Murmillo-Archiv

Freitag, 30. Januar 2015

TITUS LUCRETIUS CARUS: 97/ 95-55/ 53 v. Chr.

LUKREZ war ein überzeugter Vertreter des EPIKUREISMUS.
Hauptwerk: DE RERUM NATURA=Über das Wesen der Dinge.
Hauptgedanken:
1.) Aus nichts kann nichts entstehen. (Eine Warnung an alle schulischen Drückeberger, Pisa-Versager und sonstige Nieten.)
2.) Nichts kann zu nichts vergehen. (Ausnahme: die "Schülergehirne", die bei den meisten verdampft sind.)
3.) Es existiert nur der leere Raum und die Materie. (Leerer Raum existiert vor allem in den Köpfen der Schüler.)
4.) Die Materie hat die Form von Atomen.
5.) Es gibt sie in begrenzter Form.
6.) Ihre Zahl ist unendlich.
7.) Sie fallen von oben nach unten (parallel).-(Vgl. wiederum die Schuldeppen.)
8.) Dies tun sie ewig. (s. o.)
9.) Durch Abweichen von diesen parallelen Bahnen kommt es zu Zusammenstößen.
10.) So entstehen Verbindungen der Atome.
11.) Die Atome sind unzerstörbar.
12.) Sie sind unsichtbar, weil sie sehr klein sind.
13.) Sie besitzen keine Qualität (wie viele Möchtegern-Gymnasiasten).
14.) Es gibt nur eine begrenzte Anzahl von Kombinationen (wie im Boxen).
15.) Die Seele besteht aus Atomen.
16.) Die Seele ensteht mit dem Körper und vergeht auch wieder mit dem Körper. (Also hat man sie nur für kurze Zeit, denn man verliert sie wieder, was fast so viel ist, wie wenn man nie eine gehabt hätte.)
17.) Weil sich die Seele wieder in ihre Atome auflöst, ist der Tod nicht zu fürchten. (Wir werden sozusagen "zerlegt". Tod ist lediglich Auflösung, also ein völlig natürlicher Prozeß, nur blöd, daß es mich betrifft. Vielleicht ist es aber auch ganz o. k.)
18.) Daß die Seele nach dem Tod weiterexistiert, ist undenkbar. Pech für die Christen und "Buddhis".
19.) Strafe und Belohnung nach dem Tod: Fehlanzeige!
20.) Erinnerung an ein Leben (wie z.B. in Platons "Menon"): ist nicht!
21.) Ergo: Das Leben ist hier (La vita è adesso.)
22.) Folge daraus: Wir müssen es nutzen. Carpe diem!
23.) Lebensziel ist nicht Dauer, sondern Erfülltheit. (Mancher alte Sack hat nur viel zu lange gelebt und die Welt verpestet!)
24.) Da die Welt wie auch die Seele aus vergänglichen Teilen bestehen, sind sie unvollkommen.
25.) Was aber unvollkommen, kann kein Werk der Götter sein!
26.) Die Götter existieren in abgeschiedenen Räumen (Intermundien, Metakosmen).
27.) Ihr Glück ist (im Gegensatz zu den Menschen) unabhängig.
28.) Weder bedürfen sie der Menschen noch kümmern sie sich um sie. (Haben wohl Besseres zu tun! Wenn ich ein Gott wäre, würde ich mich auch nicht um diese Ratten kümmern!)
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Ziel des LUKREZ:
1.) Wahre Sicht auf das Leben ermöglichen.
2.) Leben ohne Angst und Begierde.-Befreiung vor der Götterfurcht, also gerade das Gegenteil des Christentums, das ja die Furcht vor Gott befördert, um die "Schäfchen" in den Griff zu kriegen; Anfang der Weisheit sei die Furcht vor Gott u. dergl. Blödsinn!
3.) Leben gemäß der "ratio".
4.) Glückliches Leben durch Erklärung der Natur und durch Befreiung von der "religio".
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Das Werk des LUKREZ ist ein Lehrgedicht in Hexametern.
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LUKREZ lehrt außerdem, daß es viele Welten gebe: "Es ist im höchsten Grade unwahrscheinlich, daß diese Erde und dieser Himmel als einzige erschaffen wurden...Nichts im Universum ist nur ein einziges Mal vorhanden, einzigartig und einsam von seiner Geburt an, in seinem Wachstum und seiner Blüte...Du mußt daher anerkennen, daß es in anderen Regionen andere Erden und unterschiedliche Menschenstämme und Tierrassen gibt."-Und das vor der Green-Bank-oder Drake-Formel sowie der "Viele-Welten-Theorie"!
(Zitat nach P. u. J. FIEBAG: Aus den Tiefen des Alls, Frankf. 1995, S. 48.)
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 RES ROMANAE. Neue Ausgabe, Cornelsen, hrsg. v. H. Krefeld, Berlin 2005, S. 124 f.
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decurio



