERSCHÖPFLICHE QUELLE das VERMÄCHTNIS HELLAS' UND ROMS, die LITERATUR DER GRIECHEN UND RÖMER, jeder Form des Materialismus gegenübersteht."
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Was für ein Deutsch, was für ein Stil! Das waren noch gewaltige Lehrer! Das waren noch Männer! Wie in SPOERLS FEUERZANGENBOWLE (s. auch die unsterbliche Verfilmung mit Heinz Rühmann)!
 (Jedenfalls nicht solche Witzfiguren, wie es sie in den 70ern gab und die die Klasse mit "Hi, fans" und "peace" begrüßten.)
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Euer euch liebender, aber gestrenger Lehrherr
EREC

SIGRIDS SPRACHEN-BLOG-SAMMLUNG (siehe auch links):

Mein Foto

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LEHRBUCH "INTERESSE", AUSGABE A: LECTIO 38 A: OVID-DER DICHTER IN DER VERBANNUNG
Anno p. Chr. n. octavo (Im 8. Jahr nach Christi Geburt) P. Ovidius Naso poeta (der Dichter Publius Ovidius  Naso) ab imperatore Augusto relegatus est (ist von Kaiser Augustus verbannt worden): Romam relinquere (Rom zu verlassen) et Tomos (und nach Tomi), quod oppidum (welche Stadt) ad Pontem Euxinum situm erat (am Schwarzen Meer gelegen war), se conferre (sich zu begeben) coactus est (er wurde gezwungen).
Quo facto (Durch diese Tat; als dies geschah; passierte, "gemacht worden war") omnes (alle), qui tum Romae erant (die damals in Rom waren) vehementer percussi sunt (sind heftig erschüttert worden). Alius alium interrogavit (Der eine fragte den anderen), cur poeta tam clarus (warum ein so berühmter Dichter) Augusto tanto odio esset (dem Augustus zu so großem Haß gereichte; von Augustus so gehaßt wurde; bei A. so verhaßt war), cur imperator (warum der Kaiser) eum poena tam gravi (ihn mit einer so schweren Strafe) punivisset (bestraft hatte). Usque ad nostram aetatem (Bis zu unserer Zeit; unserem Zeitalter) nemo scit (weiß niemand), qua re (wodurch; "durch welche Sache") Ovidius iram principis moverit (Ovid den Zorn des Kaisers erregt hat; "bewegt hat".
Inter eos (Unter diesen), quibus usus familiarissimus (denen vertrautester Umgang) cum poeta erat (mit dem Dichter war; die vertrautesten...hatten), eminebat M. Valerius Messalla Corvinus (ragte Marcus Valerius Messalla Corvinus hervor), qui Ovidio et aliis poetis favebat (der Ovid und den anderen Dichtern günstig (gesonnen) war; geneigt war), et M. Aurelius Cotta Messalinus (und Marcus Aurelius Cotta Messalinus), filius eius (sein (dessen) Sohn), qui epistulas (der Briefe) et ad Ovidium expulsum misit (auch an den verstoßenen Ovid schickte; obwohl er verstoßen war) et ab eo accepit (und von diesem (ihm) erhielt).
Messalla: "Dic mihi, Marce (Sage mir, Marcus), quid Ovidius (was Ovid) in litteris suis (in seinen Briefen) scipserit (geschrieben hat). Nemo enim nostrum scit (Niemand nämlich von uns weiß; gen. partitivus), utrum incolumis Tomos advenerit (ob er unversehrt in Tomi angekommen ist) an in itinere (oder auf dem Weg (der Reise) calamitate affectus sit (von einem Unglück betroffen wurde; worden ist). Ne diutius dubitaveris narrare (Zögere nicht länger zu erzählen; coni. prohibitivus), quid novi in litteris stat (was Neues ("des Neuen", gen partitivus) in dem Brief steht)!"
