Murmillo-Archiv

Samstag, 31. August 2013

CICERO: VERRES, II, 4, 99: VERRES RÄUMT DAS HEILIGTUM VON CATINA AUS

Audite etiam (Hört auch noch; außerdem; überdies) singularem eius, iudices, cupiditatem (von dessen "einzigartiger"/ beispielloser Gier, ihr Richter), audaciam, amentiam (von seiner Frechheit/Dreistigkeit und Verrücktheit), in iis praesertim sacris polluendis (besonders bei der Schändung/ Beschmutzung/ Besudelung der Heiligtümer; Gerundiv), quae non modo (die nicht (nur nicht)) manibus attingi (mit den Händen berührt werden), sed ne cogitatione quidem (sondern nicht einmal in Gedanken) violari fas est (hätten verletzt/ entweiht werden dürfen). Sacrarium Cereris (Ein Heiligtum der Ceres) est apud Catinenses (gibt es bei den Einwohnern von Catina) eadem religione (von der gleichen Heiligkeit/ Ehrwürdigkeit), qua Romae ("von welcher"=wie in Rom), qua in ceteris locis (wie an den übrigen Orten), qua prope (wie fast) in toto orbe terrarum (auf dem ganzen Erdkreis). In eo sacrario intimo (Im Innersten dieses Tempels) signum fuit Cereris perantiquum (gab es ein uraltes Abbild der Ceres),quod viri non modo (das nicht nur die Männer nicht), cuiusmodi esset (welcher Art es war="wie es aussah"; A.), sed ne esse quidem (sondern nicht einmal, daß es existiert) sciebant (wußten); aditus enim in id sacrarium (der Zugang zu diesem Heiligtum nämlich) non est viris (ist nicht für Männer; d,h, die dürfen da nicht rein); sacra (die Opfer; heiligen Handlungen) per mulieres et virgines (durch Frauen und Mädchen) confici solent (pflegen versehen zu werden; werden gewöhnlich vollzogen; solent : adverbial!). Hoc signum (Dieses Bild) noctu (nachts) clam (heimlich) istius servi (die Sklaven dieses Kerls; seine Spießgesellen) ex illo religiosissimo atque antiquissimo loco (aus jenem hochheiligen und sehr alten/ altehrwürdigen Ort) sustulerunt (nahmen weg; stahlen). Postridie (Am nächsten Tag/ tags darauf) sacerdotes Cereris (die Priesterinnen der Ceres) atque illius fani antistitae (und die Priesterinnen/ Vorsteherinnen jenes Heiligtums), maiores natu (ältere), probatae ac nobiles mulieres (bewährte und vornehme Frauen) rem ad magistratus suos deferunt (melden die Angelegenheit ihren Behörden). Omnibus acerbum (Allen bitter), indignum (unwürdig), luctuosum denique videbatur (und endlich traurig schien dies (die Sache) (zu sein)).-
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non modo (non)...sed ne-quidem=nicht nur nicht...sondern nicht einmal (korrelative Bedeutung)
non modo...sed (verum) ne-quidem=nicht etwa...sondern nicht einmal
(s. STOWASSER)
quae non modo manibus attingi, sed ne cogitatione quidem violari fas fuit: sog. relativische Verschränkung; das Deutsche spielt da nicht richtig mit; wörtl: "die nicht (nur nicht) mit den Händen berührt zu werden, sondern nicht einmal in Gedanken verletzt zu werden göttliches Recht war/ erlaubt war (waren)".-
Vorschlag a) die man nicht mit den Händen berühren...durfte/ hätte dürfen (auch nicht so gut)
Vorschlag b) die mit den Händen zu berühren oder gar in Gedanken zu entweihen Frevel war/ gewesen wäre/ frevelhaft war (das "non" ist hier zum Prädikat gezogen)
(schon besser)
Vorschlag c) Man macht einen Punkt: Es war nicht gestattet, daß diese mit den Händen berührt werden oder sogar...
Diese durften nicht nur nicht mit den Händen berührt werden, sondern nicht einmal in Gedanken entweiht werden.
Ganz ähnlich liegt der Fall bei: quod viri non modo, cuiusmodi esset, sed ne esse quidem sciebant;
Vorschlag a) von dem die Männer nicht nur nicht wußten, wie es aussah, sondern nicht einmal, daß es dies gab;
Vorschlag b) Neuer Satz: Die Männer wußten nicht, wie es aussah, nicht einmal, daß es existierte.
fas (zu fari, eigtl. Spruch; vgl. fatum; nur nom. u. acc.)=(göttliches) Recht
fas est=es ist erlaubt, gestattet, möglich, recht, heilsam, schicklich, es schickt sich
(s. STOWASSER)
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Ich hoffe, ich konnte damit ein wenig Licht ins Dunkel bringen und einigen helfen.
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Und denkt immer daran: Euer Imperator liebt Euch!
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R.


Freitag, 30. August 2013

MTC: IN VERREM, ACTIO SECUNDA, LIB. 4, CAP. 107 A: DIE ARME PROSERPINA WIRD VOM BÖSEN PLUTO GERAUBT
(so etwas ist strafbar!)


Der Raub der Proserpina/Die Entführung auf dem Einhorn (Albrecht Dürer, 1516) 

Wie man sieht, geht es im sog. Kunstraubbuch  auch um Frauenraub, was so eine Art Hobby (lat. studium) von PLUTO gewesen sein muß. PROSERPINA hätte sich einfach besser wehren müssen! Vielleicht hat der PLUTO ihr ja erzählt: Ich meine es doch nur gut mit dir; es geschieht alles nur zu deinem Besten; da kommst du mal raus, weg von deinen Eltern; ich zeige dir die Welt etc. Was halt Männer so faseln, wenn sie was erreichen wollen. Doch Pluto hat es vor allem mit einem gut gemeint: mit sich selbst; auch gab die Mutter von P. wohl kaum ihr O.K. zu der Sache und zu dem zwielichtigen Schwiegersohn; und die Welt, die er ihr zeigen wollte, war halt nur die Unterwelt, denn Pluto war ja bekanntlich der Chef im Hades (welche Spezies in der Oberwelt auch vorkommt).

