Murmillo-Archiv

Sonntag, 6. Januar 2013

PUBLIUS VERGILIUS MARO ("VERGIL"): AENEIS VII, 25-34: Iamque rubescebat...(11. Kl.)

(Die Tibermündung)

Iámque rubéscebát (Und schon rötete sich) radii´s mar(e) et (das Meer durch Strahlen und) áether(e) ab álto   (und vom hohen Aether; oben im Aether)
Aúror(a) i´n rosei´s fulgébat lútea bi´gis (glänzte die goldgelbe Aurora=Göttin der Morgenröte=Eos in rosigem Wagen; bigae und biga=Zweigespann)
cúm venti´posuér(e) (als sich die Winde legten) omni´sque repénte resédit
flátus (und ihr ganzes Wehen plötzlich nachließ), et i´n lentó luctántur mármore tónsae (und auf der "zähen"; unbewegten; (glänzenden) Meeresfläche die Ruder "kämpften"=sich mühten; die Ruder kämpften sich durchs "träge"; ruhige Wasser).
Atque hic AENEAS (und hier Aeneas) ingentem ex aequore lucum (einen ungeheuren Hain=Wald vom Meer aus)
prospicit (sah er vor sich; gewahrte er). Hunc inter fluvio Tiberinus amoeno (Zwischen diesem (der Flußgott) Tiberinus (durch "liebliche Flut")
verticibus rapidis (in schnellen; reißenden Wirbeln) et multa flavus harena (und gelb durch viel Sand)
in mare prorumpit (bricht ins Meer hervor; ergoß sich). Variae circumque supraque (Vielfältige/sowohl umher als auch darüber)
adsuetae ripis volucres  (mit den Ufern vertraute Vögel; verschiedenartige Vögel, die...vertraut waren) et fluminis alveo (und mit dem Bett des Flusses; Strombett)
aethera mulcebant cantu ("streichelten"; liebkosten; berührten sanft; erfreuten den Aether; griech. aither=die obere Luftschicht; Himmel; Akk. Sing; 3. Dekl.; mit ihrem Gesang; die Vögel erfüllten den Himmel (ringsum und oben; in der Höhe) mit ihrem Gesang) lucoque volabant (und flogen im Wald umher; lucus=Lichtung; vgl. lucere; heiliger Hain; Wald).
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"circumque supraque" (adv.) ließe sich vom Sinn her auch zu "volabant" ziehen:
"...Vielfältig umher und darüber
schwebten, wohl vertraut mit dem Strand und dem heimischen Strombett,
Vögel und füllten den Äther und Hain mit süßem Gesange."
VERGIL, AENEIS, Goldmann Klassiker mit Erläuterungen, von Thassilo von Scheffer, München 1979, S. 140.
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Wer Latein nach der 10. Klasse wählt, muß in der Lage sein, die augustäische Trias OVID, VERGIL und HORAZ zu bewältigen!
Wem z.B. der obenstehende Text nichts sagt, sollte besser sein Abitur in Leibesübungen, Gesang und Zeichnen machen. Erdkunde ist auch ein schönes Fach!
Ein gutgemeinter Rat!
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E.

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