Cotta: "Sentio (Ich fühle) eum patriam (daß er die Heimat) vehementissime desiderare (aufs heftigste ersehnt; sich nach der Heimat sehnt). Audi (Höre), quae scripserit (was er geschrieben hat):
'Cum subit (Als herankam; sich nahte) illius tristissima noctis imago (das tieftraurige Bild jener Nacht)
qua mihi (in der mir; wo mir) supremum tempus (die letzte Zeit) in urbe fuit (in der Stadt=Rom war)
cum repeto noctem (wenn ich die Nacht zurückhole), qua (in der) tot mihi cara relqui (so vieles mir Teure ich zurückließ)
labitur ex oculis nunc quoque gutta meis (fällt aus meinen Augen; ("gleitet")auch jetzt noch der Tropfen).'
Maxime autem dolet (Besonders aber bedauert er), quod multi amici (daß viele Freunde) ab eo defecerunt (von ihm abfielen). Plurimos enim amicorum (Viele (der) Freunde nämlich) amicitias (Freundschaften) ex utilitate iudicare (nach dem Nutzen beurteilen) scribit (schreibt er; er schreibt, daß viele Freunde...).
Messalla: "Verum dicit (Er spricht Wahres). Sed narra mihi (Doch erzähle mir): Quid scribit de causa (Was schreibt er über den Grund (die Ursache), cur ab imperatore (warum er vom Kaiser) relegatus sit (verbannt wurde; worden ist)? Utrum scelus commisit (Hat er ein Verbrechen begangen) an non (oder nicht; erzähle mir, ob er...oder nicht; von "narra" abhängig)?"
Cotta: "Putat (Er glaubt) se carminibus suis (daß er durch seine Gedichte) iram principis excitavisse (den Zorn des Princeps=Kaisers erregt habe)."
Messalla: "Ah, de 'Arte amatoria' dicit (Ah, er spricht von der 'Liebeskunst'), quae aliis gaudio (die den einen zur Freude), aliis odio est (den anderen zum Haß gereicht; die den einen Vergnügen bereitet, bei den anderen verhaßt ist). Sed ne credideris (Aber (doch) glaube (ja) nicht; coni. prohibitivus (zeitstufenlos)) eos libros (daß diese Bücher) re vera (in Wirklichkeit) causam poenae fuisse (der Grund (die Ursache) der Strafe waren; gewesen sind)!"
Cotta: "Est, ut dicis (Es ist, wie du sagst; verhält sich so). Scribit enim (Er schreibt nämlich) duo crimina (daß zwei Vergehen) se perdidisse (ihn verdorben haben; hätten; zugrunde gerichtet haben), carmen et errorem (ein Gedicht und ein Fehler (Irrtum; eine Verirrung). Scisne (Weißt du), de qua re dicat (über welche Sache er spricht; worüber)? Ego puto (Ich (jedenfalls) glaube ne nos quidem (daß nicht einmal wir), quos amicos fidelissimos dicit (die er die treuesten Freunde nennt), umquam ab eo (jemals von diesem; ihm) comperturos esse (erfahren werden; Inf. Fut. Akt.), quem errorem fecerit (welchen Fehler er gemacht hat). Timeo , ne (Ich fürchte, daß) Publius noster (unser Publius) propter crimen gravius (wegen einem recht schweren Vergehen; wegen eines ziemlich schwerwiegenden Vergehens) punitus sit (bestraft worden ist). Et timeo, ne (Und ich fürchte, daß) imperator (der Kaiser) se implacabilem praebeat (sich als unversöhnlich (nicht zu besänftigen) erweist; erweise; zeigt). Speremus nostras quidem litteras(Wir wollen hoffen, daß unser Brief wenigstens; wenigstens unser Brief) ei solacio futuras esse (diesem (ihm) zum Trost sein werde; ihn trösten wird)!"
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(In Nachtarbeit im Dienste der Wissenschaft)
EREC (assiduus=der Unablässige, der Unermüdliche)
(and the one who never gives up!)