Henna autem (Henna aber), ubi ea (wo dies), quae dico (von dem ich spreche), gesta esse memorantur (geschehen sein soll; memorantur=dicuntur; memorare=berichten; erwähnen; wörtlich also: "sie werden berichtet, ausgeführt worden zu sein"), est loco perexcelso atque edito (ist "von hochgelegenem und emporragendem Ort"; abl. qual.; "liegt auf einem weit herausragenden und hohen Platze"; Artemis-Übersetzung; liegt ganz weit oben auf dem Berg (ich)); quo in summo ("auf dessen Anhöhe"; Klett: Cicero, Reden; "dort auf dem Gipfel"; A.; dort oben; auf dem höchsten Punkt; summum=das Oberste; die Höhe; Spitze) est aequata agri planities (ist eine "Hochebene"; K.; befindet sich eine "geebnete Fläche des Feldes"="eine ebene Fläche"; A.) et aquae perennes (und "ewige" Wasser; "nie versiegende Wasser"; K.; und seit Ewigkeit fließende Quellen); tota vero ((sie=Henna ist) aber ganz) ab omni aditu (von jeglichem Zugang) circumcisa atque directa est (abgeschnitten und "senkrecht abfallend"; K.; "allerorten durch senkrechte Felswände von jedem Zugang abgeschnitten"; A.; da geht's also ganz schön steil runter; Gefahrenschild beachten! Pericoloso!). Quam circa (Um diese;  "ganz in ihrer Nähe"; K.; ringsum; A.) lacus lucique sunt plurimi (sind; befinden sich; liegen sehr viele Seen und Haine=Wäldchen) et laetissimi flores (und sehr "fröhliche" Blumen=viel Blumenpracht; "farbenprächtige" Blumen; K.) omni tempore anni (zu jeder Zeit des Jahres), locus ut ipse (so daß der Ort selbst) raptum illum virginis (jenen Raub der Jungfrau), quem iam (von dem wir schon; wörtl: den wir schon) a pueris accepimus (von klein auf; von Kindesbeinen an gehört haben; vernommen haben), declarare videatur zu zeigen scheint; scheinbar zeigt). Etenim (Denn; nämlich) prope est spelunca quaedam (in der Nähe ist eine Höhle) conversa ad aquilonem (nach Norden hin "gewendet"; gelegen) infinita altitudine (von endloser Tiefe); qua (dort; in dieser) Ditem patrem ferunt (sagt man, daß Vater Dis=Pluto) repente (plötzlich; ganz auf einmal) cum curru (mit seinem Wagen; wieviel PS?) exstitisse (aufgetaucht; aufgekreuzt sei) abreptamque ex eo loco virginem (und die von diesem Ort geraubte Jungfrau) secum asportasse (mit sich fortgeführt habe) et subito (und plötzlich; auf einmal) non longe a Syracusis (nicht weit von Syrakus) penetrasse (verschwunden sei; wörtl. eingedrungen sei) sub terras (unter der Erde; dichterischer Plural) lacumque in eo loco (und ein See an diesem Ort; Platz; vgl. engl. lake; dt. 'Lache') repente exstitisse (sofort; "augenblicklich"; A. entstanden sei), ubi (wo) usque ad hoc tempus (bis auf die heutige Zeit) Syracusani (die Bewohner von Syrakus) festos dies anniversarios agunt (alljährliche Festtage begehen; feiern) celeberrimo virorum mulierumque conventu (unter zahlreichem zusammenkauf von Männern und Frauen; modaler Abl.; da war was los!)-
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aquilo, onis, m. (vielleicht von aquilus, 'der verdunkelnde', s. aquila) der Nord-Ost; dicht. Nordwind, Sturm; meton. Norden (s. STOWASSER, S. 67).
FRAGE: Warum zeigt (bestätigt) jener Ort den Raub der Jungfrau?
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Hier können wir den Bogen zu OVID schlagen. Im 5. Buch der METAMORPHOSEN haben wir "the same story" noch einmal in Gedichtform. Dort lesen wir:
"Mitten aus dem sprudelnden Wasser erhob sich KYANE, die berühmteste unter Siziliens Nymphen, bis zur Mitte des Leibes, erkannte die Götin und rief: 'Weiter dürft ihr nicht gehen! Du kannst nicht wider der CERES' Willen ihr Schwiegersohn sein! Erbitten, nicht rauben solltest du ihre Tochter...' So sprach sie und stellte sich ihm mit ausgebreiteten Armen entgegen. Da vermochte PLUTO seinen Zorn nicht mehr zu zügeln, sondern trieb seine entsetzlichen Rosse an, schwang mit kräftigem Arm sein Königszepter und warf es auf den Grund der Quelle. Erschüttert gab die Erde den Weg zum TARTAROS frei, und der Abgrund verschlang den hinunterrasenden Wagen.
Da jammert KYANE über den Raub der Göttin und über die verletzten Rechte ihrer Quelle. Untröstbar blutet ihr Herz im Stillen. Sie verzehrt sich in Tränen und zerrinnt endlich in dasselbe Gewässer, dessen große Göttin sie bisher war." (Übersetzung: G. FINK)
Das hätte nicht sein müssen. So hätte sie nicht enden dürfen.
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Eine gewaltige und zugleich rührende Szene. Die Mächte der Finsternis siegen über das Gute. The pious ones can never rule! Mist!
Übrigens halte ich den PLUTO als Schwiegersohn für völlig ungeeignet. Viel zu gefährlich und finster. Ein richtiger Unsympath. So einer ist doch alles andere als ein "Schwiegersohntyp". Da gibt es doch bessere wie nette Bankangestellte mit adrettem Kurzhaarschnitt oder fröhliche Volksmusikanten (bzw.-mutanten). Aber so einer. Ne! No way! Hat der überhaupt Abitur?
Juristisch gesehen ist PLUTO eigentlich ein Verbrecher, ein Delinquent und "gangster". Folgendes wird ihm zur Last gelegt: Frauenraub, Entführung, Freiheitsberaubung, Geschwindigkeitsüberschreitung mit seinem Wagen, Hausfriedensbruch bei der Nymphe KYANE, seelische Grausamkeit gegen die arme Nymphe.
In den USA wären das so geschätzte 175 Jahre Knast. Und genau da gehört er hin. Leider ist "the rock" dicht.
Wird also höchste Zeit, daß jemand kommt, um dem Kerl eine Lektion zu erteilen. Ich empfehle die Sendung: "bully beatdown"-und dann vor ein Schnellgericht. Ein Militärgericht geht auch.
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Daher fordere ich: Legt dem Hades das Handwerk! Freiheit für Proserpina! Holt Proserpina endlich da raus!
Es lebe die Gerechtigkeit!
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pro Sara Catrinaque studiosis
(studiosus=eifrig, emsig, sorgfältig; beflissen; wißbegierig, studierend, gelehrt)
salutem plurimam dico
R.



Dienstag, 27. August 2013

CICERO: VERRES, ACTIO SECUNDA, IV (DE SIGNIS), 1: BERÜHMTE EINLEITUNG DES KUNSTRAUBBUCHES

Dieses Kapitel wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit im Unterricht gelesen. Freut euch, denn es ist ein Beispiel der GEWALTIGEN RHETORIK des MTC. Dies gilt besonders für die mit "nego" eingeleitete Periode.
Vernehmt also die Worte des MARCUS TULLIUS CICERO:

Venio nunc (Ich komme nun) ad istius (zu dessen; abwertend!), quemadmodum ipse appellat (wie er es selbst nennt), studium (hier: Liebhaberei, Hobby), ut amici eius (wie seine Freunde; erg: es nennen), morbum et insaniam (Krankheit und Wahnsinn). Ego (Ich hingegen), quo nomine appellem (mit welchem Namen ich es nennen soll; dubitativus!), nescio (weiß ich nicht). Rem (Die Sache, den Sachverhalt) vobis proponam (will ich euch vorlegen); vos (ihr) eam (diese) suo (durch ihr eigenes), non nominis pondere (nicht durch das Gewicht ihres Namens; durch die Bedeutung...) penditote (sollt beurteilen; Imperativ II). Genus ipsum (Den Tatbestand selbst) prius cognoscite (lernt zuvor kennen; zunächst; vorher), iudices (ihr Richter); deinde (darauf; sodann) fortasse (vielleicht) non magnopere quaeretis (werdet ihr nicht so sehr fragen), quo id nomine appellandum putetis (mit welcher Bezeichnung ihr glaubt, daß dies genannt werden müsse; dies nennen zu müssen; wie ihr es (nach eurem Dafürhalten) nennen sollt; ACI im indirekten Interrogativsatz). Nego (Ich verneine=sage, daß nicht/ daß kein) in Sicilia tota (in ganz Sizilien), tam locupleti (in einer so reichen), tam vetere provincia (in einer so alten Provinz), tot oppidis (in so vielen Städten; auch abl. qual. möglich: von so vielen Städten), tot familiis tam copiosis (in so vielen so reichen Familien; auch abl. qual.: das so wohlhabende Familien hat; aufweist), ullum argenteum vas (irgendein silbernes Gefäß; oder: ich behaupte, daß kein...), ullum Corinthium aut Deliacum fuisse (daß es irgendein korinthisches oder delisches; irgendein Gefäß aus Korinth oder Delos gegeben habe; kein... existiert habe), ullam gemmam (irgendein Edelstein; kein...) aut margaritam (oder eine Perle), quicquam ex auro aut ebore factum (irgendwas aus Gold oder Elfenbein Hergestelltes; Fabriziertes; nichts aus...), signum ullum aeneum (irgendein Bild (Statue) aus Erz), marmoreum, eburneum (aus Marmor; aus Elfenbein), nego (ja, ich behaupte, daß nicht) ullam picturam (irgendein Gemälde; daß kein Gemälde) neque in tabula (weder auf Holz) neque in textili (noch auf Leinwand; erg. existiert hat), quin conquisierit (das er nicht aufgestöbert hat; ohne es auzustöbern Konj. Perf.; konsekutiv!), inspexerit (genau betrachtet hat; untersucht hat; unter die Lupe genommen hat; sich genau angesehen hat; in Augenschein genommen hat; ohne es sich anzusehen), quod placitum sit, abstulerit (und weil er es (für) gut fand, weggenommen hat; ohne es fortzuschaffen).-
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War halt ein "Sammlerfreund", der VERRES. Muß man irgendwie auch verstehen.
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margarita=Perle: Sprichwort: margaritae ante porcos=Perlen vor die Säue (pearls before swine)
(Einige Schüler dürfen sich angesprochen fühlen.)
Wenn ihr die 10. / 11. Klasse überleben wollt, dann macht euch mit Inhalt und Duktus der Staatsreden vertraut!
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Euer Lateinchef


