* ca. 550 in Ephesos
+ ca. 480
Heraklit war ein griechischer Philosoph. Er wird in die Vorsokratik
eingeordnet.Wegen seines schwer verständlichen Denkgebäudes wurde er
schon in der Antike "der Dunkle" (ὁ Σκοτεινός/ho Skoteinós) genannt.
Heraklit setzte der statischen Seinsauffassung der Eleaten (eleatische
Philosophie) das dynamische (aber vernunftbegabte) Feuer als Prinzip des
Seienden entgegen. Das Feuer galt für ihn als Inbegriff steter
Wandelbarkeit. Diese Wandelbarkeit schließe aber eine vernunftgemäße
Weltordnung nicht aus.
Für Heraklit formten diese Gegensätze ein (spannungsgeladenes) Ganzes.
Heraklit untersuchte solche Gegensätze wie Tag und Nacht, Wachsein und Schlafen und Eintracht und Zwietracht.
Ebenso dunkel wie die Lehre des Heraklits sind seine biographischen
Daten. Einige sind uns über Diogenes Laertius und diverse Fragmente
bekannt.
Heraklit soll sein Werk im Artemistempel von Ephesus hinterlegt haben.
Um diesen ranken sich auch einige Anekdoten aus Heraklits Leben. So soll
er es während eines Spiels mit Jungen im Ephesustempel abgelehnt haben,
zu einem anderen Treffen zu gehen, in dem es um die Gesetzgebung in der
Stadt ging. Die Beschäftigung mit Kindern erschien ihm sinnvoller!
Von Heraklits Lehre sind nur kurze Sätze erhalten und auch diese nur als
Zitate von späteren Autoren. Diese enthalten häufig Wortspiele und
Aphorismen.
Neben seiner nicht klar ausgeformten Lehre, weswegen er schon in der
Antike "der Dunkle" genannt wurde erschwert die lückenhafte
Überlieferung seine Rezeption.
Seine Grundthese von der Veränderlichkeit der Dinge wurde in mehreren Sätzen ausgedrückt:
Alles fließt. - Panta rhei. (griech.) - Cuncta fluunt. [latinisiert]
→ Dieses berühmte Zitat ist mglw. falsch zugeschrieben (vgl. Aristoteles).
Der Krieg ist der Vater aller Dinge.
Niemand kann zweimal in denselben Fluss steigen.
QUELLEN/LITERATUR:
Diels, Hermann/Walther Kranz (Hgg.): Die Fragmente der Vorsokratiker. Bd. I; Hildesheim 2004 (vgl. Auflage 1951)
[Originaltext mit gelegentlicher Übersetzung]
Snell, Bruno (Hg.): Heraklit. Fragmente; Düsseldorf 2007
[Originaltext mit Übersetzung]
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