Montag, 26. Januar 2015

C. CANDIDIUS CALPURNIANUS

C. CANDIDIUS CALPURNIANUS war DECURIO (Stadtrat) von LOPODUNUM (Ladenburg) und NOVIOMAGUS (Speyer). LOPODUNUM war Hauptort der CIVITAS SUEBORUM NICRETIUM und NOVIOMAGUS der CIVITAS NEMETUM. CIVITATES waren Selbstverwaltungsbezirke einer römischen Provinz. C. C. C. war Kelte aus einer angesehenen Familie. Er besaß das römische Bürgerrecht. Seine Mutter stammte aus der "gens Calpurnia". Zunächst war C. C. C. AEDIL (Polizei, Marktaufsicht). Er habe sich nie bestechen lassen, so behauptete er wenigstens. Nun ja, wer's glaubt, wird selig. Dann war er DUOVIR IURE DICUNDO (=Bürgermeister). Voll des Danks machte er jede Menge Geld für das Theater in LOPODUNUM locker. Schließlich kam er in den ORDO DECURIONUM (Stadtrat). Da er andere DECURIONES kannte, baten die ihn, Mitglied in ihrem Verein zu werden. Überwältigt von so viel Gunst des Schicksals, stiftete C. C. C. in Heidelberg auf dem Heiligenberg dem keltischen Gott VISUCIUS einen Tempel plus Standbild.
INSCHRIFT DES C.C. C.: CIL 6404; Reiß-Museum Mannheim:
VISUCIO AEDEM CUM SIGN(O) C. CANDIDIUS CALPURNIANU(S) D(ECURIO) C(IVIUM) C(IVITATIS) S(UEBORUM) N(ICRETIUM) ITEM DEC(URIO) ((C(IVIUM,) C(IVITATIS) NEMET(UM) FE(CIT).
=Dem (Gott) Visucius stiftete ("machte"; ließ bauen; errichten) C. C. C., Ratsherr der Bürger der Stadt der Neckar-Sueben und ebenso Ratsherr der Bürger der Stadt der Nemeter einen Tempel mit einem Standbild (Kultbild).
Visucius war "happy", und C.C.C. waltete hoffentlich noch lange seines Amtes. Natürlich, ohne sich bestechen zu lassen.
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Quelle: ROSEMARIE GÜNTHER: DAS MANNHEIMER RÖMERBUCH





Samstag, 24. Januar 2015

KREUZZÜGE: HEINRICH VON CHÂTILLON

Post über einen besonders "netten Zeitgenossen" auf "diereichsburg.blogspot", unserer vielgelesenen Mittelalterseite.
Deus lo vult!

Mittwoch, 21. Januar 2015

HEINRICH JASOMIRGOTT

Neuer Post auf "SILLY-WALKS-LTD. BLOGSPOT", unserer Seite für den höheren Blödsinn. Diesmal geht es um HEINRICH JASOMIRGOTT, Herzog von Bayern, der bei jeder Gelegenheit "Ja so mir Gott" (ergänze: helfe) zu sagen pflegte.
Die Redensart ist auch für Schüler geeignet, wenn sie eine 5 oder (was bei vielen wahrscheinlicher ist) eine 6 in der Lateinarbeit geschrieben haben: "Ja so mir Gott"! Auszusprechen übrigens in kehligem Bairisch.
(Ähnlich wie Franz Josef Strauß, wenn er z.B. sagte: "'Pacta sunt servanda', wie wir Lateiner sagen."-Sprich: Poacta sunt servoanda, wie wir Latoiner soggen (das "r" muß gerollt werden).)