Montag, 26. August 2013

CICERO: IN VERREM II 4, 106: ÜBER HENNA

Vetus est haec opinio (Es gibt/ besteht eine altbekannte Ansicht), iudices (ihr Richter), quae constat (die beruht) ex antiquissimis Graecorum litteris  (auf alten Schriften der Griechen) ac monumentis (und Denkmälern), insulam Siciliam totam (daß die ganze Insel Sizilien) Cereri et Liberae esse consecratam (der Ceres und der Proserpina (=ihre Tochter) geweiht sei). Hoc (Dieses) cum ceterae gentes (sowohl die übrigen Völker) sic arbitrantur (glauben so), tum (als auch besonders) ipsis Siculis ita persuasum est (die Sizilier sind so davon überzeugt; den Sikulern steht es unerschütterlich fest), ut in animis eorum (daß in ihren Herzen; in ihrem Inneren) insitum atque innatum esse videatur (es eingepflanzt und angeboren zu sein scheint; es scheinbar...ist). Nam et (Denn sowohl) natas esse in his locis deas (daß die Göttinnen in dieser Gegend geboren seien) et fruges (als auch daß Feldfrüchte) in ea terra (in diesem Land; in dieser Erde) primum repertas esse (zuerst gefunden worden seien (und somit geerntet wurden)) arbitrantur (glauben sie), et raptam esse Liberam (als auch daß Libera geraubt worden sei), quam eandem (welche auch; welche "selbe") Proserpinam vocant (sie Proserpina nennen), ex Hennensium nemore (aus dem Hain=Wäldchen der Bewohner von Henna= aus Henna); qui locus (dieser Ort), quod in media est insula situs (weil er in der Mitte der Insel gelegen ist), umbilicus Siciliae nominatur (wird der Nabel Siziliens genannt). Quam cum (Als diese) investigare et conquirere Ceres vellet (Ceres aufspüren und "aufspüren"=finden; Hendiadyoin: mit allen Mitteln finden wollte), dicitur (soll sie; "sie wird gesagt") inflammasse taedas (Fackeln angezündet haben; habe sie...wie man erzählt) iis ignibus (an diesen Feuern; Flammen), qui ex Aetna vertice (die aus dem Gipfel des Aetna) erumpunt (hervorbrechen); quas sibi cum ipsa praeferret (als sie diese vor sich selbst vorantrug), orbem omnem peragrasse terrarum (habe sie den ganzen Erdkreis durchreist).
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Die Griechen glaubten, Delphi sei der Nabel der Welt, die Sizilier Henna. In Rom gab es den "umbilicus urbis Romae". Diesen fand man beim Triumphbogen des SEPTIMIUS SEVERUS. Er sollte die Stelle anzeigen, wo die Stadtmitte ist. In der Nähe gab es auch das "milliarium aureum" (goldener Meilenstein). Er war der Ausgangspunkt des römischen Straßennetzes. Auf ihm waren Entfernungsangaben angebracht.
Libera (nicht Libero; das war Franz Beckenbauer), auch Proserpina, Tochter der Ceres, Unterwelts-und Fruchtbarkeitsgöttin (interessante Kombination); ihr Kult wurde bei den Römern offiziell 249 v. eingeführt; bei den Griechen hieß sie Persephone und war Tochter des Zeus und der Demeter. Hades entführte P. in die Unterwelt, was nicht schön ist, und das mit dem O.K. ihres Alten, was noch weniger schön ist. Da infolgedessen dem wiederum seine Alte (Demeter) in den Ohren lag, durfte P. die Hälfte bzw, 2/3 des Jahres Urlaub in der Oberwelt machen. Armer Hades! Dieser Vorgang symbolisiert die wiedererwachende Natur.
" P. wurde auch als 'Kore' (griech.,='Mädchen') mit ihrer Mutter zusammen als Fruchtbarkeitsgöttin verehrt und zeigte darin die freundl. Züge der jungen Tochter (Eleusin. Mysterien)."
GONDROM: LEXIKON DER ANTIKE.
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An alle Schüler der 10. Klasse sowie meine Schüler. Herhören! Es werden in der Regel 2 Arbeiten über CICERO STAATSREDEN geschrieben, davon eine mindestens über die "VERRINEN". Wenn ihr das Klassenziel erreichen wollt, dann freundet euch jetzt schon einmal mit der Thematik an.
Ein erster Schritt: Reclamheftchen kaufen, Cicero, Verres-Reden, actio secunda, Buch 4, de signis (Kunstraubbuch), lesen, unterstreichen, exzerpieren, Wichtiges im Kopf behalten.
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Euer Lateinboss
R.

Mittwoch, 21. August 2013

MILITES FORTES (2): P. IULIUS GEMINIUS MARCRIANUS

Anno 161: legatus (X. GEMINA); 161/2: leg. Aug. (Arab.); proc. (Maked.; Asia); vide et CIL VIII 7050; DESSAU 1102/3.
Vexil V.; Partherkrieg?
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R.
MILITES FORTES (1): T. FURIUS VICTORINUS
Vixit saec. sec.; annis 151-160 praefectus Aegyptii imperatoribus Marco Aurelio Veroque; obiit in pugna; vide et Dessau 8846, 9002.
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R.
BEATITUDO PERFECTA NACH ARISTOTELES

(Glücksrezept)

Wie erlangt man vollkommene Glückseligkeit?--- Ganz einfach: ARISTOTELES fragen, der weiß Rat.
Also, da müssen zuerst einmal die "ewigen Dinge" her, was auch immer das ist. Dann muß man darin nach der Glückseligkeit suchen. Und nicht in der Welt, denn die hat laut PLATON nur "sekundäres Dasein", also Finger weg und immer schön in den "ewigen Dingen" kramen. Wenn man Glück hat, findet man dann die "beatitudo" auch. Und schon ist man glückselig. So einfach ist das. Schon hat man wie der Hl. FRANCISCUS die "perfetta letizia". That's it.-
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R.


DIE AUSRÜSTUNG DES HOPLITEN:



(gab's nicht im C&A)

Hoi men oun hoplitai oplizonto (Aorist)=die Hopliten bewaffnen sich/ rüsten sich also/ nun
THORAXIN=mit/ durch Panzer
ASPISIN=durchSchilde
KORUSIN=durch Helme
DORASIN=durch Speere
KNEMISIN=durch Beinschienen.
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Lernen!
Und womit rüstet ihr euch?
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R.

Auch andere Blogger machen sich darüber so ihre Gedanken:
http://broeder10.wordpress.com/2011/11/15/athens-marathon-and-legacy/

PHILOLOGE UND PHILOLOGIE (in eigener Sache)

Der PHILOLOGE ist ein Lehrer langsamen Lesens.
Die PHILOLOGIE sei nämlich eine ehrwürdige Kunst, welche von ihrem Verehrer vor allem eins heische: beiseite gehen, sich Zeit lassen...
Das sage nicht ich, sondern ein großer deutscher Philosoph, mit dem ich allerdings konform gehe.
Schüler, die hudeln oder den Stoff durchhecheln, müssen leider bald den Tempel der Gelehrsamkeit verlassen. Das macht aber nichts.- Requiescant in pace!
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R.

DIOGENES LAERTIOS

Diogenes Laertios war ein antiker Philosophiehistoriker, der eine Geschichte der antiken Philosophie in zehn Bänden/Büchern verfasste. Er lebte wahrscheinlich im 3. Jhd.

Über das Leben von Diogenes Laertios ist fast nichts bekannt. Man schliesst auf das 3. Jhd. aufgrund der im Werk genannten Lebensdaten der Philosophen. Auch die Herkunft und Bedeutung seines Beinamens sind umstritten. Vielleicht ist er nur ein Unterscheidungsmerkmal gegenüber anderen Diogenes-Namensträgern.

Der genaue Titel seines Hauptwerkes ist nicht ganz einheitlich überliefert. Er lautete aber in etwa: Sammlung/Zusammenstellung über Leben und Lehren (berühmter) Philosophen (φιλοσόφων βίων καὶ δογμάτων συναγωγή). Das bedeutet, moderner und abstrakter ausgedrückt, dass er sich der Biographie und Doxographie verschrieben hat, was in der Antike selten kombiniert wurde.
Das Werk gilt generell als "alleinstehend", weil es von anderen Autoren weitgehend ignoriert wurde. Auch grenzt sich Diogenes nicht polemisch gegen bestimmte Ansichten anderer Autoren ab.
Diogenes hat vielmehr verschiedene Nachrichten, Anekdoten und Sentenzen gesammelt und nebeneinandergestellt. Die Quellen seiner Abhandlung bleiben weitgehend unklar. Man vermutet aber, dass er meistens nicht aus erster Hand zitiert hat. Eine Ausnahme bilden aber Briefe und Testament des Epikur im letzten Buch.
Es wird vermutet, dass Diogenes Favorinus und Diokles von Magnesia als Quelle benutzt hat. Sicher ist aber auch das nicht. Dazu kamen wohl noch Apophthegmensammlungen (Sprüche, Sentenzen, Gnomen).

Diese mangelhafte Ordnung oder sogar Unordnung wird Diogenes von Kritikern auch zum Vorwurf gemacht. Allerdings ist seine Sammlung über die griechische Philosophie sehr umfangreich ("Allroundwerk") und hat darin wenig Konkurrenz.
Nietzsche lobte ihn mit Einschränkungen: „Was ist uns Diogenes Laertios? Es würde niemand über die philiströse Physiognomie dieses Schreibers ein Wort verlieren, wenn er nicht zufällig dieser tölpelhafte Wächter wäre, der Schätze hütet, ohne ihren Wert zu kennen.
Er ist der Nachtwächter der griechischen Philosophiegeschichte, man kann nicht in sie hinein, ohne dass einem nicht von ihm der Schlüssel gegeben wird.“
Dieses Durcheinander heisst aber nicht, dass Diogenes dem Werk keine Richtung gegeben hat. Er teilt die Philosophie grob in eine ionische und eine italische Richtung ein. Diogenes gliedert sein Werk darüber hinaus nach Schulen, bei einigen Philosophen ist diese Zuweisung aber umstritten.

Inhaltsübersicht:

 1. Die Sieben Weisen. Die Einteilung der Philosophie in eine ionische und eine italische Richtung.
    (Umstrittene Einteilung des Autors.)
 2. Anaximander. Anaxagoras. Sokrates. Die "kleinen Sokratiker" (z. B. Aristippos).
 3. Platon
 4. Die Schüler Platons.
 5. Aristoteles und die Peripatetische Schule.
 6. Antisthenes und die Kynische Schule.
 7. Die Stoa: Zenon. Kleanthes. Chrysippos.
   (Teile des Buches sind verloren.)
 8. Pythagoras. Empedokles. Die Pythagoreer.
 9. Heraklit. Xenophanes. Parmenides. Zenon von Elea. Leukippos. Demokrit. Protagoras. Pyrrhon v. Elis.
    Timon.
10. Epikur


ZWEI ESEL: DUO ASINI

Ein Vater zu SOKRATES:
-Für das Nachhilfegeld kann ich mir einen Esel kaufen!
Sokrates:
-Kauf dir einen, dann hast du zwei!

