Murmillo-Archiv

Donnerstag, 30. Januar 2014

AN DIE OPS: Unser neues Playmovideo ist oben!

Die Murmillo-Show

Das Video ist noch ein Provisorium und es muss noch verbessert und Fehler ausgebügelt werden.

DIE BEWAFFNUNG DER GERMANEN: EIN SCHWERT WAR OFT ZU TEUER!

Gemäß der schriftlichen Quellen waren die Germanen mit Schwert, Schild und Lanze bewaffnet, doch es ist kaum wahrscheinlich, daß sich jeder Krieger ein Schwert leisten konnte. Die meisten waren arm, aber tapfer!---
Aufschluß über die Bewaffnung gibt neben den Schriftquellen die Archäologie. Im Gebiet der unteren Elbe hatten Reiter ein langes zweischneidiges Schwert, Fußkämpfer ein einschneidiges. Doch es ist ungeklärt, ob man diese Verhältnisse auch auf das Rhein-Weser-Gebiet übertragen kann. Dort könnte allerdings die räumliche Nähe zu den Römern einen Einfluß auf die Bewaffnung ausgeübt haben. Wie so oft: Nichts Genaues weiß man nicht!-Sicher waren aber römische "gladii" begehrte Artikel, die dem Träger einen gewissen, wenn nicht sogar hohen Status verliehen.
Auch man kann davon ausgehen, daß die Lanzen als Wurf-und Stoßwaffen eingesetzt wurden. Des weiteren war die germanische Bewaffnung eher für den individuellen Kampf als für den Kampf in der geordneten Formation geeignet. Also alles Indiviualisten!-Das waren noch Zeiten, das waren noch Männer! Da wurde noch gefochten und nicht in Büros gehockt und geschwätzt. Mit Bürohengsten, Schwätzern und sonstigem unheroischen Volk hätte ARMINIUS die Römer (ganz sicher) niemals vertreiben können.
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Quelle: Günther Moosbauer: Die Varusschlacht (C.H. Beck Wissen), München 2009, S. 21:
G. Moosbauer ist ein Spezialist auf dem Gebiet der Varusschlacht. Er lehrt als Priv. Doz. Archäologie der Römischen Provinzen an der Uni Osnabrück. Ich bin ziemlich sicher: Er war damals dabei!
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R
(Germane und Arminius-Fan)

Montag, 27. Januar 2014

GAIUS IULIUS RAETICUS, CENTURIO DER VI. LEGION (ODER DAS WUNDERSAME VERSCHWINDEN EINES ALTARS)

GAIUS IULIUS RAETICUS errichtete vor ewigen Zeiten einen schönen Altar, der nach langem Dornröschenschlaf 1716 bei Grabungen am Hadrianswall wieder ans Tageslicht kam. Auch die Person des G. I. RAETICUS tauchte so nach Jahrhunderten wieder aus dem Dunkel der Geschichte auf. Ein lange Zeit Toter meldet sich sozusagen zurück. Der Ausgräber, ein gewisser John Warburton war von dem Fundstück so angetan, daß er ("Sammlerfreund", der er war) den Altar kurzerhand mitgehen ließ, was sicher nicht ganz einfach war.
(J. Warburton: Vallum Romanum, 1753)
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Robin Birley, a. a. O., S. 36.
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Praefectus maximus

DER "MULIO": DAS ÄRMSTE SCHWEIN DER TRUPPE ODER AUCH DER GEILSTE JOB IM RÖMISCHEN HEER


Jede "centuria" hatte eine Sollstärke von ca. 80 Mann und bestand aus 10 "contubernia" (Zeltgemeinschaften) zu je 8 Mann. Der Chef war der "centurio". Unterchef war ein "optio", der gleichzeitig sein Vertreter war.
Jedes "contubernium" verfügte über ein Lederzelt, 1 Handmühle, 1 Maultier für das Gepäck (und bestimmt auch über einen anständigen Bier-und Weinvorrat).
Zuständig für das Maultier war der MULIO, der nicht zur kämpfenden Truppe gehörte. Das Maultier meines Wissens auch nicht. Er war so etwas wie der A. vom Dienst und wurde gewiß oft diskriminiert. Doch jede Truppe hat ihren Soldat Schwejk und vielleicht war ja auch der MULIO in Wirklichkeit der Klügere, da er sich aus den ewigen Kämpfen heraushielt.
Vielleicht war er ja auch nur von der Menschheit (besonders von seinen Vorgesetzten) enttäuscht und hatte einen besseren Draht zu Tieren.
Optio: Ubi est mulio noster, iste homo?
Legionarius: Cum mulo colloquitur. Credo istum delirare.
Quelle: Günther Moosbauer: Die Varusschlacht.
(Alle Schüler, die nicht reüssieren, haben immer noch die Möglichkeit "muliones" zu werden (geringe geistige Voraussetzungen und Anforderungen). Sie fänden da sicher ein ihnen gemäßes Betätigungsfeld. Außerdem viel frische Luft und Umgang mit netten Maultieren. Denkt darüber nach!)
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Have a nice day!
R.

