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Samstag, 28. Dezember 2013

HERMANN THE GERMAN: EINIGE FACTS ZU UNSEREM NATIONALEN "HERO" SECUNDUM PROF. HERWIG WOLFRAM

1) Unser Nationalheld HERMANN DER CHERUSKER aka (also known as) ARMINIUS wurde nach historischem Dauerschlaf anno 1529 durch ein Werk des Humanisten ULRICH VON HUTTEN wiederentdeckt ("Arminius", posthum erschienen) bzw. wieder zum Leben erweckt.
2) Neuausgabe von Huttens Opera und der "GERMANIA"des TACITUS durch MELANCHTHON (ebenfalls Humanist) anno 1538.- Nachweis der Gleichrangigkeit der germanischen und römischen Vorgeschichte.
3) KLEIST: "Die Hermannschlacht". Ein pathetisches Elaborat! Schwer erträglich! Mußte ich lesen.
4) HEINE: kritische Töne in "Deutschland ein Wintermärchen": Jeder kennt die Stelle:
"Das ist der Teutoburger Wald,
den Tacitus beschrieben,
das ist der klassische Morast,
wo Varus steckengeblieben.
Hier schlug ihn der Cheruskerfürst,
der Hermann, der edle Recke,
die deutsche Nationalität,
die siegte in diesem Drecke.
Wenn Hermann nicht die Schlacht gewann
mit seinen blonden Horden,
so gäb' es die deutsche Freiheit nicht mehr,
wir wären römisch geworden!"
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...und der feine Herr HEINE hätte sein "Wintermärchen" in einer Art Französisch schreiben können. Bei allem Geistreichtum Heines kann ich seine Haltung nicht ganz teilen. Es ist immer leicht, bequem zuhause den Spötter zu geben. Hätte er damals nur einen Tag mitgekämpft,dann  hätte er sich vielleicht weniger darüber lustig gemacht!
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Dennoch ist seine Haltung teilweise verständlich. Damals wurde HERMANN von "wotansbärtigen" Deutschtümlern (Pörtner) vereinnahmt und zum Symbol "wider die welsche Tücke" hochstilisiert. Das ging dann munter so weiter bis ins 3. Reich. Allerdings war man da ein wenig vorsichtiger. Erstens hatte ARMINIUS seinen Fahneneid gebrochen und zweitens war er "Anführer von 'Hiwis', von 'Hilfswilligen Völkern'" (H. Wolfram).
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5) Der historische ARMINIUS:
Nach TACITUS starb ARMINIUS mit 37 im 12. Jahr seiner Herrschaft. Rechnet man ab 9 n., so ergibt sich für seine Lebenszeit 16 v.-21 n. Chr.
Er war Mitglied der Führungsschicht der Cherusker, deren Stammesgebiet sich von den Quellen der Lippe und Ems bis über die Elbe hinaus ausdehnte.
Sein wirklicher Name: Man weiß nicht, wie er wirklich hieß. Viele seiner Verwandten hatten Namen, die mit "Sigi-" (=Sieg) zusammengesetzt waren. So hieß z.B. sein Vater SIGIMER. Es ist nicht sicher, ob "Arminius" eine rein latinisierte Namensform ist. H. Wolfram schlägt vor, daß der Namen einen "In-Gott-Irmin-Berühmten" bezeichnet. Dann wäre der Name des Onkels INGUOMER=der "In-Gott-Ingo-Berühmte" variiert worden. Ist aber "Arminius" ein rein lateinischer Name, dann hat unser Held anders geheißen, "Siegfried" z.B. Wahrscheinlich wurde er so zum Urbild des Siegfried aus dem Nibelungenlied, wurden doch beide von ihrem "krummen Verwandtenpack" feige erschlagen.---
Innerhalb der Sippschaft des ARMINIUS herrschte große Zwietracht.
ARMINIUS raubte die Tochter des SEGESTES, die auf den schönen Namen THUSNELDA (Vorbild für Kriemhild?) hörte. SEGESTES fand dies weniger gut, da er sie schon an einen anderen verschachert hatte. Aber was noch schlimmer war: THUSNELDA fand es ganz o.k., von ARMINIUS geraubt zu werden. Und so kam schließlich ARMINIUS zu seiner THUSNELDA. Kein Wunder, daß es da in der Sippschaft krachte.
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Quelle: HERWIG WOLFRAM: DIE GEMANEN, C. H. BECK-WISSEN, München 2002, S.32-35.
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R.


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