Montag, 19. August 2013

PHRASEOLOGISCHE VERBEN: MENGE 298: PROF. DR. CHRYSTAL SCHWARZENBERGER GIVING A HARD LESSON

Hi, may I introduce myself. I'm Prof. Chrysal Schwarzenberger from the University of Berkeley (California). I am a professor for Latin philology and I'm proud to give Latin lessons on "murmillo".
You find a picture of me and a little clip about the genitive case on "youtube"!
Today, I'd like to talk about a really hard problem. It is what you call in German "phraseologische Verben". Sorry, although being a descendant of German immigrants, my German isn't that good.
O.k., let's get started: The "phraseologische Verben" tell you how the subject takes part in an action. The relation (between the two) shall become clear as much as possible. In Latin the power is in the verb. The perception (cognition) is left to the reader, whereas in German it is brought to daylight.
In German you use therefore, as far as I know, difficult words like "können, müssen, wollen, sollen, dürfen, lassen, 'wissen', brauchen". I give you some "nice" examples:
hoc unum dico=I just want to tell you this
non audio=I don't want to hear s.th of this
parvo contentus est=he knows how to be satisfied with little
(This man has got to be a philosopher!)
fateor=I must confess
inde facile intellegitur=from this you can easily recognize
spero=I may hope
cogor=I realize that I'm forced; in German: "ich sehe mich ge-no-tigt"; was this correct or is it "genötigt"?
deceptus sum=I feel deceived; "ich sehe mich ge-tauscht"?
dictis tuis laedor=I feel hurt by your words
adducor=I feel bound to to s.th; I feel induced to...; "ich fühle mich be-wogen"
trahor/ feror ad=I feel attracted to; "hin-ge-zo-gen"; oh dear, that's really hard for me!
Well, in this paragraph (298) you'll find a whole lot of good examples on this topic.
Every evening, before going to sleep, I eagerly read in the "HERMANN MENGE: REPETITORIUM DER LATEINISCHEN SYNTAX UND STILISTIK". You should do the same!
One last example:
animo commoveor=I feel moved in my mind (I am commoted); "ich fuh-le mich innerlich er-griffen".-
That exactly describes the feeling when I read Latin texts.

O.k., dear pupils, that's it for today. Keep all those examples in your (little) mind. Sorry, a joke! And never back down when it's getting hard. You know: "Winners don' quit and quitters don't win!"
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Have a good time!
Your Prof. Chrystal Schwarzenberger




Donnerstag, 15. August 2013

DIE IBERER

Iberische Falcata

Die Iberer waren vorindogermanische Völker (bzw. Stämme), die vom 6. Jhd. v. Chr. (oder früher) bis zu ihrer Romanisierung auf der Iberischen Halbinsel siedelten. Dort waren sie v. a. im Südosten zu finden, was auch am Verfolgungsdruck anderer Völker lag.
Der Name Iberer stammt vom lat. Hiberus (Spanier), was sich wiederum auf Iberus (Ebro) bezieht.
Die Iberer gerieten schon vor der Romanisierung unter Verfolgungsdruck durch Karthager und Kelten.
Der Ursprung der Iberer ist umstritten. Es kann sich um einheimische Gruppen aus spätbronzezeitlicher Tradition gehandelt haben, aber auch um Gruppen, die aus Afrika eingewandert sind. Selbst dann ist noch die Frage, ob sie aus Nordafrika stammten oder aus dem östlichen Mittelmeerraum.
Die genaue ethnische Zugehörigkeit ist noch nicht geklärt. Genetische Hinweise deuten entweder auf west- oder auf osteuropäische Ursprungsgebiete. Einige Forscher glauben, dass die Iberer schon in der späten Jungsteinzeit, vielleicht schon im 4. Jtd., in der Iberischen Halbinsel eingewandert sind.
Eine Theorie besagt, dass in der späten Jungsteinzeit in Europa eine grosse Megalithkultur geherrscht hat und die Iberer ein Teil dieser Kultur waren.

Die Iberische Halbinsel (Iberia) um 300 v. Chr. 

Die Iberer bildeten eine Kulturgruppe, die Gemeinsamkeiten in Sprache, Tracht, Siedlungsweise, Kunst (bes. Keramik) und Bewaffnung aufwies.
Eine frühe Quelle über die Iberer ist der römische Geschichtsschreiber Marcus Terentius Varro (Plinus maior; Nat. Hist. III, 1 - 8), der behauptet, Spanien sei von Iberern, Perser, Phöniziern, Kelten und Puniern (Karthagern) besiedelt worden.
Anm.: Statt Persern sollte man die Griechen nennen!
Quellentext: "in universam Hispaniam M. Varro pervenisse Hiberos et Persas et Phoenicas Celtasque et Poenos tradit"
Auch griechische Schriftsteller berichten von Iberern, die neben den Ligurern (NO-"Spanien", Südgallien, NW-Italien). Die Iberer sind aber nicht mit den "kaukasischen Iberern" am Schwarzen Meer zu verwechseln!

Kriegerrelief von Osuna - Iberischer Ritter (Moixent, Valencia)

Die Phönizier errichteten einen frühen Handelsstützpunkt auf der Halbinsel Gadir (Gades), heute Cadiz. Wahrscheinlich trafen sie dabei oder etwas später auch auf Iberer. Auch Griechen bauten Kontakte auf die Iberische Halbinsel auf. Ein wichtiges Handelsgut war neben handwerklichen Produkten Silber.
Kultur und Gesellschaft der Iberer entwickelten sich währenddessen immer weiter.
Die Iberer hatten hervorragende Kenntnisse in Metallverarbeitung (Bronze), Keramikherstellung und Ackerbau. Die iberische Kunst übernahm dabei auch Ideen der Nachbarvölker und der Griechen.
Allmählich entwickelte sich eine ausdifferenzierte gesellschaftliche Schichtung und der Städtebau nahm zu. Die befestigten Städte, auch Oppida genannt, breiteten sich von Süden bis an die heutige spanisch-französische Grenze aus. Beispiele sind die Oppida von Ullastret und Enserune.

Ab dem 5. Jhd. v. Chr. wanderten die Kelten westwärts und übten Druck auf Ligurer, Italiker und Iberer aus. Im Nordwesten bildeten sich als Mischvolk die Keltiberer, deren Sprache aber fast ausschliesslich keltisch war. Eine übliche Stammeseinteilung der Iberer ist daher: Keltiberer, Lusitanier, Asturer und Kantabrer, Turdetaner.
Im 3. Jhd. bekamen die Iberer in den Punischen Kriegen auch Druck aus dem Süden. Die Karthager besetzten das Land eine Zeit lang und Hannibal setzte in seinem Heer gegen Rom auch iberische Truppen ein. Nachdem die Karthager aber von den Römern besiegt worden waren, erwiesen sich die Römer als das Volk, das die politische Unabhängigkeit der Iberer endgültig beenden würde. Auf die politische Unterwerfung folgte dann die kulturelle Romanisierung.
(Nach dem Römischen Reich griffen Germanen, Araber und Mauren nach der Iberischen Halbinsel.)

Dama de Elche (gef. 1897) - Dama de Guardamar (D. de Cabezo Lucero; gef. 1987)

Die iberische Sprache ist nur schwer zuzuordnen. Sie wird allgemein zum Kreis der altmediterranen Sprachen zugeordnet. Ob sie aber mit dem Baskischen verwandt ist, ist umstritten.
Iberische Texte liegen bislang aus der Zeit zwischen dem 5. und dem 1. Jhd. v. Chr. vor. Die meisten Kurztexte stammen aus Weih- und Grabinschriften. Beschreibstoffe waren Keramik, Stein oder Bleiplatten. Bis heute sind rund 2000 Inschriften entdeckt worden. Diese sind meistens kurz gehalten. Eine von mehreren Ausnahmen bildet die Inschrift von Yatova (Valencia) mit mehr als 600 Zeichen.
Zur Aufzeichnung dienten mehrere Schriftsysteme:
Die nordostiberische Schrift, die südostiberische Schrift, die mit ihr verwandte südlusitanische (tartessische) Schrift, die keltiberische Schrift und z. T. die gräko-iberische Schrift aus dem heutigen Alicante (und Murcia) an der Südostküste. Die tartessische Schrift ähnelt der südostiberischen Schrift.
Alle Schriften stammen ursprünglich von der phönizischen Schrift ab, möglicherweise mit einer griechischen Vermittlerrolle.
Die meisten gefundenen Inschriften wurden in der nordostiberischen Schrift beschrieben, daher gilt diese an sich regional begrenzte Schrift bei vielen Forschern auch als DIE iberische Schrift. Glücklicherweise gilt diese Schrift auch als weitgehend entziffert, so dass wir zum einen eine angemessene Materialsammlung haben und zum anderen diese entziffern können. Schwierig ist nur die Sprachrekonstruktion aus dem entzifferten Material.