Dienstag, 20. Januar 2015

WIR HABEN DIE HEILIGE LANZE: UNS KANN NICHTS PASSIEREN!

Neuer Post auf "DIEREICHSBURG. BLOGPOT".
(Heilige Lanzen aus Plastik in allen Farben sind günstig beim Murmillo-Verlag zu beziehen. Liebe Schüler, kauft euch eine heilige Lanze, denn das Ende in Form der nächsten Lateinarbeit ist nah! Geht in Euch. Paenitentiam agite!)

Montag, 19. Januar 2015

OVID: METAMORPHOSEN IV, 55-166=PYRAMUS UND THISBE: STILMITTEL

1.) HYPERBATA (traiectio; Sperrung): Ein Beispiel sei stellvetretend genannt: contiguas tenuere domos=sie bewohnten benachbarte Häuser (Thisbe=girl next door!); v. 57.
2.) vidistis...fecistis (v. 68): Apostrophe (Nachdruck)
3.) tecta=Häuser (v. 86): pars pro toto=Teil für das Ganze; ebenso: viscera=Eingeweide (v. 113)
4.) scelerata...viscera: Hypebaton und Enallage, griech. enallagé=Vertauschung; Beziehungsverschiebung meist eines Adjektivs zwischen Substantiv und abhängigem substantivischen Genitivattribut: Bsp: hesterna felicitate pugnae=durch das gestrige Glück des Kampfes, d.h. durch das Glück des gestrigen Kampfes; sowie: tenui stridente foramine (v. 123)=aus der schmalen zischenden Öffnung (das Wasser zischt!)
5.) Metonymie metonumia=Namensvertauschung): "Ersatz eines Begriffes durch einen anderen, ihm gedanklich nahestehenden; bes. Vertauschung von Ursache und Wirkung (Autor statt Werk, Gottheit statt Funktionsbereich, Stoff statt Produkt)": "amores" für "amatum" (v. 136); ebur=Elfenbein, sc. Scheide (v. 148); "caedes" für Blut.
6.) Prolepse (prolepsis=Vorwegnahme): "Bezeichnung der Folge oder Absicht einer Prädikatshandlung durch ein prädikatives Adjektiv, z.B.: Titanes parabant inicere captivo bracchia caelo.-Die Titanen beschlossen, Hand an den Himmel zu legen, damit er dadurch erobert würde."
7.) Personifikation: Anrede der Wand (v. 73-77)
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Quelle: Klett: P. Ovidius Naso-Metamorphosen (altsprachl. Texte); Rubenbauer/ Hofmann: Lat. Grammatik.
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decurio


Donnerstag, 15. Januar 2015

NEUE POSTS AUF "DIEREICHSBURG. BLOGSPOT"

1.) JOSCELIN II: "TRUNK UND SCHWELGEREI"
2.) FULKO VON ANJOU: DER FLUCH DES HASEN
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Deus lo vult!---

Sonntag, 11. Januar 2015

EILNACHRICHT

Im gemeinsamen Briefkasten ist Post.

Gruß!