Samstag, 25. Januar 2014

THE WALL: "80 MEILEN LANG" (DER HADRIANSWALL AN DER WILDEN NORDGRENZE)

43 n. Chr. eroberten die römischen Legionen den Südteil von England, wo sie sich zunächst einmal häuslich einrichteten und ihre Macht ausbauten. Die Grenze verlief zwischen Mersey und Humber und im Westen beim heutigen Wales. Diese wurde durch Straßen und kleine Festungen gesichert. Mit den Stämmen jenseits der Grenzen verständigte man sich auf politischem Wege. Einer dieser Stämme waren die "Brigantes" im Norden, über die Königin CARTIMANDUA herrschte. Als ihre Macht schwand (69 n.), gerieten die Dinge in Bewegung. Die Sicherheit der römischen Provinz war mit einem Schlag bedroht. PETILIUS CERIALIS, der römische Stadthalter, marschierte nach Norden und schlug VENUTIUS, den Gatten der Königin, gleich mehrmals. Die Brigantenfestung Stanwick wurde eingenommen. Außerdem wurde die IX. Legion von Lincoln nach York vorverlegt. Neue Forts wurden gebaut. Ab 70 n. waren die Römer im Norden präsent. 79 n. begann der Statthalter GNAEUS AGRICOLA, ein erfahrener und altgedienter Haudegen, mit der systematischen Eroberung des Nordens. Er leitete ganze sechs Feldzüge und schob so die Grenze bis an den Rand der schottischen Highlands vor! Die Grenze verlief nun zwischen dem FIRTH OF CLYDE und dem FIRTH OF FORTH. Wahrscheinlich entstand damals die Befestigung VINOLANDA sowie die STANEGATE-STRASSE zwischen CARLISLE und CORBRIDGE. In den Jahren zwischen 95. n. und 100 n. wurde NEWSTEAD aufgegeben und die STANEGATE wurde zur Grenze. Weitere Festungen entstanden. Aufgabe von VINDOLANDA war die Sicherung der Straße sowie der Patrouillendienst. Anscheinend gab es damals Ärger mit den Barbaren. In der HADRIANSVITA lesen wir, HADRIAN sei nach Britannien gereist und habe angeordnet, daß ein Wall gebaut werde "80 Meilen lang, um die Römer von den Barbaren zu trennen" (anno 122. n.). HADRIAN war 117 n. TRAJAN nachgefolgt. War TRAJAN mehr Soldat und auf Expansion bedacht, so war HADRIAN mehr Organisator und Staatsmann, der auf Sicherung und Bewahrung der eroberten Gebiete setzte, was ihn bei der Truppe nicht gerade populär machte. Denn: Kein Krieg, kein Ruhm und keine Beute!
Also ließ der Kaiser einen großen Wall zwischen TYNE und SILWAY FIRTH bauen. Dies geschah in den Jahren zwischen 120 und 130 n. Und so griffen die "legionarii" und "auxilia" zum Spaten (anstatt zum Pilum) und schaufelten "munter" für das Wohl des Reichs.
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QUELLE: ROBIN BIRLEY: VINDOLANDA. Eine römische Grenzfestung am Hadrianswall; hrsg. von SIR MORTIMER WHEELER+; Gustav Lübbe Verlag, 1978 Bergisch Gladbach, S. 14-19.
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Euer praefectus castrorum
R.

DARSTELLERINNEN IN ANTIKENFILMEN

2003

Held der Gladiatoren
(RTL/ORF/Grundy UFA TV Prod.)

    2000 

    Gladiator
    (DreamWorks SKG/Universal Pictures et. al.)


    1984

    Die letzten Tage von Pompeji
    (Columbia Pictures Television)

    1981

    Masada mit Barbara Carrera
    (Arnon Milchan Productions)

    1963

    Cleopatra
    (Twentieth Century Fox Film Corporation)


    Jason und die Argonauten
    (Columbia Pictures Corporation/Morningside Productions)


    1959

    Die letzten Tage von Pompeji
    (Cinematografica Associati//ABC-Filmverleih)

    Ben Hur
    (Metro Goldyn Meyer)

    Mittwoch, 22. Januar 2014

    FRIEDBERT MÜNDÖRFER: R.I.P.

    In der Nacht zum Sonntag ging ein großer Fechter von uns. Friedbert Mündörfer war einer meiner Fechtlehrer, der mir zahllose Fechtlektionen gegeben hat. Ich erinnere mich gern an viele heiße Gefechte, aber auch an die geistreichen Gespräche über Geschichte.
    Nun hat er für alle Zeit den Säbel aus der Hand gelegt. Herr Mündörfer hat 63 Jahre gefochten!
    Immer wenn ich während der letzten 13 Jahre ins Fechten kam, stand sein Auto schon im Innenhof und er saß meist drinnen auf der Holzbank oder gab Lektionen. Jetzt ist da nichts mehr außer die Erinnerung.
    Ich sehe ihn noch vor mir, wie er die Reihe der Studenten abschreitet, und jeden einzelnen in seiner charakteristischen Art lektionierte. Friedbert Mündörfer hatte eine ganz eigene, unnachahmliche Art zu fechten. Sein Fechtstil war wie sein Charakter: direkt, gerade, ohne Umschweife, unaffektiert , ohne Schnörkel-aber effizient, was ich einige Male zu spüren bekam.
    Ich hoffe, daß alle seine Schüler dem Fechten treu bleiben. Friedbert würde es sicher nicht wollen, daß einer aus irgendwelchen Gründen aufhört. Ich werde also immer eine Runde für ihn mitfechten. Vielleicht schaut er ja (aus Walhall) zu und lächelt.
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    DR. R. F. (Einer für alle, alle für einen.)