Platte von Ullastret



Dienstag, 13. August 2013

GLADIATOREN-EPIGRAMME

Jean-Leon Gerome: Pollice Verso (1872)

Merkelbach/Stauber: 17/10/05 Xanthos

Der Gladiator Victor, primus palus
(Inschrift auf einer Basis)

Biktora palo(n a) sekoutora
-
Biktora ton stenaron me sekoutora nu(n) esorate,
on pantes tromeon sunzugoi en stadiois:
üou patris hn Libuh nun de Xanqoio me gaia
Auxanion dapedon katecei sun dogmati Moiron.
Paize, gela, parodeita, blepwn üoti kai se qanein dei.
-
Amazw(n) Biktori andri (i)div ek ton eautou mneias carin ton bwmon.
Ei tis de kaqel(w)v oruxh, dwsei eis to fiskon (dhnaria) f.
(c)airetai, parodeitai. 

Übersetzung:

Für den secutor Victor, palus primus
-
Jetzt seht mich an, vorübergehende, den Victor, den starken secutor,
den alle Partner auf dem Kampfplatz fürchteten,
dessen Vaterland Libyen war; nun birgt mich die Erde von Xanthos
die auxanische Ebene, nach dem Beschluss der Moiren (Schicksalsgöttinnen).
Wanderer, spiele, lache, denk daran, dass auch du sterben musst.
-
Amazon hat den Altar aufgestellt zum Gedenken an ihren Mann Victor auf eigene Kosten. Wer ihn
aber wegnimmt und (die Erde) aufgräbt, muss dem Fiscus 500 Denare bezahlen. - Wanderer, seid gegrüsst!


Merkelbach/Stauber: 17/10/06 Xanthos

Der Gladiator Achilleus, primus palus
(Inschrift auf einer Basis)


ton qeon auton soi meinon, xene, mh me parelqhs,
mecris idhs sthlhs ta prokeimena grammata Mouswn.
ou gar kauchsetai Euprephs kat emou.
oud epiluphsei me ton aqlion oude dunate.
ei de me kai Moirhs mitos hgagen is caos elqein, 
tout eferen Acillei, pros Xanqion astu katelqein. 
-
Panqia tw idiw andri Acillei p(alw) a murmilwnwn ek twn idiwn mneias carin.
os an de ton bwmon metaqhsei h anoruxh, dwsei is thn (polin (dhnaria))  
bf kai is ton f(iskon) (dhnaria) a m(uria)

Übersetzung:

Bei Gott! Fremder, bleib stehen, geh nicht an mir vorbei,
bis du auf der Inschrift die vorhandene Schrift der Musen gesehen hast.
Denn Euprepes wird sich nicht des Sieges über mich rühmen
und kann mich Unseligen auch nicht betrüben, das kann er gar nicht.
Als mich aber das Gespinst der Schicksalsgöttinnen dazu geführt hat, in das Dunkel zu gehen,
da hat es den Achilleus (= mich) dazu gebracht, in die Stadt Xanthos zu fahren.
-
Panthia ihrem Mann Achilleus, dem primus palus der Myrmillonen,
zum Gedenken, auf eigene Kosten.
Wer aber die Basis wegrückt oder (die Erde) aufgräbt, muss der Stadt 2500 Denare bezahlen
und dem Fiscus 1000 Denare.


DAS BEINHARTE TRAINING DES "LATE ROMAN CAVALRYMAN"



"Constant drill is of the greatest value to the soldier, says the STRATEGIKON, and training in the cavalry seems to have been fairly rigorous throughout this period."
VEGETIUS weist darauf hin, daß das Training der Infanterie sich verschlechtert habe, während das der Kavallerie gleichzeitig besser geworden sei.
Das Training des "cavalryman" war komplexer als das des Infanteristen, da er mit seinem Pferd eine Einheit bilden mußte. Darüber hinaus mußte er eine Vielfalt von "skills" erlernen:
"The new cavalryman had to learn and perfect weapon-handling skills using swords, javelins and light lances while both mounted and dismounted, and from the mid-5th century archery also became a required skill."
Im STRATEGIKON erfahren wir weiter, daß der "cavalryman" über diese Fähigkeiten verfügen mußte:
"...that the soldier should 'shoot rapidly mounted on his horse at a run, to the front, the rear, the right and the left'."
Außerdem mußte er das schnelle Auf-und Absitzen beherrschen.
Bei ARRIAN, TACTICA lesen wir, daß ein "cavalryman" in der Lage war in vollem "outfit" auf sein rennendes Pferd zu springen. Daher rät VEGETIUS, das Aufspringen auf hölzerne Pferde mit und ohne Rüstung. (Das sollte man auch in heutigen Reitvereinen einführen. Wäre bestimmt lustig.)
VEGETIUS berichtet weiter, daß die Kavalleristen so fit waren, daß sie von beiden Seiten auf das laufende Pferd aufspringen konnten-und das mit gezogenem Schwert oder mit Speeren in den Händen!
"'By assiduous practice in th leissure of peace, their cavalry was brought to such perfection of discipline that they mounted their horses in an instant even amidst the confusion of sudden and unexpected alarms.'"
Dann mußten diese Fähigkeiten "einexerziert" werden: über Hindernisse springen-über unebenes Terrain reiten-im Keis reiten-Kehrtwendungen-schnelle Stops.
Laut VEGETIUS gab es dann noch Nachschlag: 20-Meilen-Ritt, und das 3mal im Monat. Außerdem noch dies: Verfolgung-Rückzug-Angriff über verschiedene Geländearten. Ganz schön viel!
Neben dem "rapid manoeuvering in open level country" mußte man auch "hilly, thick and rough ground" bewältigen sowie fähig sein hügelaufwärts und -abwärts zu reiten.
VEGETIUS hält es für eine gute Idee, all dies bei heißem Wetter zu tun. Ob die Reiter dies auch für eine tolle Idee hielten, weiß ich nicht.
ARRIAN beschreibt in seinen "TACTICA" mannigfaltige Manöver. Dabei betont er das Operieren im Team und das "fluid skirmishing" und die "importance of standards in keeping the units together" sowie das "doubling back and wheeling". Dabei war es Ziel, daß "no confusion in the ranks" entstand.
Das Training im 6. Jh. war, obwohl die Bewaffnung sich veränderte, ganz ähnlich dem, wie es ARRIAN beschreibt, der vor dieser Periode schreibt.
"Drills including opening and closing ranks, charging, pusuing, turning and wheeling; as the following passage shows, cavalry manoeuvre remained fast and fluid."
In dieser Passage wird beschrieben, wie ein "bandon" (Einheit von 300 Mann) gedrillt wird. Die Mehrzahl sollte sich in gelockerter Ordnung formieren. Auf jeder Flanke sollten eine Reihe von jeweils 10 Reiter in geschlossener Ordnung Aufstellung nehmen. Ein paar Soldaten sollen sich gegenüber aufstellen, um den Feind zu simulieren. Dann sollen die Reiter in der Mitte schnell vorrücken und nach einer oder zwei Meilen sich für die Hälfte der Distanz wieder zurückziehen. Dabei sollen sie "three or four quick charges to the right and to the left" machen "and then circle back again". Dann begeben sie sich wieder in die Ausgangsposition
"between the two close-order groups, and together with them they ride out as if to encounter a pursuing enemy.'"
Für Unterhaltung war, wie man sieht, gesorgt. Langweilig wurde es einem dabei bestimmt nicht.
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Das war das harte Training des "late Roman cavalryman". DAS WAR NICHT "HANNI UND NANNI AUF DEM REITERHOF"!
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NACH SIMON MAC DOWALL.
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R. (education and drill)



SELTSAMER EPHEBENKULT IM ALTEN KRETA

(in Kreta wimmelte es von Epheben)

Daß die alten Griechen schon immer etwas "merkwürdig" waren, ist ja hinreichend bekannt. Man lese nur PLATONS SYMPOSION u. ä. Schriften. Ich erinnere mich daran, wie sich mein alter Lateinlehrer damit immer sehr schwer tat, als ob er daran schuld sei. Das ging sogar so weit, daß er glaubte, sich expressis verbis dafür entschuldigen zu müssen. Viel richtiger wäre es gewesen, die Sache objektiv als "Kulturphänomen" zu betrachten. Es ist ein Irrglaube zu meinen, die Antike hätte nur aus Rednern und Philosophen bestanden, die in Toga mit klassischem Faltenwurf auf dem Forum endlose Perioden deklamierten. Die Menschen damals waren (wie heute) zumeist keine philosophischen Lichtgestalten und oft ging es ganz derb und deftig zur Sache.
Im antiken Kreta gab es nun einen besonders "lustigen" Schwulenkult. Diese wird von dem Historiker EPHOROS (4. Jh. v.) als "spezifischer kretischer Liebesbrauch" bezeichnet.
Die Sache läuft so ab: Ein älterer Mann beabsichtigt einen EPHEBEN zu entführen. Dies teilt er den Freunden des Knaben mit. Diese müssen aber dicht halten. Der schwule Mann bringt nun den EPHEBEN zu seinem Männerhaus auf dem Land, das meist in den Bergen liegt. Dort leben sie zusammen und gehen auf die Jagd. Nach zwei Monaten läßt er den Knaben frei und schenkt ihm ein Kriegergewand, ein Rind für ein Opfer und einen Becher. Geliebter gewesen zu sein, galt als besondere Ehre. Die Beziehung der beiden bestand fort als Kampfgemeinschaft! Die Entführten wurden auch die "Danebengestellten" genannt, i. e. die Nebenleute in der Schlacht.
Das Ritual war also eine Art Männerweihe.
Lustig ist auch das, was ERPETIDAMOS VON PHAISTOS um 680 nicht ohne Stolz auf sein Vorratsgefäß schrieb: "dieses Gefäß gehört ERPETIDAMOS, der die Knaben liebt."
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QUELLE: ANGELOS CHANIOTIS: DAS ANTIKE KRETA, C. H. BECK WISSEN, München 2004, S. 53 f. u. 59.
A. C. ist Professor für alte Geschichte an der Universität Heidelberg. sein Schwerpunkt ist das alte Kreta (einschließlich Epheben).
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R.

