In HERBERT WENDTS Buch gibt es ein, was den Menschen betrifft, sehr aufschlußreiches, aber wenig schmeichelhaftes Kapitel unter der Überschrift: "Die frühen Kulturen: Das Gehirn, der Knüppel und der Stein".
Darin beschreibt WENDT, daß viele technische Fähigkeiten des Menschen längst bei den Tieren in Gebrauch seien. Er nennt verschiedene Beispiele wie Fledermäuse, die das "erste Ultraschallgerät" hätten usw. der Unterschied zu den Menschen sei aber dieser: "Der technische Apparat der Tiere ist ihr eigener Körper." Erst der Mensch habe damit begonnen, Instrumente zu bauen. Deswegen sei er nach FREUD ein "Prothesengott", der technische Apparate herstellt, um den Körper zu entlasten. In dem Maße wie er leiblich verkümmere, würden sich seine Instrumente vervollkommnen und umgekehrt.
So sei z.B. der Knüppel ein "herrliches Instrument", das den Arm verlängere und dem Besitzer "ein Gefühl stolzer Überlegenheit" verleihe. Dadurch werde der Primate zum Herrn:
"Das Selbstbewußtsein des Knüppelbesitzers wächst.. Es macht ihm Spaß, den Mitgeschöpfen Schrecken einzuflößen.. Er wird überheblich, grausam, tyrannisch." Dies sei eine Folge der Großhirnentwicklung:
"Als die grauen Gehirnzellen der aufrecht gehenden Primaten sich vergrößerten, als geschickte Hände nach dem Knüppel griffen, trat die Menschheit einen zwielichtigen und gefähhrlichen Weg an. Nicht nur geistige Taten, Entdeckungen, Erfindungen und Kulturleistungen säumen diesen Weg, sondern auch geistige Untaten, Gewaltakte und Verbrechen. Aus dem schizoiden Herrentier wurde ein Wesen, das Himmel und Hölle in sich trägt."
Die Anthropologen stellten sich in diesem Zusammenhang die Frage, ob die Prähominiden den Affen oder den Menschen zuzuordnen seien. Dazu WEINERT:
"Den eigenen Artgenossen totschlagen, anbraten und verspeisen, das tut kein Affe." (Stimmt nicht ganz!)
Und WEINERT fährt fort: Die Prometheus-Tat sei die erste Handlung des werdenden Menschen, doch komme man nicht daran vorbei, dieser die Kains-Tat vorangehen zu lassen.
Als dann die Geräte "besser" wurden, erfand man den bearbeiteten Stein, der zum "idealen Totschläger" wurde. Der Kulturkritiker HOOTEN meint dazu: 900 Gramm Hirn seien ausreichend. Alles, was darüber hinausgehe, werde für Untaten verwendet."
So grub der französische Prähistoriker ARAMBOURG in Algerien allein beim Dorf Ain-Hanech mehr als 300 "Totschläger" aus. Alter: 600 000 Jahre! Auch das Steinmesser wurde bald erfunden. Erfindungen dieser Art setzen bereits abstraktes Denken voraus. Man muß sich die Form vorher vorstellen, also die Idee eines Faustkeils haben.
Weiterhin fand ARAMBOURG beim Ort Palikao/ Algerien Steinbänke (Werkbänke?).
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Kein Ruhmesblatt für den Menschen, er hier im Grunde als primitiv, egoistisch, morallos und schlecht erscheint, was, wie zu befürchten steht, der Realität entspricht. Dies ist die wahre Natur des Menschen, alles andere ist künstlich!
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Daher: Man nehme sich in acht vor Seinesgleichen!
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