    VERGIL: AENEIS I, 561-578: DIDO SPRICHT ZU DEN TROJANERN

    Tum breviter (Dann kurz) Dido (D.) vultum demissa (das Antlitz gesenkt; acc. graec.) profatur (spricht):
    'solvite corde metum (löst aus eurem Herzen die Furcht), Teucri (ihr Teukrer), secludite curas (verbannt die Sorgen).
    res dura (die schwierige Lage) et  regni novitas (und die Neuheit des Reichs) me talia cogunt (zwingen/ zwangen mich solche Maßnahmen)
    moliri (zu unternehmen) et late (und weithin) finis custode tueri (die Grenzen behutsam zu schützen).
    quis (wer) genus Aeneadum (das Geschlecht der Aeneaden), quis Troiae nesciat urbem (wer kennte nicht die Stadt Troja)
    virtutesque virosque (weder die Heldentaten noch die Männer) aut tanti incendia belli (oder die Brände eines so großen Krieges)?
    non obtunsa adeo (nicht so sehr abgestumpft; bis zu dem Grad) gestamus pectora Poeni ("tragen" wir Punier die Herzen; sind wir im Inneren),
    nec tam aversus (und nicht so abgewandt) equos (die Pferde) Tyria Sol iungit ab urbe (von der tyrischen Stadt spannt der Sonnengott an).
    seu vos Hesperiam magnam (sei es daß ihr das große Hesperien) Saturniaque arva (und die Saturnischen Gefilde=Italien)
    sive (oder daß) Erycis finis (die Grenzen des Eryx=sein Gebiet; Bereich; Berg an der Westspitze Siziliens) regemque optatis Acesten (und den König Akestes wählt),
    auxilio tutos dimittam (ich werde/ will euch sicher durch Hilfe gehen lassen; entlassen) opibusque iuvabo (und werde euch durch Mittel unterstützen/ helfen).
    vultis et (wollt ihr auch) his (in diesen) mecum (mit mir) pariter (in gleicher Weise; ebenso) considere regnis (Reichen; Gebiet; Besitzungen (euch) niederlassen)?
    urbem quam statuo (die Stadt, die ich baue; errichte), vestra est (ist euer); subducite navis (zieht die Schiffe an Land);
    Tros Tyriusque (Troer und Tyrer) mihi (mir) nullo discrimine agetur (soll ohne Unterschied behandelt werden).
    atque utinam (und wenn doch) rex ipse (der König selbst) Noto compulsus eodem (vom selben Südwind verschlagen)
    adforet Aeneas (Aeneas; ergänze: der König Aeneas selbst dasein würde; da wäre)! equidem (ich freilich; fürwahr) per litora (die Strände entlang; zu den Stränden) certos (zuverlässige Leute)
    dimittam (werde/ will ich wegschicken; losschicken) et Libyae lustrare extrema (und die äußersten Gebiete Libyens zu durchwandern; durchspähen) iubebo (werde ich (ihnen) befehlen),
    si quibus (ob/ falls in diesen) eiectus (gestrandet) silvis aut urbibus errat (Wäldern oder Städten er umherirrt).'
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    Euer aller Imperator

    Montag, 20. Januar 2014

    MÜNDÖRFER, FRIEDBERT


    * 1934
    + 2014

    Friedbert Mündörfer war ein langjähriger Sportwart des Mannheimer Fechtclubs 1884 e. V.
    Er widmete sich schon früh in seinem Leben dem Fechtsport. In der Nachkriegszeit fing er unter erschwerten Bedingungen mit dem Training an, während er gleichzeitig beruflich bei BBC (Brown, Boveri & Cie.) als Ausbildungsleiter voll eingespannt war. So entwickelte er ein ähnliches Improvisationstalent wie sein Vorbild Emil Beck .
    Bekannt war er für seine knackigen Aufwärmübungen, sein organisatiorisches Engagement und sein historisches Wissen. Manchmal ging dabei sein Temperament mit ihm durch.
    Mündörfer trainierte auch viele Nachwuchsfechter, darunter Fleur Klingelberger.

    Seine Hauptwaffen waren Florett und Säbel, besonders aber letzteres. Damit hat er viele Preise gewonnen.
    Sein Fechtstil zeichnete sich dadurch aus, dass er - ohne Beachtung der sonst so pedantisch eingehaltenen Schrittfolge - intuitiv seinen Gegner angriff und Blössen mit sicherem Blick erkannte und ausnutzte. Dabei beherrschte er mit dem Säbel schnelle und variationsreiche Hiebe und eine Quintparade (gegen Kopfhiebe), mit der er den Waffenarm seines Gegners leicht anheben konnte, um ihm einen Flankenhieb zu verpassen. So oder mit einem direkten Kopfhieb konnte er viele seiner Gegner ausser Gefecht setzen.

    Herr Friedbert Mündörfer verstarb im Januar 2014.