Montag, 12. August 2013

MAL EIN OFF-TOPIC-POST:


Der Ethnobotaniker Wolf-Dieter Storl.

Samstag, 10. August 2013

SPÄTRÖMISCHE KAVALLERIE (1): NACH SIMON MAC DOWALL

"...and eventually it was the horseman who became the central figure in Roman armies."

Das späte Römische Reich sah sich gezwungen, seine Kriegsführung völlig zu verändern:
"The twilight of the Roman Empire saw a revolution in the way war was waged."
Diese bestand darin, daß die Bedeutung der Infanterie gegenüber der Kavallerie abnahm:
"The drilled infantryman...was gradually replaced by the mounted warrior."
Dieser Wechsel ging allerdings nicht von heute auf morgen vonstatten. Noch im 3. und 4. Jh. unterstützte die Kavallerie die Infanterie. Im 6. Jh. allerdings wurden diese Rollen vertauscht:
"...in the 6th century, the situation had been completely reversed..."
MAC DOWALL nennt den spätrömischen Kavalleristen  den "precursor of the medieval knight"!
Die Situation im 3 Jh: Nicht gut! Überall Chaos und Niedergang. Druck auf die Grenzen. Immer wieder wurde der LIMES durchbrochen. Das alte System, das auf der Infanterie beruhte, war nicht mehr geeignet, um mit der neuen Situation fertigzuwerden. Kam es zu einem Durchbruch (meist schnelle "raids" kleiner Gruppen), gab es oft keine Eingreifreserve oder die von der Grenze abgezogenen VEXILLATIONES kamen einfach zu spät am Ort des Geschehens an. Der Feind (GOTEN, FRANKEN, ALEMANNEN) war schlicht und ergreifend schneller und ward nicht mehr gesehen. GALLIENUS (253-68) handelte und schuf reine Kavallerieeinheiten, die wahrscheinlich aus der alten Legionsreiterei geschaffen wurden. Diese wurden EQUITES PROMOTI genannt, waren 500 Mann stark pro Einheit und erhielten einen höheren Status. Hinzu kamen noch folgende PLÄNKLER:
EQUITES DALMATAE, EQUITES MAURI, möglicherweise zusammen mit den schwereren EQUITES SCUTARII.
DIOCLETIAN schließlich hatte einen COMITATUS (Feldarmee), der wie folgt aufgestellt war:
1.) VEXILLATIONES: PROMOTI ET COMITES
2.) 3 LEGIONES: LANCIARII, IOVIANI, HERCULANI.
(Ganz schön kompliziert!)
"In the long run" hat das aber alles nichts genützt und nur den UNTERGANG hinausgezögert. Doch bis dahin mußte man sich ja irgendwie beschäftigen und bei Laune halten.-
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SIMON MAC DOWALL: LATE ROMAN CAVALRYMAN, AD 236-565, illustrated by CHRISTA HOOK (tolle Zeichnungen von hohem künstlerischem Wert; macht richtig Spaß, diese zu betrachten!), by OSPREY Publishing, Elms Court, Chapel Way, Botley, Oxford, 1995-2003, S.3 f.
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R.
KOPTISCHES ALPHABET


Quellen:
Wikipedia: Koptische Schrift
Wikimedia: Koptisches Alphabet
http://www.kopten-bw.de/

Freitag, 9. August 2013

DIENSTZEIT UND BESOLDUNG DES LEGIONÄRS: NACH COWAN/ MC BRIDE

Bis 31 v: 6 Jahre, jedoch kontinuierliche Verlängerung durch AUGUSTUS
14 n: Ansiedlung von VETERANEN und Beschlagnahmung von Land (s. DIO, 54.25.4-5)
Diese Veteranen waren in die neuen kaiserlichen Legionen eingetreten und hatten schon 16 Jahre Dienst "auf dem Buckel".
Obergrenze im 3. und 2. Jh. v: 16 Jahre (s. POLYBIOS, 6, 19, 2; und der mußte es schließlich wissen, nahm er doch im Stabe SCIPIOS am 3 . punischen Krieg teil)
13 v: Legionäre mußten nun 16 Jahre Dienst "schieben" (formale Festschreibung). Dafür gab's dann auch ein dickes Entlassungsgeld. Allerdings hatte man danach noch das zweifelhafte Vergnügen, auf seine alten Tage 4 Jahre im VEXILLUM VETERANORUM "herunterzureißen". Da konnte man nur hoffen, daß dies ein Altherrenverein war, in dem es etwas gemütlicher zuging. Sicher wurde da mehr Wein getrunken und gewürfelt als gekämpft sowie über die "alten Tage" geredet, wo ja bekanntlich alles viel besser war.
5-6 n: Verlängerung der Dienstzeit auf 20 Jahre.
PRAEMIA MILITIAE: Wird auf 12 000 Sesterzen (3000 Denare) hochgesetzt. Da konnte man viel in die CAUPONA zu Wein und den "Töchtern der Venus" (PÖRTNER ?) gehen.
Viele Soldaten mußten dann in der Folgezeit noch länger Dienst tun. Grund: die großen Eroberungen in Mitteleuropa. Dies führte 14 n. zu Aufständen.
Dazu TACITUS, Annalen, 1, 17:
"Allenthalben habe man so viele Jahre lang...den Fehler gemacht, daß sie 30 oder 40 Dienstjahre als alte Männer und die meisten mit einem durch Verwundungen verstümmelten Körper ertragen müssten. Nicht einmal für die Entlassenen gebe es ein Ende des Dienstes, vielmehr müßten sie, in der Reserve stehend, unter einem anderen Namen die gleichen Strapazen erdulden."
Na toll!-Ich stelle mir vor, wie so mancher alte Haudegen weinselig in der Kneipe der Lagervorstadt über seine Kriegsverletzungen erzählt, oft mehr Dichtung als Wahrheit. Immer nach dem Motto: Wir damals, wir waren noch echte Männer.
Mitte des 1 Jh: 25 Jahre (auch nicht gerade wenig).
Da die Entlassungen alle zwei Jahre stattfanden (also in den "geraden" Jahren), mußten manche 26 Jahre dienen. Dumm gewürfelt!
Grundgehalt des Legionärs:
14 n: 900 Sesterzen (225 Denar) pro Jahr. Auszuzahlen in drei Raten. Die wußten schon warum! Bei der Liebe der Legionäre zu "wine, women and song" wäre nämlich bald Ebbe in der Kasse gewesen und "no more money in the bank".
Entlassungsprämie: 12 000 Sesterzen (3000 Denar).
Unteroffiziere/ Spezialisten:
anderthalbfacher Sold=SESQUIPLICARII
doppelter Sold=DUPLICARII
Ausrüstung, Kleidung, Verpflegung, Bestattung (auch das noch!) wurde vom Sold abgezogen. Eine bestimmte Summe wurde in der Kriegskasse verwahrt (eine frühe Form der Sparkasse). Die "banker" waren die SIGNIFERI (s. VEGETIUS, EPITOMA, 2, 20)
Erhöhungen des Solds: Ist nicht, also Fehlanzeige! Erst nach DOMITIAN (81.96 n.) wieder.
Oft wurde sogar weniger bezahlt, dafür gab's dann auch keine Entlassungsgelder (Ironie) oder nur einen Acker, den keiner haben wollte (s. TAC., Ann. 1, 17). Der Dank des Imperiums und der Welt Lohn. Schön!
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R.

Mittwoch, 7. August 2013


ZENTURIEN UND ZENTURIONEN: NACH COWAN/ MC BRIDE
Aufteilung der centuria:
a) prior=Front
b) posterior=hinten
Aufteilung in Klassen:
a) pili
b) principes
c) hastati
Legion (bis ins 2. Jh. v.): 30 MANIPEL zu jew. 160-120 Mann; 2 CENTURIONES (ein älterer und ein jüngerer; der ältere hatte das Kommando, wie auch später der CENTURIO PRIOR dem CENTURIO POSTERIOR übergeordnet war)
PILI-CENTURIONES: offenbar die ranghöchsten in der COHORS; dann die PRINCIPES und HASTATI (Unterschied vermutlich auf Dienstalter bezogen, nicht auf tatsächlichen Rang)
PRIMI ORDINES:=CENTURIONES der COHORS PRIMA; hatten eindeutig "mehr zu melden"
PRIMUS PILUS:="erster Wurfspieß"; der ranghöchste
in dessen Kohorte: der AQUILIFER (höchster Feldzeichenträger); er trug die Adlerstandarte (wichtig für Identität und Moral); in ihr wohnte der GENIUS=Schutzgeist der LEGIO!
---
Das Reich sei mit euch!
R.
AN ALLE KELTENFANS, HOBBYKELTEN UND NOCH LEBENDEN  KELTEN:

Liebe Mitkelten und Nichtkelten!
Der Historiker APPIANOS VON ALEXANDREIA behandelt in seinem Geschichtswerk  ROMAIKA u. a. auch die KELTEN.
Das Werk, das vermutlich in 24 Bücher eingeteilt war, reicht von den Anfängen bis ins 2. Jh. n. Die Völker des Mittelmeergebietes werden in der Reihenfolge behandelt, wie sie mit Rom konfrontiert wurden (was meistens nicht sehr lustig war). Buch 4-6 behandelt die KELTEN, Sizilien und Spanien.
Uberlieferung: lückenhaft.
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APPIANOS, geb. um 100 n., war Advocat unter HADRIAN und PROCURATOR AUGUSTI in Ägypten (wahrscheinlich unter KAISER MARCUS AURELIUS). Außerdem war er ein Kumpel von M. CORNELIUS FRONTO. Er bewundert die römische Größe, die Darstellung ist je nach Quellenlage, der Stil schlicht.
---
vgl. PAUL KROH: LEXIKON DER ANTIKEN AUTOREN, Stuttg. 1972 (Kröner Verlag), S. 65 f.
Mein Freund ist Kelte!
R.

