RÖMISCHES MILITÄR: GRUNDWISSEN
Die Legion: Kaiserzeit
1 legio= ca. 5500 Mann=10 cohortes
1 cohors=500 Mann=6 centuriae zu jeweils 80 Mann (cohors secunda-decima)
Ausnahme: cohors prima: 800 Mann=5 centuriae
Offiziere:
Zenturio: Führer einer Zenturie (Die Zenturionen waren das Rückgrat der legio. Es gab unterschiedliche ordines=Ränge).
Optio: Stellvertreter
jede Zenturie: 1 signifer, 1 cornicen, 1 tesserarius
(Feldzeichenträger, Hornist, Parolenempfänger: dieser nahm jede Nacht die Parole auf Täfelchen=tessera in Empfang)
Der oberste Zenturio war der Primus Pilus ("erster Speer"). Er stand vorne bei der erten Kohorte in exponierter Stellung. War garantiert gefährlich!)
5 tribuni angusticlavii (Stabsoffiziere. Oft Söhnchen aus guten Familien, die ihr Militärjahr absolvierten und dann oft in die Politik gingen. Hatten von Tuten und Blasen keine Ahnung! Wurden wohl auch von den altgedienten Zenturionen belächelt und nicht ganz ernst genommen.)
1 tribunus laticlavius
1 aquilifer (Adlerträger: Der Adler war das Identifikationssymbol einer legio. Der Verlust galt als Schande!)
1 praefectus castrorum (zuständig für den Lagerbau)
1 legatus legionis (vom Kaiser ernannter Kommandeur)
Legionsreiterei: 120 Berittene (Meldereiter/ Kundschafter), aufgeteilt in turmae=Schwadronen zu je 30 Reitern.
Anführer: decurio
Auxilia: In den Auxiliareinheiten dienten die Provinzialen (Germanen, Kelten etc.). Die Auxilia waren oft beritten und dienten in den Lagern am Limes. Sie waren also so etwas wie die schnelle Eingreiftruppe.
Die Legion war selten vollzählig und rückte meist in sog. vexillationes (Abordnungen) aus. Oft war ein Teil der legio z.B. beim Steineholen oder beim Straßenbau. Ausfälle gab es z.B. krankheitsbedingt oder nach verlustreichen Kampagnen.
Wer sich für die röm. Armee interessiert, dem seien diese Bücher empfohlen:
Peter Connolly: Die Römische Armee (viele schöne Illustrationen).
Marcus Junkelmann: Die Legionen des Augustus: Der römische Soldat im archäologischen Experiment
(Ein wahrhaft magistrales Werk über röm. Militärtechnik. Durch Ausprobieren kam Junkelmann zu erstaunlichen Ergebnissen.)
(Randbemerkung: In den 90-er Jahren hielt ich an der Volkshochschule Ludwigshafen Lateinkurse für Erwachsene ab. Einmal zeigte ich ein Bild eines Mannes aus der Junkelmann-Truppe herum. Später bekam ich dann einen Brief. Der Schreiber fand es witzig, daß ich ihm sein eigenes Porträt vor die Nase hielt.)
Und last, but not least:
Rudolf Pörtner: Mit dem Fahrstuhl in die Römerzeit (ein Muß für jeden Römer-Fan!).-
Euer Erec
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