    Mittwoch, 15. Januar 2014

    UNFREIWILLIGE KOMIK IN ALTEN KLASSIKERAUSGABEN

    Alte Klassikerausgaben enthalten oft Stellen, die aus heutiger Sicht nicht ganz einer gewissen Komik entbehren. So warnt z.B. HERMANN MENGE, REPETITORIUM DER LATEINISCHEN SYNTAX UND STILISTIK, grammatikalische Verbrecher (und deren gibt es viele) bisweilen mit der Formulierung "ja nicht!". Weiterhin stehen am Anfang des Werks die unsterblichen Worte des JOANNES GLANDORPIUS (wer immer das auch war):
    Discite Donatum, pueri, puerilibus annis,
    ne spretus iuvenes vos notet atque senes.
    Lernt also gefälligst "euren Donat", ihr Knaben (faules Knabenpack), und zwar (zack-zack) in knabenhaftem Alter,
    sonst wird er euch tadeln (rügen), der Donat, als Junge und Alte, dieweil ihr ihn verschmäht (verachtet) habt.
    Ja nicht!
    In meiner Ciceroausgabe, Band 8, Langenscheidtsche Bibliothek sämtlicher griechischen (sic) und römischen Klassiker in neueren deutschen Musterübersetzungen, 85. Band, Berlin und Stuttgart 1855-1908 steht gleich am Anfang unter dem Stichwort "Betonung":
    "Um ferner den Leser rasch in die Namenwelt des Altertums einzuführen und ihm auch das Vorlesen der Autoren zu ermöglichen, sind bei allen in letzter Zeit neu aufgelegten Teilen dieser Bibliothek Zeichen für die richtige Betonung der Namen eingeführt (s. z.B. die obige Gruppenaufstellung). Diese Neuerung, wenn auch auf den ersten Blick dem Auge vielleicht etwas ungewöhnlich erscheinend, wird sicherlich allen der Betonung Unkundigen willkommen, den derselben Kundigen aber nicht störend sein."
    Was für eine Formulierung! So drückten sich die Gelehrten vergangener Zeiten aus. Wohlan, ihr Unkundigen, lernt endlich die richtige Aussprache der klassischen Autoren. So heißt es z.B. Herodo't oder Xe'nophon usw.
    Im Vorwort heißt es dann:
    "Bei meiner Übersetzung von Cicero's Cato und Lälius habe ich die gründliche und DURCH BESONNENHEIT DES URTEILS ausgezeichnete Textrecension von Karl Halm in der zweiten Auflage der Orelli'schen Ausgabe (M. Tullii Ciceronis Opera quae supersunt omnia ex recensione Jo. Casp. Orellii. Editio altera emendatior: Opus morte Orelli interruptum continuaverunt J. G. Baiterus et Car. HALMIUS. Volumen quartum. Turici sumptibus ac typis Orellii Füsslini et sociorum. MDCCCLXI) zugrunde gelegt."
    Bei den "Hülfsmitteln", die "zu Gebote" "standen" werden der "Cato major seu de senectute et Paradoxa" sowie der "Laelius sive de amicitia dialogus" genannt, beide erschienen "Lipsiae apud Gerhardum FLEISCHERUM" (jun. 1819 und 1825).
    (Wenn einer "Bäcker" hieße, wäre dann der Akkusativ "Bäckerum"? Oder wenn er "Schreiner hieße, "Schreinerum"?)
    Auf Seite 17 fand ich dann diese Anmerkung:
    "Der Laut, hinter dem das Zeichen ' steht, hat den Ton: Deu'tschland ü'ber a'lles."
    Ganz meiner Meinung (was die Betonung angeht naürlich).
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    Die Suche geht weiter!
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    R.

    CICERO: DE OFFICIIS: PROOEMIUM UND 1. BUCH (ÜBERSICHT)

    MOTTO: ÜBERSICHT IST IMMER GUT!
    (unbekannter Philosoph)

    I) PROOEMIUM: 1-3: Cicero ermahnt seinen "filius" Marcus:
    1) Er soll Lateinisches mit Griechischem verbinden. Vorbild dazu ist Cicero selbst.
    2) Er soll rhetorische und philosophische Schriften lesen. (Recht so!)

    II) 4-10: die Themenwahl wird begründet-die einzelnen philosophischen Schulen werden vorgestellt-die Stoiker sind leuchtendes Vorbild-Definition des "honestum" (und zugleich Kritik an Panaitios)-sog. "mittlere"und vollkommene Pflichten-erneute Kritik an Panaitios: dessen Dreiteilung des "honestum" ist ungenügend!-C. schlägt eine Unterteilung in 5 Teile vor:
    1) das, was mehr "honestum" ist
    2) was weniger "honestum" ist
    3) was mehr "utile" ist
    4) was weniger "utile" ist
    5) Gegensatz zwischen beidem

    III) 11-17: allgemeine Erörterung des "honestum"
    1) Das "honestum" ist die Vollendung der Vernunft (des Menschen): Themen: Selbsterhaltungstrieb/ Fortpflanzungstrieb-Bildung der Gemeinschaft-Erkenntnisdrang/ Machtstreben-das Erfassen der Dinge
    2) das "honestum" zerfällt in 4 Teile: Erkenntnis in Theorie und Praxis (perspicientia und sollertia)-Gemeinschaftssinn/ Gerechtigkeit (iustitia/ fides)-Seelengröße (magnanimitas)-Ordnungssinn/ Maß (modestia/ temperantia)

    IV)18-151: die Teilbereiche des "honestum"+demgemäße Handlungen: Sapientia=sophia (18 f.)-iustitia=dikaiosune (20-60):
    Gerechtigkeit (20-41): Aufgaben-Möglichkeiten-Forderungen (...)
    soziales Handeln" (42-60): Wohltätigfkeit/ Großzügigkeit-soziale Bereiche-wovon wird es bestimmt (...)
    61-92: magnanimitas/ fortitudo (megalopsychia/ andreia)-(...)
    93-151: sophrosyne: Natur des Menschen (bis 106): Def. des "prepon"="decorum" (das Schickliche)-dessen Aufgaben-(...)
    107-151: der Mensch als Einzelwesen betrachtet: verschiedene Charaktere+histor. Beispiele-jeder muß gemäß seiner Natur handeln (2. Rolle des Menschen)-Verhalten je nach Umständen (3. Rolle)-wie verhält sich eine harmonische Persönlichkeit (4. Rolle; 126-151)?-(...)