Samstag, 3. August 2013

DAS RÄTSEL DER IBERER: NACH HERBERT KÜHN

Die Kultur der IBERER wurde besonders durch die Archäologie ans Tageslicht gebracht. H. KÜHN schreibt:
"Es ist eine eigentümliche Kunst, die plötzlich zur Gegenwart spricht. Sie ist weder griechisch, etruskisch, noch phönizisch, sie ist etwas Eigenes, und doch mit den drei Formen verwandt."
Spanien war im 1. JT v. "das Land der Metalle". Dazu STRABO:
"Silber, Gold, Zinn, das sind die Handelsobjekte Spaniens." Da es aber nicht genügend Zinn gab (wichtig für Bronze!), wurde Spanien zum "Umschlagplatz für den Handel an der atlantischen Küste bis England und Irland."
(viele span. Artefakte in den bronzezeitlichen Gräbern der Bretagne-die Ganggräber der MEGALITHKULTUR in Spanien und England gleichen sich (z.B. Maes Howe und Cueva del Romeral))
133 v: P. CORNELIUS SCIPIO AEMILIANUS erobert NUMANTIA (Hauptstadt der IBERER).
2600-1600v: MEGALITHKULTUR (mit Schwerpunkt in Spanien)
seit 1000 v: URNENFELDERKULTUR (aus Mitteldeutschland und Süddeutschland über Südfrankreich):
"Es sind die Kelten."
(Fundmaterial: Tongefäße, Nadeln, Armringe, Beile; gleichen sich in Südfrankreich und Spanien!)
"Es lebt also im Norden und in der Mitte Spaniens im Anfang des 1. Jahrtausends ein ausgesprochen keltisches Element."
1200-1000 v: Einwanderung der IBERER aus Nordafrika (Es gibt auch andere Theorien, wonach die IBERER "Urspanier" sind, deren Sprache mit dem Baskischen verwandt sei.):
"Es sind die Tartessier."
("Ähnlichkeiten in den Ortsnamen in Nordafrika und Südspanien"!)
um 800 v: Die PHÖNIZIER erbauen Cadix=Tarschisch=Tharsis; (vgl. Bibel: Jona 1,3; Jesaja 66, 19)
600-200 v: IBERISCHE KULTUR (Höhepunkt: 500-300 v.)
ab 300 v: "Nachlassen des iberischen Elements"
ab 237 v: die KARTHAGER greifen die iberischen Städte und Siedlungen an
"...es sind die Angriffe Karthagos, die die IBERER hart treffen."
226 v: Sagunt sucht Hilfe in Rom!
219 v: Einnahme Sagunts
Situation im 1. JT: Spanien ist von verschiedenen Stämmen besetzt:
Norden: KELTEN
Mitte: LIGURER
Süden: PUNIER, KARTHAGER
Mittelmeerküste: IBERER
Hinzu kommen die GRIECHEN.
"...alle wollen sie Handel treiben in dem metallreichen Land, und die härtesten Kämpfe entbrennen."
133 v: Spanien ist von den RÖMERN besetzt
Kunst: Vorkommen der MAGNA MATER-Cerro de los Santos: Steinbildwerke (200 Statuetten); Steinmauern eines Tempels; Ringe, Fibeln, Blei-, Eisenstücke-nach PIERRE PARIS: IBERISCH!
"Heute ist der Ort verlassen und einsam, ich habe ihn aufgesucht, man kann heute kaum mehr die Spuren des Heiligtums erkennen, nur der Berg deutet darauf hin, daß hier einmal die IBERER ihren großen Kultplatz hatten."
Skulpturen dreier Frauengestalten: Vorbild: archaischer griech. Stil: "aber alles ist doch anders, es ist eine eigene, ganz selbständige Form, die sich entwickelt hat."
bedeutendstes Stück der IBERISCHEN KUNST: DIE FRAU VON ELCHE!
weitere Funde: in Osuna, Llano de la Consolación, Castellar de Santistebán, Despenaperros-2200 Bronzefiguren!-Höhle mit Malereien in der Nähe (heiliger Platz aus der Kupferzeit; Ort, wo die geopferten Statuetten vergraben wurden)
Keramik: 3 Gebiete
1.) Süden (Andalusien; im 5. Jh. n. an Punier verloren): 3 iberische Grabplätze; geometrische Muster.-
2.) Mitte (Murcia; 5. Jh.): geometrisch, Pflanzenmotive;
4. Jh: Elche-Archena-Typ: Spiralen, Halbkreise, große Vögel, Löwen; Vorbilder: kleinasiatisch.
3) Valencia, Catalonia, Nieder-Aragon: 3. u. 4. Jh; einige Gefäße mit menschlichen Gestalten
Freilegung von NUMANTIA durch SCHULTEN (1905)- Azaila; Calaceite (ältesterStadtteil: 6. Jh.; Mauer im 3 Jh. zerstört; Errichtung einer größeren, Türme am Eingang; Häuser aus Stein; Wände mit Stuck, mehrere Räume jew.; Straßen gepflastert.
"Der Überblick über die Welt der IBERER ergibt den großen EINFLUSS GRIECHENLANDS, aber auch den der PHÖNIZIER. Es gibt Städte mit Mauern, ausgedehnten Handel, die eigene Schrift fehlt. Aber überall finden sich griechische Schriftzeichen, später, seit der römischen Eroberung römische. Der Handel ist recht ausgedehnt, iberische Funde kommen in ganz Südfrankreich vor..." (Fund von VIX; iberischer Typus)
"Die iberische Welt, ruhend auf Stadt und Handel, ist eine bedeutende Ausstrahlung hellenischen Geistes und doch eigener Art. Der Gedanke der Persönlichkeit wird nicht in dem Maße gedacht wie in Griechenland, aber in einer Statue wie der der FRAU VON ELCHE ist doch etwas von Individualität deutlich erkennbar."
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HERBERT KÜHN: DIE ENTFALTUNG DER MENSCHHEIT, Bücher des Wissens, Frankf. 1958, S. 134-140.
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R.



Freitag, 2. August 2013

PROVERBIA

DIFFICILE EST SATIRAM NON SCRIBERE.
=Es ist schwer, (da) keine Satire zu schreiben.
JUVENAL (etwa. 47-113 n. Chr.)

BONUS VIR SEMPER TIRO.
=Ein guter Mann bleibt immer Anfänger; d. h. er wird oft getäuscht, weil unbefangen.
MARTIAL 12, 51.

RARA AVIS=komischer Vogel (seltenes Wesen)
PERSIUS 1, 46 und JUVENAL 6, 164.
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R.