KALKRIESE: DER TOD EINES ARMEN MAULTIERS

Unfreiwilliger Kriegsteilnehmer bei der "Varusschlacht" war ein Maultier, das nach 2000 Jahren wieder ans Tageslicht kam. Rekonstruktion des Geschehens:
Am letzten Tag der Schlacht hatten sich die Germanen am Engpass von KALKRIESE hinter einem Wall verbarrikadiert. Die Wallanlage wies Tore auf, durch die die Germanen den Heereszug der Römer attackierten und sich danach wieder schnell zurückzogen. Auf der rechten Seite gab es ein Moor. Das Gelände war also für die Römer ungünstig, da sie sich nicht formieren konnten. Hinzu kam tagelanger Regen, der die Schilde unbrauchbar gemacht hatte.
Im allgemeinen Chaos geriet das Maultier in Panik und riß sich vom Wagen los. Das Tier rannte durch die Reihen der Römer auf den Wall zu. Auf dem rutschigen Boden stolperte es über die eigene Kette und fiel zu Boden (Genickbruch!). Der Kadaver wurde teilweise durch den Wall verschüttet und teilweise von wilden Tieren gefressen. Auffallend war der große Phosphorgehalt des Bodens, der entweder auf die vielen Erschlagenen zurückzuführen ist oder auf Düngung.
Unter dem Wall wurden noch weitere Maultiere gefunden, allesamt Stuten. Eines davon war vier Jahre alt. Die ersten drei Lebensjahre hatte es im Mittelmeergebiet verbracht, was von H.-P. UERPMANN durch die Sauerstoffisotope der Zähne festgestellt wurde. Neben einem Tier, das fünf Jahre alt war, fand man einen Bronzeglocke. Der Kupfergehalt der Glocke verhinderte die Auflösung der Knochen. Die Glocke war kaputt, wurde repariert, mit Erbsenstroh ausgestopft und als Deichselkappe verwendet. Unglaublich, was die Arcäologen alles herausfanden! Sie konnten sogar die Herkunft des Erbsenstrohs ermitteln: Es stammte aus Gallien.
---decurio

Donnerstag, 8. Januar 2015

SENECAS TANTE

..muß eine resolute Frau gewesen sein.
SENECAS Gesundheit war nicht die beste, und so reiste er nach Ägypten, weil er sich von dem trockenen Klima Heilung versprach. Dort lebte sein Onkel GALERIUS, der Statthalter war. Seine Tante, die eine Halbschwester der Mutter war, kümmerte sich dort in rührender Weise um ihn (vgl. Ad Helviam 19, 1). Der Aufennthalt in Ägypten prägte SENECA nachhaltig. 31 fuhr er, wieder halbwegs fit, nach Rom zurück, wo er 39 Ädil wurde. Dabei hatte wahrscheinlich die energische Tante ihre Finger im Spiel. Diese hatte auch "connections" zum "Germanicus-Kreis". SEIANUS, ein übler Zeitgenosse, dem übrigens GALERIUS anhing, stand diesem Kreis feindlich gegenüber. Als dieser gestürzt war, gewann der "Germanicus-Kreis" an Einfluß.--- SENECA wurde schon früh "in die Strömungen am Hof hineingezogen". CALIGULA, der irre Kaiser, war dem "Germanicus-Kreis" zunächst wohlwollend gesonnen (aber nur zunächst). Nachdem er mit dem Senat gebrochen hatte, änderte er seine Haltung. Als dann noch eine Verschwörung aufgedeckt wurde (C. Lentulus Gaetulicus/ M. Aemilius Lepidus), letzterer stand wahrscheinlich dem "Germanicus-Kreis" nahe, schlug CALIGULA brutal zu. Das Geringste war noch die Verbannung  seiner Schwestern, die er für Mitwisserinnen hielt (alles Verräter!). Und SENECA konnte er eh nicht ausstehen (vg. Suet. Calig. 24; Cass. Dio 59, 19, 7). Als dann CALIGULA ermordet wurde, bekam SENECA unter dem Kaiser CLAUDIUS (41-45; der mit dem Sprachfehler) langsam wieder "Oberwasser". MESSALINA allerdings, die Hure des Kaisers, wollte alle vernichten, die dem "Germanicus-Kreis" nahestanden. Sie behauptete also, daß die 24jährige LIVILLA, die Tochter des GERMANICUS, ein Verhältnis mit SENECA gehabt hätte. Kurzum: Beide wurden verbannt, LIVILLA sogar ermordet (42 n.).
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Es ging also sprichwörtlich zu, wie im alten Rom.
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Quelle: SENECA: DE TRANQUILITATE ANIMI, RECLAM, Stuttgart 1984, Nachwort.
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decurio

CICERO: DE LEGIBUS I: Zentrale Gedanken (2)