    V) 152-161: die Konflikte der "officia": Gemeinschaft ist wichtiger als die theoret. Erkenntnis-soziales Handeln/ harmonische Persönlichkeit; Bsp. des Poseidonios-unterschiedliche Pflichten für das Gemeinwesen (bis 161).
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    Gliederung nach der Reclam-Ausgabe.
    Die einzelnen Punkte lassen sich naürlich noch weiter unergliedern.
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    Es lebe die Systematik!
    R.

    Dienstag, 14. Januar 2014

    ÄLIAN (CLAUDIUS AELIANUS)

    * ca. 170 in Praeneste (Palestrina)
    + 222 oder später

    Claudius Aelianus (Ailianos [von Praeneste], dt. Älian) war ein römischer Sophist und Rhetoriklehrer.

    Es liegen wenige Informationen über Älians Biographie vor. Es ist nicht klar, ob er aus der Patrizierfamilie der Claudier stammte.

    Flavius Philostratos beschreibt ihn als Schüler des Pausanias in Rom. Er soll aufgrund seiner guten Beherrschung der griechischen Sprache auch μελίγλωσσος (Honigzunge) genannt worden sein.
    In der Suda (byzantinisches Lexikon aus dem 10. Jhd.) wird er als Oberpriester unter Kaiser Septimius Severus beschrieben.
    Älian soll sein Leben in Latium verbracht haben, anstatt zu reisen. Er erlebte noch den Tod Elagabals und wurde wohl über 60 Jahre alt.

    Die Werke Älians sind in klassischer griechischer Sprache verfasst und kompilieren Werke der attischen Literatur. Älians Werke lassen sich in die Kategorie der Buntschriftstellerei einordnen. Dieser Begriff wurde nach seinem eigenen Werk "Bunte Geschichte(n)" benannt. Zur Buntschriftstellerei gehören auch Werke von Sueton, Gellius (Noctes Atticae), Physiologus und Cornelius Nepos (Exempla).

    - "Bunte Geschichte(n)" (Ποικίλη ἱστορία – Varia historia):
      Die Bunte Geschichte beschreibt in 14 Büchern Anekdotisches über Merkwürdigkeiten aus der Natur und der Geschichte berühmter Völker;
      früheste Handschrift aus dem 10. Jhd.: Codex Ambrosianus 82 B 4 Sup.
    - "Tiergeschichten" (Περὶ ζῴων ἰδιότητος – De natura animalium):
      Die Tiergeschichten enthalten in 17 Büchern Geschichten und Sagen über Tiere;
      einige Bücher sind nur in Auszügen erhalten;
      früheste Handschrift aus dem 10. Jhd.: Codex Parisinus suppl 52
    - "Bauernbriefe" (Ἐπιστολαὶ ἀγροικικαί – Epistulae rusticae):
      Die Bauernbriefe sind eine Sammlung von 20 überwiegend erotischen Briefen; einige Forscher bezweifeln deren Echtheit;
      früheste Handschrift aus dem 10. Jhd.: Ambrosianus graecus 81 B

    Von Älian sind auch noch rudimentär Schriften über die Vorsehung (Περὶ προνοίας), über das lenkende Eingreifen der Götter (Περὶ θείων ἐναργειῶν) und eine Anklage gegen Elagabal erhalten.


    QUELLEN:
    Wikipedia
    Meyers Taschenlexikon
    Älian: Bunte Geschichten. Übersetzt von Hadwig Helms; Leipzig 1990