QUAEDAM FACTA DE RE MILITARI

Dazu dieses sehr zu empfehlende Buch:
ROSS COWAN/ ANGUS MC BRIDE: RÖMISCHE LEGIONÄRE (Republik (58 v.-69 n. Chr.) und Kaiserreich (161-284 n. Chr.))
Ross Cowan PhD; Diss: Aspects of the Severan Field Army AD 193-238 (Schwerpunkt: Prätorianer; Legio II Parthica)
(Auf dem abgedruckten Bildchen macht Cowan einen recht sympathischen, wenn auch schmächtigen Eindruck. Ich bezweifle daher stark, daß man ihn in die "Severan Field Army" eingestellt hätte.
Die Illustrationen von Mc Bride sind nicht schlecht, aber m. E. übertrieben und reißerisch! Die Legionäre sehen allesamt untersetzt und vollgefressen aus. Die meisten machen mir einen äußerst stupiden bis debilen Eindruck (homo robustus in Legionärsrüstung-bestenfalls!). Ich stelle mir die Legionäre etwas anders vor (sorry!): eher klein, drahtig, Haut und Knochen, früh verbraucht; natürlich gab es auch robuste Typen der Sorte "haudrauf", es gab lange, kleine, dickbäuchige, normale also alles (so macht MARCUS CAELIUS auf seinem berühmten Grabstein einen relativ "normalen" Eindruck!)-Der römische Legionär mußte lesen und schreiben können, um die schiftlichen Befehle verstehen zu können. Auch war die "res militaris" eine recht komplizierte Angelegenheit. Da brauchte man keine "Dummies", wie Mc Bride sie zeichnet. Natürlich gab es auch solche Typen, doch nicht durchgehend. Sorry, Mr. Mc Bride, ich bin da etwas anderer Meinung.)
INHALTSVERZEICHNIS: Teil 1: Einführung-Chronologie- Bildung der kaiserlichen Legionen-Organisation, Größe und Kommando der Legion-Rekrutierung-Ausbildung (war nicht lustig; R.)-Länge der Dienstzeit-Besoldung-Führung und Moral-Glauben und Zughörigkeit-Sacramentum, Auszeichnung und Strafen-Kleidung und äußeres Erscheinungsbild-Ausrüstung-Das Alltagsleben auf dem Feldzug-Die Schlacht-Websites-Glossar-Lit.verzeichnis-Komm. zu Farbtafeln-Teil 2: Einführung-Chronologie- Bildung neuer Legionen 161-284 n. Chr.-Dienstbedingungen in den Legionen-grundlegende Organisation und Kommando-Elitelegionäre-Ausrüstung-Schlacht-nach der Schlacht-Websites-Glossar-Lit.verzeichnis-Komm. zu den Farbtafeln
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ET NUNC NONNULLA FACTA: "IMPRESSIO PRIMA"
ad I, Punkt 3: nach Actium (31 v.): etwa 60 Legionen-Siedlungsprogramm des Augustus für Veteranen- Augustus kürzte die Zahl der Legionen auf 28 (er behielt vor allem die von Caesar ausgehobenen und die angesehensten des Antonius)-vorher: Legionen werden für bestimmte Kriege aufgestellt, Entlassung nach 6 Jahren; jetzt: Berufssoldaten, lange Dienstzeit (s. SUETON, Aug., 49); feste Dienstzeiten, Soldsätze, Entlassungsgelder-die Legionen waren keine Bürgermilizen mehr-nur Augustus hatte das Recht, neue auszuheben-Legionen von Augustus abhängig; erhielten Sold von ihm; nur noch ihm gegenüber zur Loyalität verpflichtet!
ad I, Punkt 13 (Ausrüstung), Unterpunkt 1: Pilum:
entscheidende Waffe des röm. Legionärs-Zungen-u. Tüllenpilen-schwerer Wurfspeer, 2 m, langer Eisenschaft, pyramidenförmige oder runde Spitze-kurze Reichweite-Ziel: Durchdringung von Schild, Panzer, Mann-verheerende Wirkung-Pilensalve schafft Voraussetzung für den Kampf mit dem gladius-kürzere und leichtere Pila: vermutlich von Plänklern benutzt-Zungenpila aus dem augusteischen Kastell Oberaden (2 kg), mit Teil der Holzschäfte erhalten-Funde aus Valencia, späte Republik: kräftigere Schäfte, schwerer-manche Pila: mir rundem Gewicht (Blei?); von den Prätorianern benutzt (s. Relief des zerstörten Claudiusbogen, Rom, anläßlich der Eroberung des südl. Britanniens)-schwere Pila: wogen mind. 50 % mehr-Verlust an Reichweite (max. 30 m), jedoch größere Durchschlagskraft-Erhöhung der Schlagkraft.
Bilder: Pilumspitze aus Kalkriese, 9 n. Chr. (Varusschlacht im Osnabrücker Land, Museum und Park Kalkriese)-Pilumzwingen, Kalkriese, 9 n.Chr. (Varusschlacht im Osnabrücker Land, Museum und Park Kalkriese))-Geschosse aus Kalkriese, 9 n. Chr. (...) leichter Speer, zwei Speerspitzen; drei Geschossbolzen, Pilumzwinge und Lanzenschuh (Varusschlacht im Osnabrücker Land, Museum und Park Kalkriese)-Mainzer principia-Relief (leicht bewaffneter Legionär (Landesmuseum Mainz))
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Ein Königreich für ein Pilum!
R.

Donnerstag, 1. August 2013

RIDERE LICET: DE VITA CLAUSTRALI (in garantiert verderbtem Mönschslatein)
(ein lateinischer Text von mir, nicht ganz ernst gemeint)
VIDE: DIEREICHSBURG.BLOGSPOT
"Anders ist kain boeser vihe spricht JOHANNES CASSIANUS/ dann ain boeser münch."
JOHANNES GEILER VON KAISERSBERG
(ein besonders "schönes" Beispiel mönchischer Bosheit: confer COLLATIONES 18, 15.)
(an meinem Text könnt ihr auch das PASSIV üben)
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R.
VEGETIUS: EPITOMA REI MILITARIS: LESEPROBE AUS DEM II. BUCH, CAP. 15:

Nunc (Nun) qualiter (wie beschaffen) instruenda sit acies (das aufzustellende Heer sein soll), si pugna imminet (wenn ein Kampf droht), declaretur (wird erklärt) unius  legionis exemplo (am Beispiel einer einzigen Legion); quod (dies), si usus exegerit (wenn die Notwendigkeit es fordert; verlangt; Fut. II), transferri possit (kann übertragen werden) ad plures (auf mehrere). Equites locantur (Die Reiter werden aufgestellt) in cornibus (auf den Flügeln). Acies peditum (Die Reihe der Fußkämpfer) a prima cohorte incipit (beginnt von der ersten Kohorte) ordinari (gezählt zu werden) in cornu dextro (auf dem rechten Flügel). Huic (Diesem) cohors secunda coniungitur (wird die zweite Kohorte angefügt). Tertia cohors (Die dritte Kohorte) in media acie conlocatur (wird in der Mitte der Schlachtreihe aufgestellt). Huic adnectitur (Dieser wird angefügt) quarta (die vierte). Quinta vero cohors (Die fünfte Kohorte aber) sinistrum suscepit/ suscipit cornum (hat den linken Flügel übernommen/ übernimmt (?)). Sed ante signa (Aber vor den Feldzeichen) et circa signa (und um die Feldzeichen) nec non etiam (und auch) in prima acie (in der ersten Reihe) dimicantes principes vocabantur (wurden die Kämpfenden die ersten genannt), hoc est ordinarii (das heißt die "ordinarii"; ordo=Reihe; Reih und Glied; Stand, Klasse) ceterique principales (und die übrigen die "principales").
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Principes: "in frühester Zeit die im blühendsten Alter stehenden röm. Bürger der 3. Klasse. Die P. waren mit Schwert, schweren und leichten Wurfspeeren und einer kompletten Schutzausrüstung versehen und bildeten urspr. das erste Glied der Schlachtreihe, 1200 in einer Legion; seit der Heeresreorganisation im 3. Jh v. u. Z. stellten sie die zweite Reihe der Schlachtordnung."
Lexikon der Antike, Gondrom.
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R.
PHILOSOPHANDUM EST: SPINOZAE AXIOMATA: VIDE: NOVA-AETAS. BLOGSPOT
(Der Philosoph Spinoza hat seine ETHIK in Latein verfaßt. Er schreibt ein sehr klares Latein! Die Ethik ist streng logisch aufgebaut-MORE GEOMETRICO! Spinozas ETHIK ist ein sehr schönes Beispiel für NEUZEITLATEIN. Ich kann dieses Opus nur empfehlen. An ihm kann man klares Denken lernen.)
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Lernt klares Denken, denn noch ist es nicht zu spät!
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R.
RIDERE LICET: SATURAM NOVAM COMPOSUI ("BLANCHE"): VIDE:
SILLY-WALKS-LTD. BLOGSPOT. DE
(Ad operatores: Bitte link zu unserer Satireseite legen!)

EXERCITATIONES/ EXERCITIA

(wenig epikureisch!)

1) Deponentia; kausales "cum":
CAESAR non diu in Britannia versatus est, nam cum hiemem vereretur, exercitum in Galliam traduxit.
=Caesar blieb (verweilte) nicht lange in Britannien, denn weil er den Winter fürchtete, führte er sein Heer nach Gallien hinüber.
(das war clever!)
2.) indirekter Interrogativsatz+relativische Verschränkung:
Non causam habemus, cur eis invideamus, quos multitudo censet beatos esse.
=Wir haben keinen Grund (Anlaß), warum wir diejenigen beneiden sollten, von denen die Menge glaubt, daß sie glückselig seien (die die Masse für glücklich hält; die angeblich glücklich sind, wie die Masse glaubt; die in den Augen der Masse glücklich sind).
(Das Relativ wird anders als im Deutschen von dem Nebensatz 2. Grades bestimmt.)
3.) Konsekutivsatz: Nemo est tam senex, ut non credat unum annum vivere se posse.
=Niemand ist so alt, daß er nicht glaubt, daß er noch (wenigstens) ein (einziges) Jahr lebe ( leben könne). Wie sollte er dies nicht glauben?
(=qui non se annum putet posse vivere=der nicht glaubt, wenigstens ein Jahr zu leben. Konsekutiver Nebensinn im Relativsatz ("der von der Art ist, daß er...))
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Ich empfehle, jeden Tag wenigstens einen lateinischen Satz auswendig zu lernen!
(Bei meinen Schülern wird die Empfehlung in einen strikten Befehl umgewandelt. Wer sich drückt, wird erschossen!)
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R.

ONLINE NACHHILFE FÜR LATEIN?

In letzter Zeit wird viel über virtuelle Kurse und Nachhilfe im Internet diskutiert.

Hier ist ein Beispiel für Latein:

Youtube: asinastulta