CICEROS Rede geht, wie er selbst sagt, "auf die Festigung von Gemeinwesen". Er ist sich bewußt darüber, daß er nicht bei allen Beifall findet, was unmöglich ist. Also wendet er sich an diejenigen, die alles Rechte und "Sittlich-Schöne" für erstrebenswert halten. Diese zählen zu den Gütern, "was an sich lobenswert" ist. Jedenfalls halten sie dies nicht für ein großes Gut,  was nicht "von sich aus wahrhaft gelobt werden könnte."
1.) Manche von ihnen folgen u.a. der "schwierigen und stolzen, aber doch schon gebrochenen und widerlegten Sekte des ARISTON: Dieser lehrt: Mit Ausnahme der Tugend und Laster könne man alles auf eine Stufe stellen, also in einen Topf werfen, wie wir heute sagen.
2.) Es gibt keine Entsühnung für Verbrechen wider die Menschen und Götter!
3.) Frevler werden durch die "Beklommenheit des Gewissens" verfolgt.
4.) Wen nur Furcht vor Srafe abschreckt, ist nicht wahrhaft gerecht; wäre es so, dann wären wir alle "gerecht"; abschrecken sollte vielmehr die "Schändlichkeit an sich"; würde allein die Strafe abschrecken, dann wären lediglich die Unvorsichtigen, also die, die sich erwischen lassen, die Ruchlosen!
5.) "schlau" ist nicht unbedingt mit "gut" gleichzusetzen!
6.) der "vir bonus": er ist von Natur aus gerecht und gut; er denkt nicht primär an seinen Vorteil.
7.) der "vir malus" (Antithese zum v. b.) streitet alles ab, weil er Angst hat, daß was durchsickert; er rechtfertigt sich ständig selber.
8.) zu denken, alles sei an den Einrichtungen der Völker gerecht, ist dumm (vgl. die Gesetze der Tyrannen)
9.) Gesetz="richtige Vernunft im Befehlen und Verbieten"; s.o.
10.) wer dies nicht kennt=ungerecht
11.)keine Gerechtigkeit, " wenn sie nicht von Natur ist"!
12.) Gerechtigkeit, die "aus der Nützlichkeit aufgestellt wird", wird durch "diese Nützlichkeit wieder zerstört" (paradox, aber wahr; s. profitgierige Juristen und dergl.)
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decurio---

Dienstag, 6. Januar 2015

WHEN I LOOK AT MY PUPILS, I GET THE BLUES!

mit Ausnahme weniger!
BONUM ANNUM NOVUM FELICEM!