    Dienstag, 7. Januar 2014

    DIE VERBINDUNG KONGENIALER MÄNNER: ZWEI STELLEN AUS CICERO: DE OFFICIIS, BUCH I

    "Das beste Buch über Moral."
    Friedrich der Große
    Nachdem Cicero über die "gradus...societatis hominum" (Abstufungen der menschlichen Gemeinschaft; cap. 53), die er sich als konzentrische Kreise denkt, ausgiebig gesprochen hatte, wendet er sich nun der Gemeinschaft geistesverswandter Männer zu.
    cap. 55: Magnum est enim (Denn es ist groß; etwas Bedeutendes) eadem habere monumenta maiorum (dieselben Denkmäler der Vorfahren zu haben; Überlieferungen), eisdem uti sacris (sich derselben Heiligtümer (heiligen Handlungen; desselben Gottesdienstes) zu bedienen, sepulcra habere communia (gemeinsame Gräber; Begräbnisstätten zu haben; besitzen). Sed omnium societatum ((Doch von allen Vereinigungen; Gemeinschaften) nulla praestantior est (ist keine vorzüglicher), nulla firmior (keine fester), quam cum (als wenn) viri boni (gute Männer; rechtschaffene Männer; "edeltreffliche" Männer; ridere licet) moribus similes (ähnlich durch Charakter; die sich im Wesen ähneln) sunt familiaritate coniuncti (durch freundschaftlichen Umgang; in freunschaftlicher Vertrautheit verbunden sind).
    (...)
    ---
    Das ist doch schön! "A philosophical band of brothers" sozusagen, eine verschworene Bruderschaft philosophisch gleichgesinnter und -gestimmter Männer (von edler Art). Dies erinnert ein wenig an PLATONS Forderung, daß in einem idealen Staat die Philosophen herrschen sollen.
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    Und so geht's weiter:
    cap. 56: (...) In quibus enim (Bei diesen nämlich; denn bei denjenigen, bei denen...) eadem studia sunt (dieselben "Studien" (Bestrebungen; wissenschaftliche Neigungen; Beschäftigungen; Interessen (vorhanden) sind), eaedem voluntates (dieselben Absichten, Neigungen; dieselbe Gesinnung; dasselbe Wollen), in iis fit (bei denen geschieht es), ut aeque (daß in gleicher Weise) quisque altero delectetur (jeder durch den anderen erfreut wird; jeder an dem anderen Gefallen findet) ac se ipso (wie durch/ an sich selbst), efficiturque id (und "es wird bewirkt"; ergibt sich dies), quod Pythagoras (was Pythagoras) vult in amicitia (in einer/ von einer Freundschaft verlangt), ut 'unus fiat ex pluribus' (daß einer wird aus mehreren; also daß alle wie ein Mann sind oder agieren).
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    monumenta=Ahnenbilder,; Überlieferungen
    viri boni: vgl. "Laelius" (De Amicitia) 18 f.; "brave...Männer" im Sinne von "wacker, tapfer"; s. Langenscheidtsche Bibliothek sämtlicher (!) griechischen und römischen (sic!) Klassiker, 85. Band: Cicero VIII, Stuttg. 1855-1908, S. 68 (Übersetzer: Professores Metzger, W. Binder, Köchly; Bd.e 78-93).
    Pythagoras bezeichnet Freunde als "eine Seele in zwei Körpern" und einen Freund als "zweites Ich" (alter ego)
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    Bleibt nur noch zu sagen:
    Ecce quam bonum et quam iucundum habitare fratres in unum (Psalm 132,1). In der (amüsanten) Übersetzung von Geiler von Kaisersberg (ich zitiere aus dem Gedächtnis, das nicht mehr das beste ist): "Nemend war (Sehend)/ wie (gar) guot und froelich ist es/ da die brueder bey ainander wonend in ains."
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    Amen!
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    El Commandante

    Freitag, 3. Januar 2014

    FRISIAN WARBAND: AUS DER REIHE: DAS WAREN NOCH MÄNNER!

    "Folgt mir, Männer!"
    Mit den Jungs sollte man besser nicht über den ACI diskutieren!
    LIT: Herwig Wolfram: The Roman Empire and its Germanic people.

    VINDOLANDA, THE LAST FRONTIER: LITERATUR

    ANTHONY R. BIRLEY: A band of brothers: equestrian officers in the Vindolanda tablets. In: Electrum 5, 2000, S. 11-30.
    bzw. Garrison life at Vindolanda: a band of brothers, by A. R. Birley.
    Robin Birley: Everyday life on Rome's northern fronier.
    A. Birley: Notes of some new writing-tablets. In: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik 88, 1991, S. 87-102.
    Life and letters on the Roman frontier: Vindolanda and its people by Alan K. Bowman.
    Rupert Gietl: Die Vindolandatablets. Das Archiv des Flavius Cerialis (e-book).
    (...)
    ---
    VINDOLANDA war sozusagen das FINIS MUNDI!
    ---
    Flavius Cerialis

    VINDOLANDA (THE "OUTSTATION" DES IMPERIUMS)


