CICERO: VERRES II, 4, 60: SOGENANNTE ANTIOCHUS-AFFÄRE (60-71)
(Verres zieht einen naiven syrischen Prinzen über den Tisch.)
Venio nunc (Ich komme nun) non iam furtum (schon nicht mehr zu einem Diebstahl), non ad avaritiam (nicht auf Habsucht), non ad cupiditatem (nicht auf Gier (zu sprechen)), sed ad eiusmodi facinus (sondern auf eine Untat/ Schandtat/ Freveltat dieser Art), in quo (in der; worin) omnia nefaria (alle Verbrechen) contineri mihi atque inesse videantur (mir scheinen enthalten zu sein und innezuwohnen); in quo (in diesem/ in welchem) di immortales violati (sind die unsterblichen Götter verletzt worden/ die...worden sind), existimatio atque auctoritas (der gute Ruf und das Ansehen) nominis populi Romani (des Namens des römischen Volkes) imminuta (ist vermindert worden/ geschmälert worden ist), hospitium (das Gastrecht) spoliatum ac proditum (ist "beraubt"; geschändet (Artemis-Übers.) und verraten worden/...worden ist), abalienati (es sind entfremdet worden; abspenstig gemacht worden/...worden sind) scelere istius (durch das Verbrechen dieses Menschen) a nobis (von uns) omnes reges amicissimi (alle engbefreundeten Könige; A.) nationesque (und Völker), quae (die) in eorum regno (in deren Reich) ac dicione sunt (und Macht sind).-
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Alles halb so wild! VERRES knöpfte-gerissen, wie er war- einem naiven und dekadenten syrischen Prinzen einen Leuchter (candelabrum) ab, der als Geschenk für den Tempel des Jupiter (templum in Capitolio) gedacht war. Who cares?- CICERO macht nun aus der ganzen Sache ein Politikum und einen Religionsfrevel.
In Wirklichkeit wollte sich "unser" aller MTC, eitel und machtbewußt, wie er nun mal war, als Anwalt profilieren.
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R.
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