CICERO: DE LEGIBUS I: ZENTRALE GEDANKEN 1

1.) In der Geschichtsschreibung herrschen andere Gesetze wie in der Dichtung.
2.) Es gibt Politiker, die Großes ankündigen, sich aber mit Kleinem beschäftigen.
(Es gibt auch vaterlandslose Gesellen; die Redaktion)
3.) Nichts geringer, als einen Rat zu geben (I need money and no advice; die Redaktion).
4.) Der menschliche Sinn hält "gewaltige Macht an besten Dingen" umschlossen (und jede Menge Mist; die Redaktion).
5.) Die Wurzel des Rechts sei von der Natur abzuleiten (von mir aus).
6.) Natur von Göttern durch ihre Macht und Vernunft gelenkt (man sieht's ja).
7.) Nichts göttlicher als Vernunft (stimmt; dem spirituellen Mittelalter hätte ein wenig Vernunft mehr gutgetan).
8.) Vernunft kann sich zu Weisheit entwickeln (eher nicht; die Redaktion).
9.) Diese ist sowohl in Gott wie im Menschen.
10.) Vernunft heißt auch richtige Vernunft.
11.) Mensch hat mit Gott Teilhaberschaft an Vernunft.
12.) Vernunft=Gesetz
13.) Mensch mit Gott durch Gesetz vereinigt.
14.) Welt="gemeinsamer Staat von Göttern und Menschen"
15.) Verwandtschaft zu den Göttern (Gott ist eine Hypothese! Redaktion.)
16.) Seele=göttliches Geschenk (Seele=Hypothese! Redaktion. Nur gut, daß man nichts beweisen muß!)
17.) Gott erkennen=sich erinnern, woher wir stammen (wir kommen aus dem Nichts und gehen ins Nichts; die Redaktion)
18.) Wesensvollendung="völlig ausgebildete und zum höchsten Ende geführte Natur" (kann ich nirgends erkennen; Redaktion)
19.) kein zufälliges Entstehen (doch!)
20.) Natur=Lehrmeisterin
21.) der Mensch "hat von sehr vielen Dingen dunkle und nicht recht entwickelte Vorstellungen" (die meisten haben gar keine Ahnung; das macht aber nix; die Redaktion)
22.) Himmel=geistige Heimat (Hypothese! Vielleicht eher die Hölle. Redaktion.)
23.) Natur schreite von sich aus voran
24.) sie festige die Vernunft und führe sie zu Ende (nur bei wenigen; Redaktion)
25.) wir werden durch Gewohnheiten verbogen
26.) wir haben "nichtige Einbildungen" (manche haben fixe Ideen; die Redaktion)
27.) eine einzige Definiton für alle Menschen (alle gleich schlecht; Redaktion)
28.) "keine Verschiedenheit der Gattung"
29.) in der Seele angelegte (eingeprägte) Begriffe (bei den meisten gar nichts angelegt; Redaktion)
30.) Rede=Dolmetscherin der Seele
31.) Ähnlichkeiten im Richtigen wie Verkehrten (eher in letzterem)
32.) alle lassen sich von der Lust gewinnen (fressen, saufen und noch was; Redaktion)
33.) diese habe "gewisse Ähnlichkeit mit einem natürlichen Gut"
34.) aus ihr entstehen Erleichterungen, Annehmlichkeiten; ergo: aus "Irrtum des Geistes" wird etwas Heilsames (spirituelle Lustfeindlichkeit alter Männer)
35.)"aus einer ähnlichen Unwissenheit flieht man vor dem Tode"="Auflösung der Natur" (dissolutio naturae, so scheint es wenigstens); Cicero versucht hier den Tod kleinzureden; Redaktion.
36.) Leben wird erstrebt, weil es uns zusammenhält.
37.) Schmerz=größtes Übel; Grund: seine Schärfe und "weil ihm die Vernichtung der Natur zu folgen scheint" (interitus)
38.) Ähnlichkeit zwischen Sittlichkeit und Ruhm: daher scheinen die Geehrten glücklich (vielleicht sind sie es ja; Redaktion)
39.) Unser aller Sinn: von Bekümmernissen durchzogen.
40.) das ganze menschliche Geschlecht: untereinander "vergesellschaftet"
42.) Teilhabe am Recht von Natur aus
43.) Anlage gut, Verderbnis durch schlechte Gewohnheit; die Funken, die von Natur aus gegeben sind, werden so ausgelöscht.
44.) Natur gab uns Vernunft, also auch richtige Vernunft=Gesetz="richtige Vernunft im befehlen und verbieten
45.) hat man das Recht, dann auch das Gesetz; allen Vernunft gegeben, also auch Recht
46.)Sokrates verdammt den, "der zuerst den Nutzen vom Recht getrennt" hatte="Quelle aller Katastrophen" (Juristen?)
47.) der Weise liebt sich "um nichts mehr als den anderen" (weil er ein wenig vertrottelt ist; die Redaktion)
48.) Recht muß man in der Natur begründen; s. o.
49.) alle haben "eine Art natürlicher Zuneigung und narürliches Wohlwollen" (nicht ich; die Redaktion)
50.) Gesetze und Recht nicht von der Natur zu trennen; s. o.
51.) was einst als Ganzes erörtert wurde, wird nun nach Gliedern zerlegt
52.) das Rechte und Sittlich-Schöne"=" an sich (für) erstrebenswert"
53.) man solle für ein Gut ansehen, was von sich aus wahrhaft gelobt wird
54.) manche stellen alles auf eine Stufe mit Ausnahme der Tugenden und Laster
(bis ca. Kap. 46)
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