    CICERO: DE RE PUBLICA: SOMNIUM SCIPIONIS: TEST 2: "STRENGES" KONSTRUIEREN

    Ende und gleichzeitig Höhepunkt von CICEROS staatsphilosophischem Dialog "DE RE PUBLICA" ist das berühmt gewordene "SOMNIUM SCIPIONIS", der TRAUM DES SCIPIO.
    Das SOMNIUM läßt sich in sechs Teile gliedern:
    1) Lib 5, cap. 9-12: Erscheinung des SCIPIO AFRICANUS; seine Prophezeiungen
    2) cap. 13-16: Sinn des Lebens; Tätigkeit für die Gemeinschaft
    3) cap. 17-19: Planeten; Sphärenharmonie
    4) cap. 20-25: Grenzen des Ruhms
    5) cap. 26-28: Unsterblichkeitsbeweis!
    6) cap. 29: wahrer Lohn des Staatsmannes
    (Nach: Cicero: Philosophische Schriften, Hirschgraben Verlag, A. Text/ B. Erläuterungen, hrsg. von Prof. E. Römisch, Frankf. 1974.)
    Das SOMNIUM beginnt mit einer rührenden Eröffnungsszene. Kapitel 9 besteht aus 3 Sätzen.
    TEST 1 a) 20 Minuten Zeit (und keine Sekunde länger!):
    Sprecher ist SCIPIO: "Cum in Africam venissem M. Manilio consuli ad quartam legionem tribunus, ut scitis, militum, nihil mihi fuit potius quam ut Masinissam convenirem regem, familiae nostrae iustis de causis amicissimum.
    Bauplan: Temporalsatz+Hauptsatz+Komparativsatz.
    HS: nihil mihi fuit potius=nichts war mir lieber; nichts lag mir näher; potius: Komparativ ntr. zu "potis".
    quam ut Masinissam convenirem regem=als daß ich mit König M. zusammenkam; als M. zu treffen (infinitivisch!); Hyperbaton!
    familiae nostrae... amicissimum: Apposition: einem unserer Familie...sehr (eng) Befreundeten
    Wie? iustis de causis=aus guten ("gerechten") Gründen.
    NS: Cum=als; nachdem (cum historicum)
    Prädikat: venissem=ich gekommen war; Konjunktiv Plusquamperf.
    Wohin? in Africam=nach Afrika
    M. Manilio consuli=für den Konsul M. M., zu dessen Unterstützung; dat. commodi auf die Frage: zu wessen Vorteil?
    zu wem oder was? ad quartam legionem=zur vierten Legion
    als was? tribunus, ut scitis, militum=als Militärtribun, wie ihr wißt; Prädikativum; Hyperbaton!
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    TEST 1 b: Zeit: 35 Minuten (und 17 Sekunden; keine Sekunde länger!): ad quem ut veni, conplexus me senex conlacrimavit aliquantoque post suspexit ad caelum et: 'grates' inquit 'tibi ago, summe Sol, vobisque, reliqui caelites, quod ante quam ex hac vita migro, conspicio in meo regno et his tectis P. CORNELIUM SCIPIONEM, cuius ego nomine recreor ipso: (...)
    Bauplan: Temporalsatz mit rel. Anschluß+ Hauptsatz+Part. coniunctum+Fortsetzung HS+wörtliche Rede+Kausalsatz (evtl. faktisches quod)+Temporalsatz (ante quam)+Fortsetzung Kausalsatz+Relativsatz.
    HS: Prädikate: conlacrimavit...suspexit...inquit=er weinte und schaute hinauf...und sagte
    Subjekt: senex=der alte Mann; Greis
    PC: conplexus=umarmend; und dabei umarmte er mich; während er...
    wen? me=mich (Obj.)
    Prädikat 2: suspexit=er blickte hinauf; wohin schaute er empor? ad caelum=zum Himmel
    wann? aliquantoque post=ein gut Teil später; nach einiger Zeit (frei); "ein Geraumes danach", Reclam; ridere licet!)
    Prädikat 3: et...inquit=und er sprach
    NS: ut...veni=wie ich kam; als ich kam (cum temporale)
    wohin? ad quem=zu ihm
    wörtliche Rede:
    HS: grates... tibi ago=ich statte dir (Dat. 1) Dank ab; sage Dank (Formel); Gebetsstil; feierliche Sprache!
    Apposition 1: summe Sol=höchster Sonnengott (Vokativ)
    vobisque=und euch (Dativobjekt 2; parallel zu "tibi")
    Apposition 2: reliqui caelites=ihr übrigen Himmlischen
    NS 1: quod=weil; daß
    NS 2. Grades/ Temporalsatz: ante quam (bevor; Tmesis)
    Prädikat: migro=ich wandere, schreite
    von wo? ex hac vita=aus diesem Leben (adverbiale Bestimmung)
    Prädikat von NS 1: conspicio=erblicke; erblicken darf (mit phraseolog. Verb)
    wo? in meo regno=in meinem Reich (Adverbiale 1)
    et his tectis=und in/ besser: unter diesen Dächern=Häusern (Adverbiale 2; Metonymie; pars pro toto)
    wen? P. Cornelium Scipionem=den P. C. S. (Obj.)
    Relativsatz zu NS 1; weiterer NS 2. Grades:
    Prädiakat: recreor=ich werde wiederhergestellt; lebe auf (Reclam); bin wie neu geboren (ich)
    wodurch? cuius ego nomine=durch dessen Namen; ego=ich für meinen Teil; betont; abgrenzend
    ipso: bezogen auf "nomine": also durch dessen Namen allein! (Hyperbaton bzw. traiectio).
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    Africa: 149 v.; Beginn des 3. Punischen Krieges
    Manius Manilius: Konsul in diesem Jahr; er steht im Feld; bei diesem Gespräch anwesend
    tribunus militum: je 6 pro Legion; aus dem Ritter-oder Senatorenstand
    Masinissa: ca. 240-148, Numiderkönig (toller job!); ging von den Karthagern zu den Römern über (Ratte!); Scipio half ihm, sein Reich wiederzugewinnen; daher: iustis de causis=aus triftigem Grund
    convenire aliquem=jemanden aufsuchen
    migrare: Seelenwanderung!
    recreari=neu belebt werden
    tecta=Palast
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    Ciceroianus sum!
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    Euer Imperator





    Donnerstag, 2. Januar 2014

    CAESAR: TEST 1: "STRENGES" KONSTRUIEREN

    Diese Methode sei jedem Schüler angeraten, wenn er noch nicht so "sattelfest" ist (und wer ist das schon!). Es ist sozusagen die "NUMMER-SICHER-METHODE", mit der man die Struktur eines Satzes erfaßt. Man könnte sie auch Satzanalyse nennen. Nur dies ist für den Schüler der Weg zum Heil. Raten führt meistens in die Irre und bringt wenig. Laßt euch also auf keine "Spielchen" ein und übersetzt genau, was dasteht. Schreibt also genau das hin, was auch im lateinischen Original steht und nicht etwas Ähnliches und schon gar nicht etwas Verquastes, das bestenfalls Satirequalität hat! Ihr müßt mit eurer Übersetzung zeigen, daß ihr den Satz in seiner ganzen Tiefe erfaßt habt. Immer so nah am Text wie möglich und so frei wie nötig. Das ist die goldene Regel des Übersetzens. Nur so könnt ihr euren "teacher" überzeugen (und darum geht es ja letztendlich) und reüssieren. Ist selbiger gar ein "Erbsenzähler", was nicht selten vorkommt, dann müßt ihr diesen Rat doppelt beherzigen. Nicht jeder Lehrer liebt es, wenn ihr "hemdsärmelig" übersetzt und nicht jeder dankt euch eure "genialen" Ergüsse oder Visionen!
    Und noch etwas: Die schimpfen zwar, wenn ihr Fehler macht, doch bedenkt dies: Ohne eure Fehler, wären die ja arbeitslos und überflüssig! Und außerdem: Aus Fehlern wird man klug-wie meine Oma immer sagte (und die war eine weise Frau)!
    Ich rate jedem vor der Caesar-Klausur 2-5 mal zuhause den "Ernstfall" zu proben. Wie geht das? Man nehme: 2-3 Caesar-Sätze mittlerer Länge und einen Wecker. Sagen wir: 30 Minuten Zeit. Danach: Mittels der "schrecklichen" Bange-Übersetzung "controlletti" machen, also selbst den Korrektor spielen. Dazu bedarf es der Selbstkritik und Distanz von sich selber, was nicht immer ganz einfach ist. Ich z.B. bin sehr nachgiebig, vor allem mir gegenüber. Bedenkt auch dies: Nicht jeder Lehrer ist ein milder Richter wie ich.
    Da ihr leider kein Wörterbuch bekommt (ein Übel, wie ich meine!) müßt ihr bei nicht gewußten Vokabeln nachschauen, ob sie in Kletts Grundwortschatz stehen, denn die solltet ihr können. Stehen sie nicht drin, dann könnt ihr euch immer damit rausreden: Quod non in actis, non est in mundo=Was nicht in den Akten steht, das ist nicht in der Welt/ gibt es nicht!
    Doch genug der Worte, laßt Taten sehen: Versucht einmal diesen Satz von Caesar, Bell. Gall., 6. Buch (liber sextus), cap. 9:
    Kontext und Gliederung:
    1) 1-8: In ganz Gallien rumort es; Titurius (ein Unterfeldherr) hat "gelost".
    2) 9-28: Caesar hat endgültig die Nase voll und zieht gegen die SUEBEN, wohl die Vorläufer der heutigen Schwaben, nur weniger spießig!).
    3) Caesar rächt sich an AMBIORIX und den EBURONEN (die er fast völlig auslöscht).
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    Caesar postquam ex Menapiis in Treveros venit, duabus de causis Rhenum transire constituit; quarum una erat, quod auxilia contra se Treveris miserant, altera, ne ad eos Ambiorix receptum haberet. His constitutis rebus paulo supra eum locum, quo ante exercitum traduxerat, facere pontem instituit.
    Satz 1: Bauplan: Temporalsatz-Hauptsatz.
    constituit: 3. P.Sg. Perf. Ind. Akt.=er beschloß
    Frage: Was zu tun? Rhenum transire=den Rhein zu überschreiten/ überqueren
    Warum? duabus de causis=aus zwei Gründen (Adverbiale)
    Wann war das? Caesar postquam...=Nachdem Caesar
    Prädikat: venit=gekommen ist (besser "war")
    Von wo? ex Menapiis=von den Menapiern (aus deren Gebiet also); wohin: in Treveros=zu den Treverern (in+acc: Richtung)
    Satz 2: Bauplan: Hauptsatz-Kausalsatz-Fortsetzung Haupstsatz-Finalsatz
    Relativischer Satzanschluß: quarum una erat=der eine Grund von diesen war; einer dieser Gründer war; einer davon war;
    quod: daß (faktisches "quod") oder weil (kausales "quod")
    auxilia contra se Treveris miserant: Prädikat ist "miserant"=sie hatten geschickt (Plusquamperfekt); was? auxilia=Hilfstruppen (Akkusativobjekt); wem? Treveris=den Treverern (Dativobjekt; dativus commodi); contra se=gegen ihn=Caesar (präpositionales Objekt; contra+acc; se: reflexiv),
    altera=der andere, scil. causa,
    ne=damit nicht (finale Konjunktion)
    Ambiorix: Subjekt
    ad eos=zu ihnen
    receptum haberet=Zuflucht hätte, fände, findet; haberet: Konjunktiv Imperfekt wegen "ne" und der "consecutio temporum".
    Satz 3: Bauplan: Abl. abs.-adverbiale Bestimmung des Ortes-Adverbialsatz/Relativsatz-Hauptsatz:
    His constitutis rebus=nachdem diese Dinge beschlossen/ festgelegt worden waren; nachdem er diese Maßnahmen beschlossen hatte; nach diesem Entschluß
    facere pontem instituit=ordnete er an, eine Brücke zu bauen; ließ er eine Brücke bauen; 3. P.Sg. Perf; instituere: Grundbedeutung: hineinstellen; errichten etc.
    Wo? paulo supra eum locum=ein wenig (um ein geringes) oberhalb dieses Ortes; also etwas stromaufwärts; supra+acc.
    Der Ort wird näher beschrieben: quo ante=an dem/ wo er vorher (Adverb, keine Präposition!)
    Prädikat: traduxerat=hinübergeführt hatte (Plusquamperf.)
    Was? das Heer (Objekt).
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    ante: Caesar war 55 v. Chr., also 2 Jahre zuvor, schon einmal am Rhein gewesen (Schöningh; Caes. De bell. Gall., Paderborn 2004, S. 86.
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    So und nicht viel anders!
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    Lest nun die drei Sätze mehrmals durch und lernt sie auswendig! Dies hat nämlich einen großen Lerneffekt und fördert die Mnemotechnik sowie die aktive Sprachbeherrschung, wenn ihr das wollt.
    Ende der Durchsage.
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    Euer Imperator (el leader massimo)